04 November 2022

Wohlfühl-Cranio mit Murphy

 Es wird immer schlimmer mit der zunehmenden Dunkelheit. Ich habe die Tage nachgelesen, dass Mitte Dezember, also sehr bald, zwischen Sonnenauf- und untergang nur 8 Stunden Tag übrigbleiben. Das heißt, ich muss meine Frischluftrunden sehr zeitig planen und machen, sonst tappe ich im Dunkeln durch die Lande. Daher kam es mir sehr zupass, dass wir meine heutige Craniosacrale Wohlfühlbehandlung schon um 13 Uhr beginnen konnten. Dann würde noch Zeit genug für ein paar Schritte bleiben.
Nach Frühstück, Zeitunglesen, kleiner Einkaufsrunde und Smalltalk mit einer lieben Zufallsbegegnung auf dem Parkplatz (Ja, Inky, DU bist gemeint!) war es plötzlich kurz vor zwölf. Oh, schnell heim, Sachen in den Kühlschrank und dann ab die Post.

Alles klar, Herr Kommisar?

Apropos Post: Ich hole diese noch schnell aus dem Briefkasten und sehe erfreut, dass der andere Teil unseres spontanen Autorenduos ManniTwo mir etwas geschickt hat. Wie versprochen, sein Debütroman, den er 2021 im Alter von 81 Jahren veröffentlicht hat. Wie schön, sogar eine Widmung hat er reingeschrieben, in der er auch unsere etwas irritierende Namensgebung mit seiner Unterschrift klarstellt.
Er ist ManniTwo II, also ManniTwo Two oder besser Manni Tutu. Dann muss ich also Manni Tuwann  sein.

Ich stehe schon am Auto, als mir jemand von hinten auf die Schulter tippt. Freund Dieter kommt zufällig die Straße langs und ich freue mich, auch weil ich mich endlich mal wieder halbwegs vernünftig mit ihm unterhalten kann.

Jetzt aber los, hurka hurka! Ach herrje, der Tank zeigt noch 70 Restkilometer an und die Elektronik fordert mich zum Nachtanken auf. 70 Kilometer reichen natürlich dicke aus, um nach Leutesdorf und zurück zu kommen. Normalerweise jedenfalls. Aber ich kenne meinen Begleitmurphy ziemlich gut, auch wenn er mich gestern auf der Heimfahrt ausgetrickst hat. Und meine Tankanzeige bekommt in diesen Regionen manchmal spontane Schwindsuchtattacken. Kann passieren, dass zehn Minuten später nur noch  20 Restkilometer übrig sind, wenn ich im Stau auf der einspurigen Neuwieder Brücke stehe. Lieber kein Risiko, volltanken. Tanke liegt auf dem Weg, kein Problem. Da ich anschließend immer noch ne Dreiviertelstunde Zeit habe, passt das schon. Den Getränkemarkt verschiebe ich auf später. Ich tuckere gemütlich los, und wie das immer so ist, wenn man sehr viel Zeitpuffer eingeplant hat, kommt man total problemlos durch und ist ne halbe Stunde zu früh am Ziel.
Die Cranio bei Markus Keller in der Marienburg ist einfach klasse. Ich kann für ne Stunde völlig im Nirwana abtauchen, während mein Körper mit Markus arbeitet. Danach bin ich etwas müde, aber ein sehr wohliges müde. Auf dem Heimweg trickse ich Murphy elegant aus. Ich tue so, als würde ich diesmal die Neuwieder Innenstadt meiden und außen herum über die Bundesstraße fahren, biege aber im letzten Moment rechts in die Innenstadt ab und komme komplett problemfrei durch den Wochenendverkehr, während Murphy wahrscheinlich auf der Bundesstraße drei Vollsperrungen in die Wege geleitet hat. Aber so schnell kann er wohl nicht umdisponieren. Ätschibätsch sage ich nur.

Zuhause wartet mein Mittagessen, die zweite Hälfte des Ofengemüses von gestern. Bis ich alles aufgewärmt und auch gegessen habe, ist es nun doch kurz vor vier geworden. Verflucht, um fünf wird es dunkel! So reicht es noch zu einem Spaziergang in den Rheinanalagen, der heute außergewöhnliches bietet. Ein gelandeter ADAC-Hubschrauber startet wieder, weshalb zwei Polizisten die Wege direkt neben dem Helikopterplatz für Fußgänger absperren. Ich halte das anfangs für übertrieben, denn erstmal läuft der Pilot um seine Maschine rum, während die Rotorblätter sich immer schneller drehen. Kurz denke ich, der Heli hebt ohne ihn ab.

Begutachtung bei laufendem Rotor

Als er dann aber mit Pilot abhebt, biegt es fast die Bäume um. Wie gut, dass ich meine blau-weiße Vereinskappe heute vergessen habe, die hätte es mir glatt vom Kopf gefegt.

Der macht ganz schön Wind!

Archivfoto (c) KLB

Als ich dann weitergehe, ziehen sich die dunklen Regenwolken immer bedrohlicher über den Rheinanlagen zusammen. Was für ein Glück, dass ich meinen Zauberschirm mitgenommen habe und der Regengott somit ziemlich machtlos war. Auf dem Rückweg schafft er gerade mal ein paar erbärmliche Tropfen, viel zu wenig, um den Schirm dafür aufzuspannen. 

So langt es nach dem anschließenden Besuch beim Drogeriemarkt und dem Getränkemarkt zwar nicht ganz zu den 8.000 Schritten, die ich mir täglich vorgenommen habe. Aber das ist mir heute sowas von egal ....

Ich werde nun meine aktuelle Lektüre möglichst schnell fertig lesen, damit ich mir den Unschuldsmörder von Manni Tutu zu Gemüte führen kann, auf den ich schon sehr gespannt bin.


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