Dass es heute ein Tag mit vielen Tieren werden würde, konnten wir beim morgendlichen Frühstück noch nicht ahnen. Gaby war ausnahmsweise vor mir im Frühstücksraum, leistete mir dann aber netterweise noch Gesellschaft.
Unser Morgenausflug führte uns an die Utopiastadt im alten Mirker Bahnhof, der derzeit eine große Baustelle ist. Und so spazierten wir von dort aus auf der Nordbahntrasse, wo heute bereits einige Fußgänger, Jogger, Skater, Roller und Radfahrer unterwegs waren. Am Wegesrand sind Dankes-Plaketten für alle Meterspender eingelassen, die dieses tolle Projekt durch finanzielle Unterstützung ermöglicht haben. Darunter auch einige bekannte Namen.
Die ehemalige Bahntrasse wurde mit viel ehrenamtlicher Hilfe umgebaut und 2014 feierlich eröffnet. Wir gingen u.a. durch den 171 Meter langen Engelnberg-Tunnel und bewunderten immer wieder allerlei Interessantes am Wegesrand. Ein Privatmann hatte seinen dortigen Garten zu einem witzigen Wimmelbild umgestaltet, bei dem einem bei jedem Blick wieder etwas Neues auffiel. Viele verschiedene Tiere wohnten in diesem Garten, vom Teddybär bis zum großen Fisch.
Beim Ausstieg aus der Trasse am Café Tacheles standen wir leider vor verschlossener Tür. Hier hat man den Café-Betrieb schon im letzten Jahr eingestellt. Aber schön zu lesen, dass auch hier kein Ort für Nazis ist, sondern dass man sich lieber weiter mit Beratungsstunden sozial engagiert.
Nach einem kleinen Fußweg bergab schwebten wir ins Luisenviertel, um dort festzustellen, dass der Italiener, den Frank uns empfohlen hat, nur abends geöffnet hat. Aber kein Problem, an Lokalen mangelt es hier nicht.
Am Café Laurenz stärkten wir uns mit einem schmackhaften und trotzdem günstigen Mittagstisch. Das Sinfonieorchester hatte bereits angekündigt:"Wir spielen wieder", so stand es auf dem großen Plakat vor der Bühne am Laurentiusplatz. Als die Abstimmung der Mikrofonanlagen abgeschlossen war, wurde es auch wieder herrlich ruhig.
Für den Nachmittag hatten wir uns auf ein riskantes Unterfangen eingelassen. Frank hatte uns eingeladen, ein sehr wichtiges Fußballspiel bei ihm zu Hause mit anzusehen, spielten doch seine Jungs gegen meine Jungs. Und er hatte mich vorgewarnt, dass er so richtig Fan ist. Bin ich aber auch. Hmmh. Silvia befürchtete, dass es Mord- und Totschlag geben wird. Aber wir verstehen uns außerhalb des Fußballs so gut, dass ich diese Einladung gerne annahm.
Da meine Jungs dieses Heimspiel gegen die Fohlen vom Niederrhein natürlich gewinnen würden, hatte ich mir schon einen Fluchtplan zurecht gelegt für den Fall, dass Frank die Machete zücken würde. Gaby stellte sich außerdem als menschlicher Beruhigungspuffer zur Verfügung, um Schlimmeres zu verhindern. Leider entpuppten sich beide Teams im Torabschluss nicht gerade als Effektivitätsmonster, zudem war ich in der Unterzahl, da Frank auch seinen Sohn Luki zu einem Fohlen-Fan zwangserzogen hat. 2:1 also vor dem Fernseher - und Gaby war der Doppelpunkt.
Um es kurz zu machen: Ich möchte an diesem Wochenende nicht mehr über Fußball sprechen!
Lucky Luke & Lucky Frankie |
Knock-out? No! |
Nachdem ich den beiden zum verdienten Sieg gratuliert hatte, wurde es Zeit, die Fliege zu machen. Sonst hätten die beiden sich noch weiter über dieses Spiel ausgelassen und das muss ja nicht sein.
Ich versuchte Frankie beim Abschied noch mit der Faust zu maßregeln, aber der Kerl lachte nur in einem fort - und wenn einer lacht, muss ich am Ende mitlachen und bin hilflos ausgeliefert.
Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel beschlossen wir, den Tag mit etwas Schweben und ein paar Schritten zu beenden. Nach einem kurzen Abstecher nach Oberbarmen zog es und dann doch schnell nach Elberfeld. Während des Schwebens hatte ich noch Gelegenheit, Gaby das kleine Tuffi-Denkmal kurz vor der Adlerbrücke zu zeigen.
Der kleine Elefant Tuffi, wo er leibte, stürzte und überlebte |
In Elberfeld wurden wir noch kurz vor Schließung im Rossmann fündig und füllten unseren Getränkevorrat auf, entdeckten total schicke Anziehsachen in einer großen Mall (ich nicht!) und seufzten zurück im Hotel tief, als wir feststellten, dass morgen bereits Sonntag ist und unser schöner Aufenthalt bald zu Ende geht.
Wir kommen wieder!