25 Juli 2024

Die Gemüse-Tage

Die Tage des leckeren Essens und der schönen Begegnungen reißen nicht ab - und das ist auch gut so. Nachdem ich gestern beim BIO-Bauer meines Vertrauens noch ein paar Komponenten zugekauft hatte und einem meiner Cousins sein familienkundliches Originaldokument zurückgebracht hatte, machte ich mich daran, mein Gemüsefach zum wöchentlichen bunten Ofengemüse zu verarbeiten. Da ich gestern das RAG vorbildlich befolgt hatte, wurde es bereits Zeit dafür, denn das gute Ännchen hatte sich für fünf Uhr zum Essensbesuch angemeldet. Für meine kulinarische Zusammenstellung erhielt ich schon beim Vorkosten ein dickes Lob von der Freundin, danach schmeckte es mir noch besser. Mit einer Abschlussrunde durch die Rheinanlagen holten wir die fehlende Bewegung nach, begutachteten dabei die Vorbereitungen für die erste Filmnacht am Ufer und das Wissenschaftsschiff Experimenta, für das leider gestern Abend schon keine Tickets mehr zu bekommen waren.

Diesem tollen, wenn auch fotofreien Tag, sollte heute ein zweiter folgen. Ich durfte mir heute mit einem Frühaufstehen einen Verstoß gegen das RAG erlauben, den ich morgen früh wieder gut machen werde. Beim Abholen meiner Bügel- und Flickwäsche versöhnte sich Fatma mit mir, nachdem sie mir gestern gesagt hatte, ich brauche nicht mehr wiederzukommen 😉.
Die liebe Cornelia Gulisa Fabulosa besuchte mich mittags, so dass wir gegen ein Uhr die zweite Hälfte der gestrigen Mahlzeit genießen konnten. Auch das aufgewärmte Gemüse fand unser beider Gefallen, die Curry-Soßen taten ihr Übriges dazu. Es gab heute viel zu erzählen, was wir bei einem "kleinen" Spaziergang fortsetzten.

Meine gute Buddhina, umspannt vom blühenden Berufkraut, verabschiedete uns zu unserem Frischluftründchen.

Sie harrt trotz ihrer einseitigen Beschädigung weiterhin Sommer wie Winter vor meiner Haustür aus und ist sehr wahrscheinlich mitverantwortlich für das gute Gefühl, das mich in den letzten Tagen zunehmend befällt. Vorbildlich!

Ich wollte der Freundin die Heimat meiner Vorväter zeigen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. In dem Örtchen "TOP of Andernach" angekommen, nutzten wir die Parkplätze am vormaligen Kirmesplatz. Dort fiel uns als Erstes dieses Konstrukt an einer Hauswand auf, das vielleicht einmal ein Hausaltärchen oder etwas Ähnliches gewesen sein mag. 

Ein angedeutetes Dach mit Schornstein, oben eine grüne Plakette, die ich aus der Entfernung nicht entziffern konnte, darüber ein Kreuz und untendrin Glasbausteine.

Wenn jemand etwas Genaueres über die Geschichte dieses Objekts weiß, ich bin für jeden Tipp dankbar.

Wir spazierten an einigen Häusern vorbei, mit denen mich Erinnerungen verbanden und besuchten dann das Grab von meines Vaters bestem Freund, der uns letzte Woche verlassen hat. Auch an einigen Gräbern meiner Familie machten wir kurz halt, um uns danach aus dem Ort raus zu bewegen. Da meine Begleiterin auch Leiterin eines Heimatmuseums ist, interessierte sie sich auch für den Kreuzweg und die kleine Kapelle. 

Nach einem kleinen Abstieg verbanden wir unsere Trinkpause mit einer sehr schönen Aussicht, um danach wieder zurück zu gehen. Unterwegs begrüßte uns die vormalige Ortsvorsteherin sehr herzlich. Eine Frau, die ich mag und schätze.  Als wir wieder im Auto saßen, zeigte meine Uhr an, dass bereits fünf Stunden vergangen seien, seit die Freundin angekommen war. Wir müssen irgendwo unbemerkt in eine Zeitschranke geschlittert sein, anders kann ich mir das nicht erklären. 

