Bisher läuft alles planmäßig - wenn es auch lange dauert und immer wieder mit Warten verbunden ist. Nachdem mir gestern einer der Ärzte endlich die Vermummung entfernt hatte, konnte ich heute nach einem Abschlussgespräch planmäßig entlassen werden. Mein kleiner Lieblingsbruder holte mich vor der Klinik ab und nun bin ich doch froh, wieder daheim zu sein.
Die letzten Tage waren gar nicht schlimm. Ich konnte jeden Tag meine Frischluftrunden auf dem Klinikgelände drehen, Nur am OP-Tag selbst wurde das Soll nicht erfüllt, an den anderen Tagen kam ich immer über meine derzeit gesetzte 7.000-Schritte-Marke. Dreimal täglich um den Block, ohne dass es unterwegs geregnet hat. Und das ohne Zauberschirm. Vielleicht hab ich ja jetzt ein Zauber-Implantat.
Es gab ein paar schöne Weitsichten vom Klinikgelände aus.
Vom Parkhausdeck: Wolkenhimmel zum Ersten |
Blick bis zur Festung Ehrenbreitstein |
Wolkenhimmel zum Zweiten |
In der Bildmitte im Hintergrund ein bekannter Kirchturm |
Von mir nehme ich mal einen Bildvergleich direkt nach der OP und drei Tage später.
Voll vermummt |
Beim Sonnenbad |
Es war natürlich ein großer ZUFALL (Hach, dieses Wort!), dass ich einen Zimmerkollegen hatte, der wie der letzte Zimmerkollege vor drei Monaten in der anderen Klinik
- genauso alt ist
- auch ein Redakteur in Rente ist, und zwar ein Sportredakteur,
- auch aus Bonn kommt,
- auch mit Rentenbeginn dort weggezogen ist
- mich auch nach dortiger Nachtsheims-Verwandtschaft fragte,
und jetzt kommt's:
Anders als der letzte Zimmerkollege ist dieser Mitbewohner selbst Autor und hat voriges Jahr seinen Debütroman veröffentlicht, im Alter von 80 Jahren (was ich hoffentlich etwas früher schaffe).
Außerdem trägt er den gleichen Vornamen wie ich.
Ich hatte richtig Glück, einen so netten und verträglichen Menschen auf dem Zimmer zu haben. Wir verstanden uns von Anfang an gut, auch wenn ich leider oft meinen Kommunikator benutzen musste, da das Implantat im operierten Ohr noch nicht aktiviert und somit komplett taub ist. Aber wir haben uns mit Händen und Füßen verständigen können, das war klasse. Ich vermachte ihm unsere letzte Kurzgeschichtensammlung "Von Scherben und Glück" und er las sie in einem Rutsch weg. Er versprach mir, dass ich, sobald er wieder daheim ist, sein Buch geschickt bekomme. Ist das nicht schön?
Und weil es so schön ist, machten wir noch ein Abschiedsfoto vom spontan gegründeten Autorenduo ManniTwo.
German Television proudly presents - live on stage: ManniTwo |
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