26 April 2020

Kleiner Ausflug in den Märchenwald

Das heutige Wetter verlangte mir unbedingt einen Spaziergang durch die frische Waldluft ab. Nachdem ich in den letzten Tagen des öfteren kurze Touren von der oberen Antel aus durch die Schrebergärten oder über die Schmitt gemacht hatte, vereinbarte ich heute mit Altkumpel Mike T-Bone ein Treffen am Bassenheimer Waldrand. Nach kurzen logistischen Problemen fanden wir uns dann auch auf dem Parkplatz vor der Grillhütte und stolzierten am Bassemer Waldstadion vorbei direkt hinein in den Märchenwald.
Wie im Märchen

Gut, wenn man ne große Klappe hat
Es war ein schöner kleiner Trip, wegen meiner aktuellen Cortisonbomben-Therapie sollte ich mich vor viel Sonne und zu viel Anstrengung hüten. An der Antonius-Quelle konnten wir uns leider nicht laben, das Häuschen war glatt am Türriegel zugerostet, aber das ganze Ambiente dort im Wäldchen war wirklich märchenhaft schön. Zum Schluss noch ein kleines Sit-In im Kofferraum für die müden Rentnerknochen, dann ging es wieder Richtung Heimat.

Obwohl mich derzeit mein geliebter Dreckstinnitus richtig quält, wurde es ein schöner Tag, anschließend durch eine sehr wohltuende Sitzung mit einer lieben Freundin, die viel vom Heilen versteht, und einer Kräutersteak-Kartoffel-Pastinaken-Möhren-Pfanne der Marke "Walli-alnatura-Gertrudenhof" zur Stärkung.

Den Abend werde ich gleich mit einer weiteren Folge meines Freundes Adrian Monk beschließen, nachdem sich meine Kreissäge im Kopf nun wieder einigermaßen beruhigen lässt. Gestern Abend hat Adrian den Mord in seinem Urlaubshotel auf seine unnachahmliche Art gelöst.

Positiv sollten sie den Tag beenden!

19 April 2020

Dankbarkeiten


Für diese Leseempfehlung gilt meine Dankbarkeit Sarah Wiltschek von der Kulturbuchhandlung Sami Jastram und der lokalen (Anker-)Buchhandlung meines Vertrauens, die mir das Buch in Windeseile beschafft hat.

Der Leser begleitet Michka Seld, die ehemalige Lektorin/Korrektorin eines großen Verlags durch ihre
Zeit in einem Seniorenheim. Eine Zeit, in der ihr nach und nach die Wörter entfallen. Wörter, die für sie ein Leben lang sehr wichtig waren. Sie ist eine gebildete kommunikative Frau und muss nun selbst miterleben, wie ihr immer mehr Worte verloren gehen. Mir hat auch sehr gefallen, wie die deutsche Übersetzerin dies umgesetzt hat, passende falsche "Ersatzworte" zu finden.

Geschildert wird dies abwechselnd von Marie, ihrer jungen Freundin und von Jerome, dem Logopäden, der im Seniorenheim mit ihr arbeitet. Zwischendurch immer wieder traumhafte Einblendungen von Dialogen mit einer strengen Heimleiterin, die Michkas Befürchtungen und Ängste widerspiegeln. Dass alle drei Protagonisten neben dem Thema der fehlenden Worte auch ihre eigenen Geschichten haben, versteht sich.

Der kleine Roman ist einfühlsam geschrieben und wirkt auch authentisch.  Er zeigt, was wichtig ist im Leben, und wie man miteinander umgehen kann. Mehr möchte ich nicht spoilern,

Übrigens hat Ankerbuch ab Montag wieder geöffnet und ihr könnt Euch das Buch dort selbst besorgen.

11 April 2020

Rentnergrillen mit Abstand


Samstagmorgen in Andernach bedeutet zum Glück immer noch, dass ich mich bei Walli auf dem Marktplatz mit Wurst und Fleisch von glücklichen Schweinen eindecken darf. Ganz modern, wie wir Rentner so sind, hatte ich drei Tüten per WhatsApp vorbestellt und konnte heute Morgen u.a. das Grillgut abholen, dass wir nachmittags auf Petras Karthäuser Terese auf den Grill warfen. Sommerliche Wärme, kombiniert mit Markise und Sonnenschirm schufen ein wenig Urlaubsfeeling

Lecker lecker lecker
Zusammen mit lecker Chicoréesalat und Rosmarinkartoffeln ließen wir es uns gut gehen, das funktioniert mit einem gewissen Abstand. Beim Absacker danach kamen Erinnerungen hoch, an Fehmarnurlaube, die gerne noch ein paar mehr hätten werden dürfen, an mein jugendliches Ranglistensaufen im Sommercamp am Keller Sportplatz, aber auch an die legendäre Silvesterparty im Kimmelsheck, über die ich vor einigen Jahren hier im blog berichtet habe.

Heidewitzka, Herr Kapitän ...
Wir stellten fest, dass wir beide diesen Exzessen nicht mehr gewachsen sind und begnügten uns mit einem bescheidenen Digestif aus Vinetta mit Eierlikör, Himbeerbrand und Espresso. Die gute Laune sieht man uns deutlich an. Der leicht glasige Blick kann darüber nicht hinwegtäuschen und hat wahrscheinlich mehr mit den ungünstigen Lichtverhältnissen zu tun. 😋😎😇

Da der Sommer erst noch bevorsteht, beschlossen wir spontan, solche Aktionen zukünftig wieder öfter zu starten. Mein Balkon bietet auch ausreichend Platz für zwei - und mehr werden es dieses Jahr wohl nicht mehr werden.

Krönender Abschluss am Abend: Am Rechenrätsel, welches Mehtap bei Facebook veröffentlichte, habe ich mir total die Zähne ausgebissen, war mir zweimal hundertprozentig sicher, die richtige Lösung zu haben, und musste am Ende einsehen, dass meine abnehmende Sehkraft wohl der Grund dafür gewesen sein muss, dass ich die offensichtlichsten Sachen trotz 400% Zoom nicht gesehen habe. Manchmal sieht man nur das, was man auch sehen will.

01 April 2020

Der erste Tag vom Rest des Lebens

Spätstück am Sonnenfenster

Nachdem mein letzter Arbeitstag gestern ziemlich unaufgeregt verlief, war ich gespannt, wie es sich heute Morgen anfühlen würde, als Rentner aufzuwachen. Und, was soll ich sagen, es ist nicht anders als in den letzten Wochen und Jahren. Da ich seit knapp 3 Jahren nur noch dienstags bis donnerstags arbeite, bin ich seitdem daran gewöhnt, dass das richtige Leben meistens den Tagesablauf bestimmt.und nicht der fremdbestimmte Verwaltungsjob.

Das Rentner-Evangelium

So genoss ich denn wie gewohnt das Wachwerden ohne Wecker, sprang gegen halb zehn unter die Dusche, danach wurde die Rhein-Zeitung aus der Zeitungsrolle gefischt und ein ruhiges Spätstück mit lecker Kaffee bereitet. Ja, das hat was. So kann man schon mal in den Tag starten. Und nach ein paar kurzen Erledigungen geht's jetzt auf den Sonnenbalkon, Notebook aufgeklappt, um den Vorsatz wahrzumachen, jeden Tag mindestens eine Stunde zu schreiben. Aus dem Traum vom eigenen Roman könnte so doch noch was werden.