Auf dem Rückweg zeigte ich ihr noch kurz, dass es in der Nähe auch einen keltischen Baumkreis, ein buddhistisches Waldhaus und die Ruine einer alten Heimschule gibt. Das werden wir uns irgendwann mal mit noch mehr Zeit näher ansehen.

Wieder an meinem Zuhause angekommen, spürten wir dann beide, dass es ein langer Tag war und verabschiedeten uns herzlich. HACH!

23 Juli 2024

Frühstücksbesuch, Sommerfest und Sprechübungen

Auf den gestrigen Familienbesuch hatte ich mich sehr gefreut. So lange hatten wir uns nicht mehr gesehen. Als dann diese bezaubernde junge Frau zum Frühstück vor mir stand, war die Wiedersehensfreude bei uns beiden groß.

Wir beide haben geschmacksmäßig ähnliche Vorstellungen und ihr schmeckte meine 8-Komponenten-Porridge-Mischung ebenso wie das getoastete Focaccia Rosmarino, das mit der Hartkorn-BIO-Gewürzmischung gebackene Schwarzbrot wie auch die GBR-Häppchen, der FKKKIK- Tee und der beanarella-Kaffee. Dem konnte ich mich vollumfänglich anschließen.

Da wir uns wirklich viel zu erzählen hatten, wurde aus dem Frühstück ein langer, gemütlicher Brunch. Nachdem ich ihr zum Abschluss noch eine kleine Balkon-Lesung dargeboten hatte, setzte ich sie gegen viertel nach drei am Bahnhof ab, von wo aus sie heimwupperte.

Nach einer kurzen Einkaufsrunde war es wenig später schon wieder Zeit, mich auf den Weg zu machen. Denn um 18 Uhr hatte unsere Schreibkurs-Dozentin Gaby uns zum Sommertreffen zu sich nach Hause eingeladen. Das macht sie nun schon ein paar Jahre lang und so ist es zu einer liebgewonnenen Tradition geworden.
Wir waren sehr zahlreich erschienen, so dass wir uns auf Wohnzimmer und Terrasse verteilen mussten, wie eigentlich jedes Jahr. Ebenso vertraut ist auch die Anwesenheit des befreundeten Musikers Manfred Pohlmann, der uns zwischendurch einige unterhaltsame Stücke darbot. Sogar Lale Andersen hatte er im Repertoire, was einige zum Mitsingen verleitete. Gegen zehn Uhr verabschiedete ich mich aus der Runde. Der Tag war sehr schön, aber auch lang gewesen.

Nachdem ich also gestern morgen wegen des Frühstücks gegen das RAG verstoßen hatte, nutzte ich den heutigen Tag zur Wiedergutmachung und fühlte mich kurz nach Mittag richtig ausgeschlafen. Nach ein wenig Rumtrödeln und Lesen (für freilaufende Rentner auch gesetzlich vorgeschrieben!) war es dann ganz schnell halb fünf und ich machte mich auf den Weg zur Physio, wo ich unter Natalies heilenden Händen eine wunderbare halbe Stunde im Paralleluniversum verbrachte.

Gut erholt stand ich um sechs auf dem Rheinparkplatz am Thur zu meiner nächsten Verabredung. Dass dann augenblicklich und völlig unverhofft meine Ex-Kollegin und Freundin Frau Janz Wichtig direkt neben mir einparkte und hupte, war mal wieder einer dieser seltsamen Zufälle, wie sie mir in den letzten Jahren andauernd passieren. Zweieinhalb Stunden vorher hatten wir uns noch via WhatsApp über den Stehtisch und eineHossa!Husse für unsere Lesung ausgetauscht, zack - steht sie mit ihrer Mutter direkt neben mir!

