31 August 2022

Schöne Aussichten

Zwei Wochen Ernährungsumstellung und eine Woche gute Naturheil-Arzneien tragen langsam die ersten Früchte. Eine dieser Früchte ist das Gefühl, etwas mehr Energie zu haben. Einen Teil davon investiere ich auch täglich in die Beachtung, Vorbereitung und Umsetzung dieser Umstellung. Alleine der neue tägliche Medikamentenplan, was wann in welcher Reihenfolge und mit welchem Abstand zu den Mahlzeiten einzunehmen ist, passt knapp auf eine DIN-A4-Seite. Diesen Ausdruck muss ich mir auch immer wieder vor Augen halten, ansonsten würde ich komplett den Überblick verlieren. Es gelingt immer besser.

Die heutige Frischluftrunde musste ich alleine drehen, denn meine frühere Kollegin hatte, wie so oft, mal wieder keine Zeit für mich😉.Aber auch alleine war es eine schöne Vorabendrunde am Krahnenberg, die mich diesmal nicht zu den Aussichten am Rhein führte, sondern auf das große Plateau in die andere Richtung.
Man hat auch hier wunderbare Weitsichten, die von der Handykamera leider nicht wirklich gut erfasst werden. So beispielsweise beim Blick nach Süden in Richtung Maifeld und Pellenz, wo man auf dem Foto zwei Erhebungen erkennen kann.

Welche Hügel sind das am Horizont?

Durch diese hohle Gasse ...

Nach zwanzig Minuten über die freie Fläche zwischen den Äckern macht der Weg einen 90°-Knick und man steht in einem lauschigen von Bäumen gesäumten Stück des Pfades, an dessen Ende auch noch eine wunderschöne Bank zum Verweilen, Schauen und Lesen einlädt. Von hier aus ist es auch nicht mehr weit bis zum Hochkreuz. 

Man hat einen herrlichen Panoramablick bis auf die andere Rheinseite und das komplette Koblenz-Neuwieder Becken. Hier legte ich eine Pause ein und genoss es einfach, da zu sitzen, in die Landschaft zu schauen und ein paar Seiten in meinem Buch zu lesen. 

Übrigens eine ganz dicke Buchempfehlung: "Geschenkt" von Daniel Glattauer, der auch "Gut gegen Nordwind" geschrieben hatte. Ein Roman mitten aus dem Leben. Danke an meine Freundin Petra für's Ausleihen.

Der Panoramablick nach Osten

Als ich mich wieder aufmachte, ging es am nächsten 90°-Knick schon wieder zurück in Richtung Auto. Ein schönes Ründchen von etwas drei Kilomater Länge, dass ich bestimmt nicht zum letzten Mal entlangspaziert bin.

28 August 2022

Platt in der alten Heimat

Heute entschied ich mich ganz spontan für einen Besuch bei meinen Eltern auf dem Kesselheimer Friedhof und einer anschließenden Frischluftrunde um den Ort. Deshalb ist die heutige Fotostrecke auch nur was für Einheimische und Mundartversteher.

Meine alten Herrschaften

Nôh em gedankliche Austausch mettem Gerd onn em Friedsche ging ich loss, üwwer de Friedhofsweesch onn dann hinner de Häuser langs, e Stöck üwwer de Müllemer Weesch onn dann querbeet üwwer e Päädsche bis an de Boomer Weesch. Von häi dann ed ierschde Bild en Richtung Dorf.

En ierschde Blick offet Dorf

Onn von häi aus ging ed dann en de kromme Weesch.

Dä Anfang vom kromme Weesch

Noch en Blick offet Dorf

Am Enn wierd de kromme Weesch kromm

En Blick off "mäin" Strôôß

Onn häi gieht de Trillweesch loss

Onn suh giehde wäider

Onn häi esse ze Enn

Dann mohs ma sich links halle, dôh giehdet e ganz Stöck newerem Boomer Bach eronner bis an de Rhäin. Dä Bach es kanalisiert, awwer am Enn kimmde doch eraus.

bisse en de Rhäin läuft

Von häi an ..



Onn von dôh aus giedet dann am Rhäin langs zeröck. Awwer weil ich mäiner Sandkastefreundin Eva schunn lang versproch hann, daddich bäim nächste môhl, wenn ich em Dorf säin, off jeden Fall bäi imm klingele, säin ich ed Jörjegäßje widder huh gange onn von dôh an üwwer die ahle Hauptstrôôß zeröck.

