28 September 2023

Tag der schönen Begegnungen

Es begann bereits kurz nach dem Frühstück, als mich Uschi besuchte. Wir beide haben uns immer viel zu erzählen und mit der Familienforschung auch noch ein gemeinsames Hobby.

Nach dieser schönen Begegnung dauerte es nicht lange, bis sich Frankie meldete. Insidern als Frankie de Palma oder auch The Real Frankie bekannt, hat er in Andernach unter dem Künstlernamen Frank Merken (oder war es umgekehrt?) seit ein paar Jahren die Leitung der hiesigen Stadtbücherei inne. Bei seiner gestrigen Seniorenveranstaltung war unsere aktuelle Kurzgeschichtensammlung "Wege ins Ungewisse" so gefragt, dass er dringend Nachschub brauchte.

Umgekehrt war in meinem Vorratslager unsere vorherige Veröffentlichung "Von Scherben und Glück" ausgegangen, von der er wiederum noch ein paar Kartons in der Bücherei übrig hatte.

 Schnell war der Deal klar gemacht. 2 Kartons "Wege" gegen 2 Kartons "Glück". Als ich schon dabei war, die Broschüren mit den Lesezeichen zu versehen, meldete sich Freundin Hilde per Nachricht und fragte, was ich heut noch vorhabe. Ruckzuck war auch dieser Deal klar. Ich hol sie unterwegs ab und wir gehen zusammen zur Bücherei.

Eine halbe Stunde später standen wir beide mit Sackkarre und 2 vollen Bücherkartons in besagter Stadtbücherei und sahen den Chef im ersten Stock sehr beschäftigt. Die Kartons durften wir unten an der Rezeption lassen, die Sackkarre nahmen wir mit dem Aufzug mit ins Obergeschoss. Als wir unsere Kartons dort aus dem Aufzug fuhren, begrüßte er uns freundlich.

Ein vielbeschäftigter Mann

Trotz seines vollen Schreibtischs begleitete er uns zum Lager, wo der Tausch schnell vonstatten ging.


Auch konnte ich hier mit Annette, Sigrid und Charlotte weitere ehemalige Kolleginnen begrüßen. Die gute Hilde half mir, die Glücksbroschüren zum Auto zu bringen und anschließend drehten wir eine kleine Runde am Rhein. Hier kam uns unterwegs Feuerwehrchef Markus im roten Auto entgegen. Auch für ein Klönstündchen danach zu Hause blieb noch Zeit.

Am Vorabend fiel mir dann auf, dass mein Schrittzähler noch ein paar Einheiten gebrauchen könnte und ich verband dies mit einem Besuch am Grab meiner Eltern im Heimatort. Bei der anschließenden kleinen Frischluftrunde traf ich dann auch noch Elke zu Hause an und nach einem kurzen, aber schönen Schwätzchen an der Haustür machte ich mich wieder auf den Weg und dachte "Echt schöne Begegnungen heute". Und der Schrittzähler ist auch zufrieden. Was will man mehr?

27 September 2023

Von alten Büchern und neuen Kissen

Auch der heutige Tag war geprägt von Müdigkeit und Energielosigkeit, während mein Freund Harvey Tinnitoso dynamischer ist denn je zuvor. Als Gegenmaßnahme beschloss ich, mich um ein orthopädisches Kopfkissen zu kümmern, wozu mir die gute Natalie gestern einen brauchbaren Tipp gegeben hatte. Die runde missbrauchte ich außerdem dazu, endlich mal wieder Bücher auszusortieren, bevor mein Wohnzimmertisch unter der Last zusammenbricht. Heute Nachmittag hatte der große Büchermarkt geöffnet und dort konnte ich die erste Bücherkiste in gute Hände geben, weitere werden folgen. Dass ich anschließend noch im Antiquariat Bescheid sagte, führte zu einem interessanten Plausch mit Wendelin, der mir auch gut tat. Auf meiner Runde durch die Innenstadt fiel mir dann erstmals die neue Dekoration des Foto-Forums auf. Herr Schmitt ist mit seiner Werbung seit langem ein sehr kreativer Mensch und auch diesmal hat er sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

Nachdem ich zu Hause die Reste vom gestrigen üppigen Mahl verspeist hatte, wurde es dann doch Zeit für eine Abendrunde am Rhein. Auch heute gab es wieder einige schöne Eindrücke.

Als ich am Pegelhäuschen kehrt machte, sah ich, dass der Mond bereits über der Stadt aufgegangen war.

Etwas näher herangezoomt, erkennt man ihn noch besser.

