27 August 2024

Mit DEUTSCHE BAHN ins Abenteuerland

Es hatte seltsam begonnen. Zwei Tage, nachdem ich Hotel und Bahntickets an die Wupper fest gebucht hatte, druckte die Rhein-Zeitung eine Pressemeldung der DEUTSCHE BAHN ab, nach der ab sofort keine ICs mehr in Andernach halten. Der Fernverkehr würde von Koblenz über die rechte Rheinseite geführt, bis alle Baustellen fertiggestellt sind. Oh mein Gott, für IMMER?!?!

Aber macht ja nix, dann fahren wir halt mit dem Regionalzug nach Koblenz und stiegen dort in den IC ein. Dachte ich so. Am nächsten Tag ließ die DB verlauten, dass eine Regionalbahn zwischen Kobenz und Andernach ab sofort nicht mehr fahre. Spätestens jetzt war klar, dass mein Bahn-Murphy wieder seine Finger im Spiel hatte. Meine Bahn-App verkündete stoisch weiter, dass der gebuchte IC uns in Andernach auf Gleis 2 abholen werde, und das sogar pünktlich.
Man muss dazu wissen, dass Gleis 2 in Andernach derzeit eine einzige Baustelle ist, an der kein Zug halten kann. Alles wird auf Gleis 1 und 3 umgeleitet. Hmmmmh?! Dank meiner langjährigen Murphy-Erfahrung gelang es mir, der Sache ganz gelassen entgegen zu sehen. Denn wenn DIE nicht wollen, dass wir Wuppertal erreichen, dann haben wir sowieso keine Chance, daran etwas zu ändern.

Sicherheitshalber fragte ich am Samstag noch einmal bei der freundlichen Dame am Bahnschalter nach und auch sie bestätigte mir, dass sowohl Hin- als auch Rückfahrt planmäßig und pünktlich stattfinden werden. Klar muss hier etwas faul sein. Warten wir's ab, dachte ich mir.

Heute Morgen erwartete mich meine Begleiterin fröhlich und gut gelaunt vor dem Bahnhof, so dass ich fast ein schlechtes Gewissen bekam. Wie sollte ich ihr beibringen, was uns wie auch immer nun erwartet.

Kurz darauf saßen wir beide im Zug, sogar auf unseren reservierten Plätzen, und kamen mit wenigen Minuten Verspätung in Wuppertal an.

Das kann nur an Gaby gelegen haben, da bin ich mir sicher.
Ob Murphy sich nicht getraut hat, ihr ein paar Steine in den Weg zu legen? Oder ob er diesem strahlenden Lächeln einfach nicht widerstehen konnte?

Es sieht echt so aus.

Selbst die Schwebebahn brachte uns sicher an die Völklinger Straße und wenige Minuten Fußweg später begrüßte uns die liebe Silvia sehr herzlich im also-Hotel an der Hardt.Angekommen - ohne Probleme mit der Bahn. Wow!

Hier war einst das legendäre Café

Nach dem Einchecken und Beziehen der Zimmer machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Werth. So konnte ich Gaby unterwegs schon mal das Matagalpa-Ufer, die Junior-Uni und andere Örtlichkeiten zeigen. So z.B das ehemalige Café Nachtsheim und auch das ehemalige Reformhaus Nachtsheim an der Höhne, meine obligatorischen Besichtigungen an der Wupper.
Aus dem alten Café ist heute ein Kultur Kinder Café geworden, die vier großen Leuchtbuchstaben an der Fassade sind noch übrig, drohen aber bereits herunter zu fallen.

Nach dem Einkauf von ein paar kleinen glutenfreien Sachen in besagtem Reformhaus, das heute von der Familie Kaubisch geleitet wird, knurrte der Magen meiner Begleiterin verdächtig laut.

Der Kleckerhannes

Wir beschlossen, umgehend das neu bewirtschaftete Restaurant & Café Neva an der Wupper aufzusuchen. Diesen Tipp hatte uns Hotelchef Frank gegeben und es hat sich gelohnt. 

Sehr freundliche Gäste, sehr freundliches Personal, sehr leckeres Essen und davon seeehr viel.

Ich demonstrierte Gaby eindrucksvoll, wie einfach man aus einem Fladen und verschiedenen Saucen mit wenigen Handgriffen kleine Fingerfood machen kann.

Das Ergebnis ist nicht von der Hand oder eher vom Hemd zu weisen. Dass ich seitdem nur noch Kleckerhannes genannt werde, finde ich allerdings etwas überzogen.


Gut gesättigt und gelaunt deckten wir uns neben an noch mit Getränken ein und schwebten wir zurück ins Hotel. Hier tat uns beiden eine kleine Pause mit Augenpflege sehr gut, bevor wir uns wieder auf den Weg machten und in Richtung Luisenviertel schwebten. Nach einem längeren, interessanten Rundgang machten wir im Katzengold Station und labten uns an Zitronenwasser und Rhabarberschorle.


Danach drehten wir eine schöne Schweberunde bis zur Endstation Vohwinkel und von dort wieder zurück. Es ist schon beeindruckend, wenn die Schwebebahn hinter dem Zoo die Wupper verlässt und bis zum Ende direkt über den Straßen, Autos und Menschen schwebt.

Zurück im also empfing uns der nette Hotelinhaber (aka Frankie de Palma), mit dem wir nach einem angeregten Plausch die morgigen Frühstücks-(Gaby) bzw. Spätstücks-(Ich)-Modalitäten und freuten uns, nach einem schönen Tag mit vielen Schritten die Ruhephase des Abends einzuläuten.

Hasta mañana!

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