10 Juni 2023

Von zufälligen Büchern und Friedhöfen

Ein Tag, der mit einem Frühstück mit Fabienne beginnt, ist per Definition ein schöner Tag, das ist in der Rentner-Frühstücks-Verordnung gesetzlich geregelt. Als ich den Frühstücksraum betrat, waren meine beiden Andernacher Frühaufsteher-Freunde schon fast fertig(!). Es fühlt sich immer heimischer an hier im also-Hotel an der Hardt.

Fabienne erschien pünktlich auf die Minute, pünktlicher als ich es je könnte. Sie hatte sich trotz Arbeitsstress und Generalproben/bevorstehende Uraufführung ihres neuen Musicals Zeit genommen und das freute mich sehr.

Als wir uns nach einem ausgiebeigen Frühstücksklön (mit getoastetem Focaccia con Rosmarino und Rührei mit Rinderspeck!) verabschiedet hatten, machte ich mich auf eine kleine Mittagsrunde nach Elberfeld.

Dem Glückbuchladen konnte ich mit einigen Exemplaren unserer neuen Kurzgeschichtensammlung zum Thema Flucht eine kleine Freude machen. "Zufällig" findet am 29.06. hier eine Autorenlesung statt, in welcher Said Boluri sein Buch "Der Himmel über der Grenze" vorstellt, in dem er über seine Flucht 1990 aus dem Iran schreibt. Dass am 05.08. die Veranstaltung "Viertelstundenlesung" stattfindet, die sich für Kurzgeschichten anbietet, sei hier nur am Rande erwähnt. Zufälle gibt's ... 

Trotz Verzerrung durch die Handy-Kamera noch lesbar: Der Glücksbuchladen

Natürlich schaute ich mich auch im Laden nach Lesestoff um. Denn meine aktuelle Lektüre, Kent Harufs letzte noch fehlende Übersetzung ins Deutsche  "Das Band, das uns hält", fesselt mich so, dass ich noch vor der Heimfahrt das nächste Buch benötige. Vielleicht findet sich ja was zu Themen, die mich grad beschäftigen, denke ich und sofort springt mir etwas ins Auge.

Ebenso wie zehn Minuten später im Antiquariat Bücherkiste, welches leider nächste Woche für immer schließt.

Auch dort finde ich im Ausverkauf "zufällig" etwas genau Passendes und kann mich mit einem letzten kleinen Kauf bei Thomas Hardenburg verabschieden.

Passend zu meinen aktuellen Themen

Derart literarisch gestärkt schlenderte ich zum Hauptbahnhof und schwebte zurück ins Hotel. Nach einem ausgiebigen Nachmittags-Augenpflege-Stopp begab ich mich am Vorabend auf die Reise zum Friedhof Uellendahl. Hier suchte ich, leider vergeblich, ein bestimmtes Grab aus der großen Nachtsheim-Familie. So blieben zwei Stunden Bewegung auf dem im Hang gelegenen Gelände und ein Sonnennuntergang, den ich leider nur durch geschlossenes Blattwerk ablichten konnte. Aber auch das hat seinen Reiz.

Sundown at Uellendahl Cemetery
Und nun warten das Hotelbett und Kent Haruf auf mich.

2 Kommentare:

  1. Dir geht's dort gut. Vielleicht wird es mal dein zweiter Wohnsitz

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    1. Ich hoffe, dass es das also-Hotel noch sehr lange gibt. Und ich lese gerade im neu erworbenen Buch, dass das kein Zufall ist.

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