Es fehlt nicht mehr viel, übermorgen können wir ihn in voller Pracht bewundern. Die Runde an der frischen Luft hatte, wie immer, gut getan und die grauen Schleier hatten sich wieder ein Stück angehoben. Nach dem alten SWR3-Motto:

Positiv sollten sie den Tag beenden!

So ähnlich ging das doch, oder?

26 September 2023

Der Rothschild ist weg

Nach einem Tag mit einem schönen Besuch und einer wunderbaren Behandlung unter Natalies heilenden Händen hatte mein Freund Harvey Tinnitoso ein paar Dezibel heruntergedreht und die Grauschleier hatten sich ein paar Zentimeter angehoben. 

Derart motiviert schaute ich heute am Vorabend nach, wie es denn am Rhein noch aussieht. Heute, am Ende des Michelsmarkts, bekam ich auch einen Parkplatz am Bollwerk. Schon zu Beginn meiner Runde gab es Erstaunliches zu sehen:

Der gute Sigi hatte seinen gerade erst erworbenen Rothschild bereits wieder abgelegt und blickte wieder ungeschützt über den Rhein. Warum er sich in dieser reichen Familie nicht wohlfühlte, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Einige Spaziergänger genossen den blauen Himmel, bevor die Sonne hinter dem Krahnenberg versinkt.

Auf einer Bank direkt vor dem Kinderspielbank hatte ich dann eine schöne Begegnung mit meiner früheren Kollegin Lisa, die als Leih-Oma ihren Nachbarn mit seinen drei Kindern begleitete. Solange die Kids sich auf dem Spielplatz austobten, bot sich die Gelegenheit für einen netten Smalltalk, in dem wir uns altersgerecht über unsere verschiedenen Gebrechen und Zipperlein austauschten.

Als die Kids nach Hause wollten, setzte ich meinen Spaziergang bis zum Pegelhaus fort, um dort zum wiederholten Mal vor einem rätselhaften Schild zu stehen, dessen Sinn sich mir immer noch nicht erschließt.

Klar ist, dass es sich um ein Ankerverbot handelt. Aber wieso der Anker umgedreht in der Luft hängt, das ergibt doch keinen Sinn, oder? Ist das ein Luftanker-Verbot? Oder ein Verbot, den Anker auf den Weg zu werfen, anstatt ihn im Fluss abzulassen? Oder darf man hier ankern, wenn man den Anker richtig herum im Fluss ablässt?

Und was bedeutet die 30? 30 Euronen Bußgeld bei Zuwiderhandlung? Oder 30 Meter Mindestabstand zum Ufer? Wenn jemand eine gute Erklärung hat, würde ich mich über einen Kommentar freuen.

Auf dem Rückweg von dort entdeckte ich etwas ganz Unheimliches. Die Meisten von Euch haben bestimmt schon Einiges über die sogenannten Chem-Trails am Himmel gelesen, mit denen die sogenannte Weltregierung uns chemisch verseuchen will, so dass wir alle nur noch willenlose Befehlsempfänger dieser Elite werden, die aber nur im Geheimen arbeitet. So oder so ähnlich vernimmt man es immer mal wieder von ganz speziellen Experten.

Und genau die kann ich nun alle beruhigen, Wie man hier deutlich sieht, stammen die Chem-Trails am Himmel eindeutig aus dem Alten Krahnen in Andernach. Und der tut hier schon seit Jahrhunderten seinen Dienst. Ihr könnt also den ganzen Quatsch von Weltverschwörung und Aliens vergessen, das ist die Ausdünstung des Alten Krahnens, die er über seine Dachantenne rauslässt! 🥳

Somit war dann wenigstens ein Rätsel gelöst, wenn auch Sigis Schildaffäre und der umgedrehte Anker weiterhin auf Auflösung warten. Aber vielleicht hat ja einer der Leser noch eine gute Idee dazu.

25 September 2023

Schreibkurs am Michelsmaat

Um kurz vor drei fiel mir auf, dass ich bereits den halben Tag energielos und müde zu Hause vergammelt hatte und beschloss, mich aufzurappeln und mir mal wieder ein leckeres Ofengemüse zu machen. Der Appetit kam bereits beim Schnippeln und das anschließende Mümmeln war ein rechter Genuss.

So energetisch aufgetankt, machte ich mich am späten Nachmittag zu Fuß auf den weg in die Innenstadt. Denn heute und morgen ist noch Michelsmarkt in Andernach und an diesen Tagen findet man eh keinen freien Parkplatz in der Stadt. Das Andernacher Urgestein Migo Saul hatte vorgestern eine diesbezügliche Nachfrage einer Interessentin in der Andernacher Facebook-Gruppe mit "In Kell am Sportplatz" beantwortet. Und recht hat er.

