31 Mai 2021

Familientreffen 2. Teil

Heute Nachmittag hatte die Familie Richards ihren Besuch angesagt. In kompletter Besetzung, also zu dritt. Sveny, Tylor und die kleine Linny. Wir hatten einen schönen Kaffeeklönnachmittag auf dem beschatteten Sonnenbalkon. Obwohl das Wochenende für die kleine Linny schon nicht ganz einfach war, erstmals mit vielen verschiedenen und täglich wechselnden Menschen, hat sie sich heut sehr tapfer gehalten. Und heute ließ sie es sogar zu, dass ich ne ganze Weile mit ihr spielen durfte und hatte augenscheinlich auch genau so viel Spass wie ich dabei.

Warum glotze ich manchmal so dämlich auf Fotos?

Nach dem Kaffeeklön machten wir einen kleinen Spaziergang bis zum "Schwemmbad", bei dem Linny friedlich im Kinderwagen vor sich hin schlummerte. Auch hatten Sveny und ich ausreichend Gelegenheit, über früher zu sprechen, über unsere gemeinsamen Erinnerungen und darüber, wie verscheiden sie manchmal waren. Mir wurde wieder sehr bewusst, wie schön diese gemeinsame Zeit für mich gewesen ist. Ein bisschen Wehmut war schon dabei, als ich die drei dann wieder verabschiedete. Aber es ist auch klar, dass mit sinkenden COVID-Inzidenzen die Zeit kommen wird, in der ich wieder runter nach Freiburg fahre und die beiden endlich mal zu Hause besuche.



28 Mai 2021

Familientreffen 1. Teil

Es begann mit einem guten Timing, unser lang ersehntes Wiedersehen. Kaum hatte ich die Leckereien meiner Lieblingsbäckereien in der Küche abgeladen, klingelte es und die beiden Hübschen standen vor der Tür. Mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 25 und negativen Tests trauten wir uns ein Wiedersehen in kleinem Rahmen zu. Die Wuppertal-Duisburg-Connection hatte vom gemeinsamen Mittagessen mit der Oma viel gute Laune mitgebracht und wir hatten uns einiges zu erzählen.

The Blue Connection.

Bei Espresso, Kaffee, Holunder-Apfel-Rhabarberschorle und ein paar süßen Kleinigkeiten verbrachten wir einen wunderbaren Nachmittag auf der sonnigen Halbinsel Balkonia, der leider viel zu schnell vorüberging. Aber der Spaziergang zum Kettiger Sühnekreuz beim nächsten Besuch steht schon fest, der nächste Besuch wird nicht lange auf sich warten lassen, wenn sich die Infektionszahlen weiter so positiv entwickeln. Wenn ich Ende Juli meinen zweiten Astra-Shot erhalten hab, freue ich mich auch wieder auf ne Urlaubswoche in Wuppertal.

22 Mai 2021

Unentdecktes Andernach

Am Donnerstag Abend hatte Markus mir telefonisch eine Leimrute ausgelegt, wahrscheinlich unbewusst. Er erzählte mir von einer alten Römerstraße zwischen Andernach und Mayen, die jenseits der heutigen Hauptverkehrsadern, der Bundes- und der Landesstraße gelegen habe. Die B256 führt mit einem Schlenker über Miesenheim und Plaidt Richtung Mayen, die L116 ist die Verlängerung des Rennwegs und führt an Eich und Nickenich vorbei entweder nach Kruft oder rund um den Laacher See.
Aber die damalige Hauptverkehrsader lag wohl irgendwo dazwischen. Am gleichen Abend suchte ich bereits bei Google Maps die passende Route heraus, und  am Freitag Mittag überredete ich meinen Kumpel Gerd dazu, einen kleinen Spaziergang ins unbekannte Land zu machen.

Der Hohlweg ins Märchenland

Tatsächlich fand sich der Einstieg in einen alten Hohlweg dort, wo er auch auf der Karte verzeichnet war, und bereits nach wenigen Metern hatten wir das Gefühl, ganz woanders gelandet zu sein. So unscheinbar dieser kleine Pfad auch ist, wirkt er ein wenig wie ein Weg durch den Märchenwald. Links und rechts steigen die steilen Böschungen immer weiter an, obwohl der Weg selbst auch permanent nach oben führt.
Die Vorstellung, dass hier vor 1.500 Jahren Mühlsteine auf Lastkarren von Mayen nach Andernach geschafft wurden, ist schon beeindruckend. Und der Weg zum alten Krahnen ist vom Beginn des Hohlwegs aus auch nicht mehr weit.
Mittendrin konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, einen ausgetreteten Steilweg seitlich in der Böschung hoch zu klettern, um in einem Sträßchen ohne Namen zu landen, jedenfalls ohne Straßenschild, das sich parallel zum darunter liegenden Hohlweg ebenfalls nach oben streckte. Auf diesem Weg blieben wir dann auch, denn diese Böschung wieder runter zu kraxeln, wäre einem Kamikazeflug gleichgekommen. Nach hundert Metern wurde aus der Straße ein autofreier kleiner Spazierweg - und wenige hundert Meter später vereinigte er sich wieder mit dem von rechts kommenden Hohlweg. Am Ende des Hohlwegs saßen zwei Jungs, die wohl gearde aus der Schule kamen, auf einer Holzbank, der gegenüber so etwas wie ein kleiner Bildstock im Hang stand.

Was mag es bedeuten?

Die Jungs waren so nett, uns zu erklären, dass wir, wenn wir hier weitergehen, irgendwann eine Straße überqueren und dann an einem Bach landen würden. Wir machten uns natürlich sofort auf den weiteren Weg und waren uns schnell einig, dass wir in diese Wohngegend noch nie im Leben einen Fuß gesetzt hatten. Kleine Sträßchen, wenig Verkehr, viel Grün, lediglich die Geräusche de nahen B9 waren störend. Unterwegs stand ein weiterer Bildstock, dem ersten sehr ähnlich, leider beide ohne jede Beschriftung, die eine Zuordnung hätte ermöglichen können. Und wir kamen tatsächlich am Bach an, registrierten anhand einiger weniger Straßenschilder grob, in welcher Ecke wir gelandet waren, und machten uns wieder auf den Rückweg. Ein schöner kleiner Spaziergang, den ich bestimmt nicht zum letzten Mal gemacht habe.