31 August 2024

Neues aus dem Reich der Tiere

Dass es heute ein Tag mit vielen Tieren werden würde, konnten wir beim morgendlichen Frühstück noch nicht ahnen. Gaby war ausnahmsweise vor mir im Frühstücksraum, leistete mir dann aber netterweise noch Gesellschaft.

Unser Morgenausflug führte uns an die Utopiastadt im alten Mirker Bahnhof, der derzeit eine große Baustelle ist. Und so spazierten wir von dort aus auf der Nordbahntrasse, wo heute bereits einige Fußgänger, Jogger, Skater, Roller und Radfahrer unterwegs waren. Am Wegesrand sind Dankes-Plaketten für alle Meterspender eingelassen, die dieses tolle Projekt durch finanzielle Unterstützung ermöglicht haben. Darunter auch einige bekannte Namen.

Die ehemalige Bahntrasse wurde mit viel ehrenamtlicher Hilfe umgebaut und 2014 feierlich eröffnet. Wir gingen u.a. durch den 171 Meter langen Engelnberg-Tunnel und bewunderten immer wieder allerlei Interessantes am Wegesrand. Ein Privatmann hatte seinen dortigen Garten zu einem witzigen Wimmelbild umgestaltet, bei dem einem bei jedem Blick wieder etwas Neues auffiel. Viele verschiedene Tiere wohnten in diesem Garten, vom Teddybär bis zum großen Fisch.

Beim Ausstieg aus der Trasse am Café Tacheles standen wir leider vor verschlossener Tür. Hier hat man den Café-Betrieb schon im letzten Jahr eingestellt. Aber schön zu lesen, dass auch hier kein Ort für Nazis ist, sondern dass man sich lieber weiter mit Beratungsstunden sozial engagiert. 

Nach einem kleinen Fußweg bergab schwebten wir ins Luisenviertel, um dort festzustellen, dass der Italiener, den Frank uns empfohlen hat, nur abends geöffnet hat. Aber kein Problem, an Lokalen mangelt es hier nicht.

Am Café Laurenz stärkten wir uns mit einem schmackhaften und trotzdem günstigen Mittagstisch. Das Sinfonieorchester hatte bereits angekündigt:"Wir spielen wieder", so stand es auf dem großen Plakat vor der Bühne am Laurentiusplatz. Als die Abstimmung der Mikrofonanlagen abgeschlossen war, wurde es auch wieder herrlich ruhig.

Für den Nachmittag hatten wir uns auf ein riskantes Unterfangen eingelassen. Frank hatte uns eingeladen, ein sehr wichtiges Fußballspiel bei ihm zu Hause mit anzusehen, spielten doch seine Jungs gegen meine Jungs. Und er hatte mich vorgewarnt, dass er so richtig Fan ist. Bin ich aber auch. Hmmh. Silvia befürchtete, dass es Mord- und Totschlag geben wird. Aber wir verstehen uns außerhalb des Fußballs so gut, dass ich diese Einladung gerne annahm.

Da meine Jungs dieses Heimspiel gegen die Fohlen vom Niederrhein natürlich gewinnen würden, hatte ich mir schon einen Fluchtplan zurecht gelegt für den Fall, dass Frank die Machete zücken würde. Gaby stellte sich außerdem als menschlicher Beruhigungspuffer zur Verfügung, um Schlimmeres zu verhindern. Leider entpuppten sich beide Teams im Torabschluss nicht gerade als Effektivitätsmonster, zudem war ich in der Unterzahl, da Frank auch seinen Sohn Luki zu einem Fohlen-Fan zwangserzogen hat. 2:1 also vor dem Fernseher - und Gaby war der Doppelpunkt.

Um es kurz zu machen: Ich möchte an diesem Wochenende nicht mehr über Fußball sprechen!

Lucky Luke & Lucky Frankie

Knock-out? No!

Nachdem ich den beiden zum verdienten Sieg gratuliert hatte, wurde es Zeit, die Fliege zu machen.  Sonst hätten die beiden sich noch weiter über dieses Spiel ausgelassen und das muss ja nicht sein.