Es sei denn, ich lasse das Auto zu Hause stehen und gehe zu Fuß über teils vielbefahrenen Straßen (Schillerring oder St.Thomaser Hohl - Breite Straße oder oder Werftstraße) bis an den Stadtgraben. In diesem heutigen Fall leuchtete mir natürlich das grüne Schild "frei" an der Tiefgarage entgegen. Aber ich bin felsenfest überzeugt, dass das Schild eine andere Farbe und Beschriftung gehabt hätte, wäre ich doch mit dem Auto gekommen. Aber auf diese Weise kam ich heute auch auf meine Bewegungseinheiten.

Da ich eine halbe Stunde zu früh war, machte ich doch noch einen kleinen Schlenker rund um den Block. Es herrschte zwar Betrieb auf den Straßen, aber noch in einem erträglichen Rahmen. Erfreuliche Begegnungen mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen machten das Ganze noch angenehmer.

Zum Ende sah ich mir noch kurz das gerade neu gestaltete nachhaltige Kaufhaus der Perspektive gGmbH von außen an.

"umdenken" - ein guter Name

Man hatte die Gelegenheit des Michelsmarkts genutzt, um sich auch auf der Straße mit einem Stand zu präsentieren. Seit vorletzter Woche gibt es hier nicht nur gebrauchte Sachen zu erwerben, sondern auch die Produkte aus der Permakultur und einiges mehr. Ich werde mir das dieser Tage einmal längere anschauen.

Dann freute ich mich, viele Gesichter aus unserer Schreibgruppe wiederzusehen. Heute startete der neue Kurs. Es gab wie immer Interessantes zu besprechen, Rückblicke und Planungen auf weitere Lesungen sowie einen sehr emotionalen Text. Auch wenn ich gehörbedingt immer noch nicht alles verstand, so konnte ich doch zum großen Teil am Geschehen teilnehmen.

Zu Hause rekapitulierte ich ein wenig, schaute in die alten Unterlagen und sah, dass wir mittlerweile Kurs Nr. 21 im achten Jahr des Bestehens gestartet haben. Und Kurs Nr. 22 ist bereits ab Januar terminiert. Vom allerersten Kurs im April 2016 sind immerhin noch zwei Teilnehmende übrig,  das Küken und der Gesichtsälteste. Außerdem können wir bereits auf 15 Lesungen zurückblicken, die wir in den letzten fünf Jahren veranstaltet haben. Darauf sind wir schon ein wenig stolz.

So wurde am Ende aus einem schlappen Tag zumindest noch ein zufriedener Tag.

24 September 2023

Ein müder Tag mit viel Farbe

Die Schlappheit und Müdigkeit hatte mich heute in ihrem eisernen Griff gefangen. Damit es kein reiner Sessel- und Lesetag wurde, berappelte ich mich heute Nachmittag wenigstens zu einer kleinen Runde unter einem schönen blau-weißen Himmel. Eine wohlbekannte Anhöhe ganz in der Nähe wurde zum Ziel meiner kurzen Fahrt. Schon am Rand des Parkplatzes gab es noch erstaunlich viel Buntes zu sehen.

Rechts, in Richtung der anderen (falschen) Rheinseite streckten sich nur einige Wölkchen über dem Horizont entlang.

Zur anderen Seite sah man die die Kuppen der Osteifelvulkane mit ein paar mehr Wolken über ihren Häuptern.

Und wenn man dazwischen geradeaus blickte, sah es fast so aus, als wäre in der Ferne ein legendärer weißer Turm zu sehen.

Auf dem Rückweg erhaschte ich noch einen Blick auf die Rinder, die offensichtlich auch die letzten Sonnenstrahlen genossen, auch wenn hier oben ein empfindliches, kaltes Lüftchen ging.

Dass mich zwischendurch ein ehemaliger Ortsvorsteher von seinem Trecker hinab grüßte, sei nur am Rande erwähnt. Nach einer solchen Runde mit vielen Farben, wenn sie auch nur kurz war, schmeckt das Abendbrot doch etwas besser.

23 September 2023

Reden wir lieber über Wolkenhimmel

Obwohl wir den heutigen Tag wieder mit unserem schönen Frühstücks- und Marktgangritual begannen, sackte bei uns beiden die Stimmung bei der nachmittäglichen Bundesligakonferenz ziemlich in den Keller. Der KLB hatte bereits eine Vorahnung und verzichtete auf die Beobachtung seiner Fohlen, ich sah mir das Leiden der Jungs aus dem tiefen Westen komplett an. Wer Anhänger dieses Vereins ist, MUSS leiden können, hatte bereits Frank Goosen vor Jahren festgestellt. Recht hat er.

