19 April 2022

Der kleine Streuobstwiesenweg

Ein Weg, den ich schon lange im Auge hatte, wurde heute zum Ziel auserkoren. Der KLB ließ sich ohne Androhung von körperlicher Züchtigung dazu überreden, einen Rundweg um einen Berg zu gehen, den ich noch aus eigener Erfahrung kannte, denn ich habe mal einige Jahre dort gewohnt.
Ausgangspunkt war eine Sportanlage am Orstrand, die schon ein wenig im Hang des Berges liegt. Hier gab es genügend Parkplätze und die waren heute auch nötig. Es schienen einige Osterwanderer auf der Piste zu sein.
Es begann mit einem leichten Anstieg entlang des Berghangs, angenehm zu gehen. Auch eine erste schöne Aussicht war gegeben.

View of a Bridge

Dann führte der Weg plötzlich abwärts und weg vom Berg. Es kam mir komisch vor, aber der Weg war gut ausgeschildert. Als wir auf einem kleine  Plateau ankamen, hätte es von dort wieder aufwärts zum Berg hin führen müssen. Tat es aber nicht. Stattdessen eine weitere geradezu waghalsige schiefe Ebene nach unten auf holprigem Untergrund. Mir schwante Böses. Das müssen wir gleich alles wieder bergauf laufen, denn wir sollten am höchsten Punkt der Route den Bergrücken überqueren.

Unten angekommen ging es erstmal gemächlich weiter. Blühende Obstbäume am Wegesrand und schattenspendende Bäume und Sträucher auf der anderen Seite, das war schön.

Und so ging es mit gemächlicher Steigung bis zu diesem Hügel:

Weiter ging es bergauf, sanft, aber kontinuierlich. Zwischendrin freier Blick nach rechts auf die Ausläufer des Nachbarortes.

Aufgrund der andauernden Steigung musste ich dann doch ein wenig langsamer machen. Wir legten eine kleine Trinkpause auf der Bank am Wegesrand ein. Und dann ging es richtig bergauf! Der KLB ließ es sich natürlich nicht nehmen, voran zu springen und von oben lustig zu winken. Der junge Hüpfer!

Der Kleine winkt von oben


Aber am Ende musste es ja irgendwann mal wieder flach werden. Dachte ich. Und so sah es dann aus:

Ohne Treppen

Mit Treppen

Eine nicht enden wollende Folge von Steigungen jeglicher Art. Mit Treppen - ohne Treppen, links herum - rechts herum - geradeaus, aber immer nur stramm bergauf.

An dem Punkt der Strecke, an dem ich kurz vor der Schnappatmung war, konnten wir glücklicherweise links von uns den höchsten Punkt erahnen, Zwar führte der ausgeschilderte Weg geradeaus wieder bergab ins Tal, um dort nach einer Schleife von drei Kilometern auf die Anhöhe zurückzukehren. Aber niemand in der Welt hätte mich heute dazu gebracht, diesen Weg zu gehen. Ich hatte mir vorher auf der Karte schon die Abkürzung ausgesucht, nicht ahnend, dass ich sie so dringend benötigen würde. Also hoch auf den Hügel, der Gipfel ist in Sichtweite!

Der höchste Punkt ist in Sicht!

Hier oben hatte man einen schönen Blick auf den Karmelenberg, eingerahmt von zwei Reihen Holunder. 

Das Bergkapellchen

Der Rückweg - bergab - führte uns auf der anderen Seite des Berges um die große Tongrube herum, die den ehemaligen Gipfel des Berges durch ein riesiges Loch verwandelt hat, in das man besser nicht hineinfällt. Alle Seitenwege dorthin sind gut sichtbar mit Warn- und Verbotsschildern gekennzeichnet.

Schließlich erreichten wir eine kleine Bergkapelle, von der ab der restliche Rückweg mit weniger als zwei Kilometern ausgeschildert war.

"Ausgezeichnet!" dachten wir und wanderten wie beflügelt den sanft abfallenden Weg hinunter. Denn nun konnte es ja nur noch bergab gehen und bald würden wir es geschafft haben. Und dann kam es, wie es kommen musste: Es ging noch einmal richtig abwärts. Mir war klar, dass wir uns gleich unter dem Meeresspiegel befinden und nochmal eine große Steigung bezwingen müssen.

Von nun an ging's (wieder) bergab!

Und genau so kam es.  Bevor es wieder links den Hang hoch ging, hatten ein paar nette Menschen glücklicherweise eine Bank aufgestellt, auf der wir eine letzte kleine Trinkpause einlegten und trotz der bevorstehenden Herausforderung noch einmal den Blick über die Landschaft genossen.

Ein letzter Blick von der letzten Rast

Ein schöner Ausflug, den wir mit Kaffee und Kuchen auf dem heimischen Balkon gebührend würdigten. Heut Abend schlafe ich gut, Harvey wird es mir nachsehen müssen.

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