Wie ma off dämm nächsde Bild sehn kann, guckt mah dôh genau Bäckersch Berjelsche eroff. Onn dôh wohnt ed Eva. Onn bie ma ôch seht, es bahl Kermes em Dorf, die ierschde Fähnscher hänge schunn üwwer der Strôôß..

Bäckersch Berjelsche (am Enn, wo ed huhgieht)

Awwer wie datt manchmôh suh es em Lewe, ich hann geklingelt, ed wôh net daheim. Onn suh hann ich mich widder off de Weesch and Audu gemacht onn säin heimgefahre. Ed wôh en schöne Spaziergang durch die ahle Heimat onn obwohl heut villes annerschder es bie fröjer, hann ich doch ed Meisde noch gekannt.

Onn ber datt jetz alles verstanne hatt, datt mohs en Kesselemmer säin.

27 August 2022

Im Trüben ist gut rudern ...

... so ähnlich lautet doch das Sprichwort, oder?
Mein KLB hat es sich trotz trübem Wetter nicht nehmen lassen, heute Morgen zum Abschiedsfrühstück vorbei zu kommen, bevor er morgen die Reise ans Meer antritt. So wurde es ein schöner beschaulicher Tagesauftakt, bevor ich ihn verabschiedete und mich heute alleine auf den Weg zum Wochenmarkt machte. Die gute Walli ist zum Glück aus dem Urlaub zurück und hatte mir schon ein paar schöne Scheiben des BIO-Räucherschinkens weggepackt. Die anschließende Einkaufsrunde dauerte länger als geplant, und als ich endlich daheim war und alles ausgepackt und verstaut hatte, musste ich mich entscheiden: Couch-Potatoe-Tag oder trotzdem ne Runde drehen? Da ich gestern bereits auf meine Frischluftrunde verzichtet hatte, entschied ich mich kurzerhand für dir Trübwetterrunde.

Es war diesig am Rhein, die Luftfeuchtigkeit hoch, aber zum Glück nicht warm. Am Bootshaus war alles besetzt, aber gerade als ich kam, machte mir ein älteres Pärchen freundlicherweise einen Parkplatz frei. Das bleibt ein guter Tag, wusste ich in dem Moment.

Am Rhein blies eine kräftige Brise, so dass sich kaum ein Sommerfrischler hierhin verirrte. Es war schon ungewohnt, dass so wenig Leute unterwegs waren.

So grau sah es rheinabwärts aus

und so diesig rheinaufwärts

Leere Bänke am Kleinen Deutschen Eck

Leere Bänke unter den großen Bäumen

Leere Bänke unter den Platanen

Leere Plätze auf dem Schiff

Selbst auf Verdis Opernschiff blieb es still, lediglich ein paar tapfere Ruder kämpften sich gegen die Strömung den Rhein hoch. Was die bei dem Wetter antreibt, würde ich gerne wissen.

Stromaufwärts mit einem Affenzahn

Die Jungs waren so schnell, dass das Foto unscharf wurde. Respekt. Wie dem auch sein, mir hat die einsame Frischluftrunde gut getan und es wird bestimmt nicht die letzte gewesen sein. Mein Schrittzähler applaudiert und auch Harvey Tinnitoso lässt es sich nicht nehmen, mir seinen Respekt zu erweisen. Aber der darf das.

20 August 2022

Früher Abend am Rhein

Nach dem samstäglichen KLB-Frühstück hatte ich heute ein Programm zu absolvieren. Die Ernährungsumstellung fordert ihren Tribut. Aber das Schönste kam gleich zu Beginn: Die gute Walli  stand nach gefühlten acht Wochen Urlaub heute Morgen wieder mit Ihrem Bio-Sortiment auf dem Marktplatz und hatte mir schon meine vorbestellten Sachen zurückgelegt. Leider war der Haferdrink grad nicht lieferbar, aber die Hunsrücker Mädels haben mir geschrieben, dass bald schon die nächste Produktion in den Handel kommt.
Und weiter ging es mit allerlei Sachen, die man nicht überall findet. So ist das, wenn man die nächste Zeit möglichst gluten- lactose- und fructosefrei über die Runden kommen will. Aber dank Reformhaus, REWE und dm findet man doch genug Auswahl, wenn man sich ein wenig schlau gemacht hat. Der Darm wird es mir danken, denke ich.