Danach erinnerte ich mich an ein weiteres Zitat von Frank Goosen:
Das wichtigste Wort im Leben eines VfL-Fans ist: TROTZDEM!

Außerdem erinnerte ich mich an den hilfreichen Hinweis, den mir meine Hörtherapeutin gestern gegeben hatte: Gegen die Grauschleier auf der Seele hilft es auch, auf die kleinen schönen Dinge zu achten. In diesem Sinne drehte ich eine kleine Runde ganz in der Nähe und lasse Euch mit ein paar schönen Panoramabildern alleine, die ich während des Spaziergangs tief in mich aufzusaugen versuchte.



Und dann waren da noch (v.l.n.r.) eine Insel mit Wolke, ein 90°-Knick im Fluss, ein Schiff. zwei markante Türme und beim ganz genauen Hinschauen auch der Halbmond zu sehen.

Am Ende dieser Runde kann ich sagen: Es hilft! Die Kiez-Kicker setzten heute Abend das i-Tüpfelchen drauf  und ballerten die Zahnlosen aus Ückendorf aus dem Millerntor. Hach!

22 September 2023

Sigi Rothschild und die zwei Himmel

Der Besuch im BwZk zum regelmäßigen Check des Implantats stand heute am späten Morgen an. Aufgrund meiner unpässlichen Mentalverfassung stand auch Harvey Tinnitoso heute wieder voll im Saft und bewirkte erstmals eine Verschlechterung beim Hörtest, indem er mir ständig laut dazwischenfunkte. Nichtsdestotrotz waren alle anderen Untersuchungen und Therapien gut und wohltuend. In der abschließenden Hörtherapie bekam ich wieder einige positive Impulse und Anregungen. Dass die Hörtherapeutin mit der Zeile "Tief im Westen - wo die Sonne verstaubt" nichts anfangen konnte, sei ihr dafür gerne verziehen. Als kleines Dankeschön hab ich ihr von zu Hause den Text und den Link zum Lied per eMail geschickt. Ist ja auch wichtig, sowas.

Zu Hause gönnte ich mir ein längeres Ruhepäuschen und danach zur Stärkung eine der wunderbaren glutenfreien Nussecken, bevor ich mich auf eine kurze Runde an den Rhein aufmachte. Es fällt bei meiner aktuellen Schlappheit und Energielosigkeit momentan nicht leicht, aber ich weiß, dass es mir gut tut.

Als ich am Bollwerk startete, staunte ich nicht schlecht, dass unser Sigi in die Familie der Rothschilds konvertiert ist. Ob das mit dem heute beginnenden Michelsmarkt zusammenhängt?

Siegfried Rothschild am Bollwerk

Wie man sieht, war der Himmel mittlerweile grauer als grau geworden und ich befürchtete schon, in den regen zu geraten, denn ich hatte meinen Zauberschirm im Auto gelassen. Aber vielleicht hielt Sigis neuer Schild den Regen fern?

Auf dem Rückweg sah ich, dass der nachmittägliche schöne blaue Wolkenhimmel nur ein wenig weiter nach Osten gewandert war.

Die ersten Tropfen gingen nieder, als ich bereits wieder zu Hause war. So soll das sein. Und Harvey hat sich auch schon wieder etwas abgeregt, so dass ich einen einigermaßen entspannten Abend verleben kann.

20 September 2023

Das Ende der kalmückischen Rindsbärfeder

Schaut sie Euch alle noch ein letztes Mal an, nun ist sie Geschichte.

So hat sie ausgesehen

Als ich gestern Nachmittag zu Hause die Wäsche in der Maschine hatte und die getragenen Hemden der guten Fatma zum Waschbügeln vorbei brachte, fiel es mir erst auf. An meinem Cappy steckte keine Feder mehr. Bei der Verabschiedung im Wuppertaler also-Hotel hatte ich Silvia noch in Kurzform erzählt, wieso diese kalmückische Rindsbärfeder etwas Besonderes ist. Auf der Heimfahrt im Zug hatten mich noch diverse Menschen angelächelt und dabei einen Punkt schräg über meinem Kopf fixiert. Und nun das. Wie konnte das passieren?!

Schon einmal, ihr erinnert Euch, hatte mir der Wind in den Rheinanlagen einen Streich gespielt. Aber damals hatte ich es schnell bemerkt und war den Weg zurück gegangen, wo ich auch die Feder am Wegrand wiederfand.