Ich versuchte Frankie beim Abschied noch mit der Faust zu maßregeln, aber der Kerl lachte nur in einem fort - und wenn einer lacht, muss ich am Ende mitlachen und bin hilflos ausgeliefert.

Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel beschlossen wir, den Tag mit etwas Schweben und ein paar Schritten zu beenden. Nach einem kurzen Abstecher nach Oberbarmen zog es und dann doch schnell nach Elberfeld. Während des Schwebens hatte ich noch Gelegenheit, Gaby das kleine Tuffi-Denkmal kurz vor der Adlerbrücke zu zeigen.

Der kleine Elefant Tuffi, wo er leibte, stürzte und überlebte

In Elberfeld wurden wir noch kurz vor Schließung im Rossmann fündig und füllten unseren Getränkevorrat auf, entdeckten total schicke Anziehsachen in einer großen Mall (ich nicht!) und seufzten zurück im Hotel tief, als wir feststellten, dass morgen bereits Sonntag ist und unser schöner Aufenthalt bald zu Ende geht.

Wir kommen wieder!

30 August 2024

Ruhetag mit Mut zur Lücke

Einen richtigen Ruhetag hatten wir uns für heute vorgenommen, denn die bisherigen Versuche hatten stets mit 5-stelligen Schrittzahlen auf dem Tourenzähler geendet. Es gelang uns heute sehr gut, soviel sei vorweg gesagt.

Ich hatte mir bewusst heute Morgen etwas mehr Zeit gelassen, um meine Begleiterin nicht um den wohlverdienten Schlaf zu bringen (man denke auch an das RAG!). Dann musste ich feststellen, dass sie mir eine halbe Stunde vorher bereits Eichhörnchen-Suchbilder aus dem Nachbargarten zugeschickt hatte und bereits ohne mich am Frühstückstisch saß.

Durch die Fenster unserer Hotelzimmer blicken wir direkt auf den Hang des Haardtwalds hinter dem Haus und dort tummelt sich wunderbarerweise oft viel Getier. Ich huschte nach unten und wir konnten so noch einen Teil des Frühstücks gemeinsam einnehmen. Nach einer langen Lese-, Dös- und Computerpause machten wir uns zur Kaffeezeit auf einen kleinen Weg. Zuerst zum immer wieder interessanten Bücherladen direkt um die Ecke, bei dem dem die Inhaberin mit dem Aufkleber [Mut zur Lücke] auf der Eingangstür direkt ins Schwarze traf. Sie heißt übrigens Jutta Lücke.

Mut zur Lücke

Natürlich wurden wir beim Stöbern fündig und ich schaffte es, mit nur zwei tollen Büchern aus dem Antiquariat wieder hinaus zu gehen. Na gut, auch ein paar witzigen Karten und Wuppertalbildern konnten wir beide nicht widerstehen.

Über die kleine Brücke an der Kornmühle wupperten wir hinüber, um einige Schritte weiter im Bella Ciao Platz zu nehmen. Eine kleine Wagenradpizza Quattro irgendwas und ein Champignon-Spinat-Gratin mundeten uns wunderbar, der Espresso danach war vorzüglich.

Die letzte Etappe für heute bildete der kleine Fußweg zum DM, wo wir uns mit Getränken und Snacks versorgten. Irgendwas an den Getränken muss wohl sehr inspirierend gewesen sein, denn das Landgericht an der gleichnamigen Schwebebahn-Station sah heute irgendwie seltsam anders aus.

Als wir dann heimwärts schwebten, war alles wieder normal. So waren wir wenige Minuten später zurück am Hotel und staunten nicht schlecht beim Blick auf die Uhr. Obwohl wir fast nichts gemacht hatten, waren viele Stunden vergangen und der Abend wurde bereits eingeläutet. Ein schöner Abend, den wir nach einem netten Smalltalk mit Good Old Young Frankie nun langsam beenden. HACH!

29 August 2024

Von Elisa Botanica zum Katzengold

Heute Morgen war kein Morgen wie jeder Andere. Ich ließ alle Rentner-Ausschlaf-Gesetze außer Acht und stand auf, als ich wach und fit war.

