07 August 2023

Schlechte Träume und gute Freundinnen

Der Traumfänger ist mit den ersten Federn bestückt, jedoch noch nicht komplett. Das musste ich heute früh erfahren. Nachdem ich viel zu früh wach war, erlebte ich nach dem schönen Weidereinschlafen wieder einmal verstörend bizarre Träume. Diesmal so beeindruckend, dass ich sie nach dem Frühstück noch in großen Teilen präsent hatte und niederschreiben konnte. Auch wenn es vielleicht komisch klingt, aber das Aufschreiben hilft beim Loslassen, mir jedenfalls.

Als ich nachmittags meine guten Freundinnen Petra und Jessy besuchte, brach sich die Sonne einen Bahn durch die Wolken und servierte uns einen schönen Sonnenplatz auf der Terrasse. Auch wenn unsere Gesprächsthemen heute meist schwieriger Natur waren, so war dieser Besuch doch eine Wohltat. Man kann sich schwieriges nicht nur wegschreiben, sondern auch von der Seele reden. Genau das zeichnet gute Freundschaften aus. Außerdem überreichte mir Petra die drei Federn, die ihr Hardy an seinem jährlichen Todestag am Freitag für mich vor die Tür gelegt hatte. Ich werde sie in den nächsten Tagen in den Traumfänger einbauen und damit hoffentlich eine "traumhafte" Verbesserung erreichen.

Nach einer herzlichen Verabschiedung war es mir ein wenig leichter ums Herz. Wieder zu Hause freute ich mich auf eine andere liebe Freundin, das Ännchen besuchte mich. Sie brachte sogar frischen Salat aus dem Garten und zwei vegane Scharmützel Schnitzel mit, so dass wir zusammen ein leckeres Abendessen verspeisen konnten.

Das durchdringendste Thema dieser Zeit sind für mich die Anhäufung der Erkrankungen und Todesfälle im Umfeld, die nur unzureichend mit meinem zunehmenden Alter erklärt werden können. Gerade, als die Freundin sich wieder verabschiedet hatte, trudelte auf dem Handy die nächste Meldung ein.
Pooh! Das alles ist gemeinsam mit Freunden besser zu ertragen.

Obwohl es schon spät war, musste ich noch meine Frischluftrunde drehen, auch das macht en Kopf etwas freier. Heute auf die Schnelle in den Rheinanlagen, wo ich dann nach wenigen Schritten feststellte, dass die Kappe mit der Rindsbärenfeder zu hause auf der Garderobe lag und der Zauberschirm auf dem Rücksitz des Autos. Aber da musste ich jetzt durch. Und ich wurde mit einigen schönen Bildern belohnt.

Sonnenuntergang über dem Fornicher Bergrücken


Trotz aller Bewölkung ein schöner Anblick, als wenn die Sonne mir direkt ins Herz scheinen würde.

Ebenso ein paar Meter weiter der Angler, dessen Kopf in ein sehr schönes Hintergrundlicht getaucht wurde. Der Unterarm mit der Angel fehlt ihm immer noch - oder immer wieder, weil sich irgendwelche Spackos scheinbar jedes Mal daran ergötzen, diese Teile wieder abzureißen. Aber das tut seiner Schönheit keinen Abbruch.


Auch die Leutesdorfer Weinberge in der Abendsonne waren wunderschön anzusehen, dieses Licht-Schattenspiel kann ich mit der Handykamera leider  nur sehr unzureichend wiedergeben.

Nun war die Sonne tatsächlich hinter dem Fornicher Berg versunken, hatte aber offensichtlich viele Wolken mit sich gerissen, so dass ein schöner Streifen des blauen Himmels sichtbar wurde. Seit dem ersten Foto war erst eine Viertelstunde vergangen.

Der Rückweg vom Alten Krahnen wurde dann wunderbar. Der Himmel sandte mir ein Zeichen.

Dieser schöne Regenbogen überspannte den ganzen Rhein und war für mich das Symbol für all die, die in letzter Zeit von uns gegangen sind und ein Lichtblick für jene, die derzeit schwer zu kämpfen haben.
Nur wenige Minuten dauerte dieses Szenario, anschließend wurden gewaltige Wolken mit gezielten Lichtspots der untergegangene Sonne beschossen.

Kurz darauf war es dann deutlich zu sehen: Auf der anderen Rheinseite regneten sich diese großen Wolken aus. Besser da als hier, wo ich doch ohne Schirm und Feder unterwegs war. Aber anscheinend meinte es das Universum heute Abend gut mit mir, so dass ich trockenen Fußes zurück zum Auto kam.

Gute Freunde sind genauso unersetzlich wie Sonne und Regenbogen.

7 Kommentare:

  1. Anonym00:41

    Manchmal erscheint das so, wenn man viele Freunde und Bekannte hat.
    Von meiner Volksschulklasse sind 9 nicht mehr da. Einige meinten, es wären 11.

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    1. Lieber anonymous,
      da sind wir ja mit bisher 3 (von 37) Verstorbenen noch gut bedient. Wir scheinen insgesamt ein stabiler Jahrgang zu sein.
      Was die vielen Freunde und Bekannten betrifft, ist das natürlich so. Je mehr man kennt, desto häufiger sind auch die Sterbefälle, wenn man älter wird. Aber in Zeiten wie diesen knubbelt es sich arg, in anderen Zeiten passiert zum Glück viel weniger.

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  2. Mein erster Versuch: Dein letzter Satz -in diesem Beitrag ;) - ist poetisch und wahr

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    1. Danke für das Lob, HR. Aber wer ist HR?
      Heinz Rühmann?
      Harry Rowohlt?
      Hannelore Rübensam?
      Oder gar Horst Rubesch? 🥳

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    2. Oder ist es gar die liebe Heidrun?

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  3. Es gibt Tage, da werden wir von Emotionen ueberwaeltigt und das war wieder so einer! Traurig, dass die Nachrichten ueber Erkrankungen oder Tod nicht abreissen, das tut mir aufrichtig leid. Gut, dass aber Menschen an Deiner Seite sind, bei denen Du Dir alles von der Seele reden kannst. Deine grossartigen Fotos, insbesondere das vom Regenbogen, sprechen fuer sich – was fuer ein wunderbares Licht- und Farbenspiel! Gute Freunde sind genauso unersetzlich wie Sonne und Regenbogen … das hast Du sehr schoen ausgedrueckt!

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