Da hatte sie auf mich gewartet

Das geht nun nicht mehr. Ich kann den Zug nicht mehr zurückfahren lassen, um die Stelle zu finden, wo sie mir vom Kopf gefallen ist. Ich bin mir ziemlich sicher, das hat irgendetwas zu bedeuten. Ich weiß nur nicht was. Hat es vielleicht etwas mit meinem alten Cappy zu tun, dass ich heute bei Fatma geflickt abholen konnte? Aber an dem hatte sie sich doch auch wohlgefühlt, wie man auf dem oberen Bild sieht.

Fatma hatte eine gute Idee dazu. Sie wird jetzt von jemand anders gefunden und wird diesem Menschen Freude bereiten. In der Tat, das wünsche ich demjenigen, der sie nun hoffentlich mit Freude trägt, auch wenn er den ganzen Hintergrund dieser außergewöhnlichen Feder nicht kennt.

Und welche Bedeutung das Ganze hat, wird sich mir bestimmt in den nächsten Tagen offenbaren.

19 September 2023

Wie BAHNt man sich einen Heimweg?

Eine berechtigte Frage, wenn man wie ich mit dem Deutschlandticket unterwegs ist und vorhat, innerhalb des gleichen Tags am Ziel anzukommen. Das heutige Ziel lautet HEIM und der beste Weg dahin ist mit viel Gelassenheit gepflastert.

Nach der Verabschiedung von Silvia an der Hotelrezeption machte ich mich einfach auf den Weg zur Schwebebahn, ohne auf die Uhr zu schauen. Im 4-Minutentakt kann man nichts falsch machen. 3 Stationen später am Hauptbahnhof marschierte ich einfach dort hinein und betrachtete die riesige Anzeigetafel. 

Eigentlich logisch, dass alle Regionalzüge in Richtung Kölle innerhalb der nächsten Stunde ausfallen oder riesige Verspätungen aufweisen. Die S-Bahnen scheinen als Einzige pünktlich zu fahren, aber ich will weder nach Mönchengladbach noch nach Recklinghausen oder Venlo. Nach Solingen wär vielleicht ne Möglichkeit. Das liegt auf der Strecke und von dort könnte ich mich dann weiter durchschlagen. Zum Glück kündigt die Bahn wenig später einen Ersatzzug für den ausgefallenen RB48 an, der um 10:46 auf Gleis 1 abfahren soll. Also, wer sagt's denn?!

Nach einem gemütlichen Päuschen auf einem bequemen Wartestuhl mache ich mich um 10:35 auf den Weg nach oben. Aufzug funktioniert, prima. Die Anzahl der Wartenden auf Bahnsteig 1 ist überschaubar. Das zweiteilige Display irritiert ein wenig, denn es zeigt sowohl den pünktlichen Ersatzzug um 10:46 als auch darunter einen weiteren RB48 für 10:46 mit zehnminütiger Verspätung an. In den nächsten Minuten füllt sich der Bahnsteig doch nach und nach, ich hege erste Zweifel, ob wir da alle reinpassen werden. Aber wenn die Bahn ja zwei Züge schickt, wird es schon passen. Vorsichtshalber schaue ich auf meiner BahnApp doch mal nach einem IC, finde aber auch nichts passendes.

Gegen fünf vor elf vereinigen sich die beiden Displayzeilen wieder zu einer RB48 für 11:01 und in der Zeile  darunter wir für 11:04 der RE7 angekündigt. Mit der mittlerweile aufgelaufenen Menschenmenge könnte man ein kleines Fußballstadion füllen. In einer Vorahnung schleiche ich mich zum Abschnitt E, wo besagter RE7 halten soll und wo nur wenige Menschen stehen.

Siehe da, der RE läuft ein, genau vor mir öffnet sich eine Tür und der Zug ist so gut wie leer. Dann hat sich die einstündige Wartezeit am Bahnhof doch schon gelohnt. Ob eine der RB48 jemals am Wuppertaler Bahnhof angekommen ist, kann mir nun egal sein.

3 Stationen und eine gute halbe Stunde später steige ich stressfrei in Deutz aus. Dort fährt auf dem gleichen Bahnsteig am Gleis gegenüber meine RB26 nach Hause ab. Und wieder ein leerer Zug, diesmal sogar mit Gepäckablage für Koffer und Notebook. Meine einzige Sorge ist jetzt nur noch, nicht einzunicken und in Remagen abgekoppelt zu werden. Oder gar Andernach zu verpassen.

Eigentlich unfassbar, dass sich mein Bahn-Murphy bis hierhin so gnädig gezeigt hat. Aber er meint es wirklich gut mit mir. Pünktlich um 13:29 entlässt mich der Zug am Andernacher Bahnhof, das ist mehr als akzeptabel. Und nun sitze ich zu Hause und freue mich darauf, um fünf wieder unter Natalies heilenden Händen zu liegen.

