Der Wochenmarkt war trotz zeitweisem Nieselregen noch relativ gut besucht. Da der Trick mit dem Schirm gestern nicht wirklich funktioniert hatte, parkten wir in der Friedrichstraße und ließen den Schirm im Auto. Tatsächlich war auf dem Weg zum Markt nur ab und an ein unbedeutender Fussel zu spüren, nicht, was uns Männer aufhält!
Wochenmarkt im leichten Nieselregen |
Nachdem wir uns bei der guten Walli mit leckeren Sachen eingedeckt hatten, begann es tatsächlich zu graupeln. Zum Glück konnten wir uns noch bei Walli am Stand unterstellen und nach drei Minuten war der Spuk vorbei, Wir gelangten trockenen Fußes zum Auto zurück und überlegten uns, ob wir in Zukunft überhaupt noch einen Schirm im Auto brauchen würden, wenn sich doch alles von selbst auf wunderbare Weise regelt.
Nach den Mittagserledigungen gönnte ich mir meine Stunde Augenpflege im Sessel vor dem Balkon, in meinem Alter braucht man sowas anscheinend öfter. Als ich später die Augen wieder aufmachte, staunte ich über einen blauen Wolkenhimmel, der sich vor mir ausbreitete. Ein schneller Blick in die Wetter-App sagte mir, dass es ab sechs Uhr wieder ungemütlicher werden sollte. Prompt meldete sich mein KLB mit der Frage, ob ein Frischluftründchen vorstellbar sei. Aber natürlich!
Wir hatten uns kürzlich vorgenommen, von Saffig aus eine Runde um den Kettiger Berg zu drehen. Gesagt getan. Auf dem Weg dorthin hatten wir noch eine schöne Begegnung mit unserer Großcousine, die mit ihrer Tochter ebenfalls Bedürfnis nach Bewegung und frischer Luft hatte.
Als wir losmarschierten, sah der Himmel noch gut aus und wir waren uns sicher, dass das auch noch solange anhält, bis wir sicher wieder zurück sind.
Nach dem ersten Kilometer, als wir am Feld mit dem Steppengras angekommen waren, schaute es vor uns plötzlich nicht mehr so freundlich aus.
Blick nach vorne |
Hinter uns sah es jedoch immer noch gut aus.
Blick zurück ins Blaue |
Auch der Blick zur linken Seite über Miesenheim und Plaidt verhieß nichts Schlimmes.
Auch über Plaidt und Missem alles ok |
Also ein klares 2:1 für gutes Wetter. Wir spazierten zügig weiter. Am Ende des Hinwegs, bevor wir über den Bergrücken zurückgingen, wurden wir mit einem Panoramablick auf die andere (falsche) Rheinseite belohnt.
Auch die falsche Rheinseite hat ihre schönen Momente |
Das Tück hoch auf den Kamm kannten wir bereits von früheren Wanderungen. Das zieht sich. Immer wenn man denkt, man sieht das Ende der Steigung, geht es danach noch weiter hoch. Leider nahemen wir oben auf dem Rückweg einen kleinen Umweg über eine Sackgasse. Auch sowas gibts zwischen den Feldern. Man steht vor einem Zaun, an dem kein Weg vorbeiführt. Also Kommando zurück, einen Bogen machen und dann ab in Richtung Saffig. Was uns dann plötzlich um die Ohren blies, war ein eiskalter böiger Wind, der bereits mit Regentropfen angereichert war. Dieser Wind blies uns mit jedem zurückgelegten Meter Weg stärker entgegen. Hätten wir doch bloß nicht diesen blöden Weg in die Sackgasse genommen, dann stünden wir jetzt schon am Saffiger Ortsrand und hätten es nicht mehr weit bis zum Auto. Was sich vor uns abzeichnete, sah nicht gut aus.
Jetzt aber schnell schnell, Isabell! |
Aber wir wären nicht die Kerle, die wir sind, wenn uns das etwas ausgemacht hätte. Wir stemmten uns gegen die heftigsten Windböen und kämpften uns durch bis zum Rand des Bergrückens, von wo es wieder ziemlich steil runter nach Saffig geht. Als die Tracker-App 6.071 Schritte und gut 5 Kilometer anzeigte, waren wir nach einer guten Stunde wieder zurück am Auto.
Es hat supergut getan und sowohl der Kaffee als auch die Himbeerschnitte danach in der warmen Küche schmeckten nochmal besser als sonst.
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