11 August 2023

Ein Tag unter Freunden

Freitage sind oft Freundestage, fällt mir heute mal wieder auf. Der Mittagsbesuche meines Freundes Markus machte den Anfang. Lange nicht gesehen, viel Freude übers Wiedersehen, viel zu erzählen. Auch über Zufälle, die keine sein können. Hach! Es ist unglaublich, wie schnell dann die Stunden dahin fliegen.

Plötzlich wurde es etwas knapp mit meinem Weg zur Verabredung mit Freunden in Güls. Mein Navi zeigte mir keine Staus an, wollte mich aber dennoch auf die längste aller Strecken schicken. Hää?! Schlau wie ich nun mal bin, nahm ich natürlich die kürzeste aller Strecken und wäre sogar pünktlich gewesen. Aber, wie meistens in solchen Fällen, wenn es zeitlich knapp ist, schickten sie wieder alle verfügbaren Traktoren (mit Anhänger) und LKWs (mit Anhänger) genau vor mir auf die Strecke. Erst als ich innerlich kapitulierte und dachte "Na und, mir doch egal. Komm ich halt ein paar Minuten später!", verschwanden alle Verkehrshindernisse wie von Geisterhand von der Strecke und ich kam fast pünktlich an. Ist schon manchmal seltsam, wie das alles zusammenhängt, irgendwie.

Bei den Freunden in Güls bekam ich dann nach einer angenehmen Verweilpause solch eine schöne Führung durch das dortige Heimatmuseum, die muss ich Euch zumindest auszugsweise zeigen.

Was die Initiatoren hier zusammengetragen haben, besteht nicht aus Gold oder Diamanten, sondern es sind die Schätze der Heimat, die auch viele Gülser Bürger hier mit eingebracht haben. Ein Streifzug durch die Heimatgeschichte mit sehr vielen Facetten. 

Eine Sammlung von teilweise uralten alten Grenzsteinen, die präpariert und aufgearbeitet wurden. Ich erinnere mich, dass auch in der Kesselheimer Flur früher viele solcher Markierungen zu sehen waren. Hier waren auch viele hilfreiche Erklärungen dazu angebracht.

Ein alter Löschwagen, wie er in kaum einem Heimatmuseum fehlt, war auch hier zu sehen, Conny erklärte mir den Hintergrund, wieso die überall in genau der Form zu finden waren. Sehr interessant.

Der hat was mit der Aachen-Münchener Versicherung zu tun

Dann wieder ein Backenzahn eines Mammuts, etwa 13.000 Jahre alt, der auf dem Gülser Heyerberg gefunden wurde.

Ein gigantischer Zahn

Im Kontrast dazu, nicht ganz so alt, ein tolles wandgroßes Foto vom Gülser Kirschmarkt der 30er Jahre.

Conny und Jens vor dem Kirschmarkt

Kurzum, ich hätte auch noch viele Fotos mehr machen können, und die interessanten Erklärungen meiner Führerin Conny machten das Ganze noch viel schmackhafter. Ich kann es nur jedem empfehlen,  der einen Sinn für heimatliche Geschichte hat, sich das mal anzuschauen. Eine schöne Beschäftigung für Sonntagnachmittag, wenn das Museum von 14 bis 17 Uhr geöffnet hat.

Dass wir danach noch lange auf der Terrasse zusammensaßen, dort leckerlecker zu Abend speisten und uns viel zu erzählen hatten, passte genau zu diesem schönen Tag. Selbst mein störrisches Hörimplantat, dass sich nach einem Batteriewechsel weigerte, auch nur einen Ton wieder zu geben, tat dem keinen  Abbruch. So wurde es zum Abschluss eine einohrige Terrassenlesung meiner aktuellen Kurzgeschichte, mit der ich mich bei den beiden für all das Schöne bedanken wollte. Ging auch.

Nun, zurück zu Hause, hat das Implantat seinen Dienst wieder aufgenommen, es wollte mich wahrscheinlich vorhin nur ärgern. Wie sagen die Hundebesitzer oft, wenn ihre mordlüsterne Töle einen böse anknurrt: Keine Angst, der will nur spielen.

2 Kommentare:

  1. Du machst immer mehrere Termine am Tag, sappalot!
    Ein Heimatmuseum hatten wir zuletzt in Neu-Gablonz besucht, das ist mir bleibend in Erinnerung, auch wenn es schon 5, 6 Jahre her ist.
    Treffen mit alten Kameraden, so scheint es, finden meist nur noch am Friedhof statt, mit anschl. Einkehr. So manche dieser Kameraden haben überhaupt kein Zeitfenster zur Verfügung, kein Wunder, daß Vereinbarungen so spärlich ablaufen.

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    1. Immer mehrere Termine am Tag? Gott bewahre! Das hat sich gestern so ergeben und war auch schön, aber zum Ausgleich brauchte ich auch heute einen terminlosen Tag.
      Was die zunehmenden Treffen auf dem Friedhof anbetrifft, stimme ich dir zu. Ist aber auch irgendwie logisch, wenn man älter wird.

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