Der Nachmittag durfte dann beim Fußball vor dem Fernseher vergammelt werden. Da meine blau-weißen Jungs aus dem tiefen Westen erst morgen spielen, war heute das zwischenzeitliche Wegdösen erlaubt.

Anschließend zeigte mein Schrittzähler auf dem Handy an, dass heute (wie auch gestern) noch viele Schritte fehlen. Vielleicht dreht mein Freund Harvey Tinnitoso deshalb seit gestern die Regler auf, er braucht mehr frische Luft und Bewegung! Schnell war der Plan gefasst. Zuerst ein leckeres Ofengemüse zusammenschnippeln, dank der Lieferung vom Gertrudenhof war das Gemüsefach im Kühlschrank reichlich gefüllt. Und so fanden Sellerie, Kohlrabi, Karotten, gelbe und rote Beete, Mangold und Lauch ihren Weg aufs Blech, Knobi, Petersilie und Hirtenkäse verfeinerten das Ganze. Als alles im Ofen und die Zeitschaltuhr gestellt war, machte ich mich auf den Weg zum Parkplatz am Bollwerk, um von dort aus meine Runde am Rhein zu drehen. Bis zum Pegelhaus und zurück, unterwegs eine kleine Lesepause am Kleinen Deutschen Eck, das war bei einem schönen Lüftchen eine  sehr angenehme Runde.

So sieht der Tunnel unter dem Bollwerk vom Parkplatz gesehen aus (links) und so im Rückblick (rechts).

Und Siegfried bewacht das Bollwerk und schaut interessiert auf die andere Rheinseite.
















Das Pegelhaus steht jenseits des Leinpfads, die eigentlichen Messlatten stehen Richtung Rhein - und wie man sieht, komplett im Trockenen. Von hier aus kann man beide Richtungen gut überblicken.

Ein Blick Richtung Leutesdorf

und ein Blick zurück zum Kleinen Deutschen Eck.

Unterwegs traf ich noch eine ehemalige Kollegin, der kleine Smalltalk rundete den schönen Spaziergang perfekt ab. Da schmeckte das Gemüse daheim noch besser.

18 August 2022

Diesige Zeiten

Heute musste ein kleine Runde ausreichen, um dem Bewegungsdrang Raum zu geben. Carmen hatte spontan Lust, mich nach dem Ladenschluss Ihrer Galerie zu begleiten und so führte unser Weg erstmal an die Permakultur, wo ich mich im Hofladen mit allerlei Zeug für die geplante Ernährungsumstellung eindecken wollte. Leider war der Haferdrink aus, dafür aber Lauch, Sellerie und Kohlrabi ausreichend vorhanden. Im Anschluss fuhren wir zum Wanderparkplatz Hohe Buche und spazierten eine Weile über die Höhe zwischen den Höfen hindurch.

Die Felder sind abgeerntet

Ein Bauer verbrachte einen einsamen Job auf dem Traktor, indem er Schleife für Schleife auf dem riesigen Acker mit einer angehängten Egge drehte. Die Felder sind abgeerntet und werden schon wieder für die nächste Nutzung vorbereitet. Von der sonst so tollen Weitsicht war heute nichts übrig geblieben. Diesig in alle Richtungen, zum Glück wehte dauernd ein wohltuendes Lüftchen, das wir beide genossen.

Der Traktor und die Staubfahne

Blick in die diesige Ferne

Trotzdem war es heute ein müdes Wetter, wir gähnten beide ständig und beließen es dann auch bei einer kleinen Runde. Daheim machte ich die notwendige Pause dösend im bequemen Sessel, um mir anschließend einen leckeren mediterranen Rucola-Salat anzurichten, diesmal mit Leinöl statt Olivenöl, der perfekt zu dem Rückensteak in Kräutermarinade passte. Das heute Mittag gebackene Wunderbrød war auch gut ausgekühlt und nun sehe ich der Umstellung auf möglichst gluten- und laktosefrei gelassen entgegen. Und Johanna, Namensgeberin des vonhanni-Haferdrinks vom Hunsrück, antwortete mir bereits, dass ihre Produkte bald auch im Andernacher REWE zu kaufen sind.

