05 August 2023

Der Abschluss im Tempel

Ein Samstag ohne Walli und ohne Achim. Ohne BIO-Fleisch und BIO-Öl. Ohne Wallis Gemüsebus und ohne Achims Oliomobil. Es fehlte etwas heute. Denn ohne die beiden einzigen BIO-Stände ist der Wochenmarkt für uns nicht interessant. Natürlich ließen wir uns davon nicht abhalten, die Tradition des Brüderfrühstücks fortzuführen. Damit ich nicht in Versuchung komme, von seinen geliebten GBR-Snacks zu naschen, hatte ich diese nur für den KLB zubereitet und mir selbst ein Spezialporridge aufgesetzt. Die Gurke dazu hatte mir die liebe Marghy frisch aus ihrem Garten vermacht. Es versteht sich von selbst, dass ich ihm dazu auch vier verschiedene Sorten Leckerbrot getoastet hatte. Als ich meine kleine Prorridge-Schale gefuttert hatte, war bereits der halbe Snackteller geleert.

Als sich der Teller dann bis auf 2 halbe Restscheiben geleert hatte, fiel dem KLB ein, dass er eigentlich kein Brot mehr möchte, das ich extra für ihn gebacken und getoastet hatte. So musste ich denn notgedrungen einspringen und wenigstens einen Teil des köstlichen Brots vor dem Vertrocknen retten. Immerhin hatte ich ja noch zwei kleine Snacks zum Belegen des Aufstrichs (Ziegenfrischkäse mit roter Feigensenfsauce, hmmmmhh) übrig.

Nur noch ein kleiner Rest
Teller halbleer










Und was sehe ich da? Der KLB hat schon das Gäbelchen in der Hand. Schlauchig, der Kleine. Nach dem Motto: Zur Not schmeckt der Snack auch ohne Brot! Ja, aber das Brot nicht ohne den Snack! Blitzschnell sprach ich ein Snackverbot für Schlauchschnüsse aus und pickte mir die kümmerlichen Reste auf meine Schnitte. Ha!

Ich muss dem Kleinen aber zugute halten, dass er heute etwas übernächtigt und angeschlagen wirkte und vielleicht nicht ganz Herr seiner Sinne war. Denn er ist ja nicht umsonst mein Kleiner LieblingsBruder. Wir nutzten den Nachmittag dann auch beide für ausreichend Augenpflege und Lesestündchen, ich machte noch eine kleine Einkaufsrunde und stellte dann fest, dass mein Schrittzähler um halb sieben noch historischen Tiefstand anzeigte.

Ich fuhr zum Parkplatz Güterbahnhof und drehte eine Runde durchs Städtchen, denn auf den heutigen Rummel am Rhein war ich gar nicht scharf. In der Kernstadt war es noch relativ ruhig und so kam mir die Idee, endlich einmal das neue Ristorante auszutesten, dass vor einigen Wochen an Kerstins alter Wirkungsstätte auf'm Hügelchen eröffnet hatte. Tempio, zu deutsch Tempel, nennt sich das Lokal und bietet sogar ein wenig Glutenfreies an, wie man mir vor zwei Wochen dort gesagt hatte. Pasta ohne Gluten. Ich hatte als Lektüre die Anthologie der anderen Schreibgruppe im Rucksack, draußen waren noch zwei kleine Tische frei, also ran an den Speck.

Lesekonfekt mit Pfifferlingen

Die als Tagesgericht angepriesenen Fettucine gab es natürlich nicht glutenfrei, aber es war kein Problem, das gleiche Gericht für mich mit Penne oder Spaghetti anzurichten. Da auch im Lokal Betrieb herrschte, dauerte es ein wenig, was mir aber ganz recht war, denn so konnte ich drei weitere interessante Kurzgeschichten lesen, bevor meine Penne serviert wurden, die im übrigen vorzüglich schmeckten.

Der anschließende Espresso war so, wie er beim Italiener sein muss. Heiß, schwarz, stark. So konnte ich mich zufrieden auf den Weg zum Auto machen, auf dem ich erfreulicherweise noch auf ein blondes Häschen und einen Bademeister traf. Hach!

3 Kommentare:

  1. Ein feiner Espresso ist göttlich !!! Sollte es sein!

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  2. Natürlich wurden die Beweisphotos hier missverständlich beschrieben, dienten sie doch einzig dem Zweck, meine Zurückhaltung zu dokumentieren.
    Erst als nur noch zwei übrig waren, verteidigte sie der GLB mit einer Art Hannibal-Lecter-Blick, so dass ich den Rest natürlich gerne ihm überlassen wollte.

    Vorher wurde ich eindringlich mit "Ess wat, Jung!" und "Mach, dat moss alles weg!" zum Hinlangen aufgefordert. Natürlich werden GLB-Anweisungen stehenden Fußes ohne Murren Folge geleistet und so entstand am Ende des Frühstücks eine etwas missliche Situation, an der ich natürlich völlig unschuldig bin.

    LG
    der KLB

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    1. Diese grobe fahrlässige Verdrehung der Tatsachen sei die heute vergeben, dein Geburtstagsbonus.

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