06 September 2023

Blauer Himmel und schöne Begegnungen

Was tut man denn an solch seelengrauen Tagen?
-Man rappelt sich irgendwann auf, freut sich auf sein leckeres Porridge, auch wenn es erst mittags gegessen wird, aber auf dem Sonnenbalkon unter der Markise.
-Man macht einen Einkauf im örtlichen Reformhaus, wo man freundlich drauf hingewiesen wird, dass heute der Tag der Prozente ist. Ja dann nehm ich noch Hirse- und Reisflocken dazu...
-Man dreht eine Runde durchs Städtchen und sieht das tolle Bild, dass die Frau vor dem Antiquariat draußen auf dem Stuhl sitzt und liest, hier im Gässchen, wo ein wenig Luft geht.
-Man gerät in einen netten Plausch mit der Frau, der sofort die Rindsbärenfeder am Cappy aufgefallen ist.
-Auf einem kurzen Abstecher zum Rhein legt man eine Pause auf der Bank im Schatten ein.


-Auf dem Rückweg am Bollwerk vorbei besucht man die schöne kleine Hospitalskapelle, in der man ganz alleine eine halbe Stunde mit seinen Gedanken kurz bei jedem verweilt, der uns in den letzten Jahren verlassen hat und bei denen, denen es derzeit nicht gut geht.

-Man beschließt, zwei Kerzen aufzustellen, weil man beim letzten Besuch kein Kleingeld dabei hatte, um dann festzustellen, dass keine Kerzen mehr im Kästchen sind.

-Man bittet den Herrscher des Universums, trotz fehlender Kerzen gut auf sie alle aufzupassen.


-Man erhält auf dem Rückweg in die Tiefgarage eine Nachricht der Freundin, die eigentlich erst in einer halben Stunde kommen wollte, nun aber bereits vor der Haustür steht.

-Man schreibt zurück, dass man unterwegs ist und kommt dann an einem tollen Lächelbrett vor der Buchhandlung vorbei - und muss lächeln.

-Man macht sich auf den Heimweg und freut sich, die Freundin dort in die Arme nehmen zu können.

-Man macht der Freundin einen Kaffee und genießt mir ihr Nussecke und Florentiner, die sie mitgebracht hat. Hach!

-Man genießt die Anwesenheit der Freundin und die Gespräche über den anstehenden gemeinsamen Urlaub und findet es schade, dass sie dann irgendwann aufbrechen muss, um ihren Yoga-Kurs zu besuchen.

-Man schaut auf die Uhr und denkt: "Hmmh, noch viel zu früh zum Abendessen, aber für ne zweite Frischluftrunde würde es noch reichen."
-Man schaut aufs Handy und findet dort eine Nachricht des KLB, der vor mehr als einer Stunde angefragt hat, wie es denn mit einer gemeinsamen Frischluftrunde aussieht.
-Man schreibt ihm zurück, dass das nur möglich ist in Kombination mit dem anschließenden gemeinsamen Genuss eines mediterranen Ruccola-Salats.
-Man erhält die Nachricht, dass der KLB in einer halben Stunde vor der Tür steht und einen einsammelt.
-Man braucht exakt eine halbe Stunde, um alle Salatbestandteile zu waschen, zu schneiden und anzurichten.

-Man geht raus und fährt mit dem dort wartenden KLB zum Rhein.
-Man genießt gemeinsam den Abendspaziergang am Rhein. Der Schrittzähler applaudiert.
-Man genießt die Pause auf einer Bank.

Blick vom K(leinen)D(deutschen)E(ck) (Quelle: KLB)

-Man kommt nach Hause und serviert den Salat, in dem das Dressing jetzt richtig durchgezogen ist.

-Man schiebt dazu ein paar knackige Scheiben Brot in den Toaster.
-Man sieht, dass es dem KLB genauso gut schmeckt wie einem selbst, auch wenn er das Topping aus einem Salatkernemix und geriebenem Parmesan verschmäht. Halt ein Purist.
-Man kredenzt zum Abschluss zwei leckere heiße Espresso Brazil.
-Man verabschiedet den KLB nach einem interessanten Abendklön.

-Man ist richtig zufrieden mit sich und dem Tag.

2 Kommentare:

  1. Lieber GLB,
    natürlich hatte ich meinen Salat auch mit den leckeren Zugaben angereichert. Mit Salatkernemix und Parmesan ist doch so ein leckerer Salat erst richtig vollständig. Vermutlich warst Du so mit Gedanken um den blauen Verein beschäftigt, dass Du das gar nicht mitbekommen hattest.
    LG
    KLB

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    1. Jaja, dann hast du das wahrscheinlich hinter meinem Rücken gemacht, Kleiner. Aber es sei dir verziehen. Hauptsache, es hat geschmeckt. 😋😋

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