06 Juli 2023

Der Rentner-Faulenzer-Tag

Wie Ihr sicherlich alle wisst, enthält das Rentner-Ausschlaf-Gesetz (RAG) auch die Vorschrift, fehlenden Nachtschlaf umgehend mit mittäglicher Augenpflege zu kompensieren. Wie der Name sagt, ein GESETZ. Dieser Passus fand heute Anwendung, als ich nach einem lieben Frühstücks-Besuchs-Klön mittags ein derart dringendes Ruhebedürfnis verspürte, dass ich dem sofort nachkommen musste. 

Aufgrund einer familiären Synchronizität äußerte just in diesem Moment mein Kleiner Lieblings-Bruder (KLB) mittels einer Nachricht das exakt gleiche Bedürfnis und wir verschoben unser Mittags-Treffen auf den nachmittäglichen Kaffeeklön. In angenehm ausgeschlafener Atmosphäre ließen sich bei glutenfreien Nussecken und Himbeerschnitten zum Kaffee von beanarella unsere verschiedenen familien- und heimatkundlichen Entdeckungen sehr schön und ausgiebig besprechen.

Nachdem der KLB sich später auf den Weg zu einem Freund gemacht hatte, beschloss ich, wenigstens ein paar Schritte für meinen Tourenzähler zu machen und verband das mit (vergeblichem) Suchen nach einer Karte mit Genesungswünschen. Der Buchladen hatte um 18 Uhr die Schotten dichtgemacht, und der andere große Laden hatte eine Riesenauswahl von gefühlt dreitausend Karten aller Art. Hochzeits-, Geburtstags-, Kommunions-, Konfirmations-, Baby- und Trauerkarten mit allen möglichen Motiven und Sprüchen hätte ich dort erwerben können, leider war keine einzige Genesungskarte dabei. Murphygestählt, wie ich nun mal bin, erkannte ich sofort, dass es keinen Sinn machte, weiter zu suchen. An solchen Tagen könnte ich noch in drei weitere Geschäfte gehen, überall hätte man die Genesungskarten schnell vorher ins Lager geräumt. So beschloss ich, am nahen Bollwerk zu parken und etwas Bewegung am Rhein zu suchen, wie so oft in den letzten Monaten.

Eine sonnige Abendrunde in angenehm ruhiger Atmosphäre war genau das Richtige. Dass die Runde heute nicht ganz so lang wurde, verdankte ich einem Zufall, mit dem Murphy mich wohl für die entgangene Genesungskarte ein wenig entschädigen wollte. Auf einer Bank unter den große Bäumen entdeckte ich Karin, eine Mitschreiberin aus dem VHS-Kurs, die uns am letzten Kursabend sehr hilfreiche Tipps für das Vortragen bei Lesungen vermittelt hatte, theoretisch und praktisch. Kurzum, ich setzte mich zu ihr auf die Bank und hielt sie mit meinem Gequassel davon ab, weiter auf ihrem Block zu schreiben. Dafür hatten wir uns aber genug zu erzählen und auch später, als ihr Mann Norbert dazu kam, konnte ich mit ihm interessante  heimatkundliche Dinge austauschen. Dass bspw. die Kesselemmer unter dem Beinamen Wierschtjer bekannt sind, gehört nun mal zum unabdingbaren Grundwissen, das ich ihm vermitteln konnte. Dass wir auch gemeinsame Bekannte/Verwandte haben, hatte ich bereits vorher mit Karin ermittelt. ja, die Welt ist ein Dorf.

Die Drei vom Rhein

Als die beiden sich dann zum kleinen Abendmahl im Biergarten niederließen, machte ich die Biege und schloss den Abend zu Hause mit Wallis Rindersteak und kaltem Gemüse als Beilage genau richtig ab.

2 Kommentare:

  1. Ein Rundrumvergnügen :-)

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    1. Ja, Gerhard, es ist für mich auch wichtig, allen Widrigkeiten zum Trotz den Blick bewusst auf die positiven Dinge des Lebens zu fokussieren.

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