Der Tag begann früher als sonst. Die bizarren Träume wurden langsam erträglicher und ich war morgens früher in Aufstehlaune. Hatte ich doch ein gestern gelesenes Stück aus der Romanbiografie des kalmückischen Hofmalers in meinem Traum wieder gefunden, und zwar eins zum Schmunzeln.
So verblieb nach dem FRÜHstück tatsächlich Zeit, um ein paar dringende Aufgaben zu erledigen, die sich aus unserem gestrigen Treffen ergeben hatten. Tut auch gut, wenn man was erledigt hat, wer kennt das nicht.
So konnte ich spätnachmittags ganz zufrieden auf der Physio-Liege Platz nehmen und meinen nervigen Freund Harvey Tinnitoso eine Weile Natalies heilenden (und kräftigen) Händen überlassen. Der Kerl wurde echt ein wenig kleinlauter nach dieser Behandlung, so dass ich mich im Anschluss zu einem kleinen Ausflug auf einem nahen Hügel aufraffte, den ich länger nicht mehr besucht hatte. Schon der Rundumblick vom Parkplatz war wunderbar.
Heute beeindruckten mich die tollen Farbkombinationen unterwegs sehr. Das Gelbbraun der abgemähten Felder, dazwischen schon wieder das neue Grün, die dunkelgrünen Bäume, blauer Himmel und weiße Wolken - und dazu viele Eindrücke, von denen ich Euch einige hier zeigen möchte.
Seitlich des Wegs solche Höfe |
Ein Blick zum Rhein |
Satte Wolkenhügel |
Blick bis über den Westerwald |
Links ein Kapellchen am Rande einer kleinen Wohnsiedlung, die auf einem ehemaligen Gehöft entstanden ist.
Rechts der gute Buddha, der heute ein wenig auf seiner Milchkanne herum hampelte, so dass ich kein vernünftiges Foto hinbekam.
Aber bemerkenswert ist immerhin: Zwei Weltregionen auf so engem Platz friedlich nebeneinander, das hat man nicht alle Tage. Und man sieht: Geht doch!
Auf dem Rückweg fiel mir dann noch etwas ganz außergewöhnliches auf: An einem Baum links des Weges waren nicht nur Hinweisschilder für Wanderer angebracht, sondern es hatte jemand offensichtlich einen abgehangenen Schinken dazwischen genagelt.
Welchen Zweck das erfüllt, erschließt sich mir bisher nicht, zumal er auch einen Teil der Schilder verdeckt, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen.
Vielleicht fällt ja einem Leser etwas dazu ein.
Der ganze Spaziergang hatte mit seinen schönen An- und Ausblicken wieder etwas Sonne ins Herz gelassen, das spürte ich, als ich wieder zurück am Parkplatz war. Aber eins hatte mir gefehlt: Eine Lesebank unterwegs.
Ich hatte mir bewusst den Kalmück in den Rucksack gesteckt, der sich auf so schöne Art in meine Träume eingemischt hatte. Und so beschloss ich auf der Rückfahrt, noch einen kleinen Abstecher zum Rhein zu machen und dort noch ein wenig Feodor zu frönen.
Dass um halb acht abends alle, aber auch ALLE Bänke zwischen Bollwerk und Biergarten besetzt waren, hatte ich so auch noch nicht erlebt. Bis in Richtung Alter Krahnen wollte ich aber auch nicht mehr gehen. Just als ich das dachte, erhob sich wenige Meter vor mir eine dreiköpfige Familie und trat unter dem wütenden Gezeter der kleinen Tochter den Heimweg an. Das sollte wohl so sein.
Und so konnte ich unter sehr interessantem wechselhaften Himmel noch ein wenig Feodors Weg von Rom nach Florenz im Buch verfolgen. Schön.
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