16 August 2022

Schöne Begegnungen

Heute musste ich einen Langschlaftag einlegen, obwohl ich gestern Abend relativ zeitig im Bett war. Aber die letzten Kapitel meines aktuellen Buchs "Mr. Monk und die Montagsgrippe" musste ich noch verschlingen - und dabei immer wieder eindusseln. Derart ausgeschlafen schmeckte das Frühstück heute Mittag nochmal so gut. Die Nachmittagsrunde führte mich zum Einkauf, ins Antiquariat und zu meiner alten Arbeitsstätte ins Rathaus. Ich hab mich sehr gefreut, nette Kolleginnen und Kollegen wiederzusehen. Besonders Lady Colonia, SpiderArni und Skippy begrüßten mich freundlich. Dass ich in der Tipprunde gar keine Zahlungsrückstände habe, die ich eigentlich begleichen wollte, passte richtig zur guten Stimmung.

Zuhause zauberte ich mir heute mein bunt gemischtes Ofengemüse etwas früher auf den Tisch, damit ich danach noch bei Tageslicht eine kleine Frischluftrunde drehen konnte.

Siegfried bewacht die Abendsonne

Rhein und Krahnenberg am Abend

Natalie am Kleinen Deutschen Eck

Bei der heutigen Abendrunde am Rhein begegnete ich einem weiteren netten Ex-Kollegen, der mit seiner Partnerin am Kleinen Deutschen Eck die Abendstimmung genoss. Nach kurzem Smalltalk fiel mir eine Bank weiter die liebe Natalie um den Hals. Ich gesellte mich zu ihr und wie immer, wenn man sich lange nicht gesehen hat, gab es viel zu erzählen. So wurde aus meiner geplanten Lesepause eine schöne Klönpause. Meine Kommunikationsfähigkeit ist zwar dank Harvey Tinnitoso immer noch sehr eingeschränkt, aber mit Händen und Füßen und meiner Diktier-App auf dem Handy verstanden wir uns doch, auch wenn wir bei manchen Themen weiterhin völlig verschiedener Meinung sind.

Fazit: Auch mit Harvey im Gepäck gibt es schöne Tage.

15 August 2022

Ausklang in der alten Heimat

Nachdem der heutige Tag mit Einkäufen und Erledigungen zu Hause schon halb verstrichen war, tat eine einstündige Leseauszeit  ausgesprochen gut. Für den frühen Abend hatte ich mich mit meinem kleinen Lieblingsbruder in unserem Heimatort verabredet. Wir trafen uns am Friedhof, statteten dort den alten Herrschaften einen Besuch ab, und machten uns dann auf die kleine Runde durch die Gemarkung. Hier, in der Frischluftschneise des Ortes, geht immer ein Lüftchen, so dass es trotz der Temperaturen ein angenehmer Spaziergang wurde. Der ersehnte und angekündigte Regen blieb heute aus.
Auf "unserer" Lieblingsbank machten wir eine kleine Pause, um die schöne Aussicht zu bewundern, die man von dort aus hat.

Blick bis nach Weitersburg

Brothers on the Bank
Alte Freunde












Nach einer Weile näherten sich andere Spaziergänger und entpuppten sich wunderbarerweise als Monika und Reinhard, alte Freunde, die wir länger nicht mehr gesehen hatten.

So wurde aus dem kurzen Päuschen doch ein längeres, wir hatten uns Einiges zu erzählen. Auch wenn ich wegen meines treuen Begleiters Harvey Tinnitoso nicht alles verstand, so war doch eine nette Kommunikation möglich. Ich vermachte den beiden noch zwei unserer Kurzgeschichtensammlungen und bin mal auf die Reaktion gespannt, wenn die beiden sie gelesen haben.

Mit einem guten Gefühl machten wir uns irgendwann wieder auf den Weg und trafen kurz vor dem Friedhof auch noch Theo mit seinem Rennrad. Es gibt einfach Tage, da trifft man nur angenehme Leute.