Und was sah ich, als ich auf dem Frühstücks-Balkon des Hotels ankam:
Gähnende Leere.
Meine Reisebegleiterin arbeitete wohl fleißig daran, den Beinamen Schlafmütze zu bekommen. Unglaublich!

Wieder einmal musste ich sie aus dem Tiefschlaf reißen, denn offensichtlich bekennt sie sich jetzt plötzlich zu den RAGs.

Wir blieben jedoch unserem Grundsatz treu und genossen ein langes, leckeres Frühstück, dass uns von Silvia und Alav, den beiden lieben Hotelfrauen, angerichtet wurde.

Anschließend bedurfte es nur einer kurzen Pause auf den Hotelzimmern, bevor wir uns auf den Nommensen-Weg machten.

Klar, der Besuch auf der Elisenhöhe MUSS sein, wenn man schon mal an der Wupper ist. Wir erfreuten uns beide an der Viertelstunde Fußweg durch den Waldhang, die Temperaturen waren angenehm, die Luft war frisch und gut zwischen all dem Grün.

Als ich Gaby dann durch den Botanischen Garten führte, war sie genauso angetan wie ich es immer hier oben bin. Die florale Vielfalt ist einfach toll. Vom umwachsenen Baum bis zu unserer Pause am Libellenteich gefiel uns schon der Start genauso wie der schön angelegte Heilpflanzen- Garten.

Los Latschos Libellos Maritimos

Pflanzen mit seltsamen Bezeichnungen tauchten überall auf, die beiden folgenden Exemplare seien nur beispielhaft genannt.

Die Scheinkamelie
Der Erdrauch
















Zwischendrin solche Kleinode wie dieser kleine grün zugewachsene Teich.

Als wir vom Botanischen Garten in den Haardt-Park spazierten, bot sich uns eine solche bunte Pracht, dass wir staunend auf einer schattigen Bank Platz nahmen und einen ganze Weile einfach nur die Schönheit und die entspannte Atmosphäre genossen.

Mit einem letzten Blick auf den Turm machten wir uns auf den Weg zurück und wunderten uns darüber, wie viel Zeit bei unserem kleine Ausflug bereits vergangen war.

Bergab ließ sich der Nommensen-Weg noch einfacher gehen als bergauf, und unterwegs hatten sich Joel, Dilan, Theodora und Antonio vor dem Bolzplatz mit Basketballkörben auf der Straße verewigt.

Und Nazis werden auch gestoppt!

Das Mittagessen war bereits überfällig. Nach einigen guten Tipps vom Hotelchef Frank machten wir uns wieder auf den Weg und schwebten ins Luisenviertel. 

Da wir ich zu dämlich war, den Italiener zu finden, den Frank uns sogar auf dem Stadtplan eingezeichnet hatte, freuten wir uns, als wir vor dem Katzengold schon wieder einen der seltenen freien Plätze fanden.

Wir wurden auf der umfangreichen Tageskarte fündig. Sowohl das Schweine-Scharmützel als auch der Seelachs mit Feigen und Linsen waren ein rechter Genuss. 
Die Rhabarber-Schorle, die Holunder-Bionade und der anschließende Espresso Macchiato mundeten ebenfall sehr. 

Und wo findet man sonst ein Gasthaus mit solch lieben Aufklebern an dem Türrahmen und so schöner Bemalung auf den Klopapierspendern der Toilette?

Ok, die Kenntnis von der Zahl aller Zahlen, der 42, hat sich auch noch nicht bis an die Wupper verbreitet. Aber ich gebe den jungen Künstlern noch Zeit zum Üben. 263, tzz tzzz ...

Und wieder war es unglaublich, wie schnell die Zeit rast, wenn es am Schönsten ist. Auf dem Weg zur Schwebebahn besuchten wir noch den schönen glücksBUCHladen von Kerstin Hardenburg, die mir zum wiederholten Mal berichtete, wie gerne unsere letzen Kurzgeschichtensammlungen mitgenommen wurden, die wir bereits mehrfach bei ihr auslegen durften. Zwei Stück hatte ich noch im Rucksack, die ich ihr gerne aushändigte. Natürlich wurde ich auch fündig und erwarb mit "Klara und die Sonne" einen vielversprechenden Roman mit einem sehr aktuellen Thema.

