21 August 2024

Ein Wiedersehen mit Kaffee, Kunst und allerlei Getier

Den Anfang machte eine Wepse, der ich dabei zusehen konnte, wie sie sich vergeblich bemühte, den Deckel unserer BIO-Tonne anzuheben und hineinzuschlüpfen.

Dabei schien sie der Rest der Zwiebelschalen nebendran überhaupt nicht zu interessieren. Sind schon seltsame Tiere, diese Wepsen. Ich ließ Madame Sissipha irgendwann weiterschuften, wahrscheinlich kämpft sie jetzt noch mit dem Deckel.

Im Städtchen in der Buchhandlung meines Vertrauens hatte Nicole nicht nur ganz fix zwei Bücher für mich besorgt, sondern auch etwas sehr Ehrliches auf das Ankerbrett geschrieben.

Ja, Gras ist ja eigentlich auch ein Baum, ein kleiner halt. Nicole lässt sich immer wieder etwas Originelles einfallen.

Direkt um die Ecke fiel mein Blick dann zum wiederholten Mal auf diesen sektsamen Spruch. Was ich anfangs für eine falsche Schreibweise hielt, hat vielleicht doch eine andere Bedeutung als "FREE MIE".  Der Strich zwischen M und E muss doch was zu bedeuten haben, das ist doch kein i. Und rechts daneben steht es als Bruch, wobei dort aus dem T im Nenner noch flugs ein E gemacht wurde. Warum schreiben die nicht dabei, was sie meinen? Falls sie überhaupt etwas meinen.

Wen willst du denn befreien? Sag's uns!

Der Vogel, der direkt daneben gesprüht hatte, schoss allerdings selbigen ab. Was soll DAS denn bedeuten?

BBM könnte ja noch in Anlehnung an den Bund Deutscher Mädels (BDM) sowas wie Bund Blöder Männer bedeuten, darunter die Zielscheibe und der BLOCK, immerhin richtig geschrieben. Auch BOOh als Ausruf des Entsetzens würde ich noch durchgehen lassen. Entsetzen über die folgenden grammatikalischen Unwuchten: Es heißt FREE und nicht FRRE! Und befreien willst du auch keinen SHIKO, das scheibt sich CHICKO! Also ich befürworte eine Zulassung zum Sprüher nur mit einer halbwegs guten Deutschnote. Zack.

Aber solch kleine Kalamitäten konnten meine gute Stimmung überhaupt nicht trüben. Denn ich war mit meiner Freundin Cornelia Gulisa Incredibila verabredet. Für diese Verabredung spielte sogar die DEUTSCHE BAHN mit und brachte die Frau superpünktlich nach Andernach und auch später wieder zurück. Wann gibt es sowas heutzutage noch? Sehr selten.

So holte ich sie pünktlich am Bahnhof ab und, wie sollte es anders sein, am Café Rosa war gerade EIN Zweiertisch frei geworden, nur für uns. Dass dort am Nachbartisch "zufällig" eine frühere Kollegin der Freundin saß, sei nur am Rande erwähnt. Nach langem Klön bei Kaffee, Capuccino und Törtlichkeiten machten wir noch eine kleine Erinnerungsrunde. 

Vorbei an ihrem früheren Arbeitsplatz und einer Stippvisite beim nächsten VfL-Fan in den Räumlichkeiten der früheren Metzgerei meines Onkels direkt in den historischen Garten, wo wir einst einige schöne Mittagspausen miteinander verbracht hatten.

Und wie immer gab es im angrenzenden Skulpturenpark viel Interessantes zu sehen, Altes wie Neues.

Die große bunte Giraffe thront wie eh und je im Mittelpunkt und überragt alles, wenn sie ihren langen Hals in den Himmel reckt.

Auch die Eulen und Truthähne beeindrucken jeden Besucher mit ihren bunten Farben.


Einige Figuren sah ich heute zum ersten Mal. Die neuen Heuschrecken sind leider auf dem Foto nicht zu erkennen, weil sie sich in dem Moment, als ich das Smartphone zückte, in die hinterletzte Ecke verkrümelt hatten. Aber auch die Ameisen, der Truthahn, die Storchköniginnen und allerlei Fabelgetier ist sehr schön anzusehen.

Conny outete sich anschließend als Batwoman und ließ ihre neuen Artgenossen fliegen. Die hängten sich sofort an die Decke des Vorbaus uns baumeln seitdem träge dort herum.

Am Ausgang zum Rhein hin setzte ich mich dann zu dem netten Herrn, der dort jeden Tag seine Zeitung liest und mich auch prompt begrüßte.

Zwei Leseratten beim Smalltalk

Nach einer kleinen Runde am Rhein besuchten wir auf dem Rückweg noch kurz Brigitte in der Kunstgalerie, bevor ich meine Besucherin zurück zum Bahnhof begleitete. Ihre Urlaubspläne sind derart langfristig angelegt, dass ich befürchte, sie wird vielleicht ganz auswandern. Daher verabschiedeten wir uns besonders herzlich und peilten vorsichtig einen Frühstücksklön für Oktober an.

Mir blieb noch Zeit genug, um zuhause ein schönes Ofengemüse anzurichten, diesmal ohne Brokkoli, Pastinaken, Möhren und Rote Beete, dafür aber mit - ach, das wollt ihr ja gar nicht wissen. Nur soviel: Es war total lecker und es ist noch mehr als genug übrig.


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