18 September 2023

Ein letzter Ausruhtag an der Wupper

Die graue Müdigkeit wich auch heute nicht von meiner Seite. Eine mehrstündige Auszeit nach dem Frühstück schaffte ein wenig Abhilfe, so dass ich mich nachmittags für einen kleinen Spaziergang bereit fühlte. Nachdem ich mit dem Chef des Hauses ein sehr schönes, interessantes, langes, persönliches Gespräch hatte, fühlte ich mich noch etwas besser.

Ich versorgte mich im Akzenta mit einem sehr leckeren Salat Orzo und schaute auf dem Rückweg im bücherladen von Jutta Lücke vorbei. Er liegt quasi direkt um die Ecke vom Hotel und ist ein besonderer Buchladen.
Die Inhaberin macht alles sozusagen als one-man-band und der unscheinbare Laden hat irgendetwas einzigartiges, ist ein Unikat, wie die Inhaberin auch. Es hat ein wenig von einer kleinen Zeitreise rückwärts, wenn man die Stufen betritt und von Frau Lücke freundlich begrüßt wird.

Einfach einzigartig, der bücherladen

Da ich auch nach längerem Stöbern keine für mich passende "leichte Literatur" fand, entschied ich mich für die "111 Orte in Wuppertal, die man gesehen haben muss". Eine gute Ergänzung zu den Glücksorten in Wuppertal, auch hier viele interessante Ecken, die man sonst nicht findet. Und natürlich konnte Frau Lücke mir auch sagen, wo ich meine Altbatterien von CI und Hörgerät ordnungsgemäß entsorgen kann. Dies erledigte ich noch im Nahkauf um die Ecke und gönnte mir dann im Hotelzimmer mein Salätchen.

So wird es heute Abend ein kurzer und früher blog und auch ein frühes Zubettgehen, damit ich mich morgen ausgeruht auf die Heimreise machen kann.
DEUTSCHE BAHN erwartet mich.

17 September 2023

Von fehlenden Planeten und Ziegenkäse überbacken

Während ich nach dem heutigen Frühstück noch eine Nachschlafpause benötigte, hatte Anja nochmal den Weg nach oben angetreten, um sich von der Elisenhöhe zu verabschieden. Weil die es ihr besonders angetan hatte, überließ sie mir netterweise noch ein paar schöne Bilder zum Veröffentlichen im blog.

Auch das Schweben hatte ihr gefallen.

Der Kurzaufenthalt war natürlich zu knapp, um mehr zu sehen, auch diese bestimmt interessante Komödie im Alten Brauhaus haben wir so verpasst.

So schwebten wir zum Bahnhof und überbrückten die Zeit bis zur pünktlichen(!) Abfahrt des RE7 beim Italiener, wo wir die Wuppertaler Auslegung des Begriffs "Kinder-Spaghetti-Eis" kennenlernten. Bei diesen Dimensionen wäre an der Erwachsenen-Version eine ganze Familie satt geworden. Nachdem ich der Freundin am Bahnsteig nachgewunken hatte, übermannte mich wieder die derzeit riesengroße Müdigkeit und dagegen halfen 2 Lese- und Dösestunden im Hotelbett schon ein wenig.

Nachmittags rappelte ich mich auf und schwebte zur Werther Sonne. Heute, am ruhigen Sonntag, wollte ich auf der sonst so belebten Einkaufsstraße noch einmal den Astropfad nachgehen, von dessen Planeten ich gestern keinen einzigen gefunden hatte. Und so schwebte ich zur Werther Brücke, wo direkt nebendran der Ausgangspunkt zu finden ist, die Sonne, künstlerisch zweigeteilt dargestellt.

Blick durch die Sonne in Richtung Werth

Auf einem Schild sind die Standorte der Planeten aufgeführt, die sowohl in Größe als auch Entfernung maßstabsgetreu zur Sonne als Platten ins Pflaster eingelassen sind.

Der Merkur als sonnennächster Planet sei demnach bei der Adresse Werth 86 zu finden. Was ich dort fand, war das:
Hier war einmal der Merkur

Die Bodenplatte der Venus als nächster Planet vor Haus-Nr. 73 war komplett unauffindbar. Aber wenigstens die Erde nebst ihrem kleinen Trabanten war noch intakt.

Mehr als 270 Meter sind es von hier bis zum Modell der Sonne und der kleine runde erbsengroße Kreis entspricht der Erde. Kaum vorstellbar, dass diese Erbse in 270 Meter Entfernung Jahr für Jahr die große Sonne komplett umrundet, ohne groß von der Bahn abzuweichen. 

