03 April 2022

Kunst im Rauscherpark

Nach einem gesunden Schlaf saß ich erst gegen halb zwölf ausgeschlafen am Frühstückstisch, mit mir natürlich mein lieber Freund Harvey Tinnitoso, der mich heut Nacht so schön hat schlafen lassen. Die Sonne schien immer wieder durch die wenigen Wolken am blauen Himmel. Ein Tag wie gemacht für eine schöne Frischluftrunde!
Ein kurzer Chat mit dem Kleinen ergab, dass er heut mit einer Freundin seine Runde dreht. Zuerst nahm ich mir die Geschichte vor, die mir Dagmar gestern geschickt hatte. Eine sehr interessante und realitätsnahe Kurzgeschichte aus dem Alkohol- und Drogenmilieu mit  roten Männern und extraterrestrischen Pausensnacks, an der ich nur wenig auszusetzen hatte.
Dass sie dabei auch musikalische Assoziationen hatte, würde mich später auch noch beschäftigen. Als ich mich dann endlich aufrappeln wollte, kam prompt eine Nachricht meiner Freundin Hilde, dass sie mich gerne begleiten würde, aber erst in einer Stunde. Ok, das reichte für ein paar kleine Handgriffe im Haushalt, Als sie mich dann in ihr Auto einlud, bestimmte sie sofort: Wir fahren nach Plaidt in den Park, Das in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Wie sollte ich dem auch widersprechen, ist doch der Rauscherpark an der Nette eine meiner beliebtesten Hausstrecken für Kurzausflüge.

Die erste Nettebrücke ist wieder repariert und begehbar, jedoch wir wählten den Weg über die Mühlenstraße und das Festivalgelände, um auf dem Rückweg die schönen Skulpturen in der richtigen Reihenfolge zu betrachten. Am beginn des Skulpturenwegs begrüßt mich nämlich jedesmal der dort ansässige Schäfer, mit dem ich dann ein paar Worte wechsle. Es sprechen wohl nicht viele Passanten mit ihm, denn er freut sich immer sehr, wenn er mich sieht.

Dann sah ich mir einmal mehr das Märchenbuch aus der Nähe an, dem Vogelmama und Nachwuchs entspringen. Eine wunderschöne Vorstellung, die in meinem Kopf sofort den Song "Mother and Child Reunion" von Paul Simon auslöste. Die Älteren unter Euch werden sich daran erinnern.



Der trotzige Kopf, der direkt von den Osterinseln zu kommen scheint, schaut immer so aus, als sei er traurig, weil er hier in den Steinen gefangen ist. Gleichzeitig weiß er jedoch, dass er genau hierhin gehört.

Die "Flugschwinge", wie ich sie immer nenne, scheint auch ein Geschöpf von Simone Levy zu sein, die hier und in den Andernacher Rheinanlagen gleichermaßen vertreten ist.
Liebe Simone, ist das Deine Flugschwinge?
Im letzten Jahr durfte ich sie live hier erleben beim Erschaffen weiterer Kunstwerke. "On the Wings of a Nightingale" von den Everly Brothers nistete sich sofort in meine Gehörgänge.


Weiter ging es mit der Abbildung eines echten Aliens, der sich gerade in seinem Kokon zu einem der Roten Männer verwandelt, von denen Dagmar mir in ihrer Kurzgeschichte erzählt hat.
Der Rotvogel am Ende des Wegs hat wieder neue Farbe bekommen, wie es scheint.  


Zweimal Rot? "Red's the colour of the sun, the colour of her hair, the colour of my own true love.." sang mir Barry Ryan fortan ins Ohr,

Mit diesen drei angenehmen Ohrwürmen im Kopf machten wir uns auf den Heimweg und teilten uns  dort die letzten Leckereien bei einer guten Tasse Kaffee. Als kleine Übung für Morgen Abend durfte ich Hilde noch eine kleine Privatlesung geben, die uns beiden gut gefallen hat. Es ist schon gewöhnungsbedürftig, wenn man seine eigene Stimme nur verzerrt wahrnimmt, aber es gelang mir ganz gut. Harvey dreht in solchen Szenen immer richtig auf und hat immer noch nicht verstanden, dass er mich damit nicht davon abbringen kann. Eines Tages wird er es verstehen und die Klappe halten, hoffe ich. Und ich hoffe auch, dass ich auch Morgen Abend im Schreibkurs den letzten Abschnitt meines Romans vortragen kann.

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