Als wir danach wieder zurück ins Hotel schwebten, waren unsere Schrittzähler wieder im fünfstelligen Bereich angelangt und wir ließen den Abend dementsprechend sehr ruhig und schön  auf dem Balkon ausklingen.

Nicht vergessen möchte ich den BO, der uns auf dem Weg vom und zum Hotel stets die gleiche tolle Botschaft vermittelt. Und ebensowenig möchte ich das gestrige Foto vom Tippen-Tappen-Tönchen unter den Tisch fallen lassen, das einfach zu Wuppertal gehört.

Die Treppe aller Treppen
Live Young Die Old






28 August 2024

Der Friedhof und das Katzengold

Mit meinem heutigen Frühaufstehen und bereits um neun Uhr am Frühstückstisch sitzen konnte ich dem Rentner-Ausschlaf-Gesetz mal wieder nicht richtig Folge leisten, jedoch wollte ich meiner Begleiterin beim Frühstück Gesellschaft leisten. Es stellte sich dann heraus, dass sie bereits irgendwann mitten in der Nacht gefrühstückt hatte, um sich dann trotzdem zu mir zu setzen. Find ich sehr nobel, diese Geste.

Nachdem wir gestern ungewohnt lange spaziert waren, hatten wir uns für heute die Gangart GALAMA vorgenommen.

Mit dem Vorschlag, den legendären Unterbarmer Friedhof zu besichtigen, stieß ich auf große Zustimmung bei der passionierten Familienforscherin. Der Fußweg dorthin ist vom Hotel aus nicht lang und so standen wir noch vormittags an der Stätte, die sich weit den Hang hinauf zieht. 

Hier gibt es einige große Gräber und Gruften zu sehen, in denen die reichen Industriellen-Familien aus der Barmer und Elberfelder Historie beigesetzt sind. Exemplarisch sei hier die Familie Riedel-Goschin erwähnt, deren Sphinx aus den anderen Denkmälern hervorsticht.

Ob ein Ägyptologe darunter war?

Was für ein seltener Name!


Wir wanderten durch viele Reihen immer weiter bergauf, stießen auf viele bekannte Namen wie Engels oder Vorwerk oder letztendlich auch Nachtsheim.

Besonders erwähnenswert ist, dass dieser Nachtsheim-Zweig tatsächlich aus Andernach stammt, während ich bei zwei weiteren Wuppertaler Nachtsheim-Familien noch am recherchieren bin, woher sie letztendlich stammen.

Auch andere liebenswürdige Kleinigkeiten waren zu sehen, so wie dieses kleine Schaf.

Das Schaf bewacht das daneben liegende Grab.

Von einer schattigen Bank aus genossen wir dann den Panoramablick über Friedhof und Stadt bei einer kleinen Rast. Ein freundlicher Friedhofsarbeiter gab uns vielerlei interessante Auskünfte über diesen Friedhof, der 1822 eingerichtet wurde. Die Zeit war während unserer Gräbertour wieder einmal wie im Flug vergangen.

Die Schwebebahn brachte uns anschließend flugs bis ans Luisenviertel, wo wir unsere knurrenden Mägen draußen vor dem Katzengold mit schmackhaften Mittagsgerichten zufriedenstellten. Ein köstlicher Espresso Macchiato zum Abschluss räumte alles an die richtige Stelle. 

Nachdem wir gestern die westliche Endstation in Vohwinkel beschwebt hatten, nutzten wir die heutige Rückfahrt, um das östliche Ende der Schwebebahn in Oberbarmen zu inspizieren.

So dreht die Bahn. Rechts rein, links wieder raus.

Schnell die Seite gewechselt, und drei Minuten später schwebte die nächste Wendebahn heran.

