Heute Morgen war auf dem Marktplatz mal wieder viel Betrieb an Wallis Gemüsebus (siehe Rinderfenchel) und Achims Oliomobil. Das freute sowohl den KLB als auch mich, da es (noch) die beiden einzigen BIO-Stände am Markt sind und uns die beiden Betreiber am Herzen liegen.
Die beiden besten Marktstände nebeneinander |
Als wenn Walli es geahnt hätte, dass wir beide trotz bestem Frühstück noch ein klein wenig Appetit hatten, gab es bei ihr noch je eine der leckeren Mini-Chili-Würstchen obendrauf. Und so verließen wir mit Räucherschinken und Schweinesteak, mit gesunden Ölen und knackigen Pellets versorgt, gut gelaunt den Wochenmarkt und hatten beide das Gefühl: Das wird ein guter Tag!
Für mich galt es heute eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Einerseits spielten um 15:30 meine blau-weißen Jungs in Augsburg und bedurften natürlich meiner mentalen Unterstützung vor dem Fernseher. Andererseits dürfte das Spiel bis mindestens 17:25 dauern, und gegen 17:30 wollte ich in der Stadtbücherei meine Freundin Andrea bei ihrer ersten öffentlichen Lesung sehen. Der Veranstalter hatte die Sache auch noch verschlimmert, indem er festgelegt hatte, dass während des jeweiligen Vortrags die Eingangstür geschlossen bleibt, denn die sonst entstehende Unruhe ist wirklich Gift für jede Lesung. Also würde mein "etwas später kommen" mit Aussperrung bestraft werden.
Hmmh, vor einer solchen Entscheidung steht man nicht gerne. Ich entschied mich für die salomonische Lösung: Bis zur Halbzeit das Spiel gucken, danach die RECORD-Taste drücken. Meine Jungs kämpften wie die Löwen und hielten zur Halbzeit ein 1:1, ich konnte also ohne Frust eine Pause einlegen, eine Kleinigkeit futtern und mich auf den Weg machen. So wollte ich noch vor Beginn der heutigen Kulturnacht eine Runde durchs Städtchen drehen. Das Wetter hatte sich zum Glück zum Besten geändert, blauer Himmel mit Wolken, Sonne, trocken.
Das Ründchen musste ich dann doch auf die Zeit nach der Lesung legen, denn bis ich an der Stadtbücherei ankam, war es bereits kurz nach fünf - und gegen halb sechs sollte der Einlass für Andrea und ihren blauen Pullover sein. Ich legte eine kleine Lesepause ein - und dann ging die Tür auf zum Publikumswechsel nach dem ersten Vortrag. Es wurde eine sehr schöne Lesung. Andrea wirkte vollkommen unaufgeregt, als sie ihre berührende Geschichte vom blauen Pullover vorlas und erntete auch den verdienten Applaus des Publikums.
Andrea im blauen Pullover |
Ich machte mich dann wieder auf die Socken, um draußen vor der Tür auf Mitgliederinnen meines Schreibkurses zu treffen, welche den nächsten Vortrag von Karin besuchen wollten. Ich benötigte jedoch eine Pause, da das Hören aus der Distanz für meine beiden Ersatzohren doch sehr anstrengend ist.
Es herrschte schon viel Betrieb auf den Straßen der Kernstadt und ich traf einige Freunde und Bekannte unterwegs. Auf dem Marktplatz hörte man die ersten musikalischen Töne von der Bühne, während die Außengastronomie schon gut besetzt war.
Meiner anderen Freundin, Ex-Kollegin und heutigen Gleichstellungsbeauftragten Andrea hatte ich ebenfalls zugesagt, dass ich an ihrem Stand vorbeischauen wollte. Auch über das problematische Thema "häusliche Gewalt" konnte man sich in der Kulturnacht dort vor dem Rathaus informieren, ebenso wie über das Thema "Grundbildung" am Stand daneben bei der VHS. Hier konnte ich einige interessante Gespräche führen.
Die andere Andrea im rosa Hemd ganz rechts |
Den Grundbildungstest "Wie schreibt man eigentlich ...?" bestand ich königlich mit 8 v. 8 Punkten, entdeckte bei den falschen Ankreuzvorschlägen aber einige Schreibweisen, die bei Facebook-Posts "Standart" sind. 🙃
Der Erfahrungsaustausch zum Thema "häusliche Gewalt" machte mir einmal wieder klar, wie schrecklich verbreitet dieses Thema leider immer noch ist. Ich finde es gut, dass bei einer Veranstaltung wie der Kulturnacht auch über solche schlimmen Sachen gesprochen werden kann. Hier traf ich wieder auf etliche Freunde, Bekannte, Ex-Kollegen und mir wurde sehr bewusst, wie "daheim" ich mittlerweile in meiner Wohnstadt Andernach bin.
Schlussendlich war ich dann auch froh, gegen sieben Uhr wieder zu Hause zu sein und mir bei einem Teller glutenfreier Gnocchi mit grünem Pesto die zweite Halbzeit des VfL anzusehen, die mit dem gleichen Kampfgeist wie die erste geführt wurde und am Ende zu einem aus meiner Sicht hochverdienten 2:2 führte. Das macht Hoffnung, im nächsten Heimspiel den ersten Sieg der Saison einfahren zu können. Dagmar und Michael kamen passgenau nach dem Ende der Fußballaufzeichnung vorbei, um die Broschüren für unsere nächste Lesung am 8. September in Bad Neuenahr ins Auto zu laden. Perfekt!
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