06 August 2023

Graue Himmel und ein Zauberschirm

Graue Tage sind keine schönen Tage. Sie bewirken, zumindest bei mir, auch stets einen grauen Schleier über dem Gemüt. So war es kein Wunder, dass ich heute erst spät aus den Federn kam. Wie fühlen sich graue Tage an? Ich finde das kurze musikalische Intro von Radical Face zu dem Thema sehr aussagekräftig.

Genau so fühlen sich graue Tage musikalisch an.
Kein Sonnenstrahl drang heute durch die bleierne Schwere, die sich über uns gelegt hatte und die Temperatur auf meinem Frühstücksbalkon auf 12°C sinken ließ. Zudem regnete es ständig. Das verleitete förmlich dazu, diesen August(!)-Tag gedanklich in den November zu verschieben und zu hoffen, dass durch faules Aussitzen in der Wohnung irgendwann alles besser wird. Wurde es aber nicht.

Gegen halb sechs wurde es mir dann zu bunt. Ich würde mir doch von diesem Graumann da oben nicht den Tag verderben lassen! Ich fuhr im Regen zum Güterbahnhof, um von dort aus wenigstens eine Runde durch die Stadt zu drehen. Wozu hab ich schließlich einen Zauberschirm im Auto deponiert?

Als ich genau diese Wunderwaffe nach dem Ausstiegen vergeblich auf der Rückbank suchte, schwante mir nichts Gutes. Den werd ich doch nicht gestern im Pfifferlingstempel vergessen haben? Und so kam es, wie es kommen musste. Auf meinem schirmlosen Weg durch die Stadt wurde der bis dahin nur leichte Nieselregen immer stärker und obwohl ich mich sputete, hatte meine regenabweisende Jacke diese Eigenschaft weitestgehend eingebüßt, als ich wenige Minuten später Auf'm Hügelchen vor dem Ristorante stand.
Unterwegs war mir der quälende Gedanke an meinen Freund Murphy in den Sinn gekommen. Wenn der Kamerad heute auf Zack gewesen wäre, dann hätte man im Tempio den Ruhetag flugs auf Sonntag verlegt und ich hätte vor verschlossener Tür gestanden. Aber auch Murphy war heute wohl von der grauen Lähmung betroffen und so reichte mir der Kellner freundlichst meinen schwarzen Schirm entgegen. Gott sei Dank! 

Il Tempio meraviglioso

Nachdem ich mich bedankt und mit dem Zauberschirm in der Hand den Laden verlassen hatte, hörte der Regen schlagartig auf, so dass ich noch unbehelligt eine Frischluftrunde drehen konnte. Es kamen später nur noch ein paar winzige Tröpfchen, wegen derer es sich nicht lohnte, den Schirm aufzuspannen.

So schaute ich beim Grandseigneur der Portraitmalerei von außen ins Atelier und entdeckte, wie so oft, tolle Bilder, die nur Heribert Elzer so ausdrucksstark malen kann.

Einfach einzigartig

Anschließend spazierte ich durch alle Rheingäßchen rauf und runter und versuchte mir einmal wieder zu merken, welche Gasse an welcher Stelle zu finden ist.. In den Rheinanlagen waren noch nicht alle Stände vom  gestrigen Fest der tauend Lichter abgebaut, die dunkelgraue Stimmung lud auch hier nicht zum schönen Spaziergang ein. Auf dem Rückweg ein letzter Blick zurück auf die Stadtmauer und das Tor am Ottenturm.

Grauer Himmel überall

Um den Tag wenigstens etwas farbiger abzuschließen, zauberte ich mir zu Hause ein schönes buntes Abendessen, das genauso gut schmeckte, wie es aussah.

Lecker Seelenfutter - gesund und schmeckt trotzdem


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