Zurück im Hotel hatten wir nach einer kleinen Pause noch eine schöne Lesesitzung im schattig kühlen Hof, wo sich auch der gute Frankie dazugesellte, so dass es auch ein schöner langer Klönabend wurde. Wieso sich dann mein Schrittzähler bei 11.333 einpendelte, kann ich gar nicht richtig nachvollziehen nach diesem Trödeltag.

Vage Pläne für die nähsten Tage bestehen schon, aber wir werden sowieso nicht alles, was sich lohnt, sehen in den paar Tagen und so werden wir uns das rauspicken, worauf wir grad Lust haben. Für den Rest werden wir halt nochmal kommen müssen, das ist eh klar 😇

27 August 2024

Mit DEUTSCHE BAHN ins Abenteuerland

Es hatte seltsam begonnen. Zwei Tage, nachdem ich Hotel und Bahntickets an die Wupper fest gebucht hatte, druckte die Rhein-Zeitung eine Pressemeldung der DEUTSCHE BAHN ab, nach der ab sofort keine ICs mehr in Andernach halten. Der Fernverkehr würde von Koblenz über die rechte Rheinseite geführt, bis alle Baustellen fertiggestellt sind. Oh mein Gott, für IMMER?!?!

Aber macht ja nix, dann fahren wir halt mit dem Regionalzug nach Koblenz und stiegen dort in den IC ein. Dachte ich so. Am nächsten Tag ließ die DB verlauten, dass eine Regionalbahn zwischen Kobenz und Andernach ab sofort nicht mehr fahre. Spätestens jetzt war klar, dass mein Bahn-Murphy wieder seine Finger im Spiel hatte. Meine Bahn-App verkündete stoisch weiter, dass der gebuchte IC uns in Andernach auf Gleis 2 abholen werde, und das sogar pünktlich.
Man muss dazu wissen, dass Gleis 2 in Andernach derzeit eine einzige Baustelle ist, an der kein Zug halten kann. Alles wird auf Gleis 1 und 3 umgeleitet. Hmmmmh?! Dank meiner langjährigen Murphy-Erfahrung gelang es mir, der Sache ganz gelassen entgegen zu sehen. Denn wenn DIE nicht wollen, dass wir Wuppertal erreichen, dann haben wir sowieso keine Chance, daran etwas zu ändern.

Sicherheitshalber fragte ich am Samstag noch einmal bei der freundlichen Dame am Bahnschalter nach und auch sie bestätigte mir, dass sowohl Hin- als auch Rückfahrt planmäßig und pünktlich stattfinden werden. Klar muss hier etwas faul sein. Warten wir's ab, dachte ich mir.

Heute Morgen erwartete mich meine Begleiterin fröhlich und gut gelaunt vor dem Bahnhof, so dass ich fast ein schlechtes Gewissen bekam. Wie sollte ich ihr beibringen, was uns wie auch immer nun erwartet.

Kurz darauf saßen wir beide im Zug, sogar auf unseren reservierten Plätzen, und kamen mit wenigen Minuten Verspätung in Wuppertal an.

Das kann nur an Gaby gelegen haben, da bin ich mir sicher.
Ob Murphy sich nicht getraut hat, ihr ein paar Steine in den Weg zu legen? Oder ob er diesem strahlenden Lächeln einfach nicht widerstehen konnte?

Es sieht echt so aus.

Selbst die Schwebebahn brachte uns sicher an die Völklinger Straße und wenige Minuten Fußweg später begrüßte uns die liebe Silvia sehr herzlich im also-Hotel an der Hardt.Angekommen - ohne Probleme mit der Bahn. Wow!

Hier war einst das legendäre Café

Nach dem Einchecken und Beziehen der Zimmer machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Werth. So konnte ich Gaby unterwegs schon mal das Matagalpa-Ufer, die Junior-Uni und andere Örtlichkeiten zeigen. So z.B das ehemalige Café Nachtsheim und auch das ehemalige Reformhaus Nachtsheim an der Höhne, meine obligatorischen Besichtigungen an der Wupper.
Aus dem alten Café ist heute ein Kultur Kinder Café geworden, die vier großen Leuchtbuchstaben an der Fassade sind noch übrig, drohen aber bereits herunter zu fallen.