Wenig später parkte dann auch Karin pünktlich ein, mit der ich mich auf den Weg zum Guten Mann machte, immer am Rhein entlang. Einige Meter weiter fanden wir dann eine trockene Bank, auf der wir unsere Sprech- und Vorleseübungen von letzter Woche fortsetzten. Da ich sie währenddessen auch diesmal nicht ablichten durfte, fotografierte sie mich zum Ausgleich in zwei verschiedenen Rollen.

"Ich, verflucht? Na und!"
"VERFLUCHT sollst du sein!"






Als sich Karin zu Übungszwecken immer weiter von mir entfernte, brüllte ich teilweise so laut, dass man es wahrscheinlich bis auf die andere Rheinseite hören konnte. Aber niemand der zahlreichen Passanten schien sich belästigt zu fühlen.
Ich kann Euch sagen: Einer Theaterregisseurin fallen Sachen auf, an die Ihr im Traum nie gedacht habt. Für mich war das Ganze wieder mal sehr lehrreich UND es waren zwei Stunden in netter Gesellschaft. Außerdem war damit auch meine tägliche Frischluftrunde auf dem Tourenzähler abgehakt, perfekt!

Tomaten-Mozzarella-Basilikum auf getoastetem Schwarzbrot, veredelt mit naturtrübem Olivenöl und Balsamico Crema, verzehrt auf Balkonia Luftica, ist übrigens ein prima Abschluss eines solchen Sommertages. HACH!

21 Juli 2024

Kaffeeklön mit Luca Thomi

Nach einigen Verschiebungen, Absagen und spontanen neuen Verabredungen konnte ich heute stolz meine Flexibilität unter Beweis stellen und unter strikter Beachtung des Rentner-Ausschlaf-Gesetzes einen wunderbaren Kaffeeklön-Besuch von meinem Freund und Ex-Kollegen Luca Thomi genießen.
Trotz der schier erdrückenden Hitze hatten wir viel Spass mit Kaffee, Nussecken, Wasser und vielen interessanten Geschichten mitten aus dem Leben.

Gegen halb sieben nutzte ich die Gelegenheit, nach dem Heimfahren meines Spezis dort direkt um die Ecke noch eine wunderbare Runde im erfrischend luftigen Park zu drehen. Eine angenehme Runde. von der ich Euch ein paar Eindrücke mitgebracht habe.

wurde es angenehm luftig
Ab über die Brücke

Um die Ecke abseits des Weges ein lauschiges, etwas verstecktes Plätzchen.

Um die Ecke dann sogar eine abgelegene Bank.

Die Gestalten des wohlbekannten Parks begrüßten mich freudig.

Der rote Vogel am Eingang

Der Blick hinunter bis zu Schäfer Toni

Der schläfrige Gruß von den Osterinseln

Am Ende der Blick zurück

Und etwas weiter war die schöne bequeme Liegebank auf der Lebers Wiese frei. Mit dem Buch in der Hand, angenehmen Temperaturen und dem Blick ins Grüne ließ ich den Tag wunderbar ausklingen.

Am Ende war mein Schrittzähler ein wenig besänftigt und ich freute mich auf den mediterranen Abendsalat, den ich mir zu Hause frisch anrichtete. HACH!

19 Juli 2024

Von Mohnkornblumenbienen zur Sandkastenfreundin

Kumpel Mike T-Bone aka Chief "Blind Eagle" hatte sich um 9(!!!) Uhr zum Frühstück angesagt, das wurde ein Auftakt nach Maß. Zwar musste ich zum wiederholten Mal gegen das RAG verstoßen, aber dafür machten wir uns früh genug bei erträglichen Temperaturen auf den Weg an die frische Luft. Dank der genialen Idee meines Kumpels genoss ich eine Waldrunde, die ich so schon länger nicht mehr gegangen war.

