06 April 2022

Diese grauen Tage .....

...... hören einfach nicht auf. Ich spüre mal wieder deutlich, welchen Einfluss das Wetter auf meine Gemütsverfassung hat. Mein Gott, das war doch früher nicht so! Werd ich im Alter wetterfühlig?

Nach einem langen, anstrengenden Beratungsgespräch zum Thema Cochlear-Implantat bin ich aber trotzdem ganz zufrieden nach Hause zurückgekehrt. Mein kleiner Lieblingsbruder hat mich, wie schon so oft, vorbildlich unterstützt und ohne seine Hilfe wäre ich beim Beratungsgespräch auch nicht so gut zurecht gekommen. Immer, wenn es anstrengend wird, hat auch Freund Harvey Tinnitoso seinen Auftritt. So langsam könnte er sich das abgewöhnen.
Also, es werden Termine für's MRT gemacht und dann sehen wir weiter. Das hört sich alles ganz gut an und ich denke, ich werde das angehen, wenn keine weitere Besserung des Hörvermögens eintritt.

Zuhause freuten wir uns beide auf einen guten Kaffee und etwas Leckeres zum Knabbern. Eine Stunde später beschloss ich, trotz ungemütlichem Wetter wenigstens meine Runde in den Rheinanlagen zu drehen. Frische Luft und Bewegung sollen ja ganz gut sein für Körper und Seele. Hab ich mal gehört.

Das Erste, was mir am Rhein auffiel, war, das ziemlich genau dem letzten Haus in Andernach gegenüber das erste Haus in Leutesdorf steht. Leutesdorf liegt also eigentlich zwischen Andernach und Namedy auf der anderen Rheinseite. Denn von den Namedy-Spaziergängen weiß ich, dass dort, wo Namedy anfängt, Leutesdorf auch schon wieder fast aufhört. Jedenfalls konnte ich es von hier aus auf ein Foto bannen.

Leutesdorf zieht sich am Rhein entlang

Beim Bummeln zum Bollwerk fiel mein Blick zum wiederholten Mal auf einen argen Schandfleck auf der anderen Rheinseite. Die gelbe Farbe ist schon ätzend genug, aber hier Werbung für einen VB, also einen volkseigenen Betrieb aus DDR-Zeiten zu machen, ist doch nicht mehr zeitgemäß.

Volkseigener Betrieb - so ein Quatsch!

Ein paar Meter erfasste ich das volle Ausmaß der Katastrophe: Da war noch ein B davor!

BU'B? Kenn ich nicht!

Zum Glück wächst das drüben alles immer mehr zu, so dass 09 hinter dem Gestrüpp verschwindet und man den gesamten Schriftzug schon gar nicht mehr lesen kann, egal, von wo man schaut.

Das Bollwerk war heute leider wieder verschlossen, wie so oft in letzter Zeit. zu gern hätte ich nochmal einen Blick von oben gehabt. Außerdem würde ich gerne nachschauen, ob die fehlende letzte Gedenkplatte für die Toten und Vermissten des 2.Weltkriegs mittlerweile wieder angebracht wurde, Denn im alphabetisch geordneten System der Namen fehlt natürlich genau die Tafel mit dem N, das mich besonders interessiert.

Ein Blick ins Innere

Aber dafür gab es auf dem Weg zurück noch eine schöne Kleinigkeit zu sehen: Der Frauenfriedensbaum strahlt über alle Äste, Zweige und Blätter. Nur das Schild könnte langsam mal erneuert werden.

Da ich heute einige lektorierte Romanabschnitte in der eMail gefunden habe, werde ich mich jetzt noch ein wenig damit vergnügen und den Abend harmonisch ausklingen lassen.

3 Kommentare:

  1. Hi, Manni!
    Es ist einfach schade, dass die trueben Tage immer wiederkehren und natuerlich kratzen sie an der Stimmung. Klasse, dass Du Dich aber nachmittags trotzdem zu einem Spaziergang am Rheinufer aufgerafft hast. Auf Deinem Foto kann man sehr gut erkennen, wie lang sich Leutesdorf am Rhein entlangzieht. Und wieder habe ich etwas Interessantes gelernt, dass der Ortseingang Leutesdorf direkt gegenueber dem Ortsende von Andernach da liegt. Was den Schandfleck betrifft, da kann ich ja mal der Gemeindeverwaltung von Leutesdorf einen grossen Topf gelbe Farbe spendieren, damit der Schriftzug "BVB" die Spaziergaenger am Andernacher Rheinufer wohltuend in die Augen sticht. Es wird noch hundert Jahre brauchen, bis diese 3 markanten Buchstaben ganz hinter dem Gebuesch verschwinden und VfL-Fans diesen Anblick nicht mehr ertragen muessen. Schade, dass das Tor zum Bollwerk wieder verschlossen war, denn mich wuerde es waere sicher spannend zu erfahren, ob die fehlende Gedenktafel mit dem Buchstaben "N" wieder vorhanden ist. Ich stimme Dir unbedingt zu, dass Frauenfriedensbaeumsche haette wirklich ein wesentlich schoeneres Hinweisschild verdient, das jetzige ist eine Schande!
    Das intensive Beratungsgespraech wegen des C-Inplantats, brachte Dir sicher einige neue Erkenntnisse und hat die letztendliche Entscheidung, dafuer oder dagegen, einfacher gemacht. Gut zu lesen, dass Du Dich aber eher dafuer entscheiden willst. Es muss nicht sein, dass Harvey Tinnitoso weiterhin Dein Leben beeinflusst. Wenigstens liess das anschliessende Kaffeestuendchen mit dem KLB dieses truebe Wetter vergessen. Da Du beim Einarbeiten der Verbesserungsvorschlaege Harvey gut wegschalten kannst, ging dieser Tag doch sehr entspannt zu Ende - toll!
    Ich wuensche Dir nun einen schoenen Nachmittag!
    Christel

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    1. Mensch Christel!
      Ich bin ja mit allem einverstanden, nur der Plan mit der Gemeindeverwaltung und der gelben Farbe findet so nicht meine Zustimmung. Wir sollten mit der Gemeindeverwaltung über eine Baumspende sprechen, damit das Ufer an der Stelle endlich dichter bepflanzt werden kann. Was meinst Du dazu?

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  2. Ach, die Idee mit der Farbenspende gefaellt Dir nicht??? Da bin ich aber ueberrascht ... lol! Nun, ich moechte ja nicht, dass Dir die Augen weh tun und erklaere mich mit der Baumspende einverstanden, weil mich die, die sich hinter den 3 Buchstaben verbergen, sehr enttaeuschen ... Da sind mir die Jungs vonne Castroper mit ihrem unerschuetterlichen Kampfgeist tausendmal lieber! Das war das Wort zum Donnerstag!

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