Nach dem Einkauf von ein paar kleinen glutenfreien Sachen in besagtem Reformhaus, das heute von der Familie Kaubisch geleitet wird, knurrte der Magen meiner Begleiterin verdächtig laut.

Der Kleckerhannes

Wir beschlossen, umgehend das neu bewirtschaftete Restaurant & Café Neva an der Wupper aufzusuchen. Diesen Tipp hatte uns Hotelchef Frank gegeben und es hat sich gelohnt. 

Sehr freundliche Gäste, sehr freundliches Personal, sehr leckeres Essen und davon seeehr viel.

Ich demonstrierte Gaby eindrucksvoll, wie einfach man aus einem Fladen und verschiedenen Saucen mit wenigen Handgriffen kleine Fingerfood machen kann.

Das Ergebnis ist nicht von der Hand oder eher vom Hemd zu weisen. Dass ich seitdem nur noch Kleckerhannes genannt werde, finde ich allerdings etwas überzogen.


Gut gesättigt und gelaunt deckten wir uns neben an noch mit Getränken ein und schwebten wir zurück ins Hotel. Hier tat uns beiden eine kleine Pause mit Augenpflege sehr gut, bevor wir uns wieder auf den Weg machten und in Richtung Luisenviertel schwebten. Nach einem längeren, interessanten Rundgang machten wir im Katzengold Station und labten uns an Zitronenwasser und Rhabarberschorle.


Danach drehten wir eine schöne Schweberunde bis zur Endstation Vohwinkel und von dort wieder zurück. Es ist schon beeindruckend, wenn die Schwebebahn hinter dem Zoo die Wupper verlässt und bis zum Ende direkt über den Straßen, Autos und Menschen schwebt.

Zurück im also empfing uns der nette Hotelinhaber (aka Frankie de Palma), mit dem wir nach einem angeregten Plausch die morgigen Frühstücks-(Gaby) bzw. Spätstücks-(Ich)-Modalitäten und freuten uns, nach einem schönen Tag mit vielen Schritten die Ruhephase des Abends einzuläuten.

Hasta mañana!

26 August 2024

Ein letzter Tag mit viel Grün

Morgen geht's wieder auf die kleine Reise - und heute wurde noch schnell ein Termin auf dem Amt dazwischengeschoben. Nach einem frühen Frühstück mit Kumpel Mike T-Bone begleitete der mich in den Wartesaal und wurde Zeuge einer vorbildlichen Dienstleistung. Da ich sehr nette und kompetente (Ex-)Kolleginnen hab, die ich ewig nicht mehr gesehen hatte und  die zudem ihren Job super machen, war das Ding sehr schnell und reibungslos erledigt. Vielen Dank, Ihr Lieben!

Unser After-Breakfast-Walk führte uns dorthin, wo es einem laut Werbung wohler wird, wenn man das örtliche Wasser trinkt. Am Ortrand erinnert ein kleines Denkmal an den einstigen Weiler, von dem heute nur noch zwei Häuser übrig sind.

Nach einigen sehr lauten Metern direkt entlang der Bundesstraße führte uns der Weg durch eine Bahnunterführung in sehr schöne und ruhige Gefilde.

Ganz klar: Acker-Kratzdistel!






Viele bunt blühende Gewächse am Wegesrand konnten wir mit unserem floristischen Fachwissen begutachten, wie diese heimische Acker-Kratzdistel.

Aber auch andere exotisch anmutende Pflanzen konnten wir mit Kennerblick identifizieren.

So bspw. diese Orchidee (lt. T-Bone) bzw. großblumige Dahlien-Aster (lt. Bearbone), die ihre volle Blütenpracht entfaltet hatte. 

Dass sie sich dann dank der tollen Erkennungs-App <Flora Incognita> als Breitblättrige Platterbse erwies, sei hier nur am Rande erwähnt.

Auch regelrechte Baumkompositionen erregten unsere Aufmerksamkeit. Bei dieser hier konnte man kaum noch erkennen, von welchem Stamm welche Zweige und Blätter letztendlich hoch- oder runterwuchsen.