Schon beim Ausstieg auf dem Parkplatz wurden wir von vielen bunten Hainblumen empfangen. Und eine große blühende Distel säumte den Wegrand zum Start.

Die Schild-Distel

Blind Eagle & the Flowers


Das erste Stück führte uns vorbei an mohngesäumten Kornfeldern.

Zwischendrin immer wieder bienenbesetzte Kornblumen.

Viele Pferde auf der Weide trugen heute einen Sonnenhut.

Als wir am Hügel der Ziegen ankamen, hatten die Bewohner bereits ein schönes Plätzchen für Wanderer angerichtet. Auch der Buddha, der einst am Wegrand stand, leistete den Besuchern dort Gesellschaft.

Auch ein kleines Häschen hat sich dazugesellt

Für einen Moment erschrak ich. War außer dem Buddha vielleicht auch die ganze Kunstkonstellation vom Wegrand entfernt worden? Aber wenige Meter weiter konnte ich aufatmen. Buddhas Milchkanne war noch genauso vorhanden wie die alte Wäschemangel. 

Mittlerweile aber von der Natur ziemlich zugewachsen, was dem ganzen für mich einen besonderen Reiz verlieh. Und nicht nur das.

Als ich mir das Objekt von der anderen Seite betrachtete, entdeckte ich das Gesicht eines fremdartigen Wesens, das unter den Büschen herauslugte. Irgendwie sah das sehr nach einem Alien aus, das nicht entdeckt werden wollte.

Und direkt dahinter eine ganz neue Kunst-Installation mit einem Roboterwesen, das wahrscheinlich mittels KI aus einer alten Singer-Nähmaschine gebaut wurde. Wow!



I'm an Alien?

Mr. Roboto

Das Kapellchen gegenüber sorgte wahrscheinlich dafür, dass all dieses seltsame Zeug mit Gottes Segen geschah

Im Hintergrund ist schon der Waldrand zu erkennen, den wir kurz darauf erreichten. Wie man sehen kann, besteht er nicht nur aus Bäumen, sondern beginnt regelrecht als Schilderwald. 

Als wir den Eingang passiert hatten, erwarteten uns nur noch grüne, angenehm temperierte Waldwege.

Wir sahen unterwegs eine große Vielfalt an Pflanzen am Wegrand, die Bäume spendeten viel angenehm frische Luft in der mittlerweile doch angestiegenen Mittagshitze. Jedoch blieb alles dank des bedeckten Himmels in gut erträglichen Grenzen.

Nach einem kurzen Verlaufen auf dem Rückweg fanden wir wieder auf die richtige Strecke zurück und mein Schrittzähler freute sich schon bei unserer kleinen Rast auf dem Ziegenhügel.

Mit 11.000 Schritten auf dem Tourenzähler kamen wir wieder am Parkplatz an, außerdem hatten wir viel Wohlgefühl im Gepäck. Eine richtig schöne Runde lag hinter uns.

Nachdem sich mein Freund verabschiedet hatte, gönnte ich mir eine Ausruhstunde daheim und machte mich erst am späten Nachmittag wieder auf den Weg, um nach dem Grab meiner Altvorderen zu schauen. Die Blumen blühten, der Boden unter der Bepflanzung war gut feucht, wahrscheinlich hatte mein Kleiner LieblingsBruder bereits gegossen.

So nutzte ich die Zeit für einen kleine Spaziergang ins Dorf, wo ich das Glück hatte, meine Sandkastenfreundin Eva ausnahmsweise zu Hause aufzufinden und mit ihr zwei schöne Stunden auf der beschatteten Terrasse verbringen zu können. 

Wir haben uns viel zu erzählen, Eva bedachte mich vorsorglich mit kühlen Getränken, und am Ende las ich ihr noch die Geschichte meines Urgroßonkels vor, die auch ihr gefiel.

So geht ein schöner Tag zu Ende, den ich beim Schreiben nochmal Revue passieren ließ. Hach!