Nach einem Krankenbesuch bei einer guten Freundin musste ich nachmittags den hiesigen Flohmarkt am Kaufland besuchen. Vor ein paar Tagen hatte mir das eine liebe Ex-Kollegin mit einem solchen Gesichtsausdruck nahegelegt, der keinen Wiederspruch duldete. Sie hatte dort selbst einen Verkaufsstand und die Suche nach genau diesem gestaltete sich langwierig. Der Flohmarkt war riesig. Und er war in den Nachmittagsstunden sehr gut besucht. Wann hatte ich zuletzt eine Flohmarkt besucht? Das muss kurz nach dem letzten Krieg gewesen sein. Beim ersten Anblick dieses unüberschaubaren Wimmelbilds nahm ich mir vor, mich von dem engen Gedränge und dem permanenten Geräuschpegel nicht stressen zu lassen.
Ganz am Rand des Wimmelbilds |
Außerdem wollte ich natürlich auch nichts kaufen, nur gucken. Ich Narr. Beim dritten Verkäufer erstand ich ein verstellbares Netzteil, mit dem ich meine externe Festplatte wieder zum Laufen bringen wollte, für nur 3 Euronen. Dass die trotz vielfacher Verstellbarkeit genau die Stromstärke nicht liefern kann, die meine Platte braucht, merkte ich natürlich erst zu Hause beim Testen. Am Stand mit karierten Küchenhandtüchern im Doppelpack für 2 Euro fiel mir ein, dass ich daheim eigentlich 2 zerfledderte Teile aussortieren wollte. Ok, für 2 Ocken kann man nix falsch machen. Aber das wars dann auch. Beim weiteren Schlendern durch die überfüllten Gänge war ich hoffnungslos überfordert. Too many too much.
So war ich denn froh, als ich irgendwann vor dem Stand vom Andreesche stand. Sie hatte ihre Mutter zur Unterstützung dabei, ebenso wie eine Freundin, die aber nicht im Internet abgebildet werden wollte.
Betrieb am Stand bei Andrea und Mam |
So blieb es bei einem netten Smalltalk, denn das Angebot an diesem Stand war doch eher auf weibliche Kundschaft ausgerichtet. Zum Glück. Auch beim Weiteren systematischen Durchkämmen der Gänge blieb ich standhaft. Nach etwa anderthalb Stunden machte ich mich auf den Weg zum Auto, mit einem Kopf voller Eindrücke, die ich zu Hause sofort in zwei Stunden Augenpflege verarbeiten musste.
Gegen halb vier, pünktlich zum Mittagessen wachte ich auf, stärkte mich und saß noch ne ganze Weile mit den Freunden aus dem Vorderhaus plaudernd auf deren Loggia zusammen. So kann man Sonntage ausklingen lassen. Natürlich durfte auch die kleine Frischluftrunde zum Abschluss nicht fehlen, Spaziergänge am Rhein sind doch bedeutend ruhiger und erholsamer als ein Flohmarktbesuch.
Gemischter Himmel auf der richtigen (links) und der falschen (rechts) Seite des Rheins |
Außerdem trifft man auch dort so nette Gesellen wie Uli und Merlin, und für eine halbe Lesestunde auf einer bequemen Bank reichte die Zeit auch noch.
Sommerabend im Platanenweg |
Nicht zu vergessen: Nach meinem Lesepäuschen lag genau hinter meiner Bank eine schöne Feder für mich. Mein Traumfänger wird immer vollständiger.
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