Samstag - Bruderfrühstückstag - Markttag
Porridge blau-weiß |
So haben wir es uns seit Längerem zum Ritual gemacht. Aufgrund der Anraten meiner Heilpraktikerin bin ich seit geraumer Zeit auf Porridge zum Frühstück umgestiegen, was für die Verdauung ein wahrer Segen ist. Und seitdem vorgestern auch noch die richtige Schale aus dem Tiefen Westen eintraf, schmeckt es noch besser.
Heute hatten uns eine Stunde früher verabredet. Die Schlange an Wallis Wagen war trotzdem noch länger als sonst. Es hat sich schon länger rundgesprochen in Andernach, wo es gute Steaks und Wurst in BIO-Qualität gibt. Heute erstmals wieder der Rindersaftschinken, ein Genuss! Auch eine nette Kollegin, die mit ihrem Mann über den Marktplatz flanierte, konnte ich im Smalltalk hoffentlich überreden davon überzeugen, dass sie ihre nächsten Steaks hier kauft. 👍
Nach dem Einkauf bei Walli lernte ich noch schnell einen Teil meiner Verwandtschaft persönlich kennen, die vor dem historischen Rathaus einen Wahlkampfstand aufgebaut hatte. Sehr nette Leute.
Nach meiner mittäglichen Erledigungsrunde war ich gewappnet fürs Wochenende - und müde. Das frühe Aufstehen ist vielleicht doch nicht mein Ding. Eine Stärkung musste her, in Form eines großen Blechs bunten Ofengemüses mit einem Mango-Chutney und einem anschließenden Espresso. Dann konnte ich mich im Fernsehsessel nieder lassen, um meine blau-weißen Jungs aus dem tiefen Westen anzufeuern. Wenn man müde und satt ist, sollte man sich das mit dem Fernsehsessel gut überlegen. Die ersten zwanzig Minuten des Spiels verpennte ich glatt - und stellte in der Folge fest, dass ich besser das ganze Spiel verpennt hätte Mit 0:4 waren wir am Ende noch gut bedient. Dann zeigte mir schon die Uhr an, dass es höchste Zeit ist, noch ein paar Schritte auf den Zähler zu bringen. Der war zwar nach unserer Morgenrunde und den Erledigungen schon knapp zur Hälfte gefüllt, aber das reicht nicht aus, um den Schrittzähler zufrieden zu stellen.
So erlebte ich heute den Einbruch der Dunkelheit in den Rheinanlagen. Bei dichter Bewölkung geht das mittlerweile wirklich schnell, und die Vorstellung, dass es nach der Zeitumstellung morgen noch ne Stunde früher dunkel ist, erschreckt mich ein wenig.
Als ich am Bollwerk losging, lag dort die Durch Melody vor Anker, die ich noch nicht hier gesehen hatte.
Was ist das für eine holländische Melodie? |
Ein paar Meter weiter sah ich, dass auch das Schwanenpaar mit Nachwuchs offensichtlich dieser holländischen Melodie folgte. Unterwegs begrüßten sie kurz einige Touristen auf den Parkbänken, um dann weiter zum Schiff zu spazieren. Ob es holländische Schwäne sind?
Die Kleine immer in der Mitte |
So ändern sich die Zeiten. Früher zogen wir durch die Lokale und sangen rebellische Antikriegslieder von fünf wilden Schwänen, die auszogen und nie mehr gesehen wurden, heute beobachte ich, wie drei handzahme Schwäne durch die Rheinananlagen tappen und einer holländischen Melodie folgen.
Auch die Enten waren scharenweise unterwegs und suchten sich auf den Wiesen ihr Abendbrot zusammen.
Entenzug unter Trauerweiden |
Der Stein der Schiffergilde |
Mir fiel heute zum ersten Mal der Gedenkstein der Schiffergilde ins Auge, die hier ihre fünfhundert-jährige(?) Geschichte verewigt.
Leider ist der Schriftzug kaum noch zu erkennen, es könnte 1498 - 1998 sein und es wäre schön, wenn sich jemand dem Nachziehen der Schrift annehmen könnte.
Ob es diese Schiffergilde heute noch gibt?
Ob hier in Andernach noch Mitglieder der Gilde leben?
Das fänd ich mal interessant zu wissen.
Auf dem nächsten Stück des Weges konnte ich alle neu eingepflanzten Bäume bewundern. Alle zehn Platanen, die alt und krank waren, wurde durch neue junge Bäume ersetzt.
Neue Bäume für die nächste Generation |
Als ich beim Alten Krahnen ankam, begann es schon dunkler zu werden. Auf dem nächsten Schnappschuss konnte ich ihn zusammen mit dem Pegelhaus im Bild festhalten.
Im Hintergrund das Pegelhaus, vorn der Alte Krahnen |
Weiter ging es in Richtung Namedy. In den Krippen trotzte ein Angler der einbrechenden Dunkelheit und warf seine Angel wieder aus.
Der Angler und der Rhein |
Kindheitserinnerungen kamen hoch. Bei uns war das Abend-/Nachtangeln immer ein Grundangeln auf Aale. Ob das heute auch noch so ist?
Gegenüber am Ley'scher Hof gingen mittlerweile die Lichter an.
Dämmerung in Leutesdorf |
Als ich mich auf den Rückweg machte, war auch auf unserer (der richtigen) Rheinseite die Abendstimmung eingekehrt.
Das Kleine Deutsche Eck |
Ein Blick zurück zeigte, dass auch in Richtung Namedy der Tag bereits zur Neige ging.
Blick zurück ohne Zorn |
Am Bollwerk angekommen zeigte sich mein Schrittzähler höchst zufrieden, so dass ich mich auf mein Zuhause und mein Abendbrot freuen konnte.
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