18 August 2024

Tief im Westen ... wo der Pokal verstaubt

Man kennt das ja. Es gibt solche Tage - und solche Tage. Und heute war einer davon.

Was so schön mit dem nachgeholten KLB-Frühstück begann und einem guten Mittagsschläfchen weiterging, begann sich um kurz nach drei zu ändern. Ich glühte die Glotze vor, um schon zu sehen, auf welchem Kanal sky die Partie meiner blau-weißen Jungs überträgt - und fand keinen. Am Ende einer halbstündigen Such- und Versuchs-Orgie war ich endlich schlau geworden: Mein sky-Abo umfasst nur die Bundesliga, aber keinen Pokal. Da ich mein kostenpflichtiges sky-Abo bei vodafone abgeschlossen hab, loggte ich mich kurzerhand dort ein, um das Spiel dazu zu buchen. Fehlanzeige! Dazu bräuchte ich ein sky-<Sport>-Abo. Ich wähle den Menüpunkt, um diese Option dazu zu buchen: Fehlanzeige! Ich war kurz davor, bei sky direkt ein Jahresabo <Sport> für unverschämtes Geld zu buchen, aber das verträgt sich nicht mit meinem vodafone-sky-Abo. AAARRRGGGGHHHHHH!

Immerhin hatten meine Jungs heute zum ersten Mal Herbie Grönemeyer als Sponsor auf dem Ärmel. Ein neuer toller Ärmel-Sponsorenvertrag nur für den Pokal. Natürlich will man diesen Schriftzug noch in weiteren Spielen sehen. Und so verfolgte ich das Spiel zähneknirschend im Sportschau-Radio mit Live-Ticker. Dann die kurze Erleuchtung und Besinnung: Das hat seinen Grund, das SOLL so sein. Wart's mal ab. Was war die Folge: Ein erbärmlicher Auftritt mit einem Pokal-Aus in Regensburg, bei einem Zweitliga-Aufsteiger! Ich hätte also meinen schweineteuren Jahresvertrag völlig umsonst gemacht. So hat mich das Universum also von einem großen Fehler abgehalten und es wurde wieder ein guter Tag, den ich bei einer Nussecke samt Espresso nach einem kurzen olympischen Austausch mit meiner lieben Nichte Astrid mit einer Vorabendrunde fortsetzte.

Das Bollwerk begrüßte mich auf beiden Seiten wie gewohnt mit den Tunnelöffnungen, über denen wohl einst irgendein Relief angebracht war.

Von Osten

Von Westen

Das fänd ich schon interessant zu wissen oder gar zu sehen, was einst über den Portalen hing.

Das Bukowski-Ufer wirkte irgendwie leer ohne die beiden Spießgesellen, die dort vorgestern dem Gedenken an den guten Karl frönten. Vielleicht sollte man hier eine ständige Whisky-Bar einrichten, damit dieser Ort eine noch direktere Verbindung mit dem legendären Sohn der Stadt bekäme.

Dafür legte direkt davor einmal wieder das Opernschiff von Verdi an. Nein, nicht von der Gewerkschaft ver.di, sondern von einer weiteren Legende, dem Opernkomponisten Guiseppe Verdi. Ein interessanter Kontrast, oder?

Mein folgender Weg führte mich heute etwas weiter als sonst in Richtung Namedy. Ich finde es immer wieder erstaunlich und wohltuend zu sehen, wie sich die Natur nicht unterkriegen lässt. Zum Beispiel dieser Baum, dessen Wurzeln von den vielen Hochwassern sehr unterspült sind und der von beiden Seiten aus gesehen völlig unterschiedlich wirkt.

Blick vom Rhein aus

Blick zum Rhein hin

Der steinige Strand erlaubt einen interessanten Blick nach Leutesdorf.

Direkt daneben kann man vom Leinpfad aus diesen großen Baumstumpf (linkes Foto) sehen, der immer noch Pilzen und anderen grünen Trieben als Lebensraum dient. Wahrscheinlich ist das auch der geeignete Lebensraum für allerlei Getier, dem wir Menschen sonst schon den Garaus gemacht hätten, gäbe es nicht solche Refugien.

Drumherum sehr viele verschiedene Gewächse mit viel Grün und auch viel Bunt.

Wie sich der schräg im Uferhang steckende Baumrest am Leben hält, ist mir ein  völliges Rätsel. Ein schönes Rätsel, sprießen doch aus ihm noch viele grüne Zweige.

Zurück aus dem Urwald in dem gepflegten Teil der Anlagen fielen mir zwei Gedenktafeln und -bäume auf. Hugo Bramfeldt als Neugestalter der Rheinanlagen sind einige Obelisken gewidmet, den Friedensfrauen ein prächtig gedeihender Baum, an deren Informationstafel hingegen der Zahn der Zeit schon sehr genagt hat.












Am Ende dieser inspirierenden Runde gönnte ich mir ein halbes Lesestündchen mit Fräulein Liebe auf einer bequemen Bank am Kleinen Deutschen Eck und freute mich auf meinen Abendsalat, den ich zu Hause frisch zubereitete.

Natürlich möchte ich damit niemandem die Nase lang machen.

Nur so viel sei gesagt: Rucola und Lollo Bianco bieten eine gute Grundlage, um mit glatter Petersilie, roter und gelber Paprika, Radieschen, Gurkenstückchen und Schafs-Ziegen-Feta ergänzt, mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, gutem Steinsalz, Estragon und Kräuter der Provence gewürzt und mit einer Salatsoße aus Nachtkerzenöl, Limettensaft, einem Schuss Kaffeesahne, Senf und ein wenig Ahornsirup begossen zu werden. Geriebener Pecorino Romano, eine selbstgemachte Salatkernemischung  und getoastetes Focaccia Rosmarino krönen das Ganze.

HACH!

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