Als ich heute morgen die Zeitung reinholte, war der Briefkasten auch bereits befüllt. Was war drin? Das Rezept vom Hausarzt! Nach mehreren unbeantworteten eMails hatte sich mein KLB bereit erklärt, zur Praxis zu fahren und es abzuholen. Oh nein! Schnell schickte ich ihm eine Nachricht, dass er sich den Weg sparen könne, aber wie soll es auch anders sein, er stand bereits in der Praxis. Menno! Zum Glück hatte er dort auch für sich etwas zu klären, so hatte er den Weg wenigstens nicht ganz umsonst gemacht.
Aber wenn ein Tag schon so anfängt! So überraschte es mich auch nicht, dass ich zwei Stunden später vor der Apotheke meines Vertrauens einen ungewohnten Anblick sah.
Die automatische Eingangstür weigerte sich, Kunden hineinzulassen und mehrere Fachmonteure versuchten dies zu beheben.
Auf dem Schild an der Tür stand, dass man bitte ums Haus gehen und am Hintereingang klingeln sollte. Dort empfing mich dann ein freundlicher Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, so dass ich ihn zuerst für einen der Monteure hielt, als er mir einen Sitzplatz im Hausflur anbot.
Wie sich herausstellte, war der nette Herr ein neuer Angestellter, der seit Montag in der Apotheke beschäftigt war. Aber es waren alle Medikamente vorrätig, wie ich das hier gewohnt bin.
Heute war irgendwie alles anders. Es fing krumm an und wurde dann doch gut. Wie sollte das erst gleich bei meinem Besuch im Friseurladen werden? Wie meistens in den letzten Jahren, war mir einen Tag vor der Lesung eingefallen, dass ich so struwwelig unmöglich vor die Leute treten kann.
Auf die Frage meiner Friseurin, wie sie mir helfen kann, probierte ich es spontan mit der Überrumpelungstaktik. "Ei wir haben doch gleich einen Termin!" Auf ein bestimmtes "Nein" folgte kurz ein ungläubiger Blick in den Terminkalender, aber da musste ich schon selbst lachen und konnte den Blöff nicht aufrecht erhalten. Hatte ich eh nicht vor. Ein besorgter Blick verband sich mit: "Nee, heut geht leider überhaupt nix mehr. Hmmh...".
Mit "Ok, ist nicht schlimm, das geht auch mal so" wollte ich schon abdrehen, als die Frage kam: "Was ist denn mit Morgen?" Am Ende verließ ich glücklich und zufrieden mit einem Termin morgen Mittag den Laden und freute mich, dass ich so flexible Friseurinnen habe, die es immer wieder schaffen, mir aus meiner eigenen Schlampigkeit raus zu helfen.
Und so wurde auch hier aus einem anfänglichen "Heute nicht!" ein gutes "Aber morgen!". Ich spürte es. Murphy blöffte heute nur, so wie ich es beim Friseur im Scherz auch versucht hatte. Lustig, der Murphy, wenn man es so sieht.
Wieder zu Hause machte ich mich über die erste große Portion des Ofengemüses her, dass ich zwischen Frühstück und Apotheke zubereitet hatte. Diesmal hatte ich auch eine Riesen-Zucchini mitverarbeitet, die mir meine Nachbarin und Freundin Marghy netterweise vermacht hatte. So wurde es ein hohes Blech, das ich in den Ofens schieben konnte.. Das Gemüsefach war nun fast leer, am Nachmittag konnte ich die neue Lieferung vom Gertrudenhof einräumen.
Den Verdauungsspaziergang legte ich heute in den Rauscherpark.
Meinem Freund, dem Schäfer, machte ich eine Freude, indem ich ihm das Cappy des besten Vereins der Welt überstreifte und ihn damit ablichtete.
Wenn man genau hinsieht, erkennt man das schöne Lächeln in seinem Gesicht.
Am Ende meiner kleinen Runde verbachte ich noch ein wunderschönes Lese-Halbstündchen auf einer schattigen Bank am Ententeich.
Zwischendurch kamen die beiden freundlichen Spaziergängerinnen und sorgten mit ihren neugierigen Möpsen für Abwechslung.
Hier ging auch immer ein kleines Lüftchen, sehr wohltuend bei diesen Temperaturen.
So konnte ich gut ausgeruht meine Freundin wie verabredet zum Abendspaziergang abholen, der uns vom Krahnenberg bis zum Kleinen Stern und wieder zurück führte.
Unterwegs sahen wir einige beachtliche Baumpilzkolonien, deren Bezeichnung selbst meine Freundin nicht kannte - und die kennt eigentlich jeden einzelnen Pilz im Wald mit Vornamen.
Der schöne Abendspaziergang bei warmen, aber nicht drückenden Temperaturen war hier auf den Höhen auch öfters mit einem kleinen Lüftchen versehen. Die Ausblicke zwischendurch auf Namedy oder die andere Rheinseite sind auch immer wieder schön.
Mit diesen schönen Eindrücken kann ich den Tag im blog gut abschließen.
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