Nach einer Rast neben Ulrikes Hofladen kehrten wir zum Auto zurück, um uns in Andernach im schönen Biergarten am Rhein niederzulassen.

Hier lud mich mein Freund zum Espresso Lungo Macchiato ein, der nochmal besser schmeckte, weil er von der freundlichen, jungen Frau hinter dem Tresen mit Liebe zubereitet wurde. Wir genossen den angenehmen Flair am Rhein und bemerkten erst spät, wieviel Zeit bereits vergangen war, seit wir uns zum Frühstück getroffen hatten.

Dass ich eine halbe Stunde und einen kleinen REWE-Einkauf später meinen Rucksack vermisste, verursachte nur einen kurzen Schreck. Schnell nochmal zurück zum Biergarten, wo die nette Bedienung mein unverkennbares blau-weißes Utensil aus dem Tiefen Westen bereits hinter dem Tresen in Sicherheit gebracht hatte. Vielen Dank!

Mit einer zeitlichen Punktlandung setzte ich Mr.T-Bone wieder am Bahnhof ab, um mich daheim zuerst einem großen Salat (Resteverwertung) und anschließend dem Kofferpacken zu widmen, denn morgen früh wuppert es wieder. Und die Freund von der Deutschen Bahn haben es wieder einmal ganz spannend gemacht, so viel sei verraten. Mehr gibt's morgen, wenn (oder besser falls) wir im also angekommen sind.

25 August 2024

Unterwegs mit einer tollen Großcousine

Der heutige Tag war ein schönes Beispiel dafür, wie man ein schönes Wochenende gut abschließen kann. Wie das geht? Man verabredet sich mit einer liebenswerten Großcousine.

Ich konnte ausschlafen, gemütlich spätstücken und dann bei allerschönstem Wetter mit Gisela über den Flohmarkt schlendern, wo ich Gisela nur mit viel Mühe davon abhalten konnte, den spießigsten aller Gartenzwerge zu erwerben. Zum Schluß fanden wir auch die unglaubliche Juli mit ihrem Stand. Sie hielt wacker die Stellung, während ihre männlichen Begleiter auf Besichtigungsrunde waren.

Auf dem Weg zum Rhein bewunderten wir die naturbelassenen Ecken neben der Straße mit Sommerflieder, Kohlweißlingen und Pfauenaugen. Zwei davon sind auf dem Foto zu sehen.

Ein Suchbild mit 2 Schmetterlingen

Beim Rheinspaziergang kamen bei uns beiden viele Kindheitserinnerungen hoch. Während die eine damals gerne Sigis Kopf kraulte, hatte der andere fleißig mit flachen Hüpfsteinen geübt, um diese so oft wie möglich auf dem Wasser springen zu lassen. Aufditzen nannten wir das damals. Als in Richtung Namedy der Weg immer mehr von Brennnesseln und Dornen überwuchert wurde, machten wir eine solche Erinnerungspause am Ufer und versuchten uns beide daran, wieder Kind zu sein und Steine hüpfen zu lassen. Ein Heidenspaß mit kleinen Erfolgserlebnissen.

Meine liebe Großcousine

Zurück am Bollwerk war mein Schrittzähler bereits höchst zufrieden und wir beschlossen, den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Das begann mit Nussecken und Kaffee auf Balkonia in Pillonia und interessanten Lehrstunden über die Herkunft von Redewendungen wie "Arsch auf Grundeis" oder "Dreck am Stecken". Ok, nicht nur interessant, sondern auch lustig, welche früheren Redewendungen uns noch so einfielen, die heute kein Mensch mehr benutzt.

Zum frühen Abendessen bei Gisela gesellte sich auch ihre mindestens genau so liebe Tochter Marie dazu. Während ich auf dem Balkon den schönen Wolkenhimmel über den Dächern und Bäumen betrachtete,

bereiteten die beiden Mädels ein superleckeres "Himmel onn Ääd á la casa spezial" vor, bei dem ich durch mehrfachen Nachschlag verhinderte, dass es für zwei Tage reichen würde. Nach einer schönen und interessanten Unterhaltung verabschiedeten die beiden mich sehr herzlich und ich fuhr mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause. Es ist toll, mit solchen Menschen verwandt zu sein.