Zwischenstopp am Rhein mit Blick aufs Graswerth

Es war dann doch schon relativ spät, als ich mich wieder auf den Heimweg machte. Sollte ich jetzt noch anfangen, mir ein Ofengemüse zu zaubern?
Mein innerer Befehlshaber sagte sofort:
"Aber selbstverständlich! Du ziehst dein Ding durch!"
Zum Glück antwortete mein innerer Faulpelz umgehend:
"Bist du bekloppt? Da wird es neun Uhr, bis du zum Essen kommst.
Du kennst doch den Weg zum besten Dönerladen der Region!"
Und prompt machte ich auf dem Heimweg einen klitzekleinen Schlenker über Miesenheim und holte mir mein Hähnchen-Dürüm mit Allem. Ich kann Euch sagen, das ging schnell und war sehr lecker!

14 August 2022

Von Balkonia bis zur Abendrunde

Nachdem der Vollmond nun Gott sei Dank vorüber ist, hatte ich endlich wieder eine durchgeschlafene Nacht und richtete mir in aller Herrgottsfrühe, um zehn Uhr, ein Frühstück auf Balkonia an. Es ist lange her, dass ich um diese Zeit ausgeschlafen mein Frühstück an der frischen Luft genossen hab.

Aber wie sagte meine Ex-Kollegin Wilma schon immer: Nach dem Essen werden die Tiere müde. Und so gönnte ich mir danach ein einstündiges Sessel-Dös-Päuschen, bevor die Zweitligaübertragung im Fernseher anlief. Anschließend machte ich mich auf den Weg, die liebe Petra in Koblenz zu besuchen. Wir hatten uns nun schon einige Wochen nicht mehr gesehen und das Wiedersehen war entsprechend schön.

Auf dem Heimweg dachte ich plötzlich: Irgendwas fehlt doch heute noch. Und richtig, das Frischluftründchen wollte ich heute nicht missen. Daraus wurde ein Abendründchen vom Bollwerk bis zum Pegelhaus und zurück. Viele Menschen genossen das Abendklima am Rhein. Ich sah viele Familien und sehr viele glückliche Kinderaugen auf dem Spielplatz oder am Sandstrand am Kleinen Deutschen Eck. Mit ein paar Eindrücken von unterwegs will ich auch für heute schließen. Die Bewegung hat gut getan und es wird nicht die letzte Frischluftrunde sein, die ich gedreht hab.

Der Krahnenberg am Abend


Wendepunkt Pegelhaus
Der alte Krahnen

Die Schattenspender am Kleinen Deutschen Eck

09 August 2022

Dies und Jenes an einem guten Tag

Bevor meine Alte Liebe heute Morgen zum Frühstück kam, spazierte ich noch zum Bäcker, um wenigstens frische Brötchen anbieten zu können. Eine schöne kleine Morgendrunde, aber total umsonst, denn sie kam mit einer Tüte leckerer Frühstücksbrötchen und Croissants - und zudem noch mit einer Schüssel frischer Tomaten aus deren eigenem Garten. So wurde es ein schöner Start in den Tag, wir hatten uns auch monatelang nicht gesehen.

Als sich dann noch einige Ärgerlichkeiten wg der Modernisierung eines Mietshauses fast von selbst lösten, wurde es noch schöner. Nachmittags besuchte ich Ursula und Wendelin im Kleinen Antiquariat Jona und erledigte mit Carmina Artificiosa eine kleine Transport-Tour, danach hatte ich Zeit für die wohlverdiente Pause zu Hause.
Als dann auch noch mein kleiner Lieblingsbruder zum späten Kaffee und kleinen Leckerlis eintrudelte, war der Tag fast perfekt.. Nachdem er sich wieder auf den Heimweg gemacht hatte, spürte ich dennoch: Irgendwas fehlt noch. Was wohl? Na klar, die kleine Abendrunde am Rhein. Mit diesen Impressionen soll es auch für heute genug sein.

... und auf dem Rückweg
Platanen auf dem Hinweg

und dazwischen ein Lesepäuschen am Kleinen Deutschen Eck


08 August 2022

"Down by the banks ....

.... of the O - HI - O" sang damals Olivia Newton-John. In Anbetracht der deutlich sichtbaren Uferbänke beidseits des Rheins könnte man auch ".... of the River Rhine" singen.

Nichtsdestotrotz zog es mich heute endlich mal wieder an den Fluss. Am Wochenende war wegen der gut besuchten Veranstaltungen alles rappelvoll, da hätten mich keine zehn Pferde hingekriegt, aber heute, heute war er fällig.

