12 Juli 2023

Familientreffen im Tempelhof

Endlich waren die Temperaturen angenehmer! Aber mittlerweile fühlen sich ja 25°C schon wie ein Hauch aus dem Kühlschrank an. Pünktlich um 12:45 holte mich mein KLB vor der Haustür ab. Wir wollten heute nach Alfter bei Bonn fahren. Ich konnte das Brüderlein überreden, gemütlich auf der B9 am Rhein entlang zu tuckern, auch wenn dies seiner Meinung nach durch die vielen Baustellen erheblich länger dauern würde. Aber wir hatten ja genug Zeit eingeplant und so standen wir, genau wie verabredet, um 14:00 vor der grünen Tür am Tempelhof.

Hier waren wir von der kürzlich entdeckten weitläufigen Verwandtschaft eingeladen, um uns endlich einmal persönlich kennen zu lernen. Mit Marita sind wir auf einigen Linien verwandt. So ist sie einerseits unsere Nichte 9. Grades, auf einer anderen Linie unsere Tante 8.Grades. Da wir etwa gleichaltrig sind, können wir uns als entfernte Cousins/Cousine sehen. Marita, ihr Mann Carl und die kleine wuselige Nala hießen uns sehr herzlich willkommen. Als wir wenig später im lauschigen Gartenpavillon saßen, war  für mich sehr schnell eine Wohlfühlatmosphäre spürbar. Auch wenn wir uns noch nie vorher gesehen hatten, empfand ich nur sehr wenig Distanz und gar keine Fremdheit.
Schnell entwickelten sich interessante Gespräche über alles Mögliche. Zum Kaffee tischten die beiden dann flugs "eine Kleinigkeit" auf, die sie vorbereitet hatten. Als Inhaber eines Party- und Cateringservices ist ihre Auslegung von "Kleinigkeit" wahrscheinlich berufsbedingt eine etwas andere als bei uns. Ich kann nur sagen: Lecker! So lecker, dass ich mich genötigt sah, mehrfach gegen meine derzeit geltenden Ernährungsregeln zu verstoßen.

Marita, Gerd, Carl, Nala - who is who?

Wir hatten uns vorgenommen, nicht wirklich lange zu bleiben. Zum Einen wollten wir die Geduld unserer Gastgeber nicht überstrapazieren, außerdem wird eine solche Unterhaltung mit mehreren Teilnehmern für mich schnell sehr anstrengend, weil Implantat und Gehirn beim Umwandeln der vielen gehörten Laute in sinnvolle Wörter und Sätze schnell etwas hinterher hinken. Umso überraschter war ich, als mein erster Blick auf die Uhr zeigte, dass es bereits 17 Uhr war, also drei Stunden vergangen waren. Mir wurde sehr bewusst, dass dies wieder einer der magischen Momente war, in denen die Zeit manchmal stehenzubleiben scheint.

Trotzdem verabschiedeten wir uns wenig später gut gelaunt von den dreien und verabredeten einen baldigen Gegenbesuch in Andernach. Mein Brüderlein kutschierte uns in seinem vollklimatisierten Wohnzimmer sicher zurück, diesmal aber über die Autobahn. 1:15 Std. später lieferte er mich in Andernach vor der Haustür ab, exakt die gleiche Zeit, die wir auch auf dem Hinweg über die B9 gebraucht hatten.

Hier verspürte ich dann ein dringendes Bedürfnis nach Augenpflege, dem ich auch sofort für eine Stunde nachgab. Ein Teller mit kaltem Gemüse und eine kurze Frischluftrunde um den Block genügten danach, um mich fit für den Besuch bei den Geburtstagskindern Hannah und Goddy im Vorderhaus zu machen, wo sich unter ihrer überdachten Terrasse die meisten Gäste bereits verabschiedet hatten. Ein guter Ausklang eines schönen Tages im kleinen Rahmen. Wie für mich gemacht.

2 Kommentare:

  1. Gerhard22:48

    Meine Frau kann Gespräche am stück nichts abgewinnen. Heute ging sie einfach weg, während ich mich mit der Nachbarin ausgiebig unterhielt.
    Es ist einfach nicht ihr Ding.

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    1. Wenn sie "am Stück" nicht mag, solltest du es vielleicht mit "beim Stück" Kuchen probieren.

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