22 August 2024

Eva, Flora und Aurora

Nachdem heute Morgen meiner geliebten Fußpflege leider einer kurzfristigen Absage zum Opfer fiel, nutzte ich die Gelegenheit, dem RAG Folge zu leisten und drehte mich nochmal um. Und ich muss sagen: Ausgeschlafen schmeckt das Porridge mittags noch besser.

So wurde es ein schöner Nachmittagsausflug in meine alten Heimat, wo ich eine Steige mit bestelltem Gemüse beim BIO-Bauern meines Vertrauens in Empfang nehmen durfte. Wenn ihr mal was Gutes essen wollte: Der BIOLAND-Betrieb Andreas Ohlig in Kesselheim hat reichlich Auswahl.

Auf dem weiteren Weg zu meiner Sandkasten-Eva fiel mir auf, dass ich das bis zu meinem Kurzurlaub überhaupt nicht alles essen kann und konnte der Freundin direkt einmal etwas abgeben. Wie meistens, wenn ich "mal kurz vorbei komme" und wir auf der Veranda sitzen und erzählen, fiel mir irgendwann beim Blick auf die Uhr auf, dass einige schöne Stunden vergangen sind, die ich nicht missen möchte.
Ich machte mich auf den Heimweg, um nach einer reichlichen Abendmahlzeit wenigstens noch eine kleine Bewegungsrunde am Rhein drehen zu können, denn das war bis dahin zu kurz gekommen.

Sigi hatte heute Besuch von seiner Freundin mit dem Sonnenstern, der er von oben zulächelte. Schön, dass sie direkt vor seiner Nase angelegt hatte.

Sigi und seine Freundin Aurora

Kurz darauf traf ich unseren guten Hafenmeister, der auch im betagten Alter noch mit Freude "seine" Anlegestellen managt. Da er geradewegs von der Aurora kam, nehme ich an, dass er dieses Treffen für Sigi arrangiert hat. Nach kurzen Smalltalk musste er wieder schnell zur Straße springen, um einem Reisebus die Zufahrt zum Bollwerkplatz zu öffnen. Ich spazierte weiter in Richtung Alter Krahnen, vorbei am Biergarten, wo ich mir einen guten schnellen Espresso einverleibte, gut für die Verdauung.

Weiter ging die Reise, bis ich am kleinen Steiger überraschend eine weitere Schiffsdame vorfand, die Flora. Ob sie hier wartet, bis die Kollegin mit dem Sonnenstern weiterschwimmt und der Platz bei Sigi  wieder frei ist?

Auf dem Rückweg war bereits unser Hafen-Wolli auf dem Schiff, um wie vorhin bei der Aurora alles Wichtige mit dem Kapitän zu besprechen. Kurz darauf traf ich meinen Ex-Kollegen Helmut, der zu meinem Entsetzen noch nie etwas von den Rentner-Ausschlaf-Gesetzen gehört hatte und sich deshalb jeden Tag zu nachtschlafender Zeit aus dem Bett zwingt. Ok, er ist noch nicht so lange in Rente, daher sei es ihm verziehen. Ich habe ihn ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses ständige Verstoßen gegen das RAG ernsthafte Konsequenzen haben kann, wofür er auch dankbar war.

Ich durfte auch ein Schiffsrennen auf dem Rhein beobachten, wo rheinaufwärts preschend der Südwind die Rhein-Melodie auf der Außenbahn überholte, vorbei an Flora und Aurora.

Und da aller guten Dinge nun mal drei sind, lief mir auch noch Johannes über den Weg, ein toller Fotograf, der demnächst versuchen will, sogar aus meinem verkorksten Fahrgestell noch ein gutes Bild rauszuholen. Der Tag war rund und ich kann ihn heute Abend mit einem Lächeln im Gesicht beenden.