Erfreulicherweise schloss sich die gute Carmina Artifiociosa spontan an und wir gingen vom Parkplatz am Bollwerk aus los. Hier unten weht immer eine Brise, die bei den heutigen Temperaturen sehr angenehm war. Auch eine spontane Nachricht wg. eines total vergessenen Handwerkertermins am Mietshaus, die sofortige Klärung erforderte, brachte mich nur kurzfristig in Wallung. Mit Hilfe meines KLBs konnte erstmal eine Klärung erfolgen, der Termin ist erst nächste Woche. Und so konnte ich unseren Spaziergang doch genießen, wir legten auch unterwegs ein kleines Päuschen ein.

Und aus der geplanten kleinen Runde wurden am Ende 4 km, ohne dass es mir zu viel wurde. Schritt für Schritt.

07 August 2022

Der Große muss mal raus

Der nächste Tag der Eingewöhnung. So langsam komme ich wieder an im richtigen Leben. Da sich mein KLB erst für Spätnachmittag angekündigt hatte, wollte ich nicht bis dahin in der Wohnung hocken und machte mich auf in Richtung Rauscherpark. Im Gepäck mein Buch und Mineralwasser, sollte es ein gemütlicher Lesenachmittag am Teich werden. Tatsächlich fand ich ein schattiges Plätzchen am kleinen See. Ungefähr zehn Minuten hatte ich Zeit, den Enten, Gänse und Nutrias zuzuschauen und mein Buch aufzuklappen.

Hier lässt es sich aushalten

Dann ließ sich eine junge Mutter mit  mehreren kleinen Kindern auf der Bank daneben nieder. In der nächsten halben Stunde schaffte ich es, das übermütige Geschrei der Kleinen zu ignorieren, die von ihrer Mutter mit Massen von Trockenbrot versorgt wurden, um damit alles, was kreucht und fleucht, zu bewerfen. Das Schild "Füttern verboten" war groß überall am Teich angebracht, aber wen kümmert's?

Aufgrund meiner derzeitigen hörakustischen Einschränkungen sah ich mich auch nicht in der Lage, die junge Mutter freundlich auf den Sinn des Fütterverbots hinzuweisen. Allerdings ahnte ich auch, dass dies vergebliche Liebesmüh gewesen wäre. Also verzog ich mich auf eine andere Bank auf der gegenüberliegenden Seite des Gewässers und konnte dort zusehen, wie einige ältere Damen und Herren versuchten, die zahlreich vorhandenen Nutrias artgerecht mit Möhren und Tomaten zu füttern, was ja bekanntlich die natürliche Nahrungsquelle dieser possierlichen Tierchen ist. Selbst das brachte mich heute nicht aus der Ruhe und ich las einige lustige Seiten meiner aktuellen Lektüre "Himbeertoni" weg. Nein, ich würde heute nicht versuchen, die Welt zu retten und die Ignoranten zu bekehren. Man muss Prioritäten setzen im Leben. Punkt. Mir fiel einer meiner Lieblings-Graffitis aus den 80ern ein:

Was ist schon Marion gegen
die unendlichen Weiten des Universums?

Und so trat ich nach etwa anderthalb Stunden entspannt die Heimfahrt an. Als sich dann mein Brüderlein im Anmarsch meldete, freute ich mich sehr, ihn zum Geburtstag gratulieren zu können. Er war heute ausnahmsweise müder als ich und so nahmen wir nur eine kleine Runde am Krahnenberg in Angriff. Die Aussichten von hier oben sind gerade bei schönem Wetter immer wieder grandios.

Abgeerntete Felder auf dem Hochplateau

Der Weitblick Richtung Leutesdorf
Blick von der Kanzel nach Osten

Selbstverständlich ließen wir uns Zeit und gönnten uns danach zu Hause die besten Nussecken der Region zum Kaffee. Und ich merke: So kann das weitergehen, Schritt für Schritt in Richtung richtiges Leben.

Dass ich danach die Bilder und Berichte der heutigen Lesung meiner Autorengruppe im Saffiger Park geschickt bekam, war dann das i-Tüpfelchen obendrauf. Es muss eine schöne, gelungene Veranstaltung gewesen sein und das freut mich sehr.