18 August 2023

Betrieb am Himmel

Am Ende eines Tags mit schönem Besuch und interessanten Gesprächen will ich mir vom Bundesliga-Auftakt nicht die Stimmung vermiesen lassen. Dass die Fischköppe endlich das ungeliebte Tierquäler-Logo von ihrem Trikot entfernt haben ist viel wichtiger als so eine blöde Heimniederlage, oder?

Draußen höre ich immer lautere Geräusche. Ein Gang auf den Balkon zeigt mir einige blinkende bewegliche Lichter am Himmel, die auf einen regen Flugverkehr schließen lassen. Mittendrin ein großer rot blinkender Punkt, von dem die Geräusche ausgehen, ein Hubschrauber sucht wohl irgendetwas in Andernach  Als sich dieser Punkt unter lauter Geräuschentwicklung im Halbkreis seitlich auf und davon macht, verbleibt ein wunderbarer Sternenhimmel, der unter der Dunstglocke der letzten Tage selten zu sehen war. Meine Handykamera ist viel zu schlecht, um das wiederzugeben, was meine Augen erblicken. Aber mit Hilfe meiner App am PC kann ich schön darstellen, was gerade am Himmel zu sehen ist.

Ich bin erstaunt, wie viele Sterne und Sternbilder ich immer noch erkenne, obwohl ich mich jahrzehntelang nicht mehr intensiv damit beschäftigt habe.

Ich blicke direkt auf die Milchstraße. Direkt über mir schwebt der Schwan mit seinen ausgebreiteten Schwingen die Milchstraße hinunter. Zwischen den Sternbildern der Leier und des Adlers hindurch scheint er sich seinen Weg zu bahnen. Die drei hellen Sterne Deneb (am Schwanz des Schans) Vega (in der Leier) und Altair (im Adler) bezeichnet man auch als das Sommerdreieck.
Aber auch Der Bärenhüter rechts davon mit seinem hellsten Stern Arktur ist gut zu sehen, ebenso wie die nördliche Krone links darüber.

Beim Betrachten des Himmels kommt mir wieder mein alter Freund Hans Hartz in den Sinn, der außer seinem Hit "Die weißen Tauben sind müde" noch einige sehr bemerkenswerte und nachdenkliche Lieder gemacht hat.

Deshalb singe ich gedanklich nun mit ihm zusammen eins meiner Lieblingslieder. Und ich bin mir sicher, er singt dort oben mit.

Immer wenn ich hoch zum Himmel seh
frag ich: soll das alles sein?
das bißchen Zeit hier zwischen Sonne und Schnee
zwischen Wasser und Wein?

Und denk ich an dich
dann wär' ich gern ein Stein.

Nur Steine leben lang - sie kennen keine Zeit und keinen Zwang.
Das bißchen Wasser, das sie kleiner macht
ist wie ein Streichholz in der Nacht.

Und wär'n wir wie ein Stein,
dann könnt' ich hundertmal und mehr
mit dir zusammen sein
oh, wär'n wir wie ein Stein.

Immer wenn ich in die Sonne seh
dann fühl ich mich unendlich klein
wenn sie noch brennt, bin ich schon lange nicht mehr da
und das soll alles sein?

Doch seh ich dich an
dann wär' ich gern ein Stein.

Nur Steine leben lang - sie kennen keine Zeit und keinen Zwang ...

Doch was uns bleibt ist immer vorwärtsgehn
nur immer weiter weiter - niemals stehn
und ab und zu mal in den Himmel sehn - und doch nichts verstehn.

Nur Steine leben lang - sie kennen keine Zeit und keinen Zwang ...


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