Die Mühe, nach dem Mars zu suchen, machte ich mir nicht mehr, sondern schaute kurz in der benachbarten Schuchardtstraße vorbei, um festzustellen, dass das alte Café-Schild des früheren Café Nachtsheim immer noch hängt.

Wir sind noch auf der Suche, zu welchem Nachtsheim-Zweig die früheren Inhaber gehört haben.

Als ich am Alten Markt angekommen war, knurrte mir auch langsam der Magen. Spontan schwebte ich zur Ohligsmühle, um dem Café  Laurenz nochmal einen Besuch abzustatten. Das gestrige Curry war so lecker gewesen, dass ich mich heute einmal an die Salatbowl mit überbackenem Ziegenkäse und Walnüssen wagte.



Und siehe da, es mundete genauso gut wie gestern und auch die Holunderblütenschorle war wieder ein Genuss. Das Warten verbrachte ich mit meinem aktuellen Buch "Eifeljugend im Speckmantel", in dem mir sehr vieles sehr bekannt vorkommt. Zwar bin ich nicht wie der Autor in der Osteifel groß geworden, aber pubertierende Jungs scheinen überall gleichermaßen gestört zu sein.

Mit all diesen Eindrücken beende ich meine heutigen blog und hoffe, dass die schlappe und müde Phase nun mal langsam zu Ende geht.

16 September 2023

Schlapp durch Barmen zum Toelle

Nach dem gestrigen Schritte-Rekord und einer ziemlich schlaflosen Nacht kam ich heute überhaupt nicht richtig in die Puschen. Nach dem Frühstück zog es mich sofort wieder in die Horizontale, aber diesmal mit einem anderen Kopfkissen, welches mir vom freundlichen Hotelpersonal ausgetauscht wurde. Als ich mittags wieder die Augen aufschlug und aus dem Fenster sah, winkte mir Anja aus der Sonnen-Sitzecke im rückwärtigen Berghang freundlich zu.

Wir beschlossen gemeinsam, einen kleinen Spaziergang durch Barmen zu machen, um den Engels-Garten, die Oper, die Synagoge und einiges Andere in Augenschein zu nehmen. 

Als wir am Ende der Werth bei der geteilten Sonnenkugel angekommen waren, nahmen wir spontan den Bus gegenüber und ließen uns bis in die Nähe des Toelle-Turms fahren.
Wenige Fußmeter weiter standen wir dann vor dem Objekt der Begierde.

Während Anja sich einen Überblick von der Turmspitze aus verschaffte, gönnte ich mir eine gemütliche Rast auf eine Bank. Der Geräuschpegel in der samstäglich gut bevölkerten Werth hatte mir doch zu schaffen gemacht uns so kam mir diese Pause in ruhiger Umgebung sehr gelegen.

Aus dieser Perspektive bin ich wohl noch nie fotografiert wurden.


Angesichts der Temperaturen und der fortgeschrittenen Tageszeit verschoben wir den Ausflug in den wunderschönen Vorwerk-Park und ließen uns zurück ins Tal fahren und schweben. Auf der letzten Bank in der Schwebebahn zu sitzen und die Wupper aus dieser Perspektive zu beobachten ist etwas Besonderes. Schließlich landeten wir am Café Laurenz und füllten unsere mittlerweile knurrenden Mägen mit einem sehr guten indischen Hähnchen-Curry und labten uns an einer vorzüglichen Holunderblüten-Schorle.

Spätnachmittags am Laurenz

Am Ende des Tages waren wir beide froh, wieder im Hotel zu sein und ich konnte im Liveticker das 1:1 meiner blau-weißen Helden gegen die Äppelwoi-Truppe beklatschen.
Heue Abend brauche ich viel guten Schlaf, damit ich Anja morgen Mittag ausgeruht und gut gelaunt zum Bahnhof begleiten und verabschieden kann. Den Vorwerk-Park und einige andere interessante Sachen wird sie sich dann beim nächsten Besuch an der Wupper anschauen können.


15 September 2023

Bei Elise, Laurenz, Luise & Co.

Ein langer, schöner Tag neigt sich dem Ende zu. Schon die morgendliche Besteigung der Elise war toll. Glücklicherweise führt direkt neben dem also-Hotel der Nommensenweg auf fast direktem Weg hoch zur Elisenhöhe. 

Am Eingang zum Botanischen Garten begrüßte uns eine Skulptur, deren geschwungene Konturen mich an die Werke von Simone Carole Levy erinnerten, die jedoch von einem anderen Künstler erschaffen wurde.

