05 November 2022

Die Acht auf dem Berg

Wenn die Tage immer kürzer werden und dazu noch geliebtes Programm ansteht, dann muss ich mich sputen, um bei Tageslicht auf meine gewünschten Schritte zu kommen. So auch heute. Morgens das liebgewonnene Frühstücks- und Marktgangsritual mit meinem KLB und nachmittags stand das wichtige Auswärts-Derby meiner blau-weißen Jungs bei den marodierenden Horden aus Lüdenscheid-Nord an. Aber über Fußball werde ich an diesem Wochenende gar nicht schreiben geschweige denn sprechen.

Aber Fakt ist: Nach dem Spiel ist es dunkel draußen. Um fünf geht die Sonne unter! Und vor dem Spiel will ich mir noch etwas Leckeres auf den Teller zaubern, So entschloss ich mich, nach dem Einkauf sofort eine Runde auf unserem Hausberg zu drehen, das Wetter lud auch sehr dazu ein.
Zuerst begab ich mich auf einen kleinen Rundweg auf dem Plateau, zwischen Feldern und Wiesen, und mit einem schönen Weitblick nach allen Seiten.

grün und blau und weiß und weit ....

Als ich nach der Runde auf den Schrittzähler blickte, war klar: Da fehlt noch was. Also machte ich aus der Kreisrunde eine Acht und nahm mir die kleine Runde am Rheinhang entlang vor. Zuerst kam ich zur prämierten Weinsicht, deren schöne Rastmöglichkeit ich heute nicht in Anspruch nahm.

Blick auf Leutesdorf mit der Marienburg im oberen Kreis
Der direkte Durchblick auf die Leutesdorfer Weinberge

Man hat hier oben einen wirklich tollen Blick sowohl auf die Weinberge gegenüber als auch rheinabwärts bis an die nächste Rheinbiegung zwischen Bad Breisig und Sinzig. In wärmeren Monaten ein viel genutzter Rastpunkt auf den Wanderungen. Bei 12°C empfehlen sich kürzere Pausen.

Weiter gings an den wenigen Wohnhäuschen vorbei, die auf der Rheinseite in den Hang gebaut sind. Beim Blick von unten macht mir das schon Schwindel im Kopf. Dann ging der Weg schon etwas abwärts und die Reste der alten Krahnenburg kamen in Sicht.

Der Turm von oben gesehen

Blick zurück von unten


Die Krahnenburg war ein ehemals sehr beliebtes Ausflugslokal, das 1887 errichtet wurde, verfällt seit Jahrzehnten. Einstmals war es über eine eigens dafür errichtete Drahtseilbahn vom Alten Krahnen aus erreichbar, ebenso wie die Kaiserburg, die wenige Jahre später gebaut wurde, von der aber wohl heute nichts mehr übrig ist.
Seit ein paar Jahren gibt es wieder Pläne, hier eine Lokalität am alten Turm anzubauen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Hat man die Krahnenburg passiert, steht man schon an der Kanzel, die wie die Weinsicht tolle Ausblicke bietet. Bei klarerem Wetter blickt man weit über das ganze Koblenz-Neuwieder Becken hinaus. Auch auf die Höhen der anderen Rheinseite sieht man mit dem Windhäuser Hof links und dem Neuwieder Höhenstadtteil Hüllenberg rechts.

Die Kanzel

Auch der Blick von oben auf Andernach lohnt sich. Im Foto links kann man sehr schön die Rheinanlagen erkennen, meinen Standard-Frischluftweg mit dem Bollwerk am hinteren Ende, dem Kleinen Deutschen Eck mit seinem Sandstrand davor und den vielen Schiffssteigern entlang der Anlage.

Die Rheinanlagen von oben

Der Alte Krahnen von oben

Um das vordere Ende sehen zu können, muss man sich schon ein wenig weiter an das kleine Geländer vorwagen und die Kamera darüber hinaus halten. Dann erblickt man auch ein Andernacher Wahrzeichen, den Alten Krahnen, der auf dem rechten Foto zu sehen ist.

Auf dem letzten Stück bergauf zurück zum Auto versteckt sich hinter Bäumen in einem unscheinbaren Seitenweg eine interessante Anlage.

Die Gedenksteine

Das Turnerheim

Der Andernacher Turnerbund TBA hat eine lange Geschichte und dieses nunmehr restaurierte/erneuerte Objekt spielt eine wichtige Rolle dabei. Ich hoffe, demnächst vom Präsidenten des TBA ein wenig zur Geschichte dieser Stätte erfahren zu können.

Dann war ich am Ende meiner Runde angelangt und mein GPS-Tracker im Schrittmacher zeigte erfreuliche 3,9 km und 4.700 Schritte allein für diesen Ausflug an, so dass ich mein Tageslimit von 8.000 Schritten heute locker erreiche.

Die 8 auf der Höhe sieht gut aus


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