15 November 2022

Tag 6 im ÖPNV

Bisher hatte ich nur wenige, aber gute Erfahrungen mit dem lokalen Busverkehr gemacht. Doch heute morgen war es mir doch nicht ganz geheuer, denn bei meinem Kontrolltermin im BWZK warteten gleich vier Anwender auf mich, die den Termin glücklicherweise auf 10:30 vorverlegt hatten. Um ganz sicher zu gehen, pünktlich dort zu sein, hätte ich wohl noch früher aufstehen müssen. Denn wein ein Glied in der Kette der bis Umstiege ausfällt oder verspätet ist, dann strandet man schonmal für ne Stunde im (N)Irgendwo, bis der nächste Anschluss kommt. Daher war ich froh, dass mein KLB die Einladung zum Frühstück angenommen hatte und mich anschließend sicher nach Metternich tuckerte.

Maximal zwei Stunden soll ich einplanen, bis Hörtest, CI-Einstellung, ärztliche Kontrolle und Hörtherapie absolviert sind. Danach hatte ich Luft genug, denn der nächste Arzttermin in Andernach war um 16 Uhr angesagt. Die Ergebnisse der Untersuchungen und Übungen waren durchweg vielversprechend. allerdings gab es einige klitzekleine Verzögerungen im Ablauf, so dass ich nicht wie geplant um 12:30, sondern erst kurz vor 14 Uhr aus dem Haus kam. Die Haltestelle in Richtung Koblenz-Lützel zum nächsten Umstieg ist direkt vor der Tür. Ich hatte gerade die Pforte passiert, als sich meine Blase meldete. Oha, geht das gut bis nach Hause? Wenn alles planmäßig klappt, ja. Also lieber nochmal zurück auf die Besuchertoilette.
Nächster Anlauf zur Haltestelle. Ein Bus fährt mir gerade vor der Nase weg. aber ich hatte mich schlau gemacht, hier fährt alle paar Minuten einer. Der nächste Bus kam auch bald, aber war das meine Linie? Vorsichtshalber hatte der Bus auf der Frontanzeige und auch auf dem Display innen keine Liniennummer  vermerkt. Ach, die fahren doch alle in die selbe Richtung, ich steige ein, zeige mein Ticket vor, dass ich schon gestern aufs Handygeladen hatte, der Fahrer winkt mich durch.
Nach zwei Haltestellen zeigt das Display wenigstens die nächsten Haltestellen an. Ich bekomme erste Zweifel. Beim nächsten Halt gehe ich nach vorn und frage den Fahrer lieber, ob er wirklich am Schüllerplatz hält. "Nee, wir fahren direkt in die City. Das ist die andere Linie Nummer 15. Wenn sie wollen, können sie hier umsteigen  Der kommt gleich". Super, danke, ich verlasse schnell den Bus und steige fünf Minuten später in das richtige Gefährt, bei dem die Nummer 15 tatsächlich gut erkennbar auf dem Frontdisplay steht und der mich wenige Minuten später zuverlässig am Schüllerplatz rauslässt. Geht doch!

Hier muss ich ein paar Meter bis zum Bahnhof gehen, dessen Zugang ich auch nach einigem Suchen finde. Auch Gleis 1 ist gut beschriftet, in wenigen Minuten wird mich die Regionalbahn RB26 nach Andernach bringen. Kleine Verwirrung nur noch, als ich mir die Uhr auf dem Bahngleis von beiden Seiten betrachte.

15 Sek später von hinten
Von vorne gesehen












Der 14:32-Zug kam dann auch gegen 14:35 oder so ähnlich, je nach Betrachtungsweise. Auf dem gegenüberliegenden Gleis lief die Uhr synchron mit der links gezeigten. Meine Handyuhr sagte etwas genau dazwischen. Die Wagen waren nicht überfüllt und sauber. Unterwegs nochmal ein  kleiner Schreck, als wir mitten auf der Strecke irgendwo stehen blieben, einen entgegenkommenden langsam fahrenden Frachtzug mit gefährlich aussehenden großen Tanks passieren ließen. Aber dann ging es schon weiter und wir erreichten Andernach (fast) planmäßig gegen 14:50. Ich machte mich schnell auf den Heimweg, das ist per pedes alles nicht mehr ganz so einfach, überall verliert man wertvolle Minuten. Als ich die Abkürzung über den Bahnparkplatz nahm, fand ich dort noch einen verlorenen Schlüssel, den ich schnell noch fotografiert und in den Andernach Facebook-Gruppen gepostet hab und den ich morgen, wenn sich niemand meldet, im Fundbüro bei den Kollegen abgebe. 

Da lacht der Emmentaler

Zuhause knurrte mein Magen und ich machte mir auf die Schnelle noch was zu futtern, um dann im sehr zügigen Schritt ins Stiftshospital zu meinem Arzttermin zu gelangen. Das zog sich dann doch etwas länger und ich erreichte mein Ziel um 16:02, also fast pünktlich. Auch der anschließende Heimweg mit Abstecher zum Reformhaus hat meinem Schrittzähler sehr gut getan, so dass heute Abend auch wieder die 10 vorne steht.

Und morgen steht die Fahrt nach Kettig an zu meiner Heilpraktikerin. Mit Auto nur ein paar Minuten, mit Bus und Bahn und einem kleinen Puffer wird auch schon mal ne knappe Stunde draus. Aber da ich Murphy ganz gut kenne, wird alles problemlos verlaufen und ich stehe ne halbe Stunde zu früh dort vor der Tür. Ich lass mich überraschen.

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