Der Botanische Garten bot dann für Kräuterhexe Anja einige interessante und schöne Anblicke. Der Heil- und Naturkräutergarten ist in Terrassenform angelegt und zieht sich ein Stück den Hang hinunter.


Mal von unten gesehen

Und über allem thront immer wieder der Elisenturm.

Eine nette Besucherin (es gibt hier oben nur nette Menschen) machte gerne ein Bildchen von uns beiden und wenig später erklärte uns der freundliche Gärtner Einiges über die Konzeption und Arbeit in diesem speziellen Garten. Unterstützt wurde er von einer netten, jungen Frau, die hier ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert. Vorbildlich!

Nach einer kleinen Runde und einem Besuch am Gewächshaus, das leider erst später öffnete, machten wir uns mittags wieder auf den Rückweg zum Hotel, wo mir ein Stündchen Augenpflege sichtlich gut tat,wie Anja danach bemerkte.

Der Nachmittag nutzten wir dann zu einer kleinen Erkundungsrunde im Luisenviertel, das ebenfalls Anjas Gefallen fand. Am Laurentiusplatz gesellten wir uns dann eine Weile zur dortigen Klimaschutz-Demo, um unsere Solidarität zu bekunden, wenn ich auch von der gehaltenen Rede leider kein Wort verstehen konnte. Aber dabei sein ist auch schon wichtig. 

Danach folgte die Entdeckung von vielen kleinen Läden aller Art. In einem davon fand auch Anja ein kleines Traumstück.


Auf dem Rückweg über die Luisenstraße entdeckten wir weitere interessante Läden, u.a. diesen Eiswagen an einem ungewöhnlichem Standort.

In diesem Viertel gibt es ständig irgendetwas zu entdecken. Diesmal leider auch die Tatsache, dass die Lakritzerei seit nunmehr 2 Jahren geschlossen ist. Aber ich habe das Gefühl, dafür entsteht ständig irgendetwas Neues.

Dieses Viertel ist immer für einen Besuch gut.

Da wir vor dem Katzengold keinen freien Platz bekamen, setzten wir uns kurzerhand an die Cafe&Bar Celona in der Herzogstraße und ließen uns auf einem Sonnenplätzchen von superleckeren Röstis und einem anschließenden Espresso verwöhnen. Hach!

Als ich in unserer weiteren Beratung "Was machen wir denn noch?" die Idee hatte, mit dem Bus zum Mirker Bahnhof zu fahren, stieß ich damit auf offene Ohren. So lernte Anja bei unserem Kurzbesuch  die Utopiastadt kennen und nach einer Zitronen-Ingwer-Limo vor dem Hutmacher spazierten wir auch ein wenig über die Nordbahntrasse.

Letztendlich traten wir auch auf diesem Weg den Rückmarsch an, der bei einem kleinen Abendschmaus in der Auer Schule endete. Unterwegs fiel Anja ein Anblick in der Gronaustraße auf, an dem ich bestimmt schon mehrfach vorbeigelaufen bin, ohne das zu sehen.

Schieferfassade neben Wandgemälde. Wow!

Dass der Schrittzähler heute Abend nahe an den 20.000 war, überraschte mich selbst ein wenig. Für mein Alter ganz gut.

[Nachtrag zum Thema Zufälle:] Auf dem fußläufigen Rückweg zum Hotel überholte uns auf der Nordbahntrasse eine Frau mit dem Fahrrad, machte kurz darauf kehrt, und kam auf uns zu, um ganz freundlich zu fragen, ob ich ihr Informationen über das Cochlea-Implantat geben könne. Ich hatte wirklich zufällig mein Cappy mit der Rindsbärenfeder im Hotelzimmer gelassen und dadurch war das Exterieur meines CIs auf der linken Seite deutlicher zu sehen. Also zufällig auf der Seite, auf welcher sie an uns  vorbei fuhr und das Teil so sehen konnte.
Ihr Mann höre seit Jahren so gut wie gar nichts mehr und könne daher am gesellschaftlichen Leben kaum noch teilnehmen. Und jetzt, endlich, denke er darüber nach, vielleicht etwas mit den Ohren machen zu lassen. Ich gab ihr natürlich gerne Auskunft darüber, wie das bei mir gewesen war und wie es sich glücklicherweise nun langsam zum Besseren entwickelt. Als ich ihr dann meine Visitenkarte für etwaige Nachfragen und auch unsere beiden letzten Kurzgeschichtensammlungen zur Unterhaltung überreichte, bedankte sie sich freundlich und ich bin einfach gespannt, ob ich noch einmal etwas von ihr hörelese.