14 Juni 2023

Gruppenbild mit Hund und Wolke

Heute war ich bereits um kurz nach acht wach. Ich hatte mir vorgenommen, einer lieben Freundin zur  schriftlichen Abschlussprüfung ihres Heilpraktikerstudiums telepathisch beizustehen. Obwohl ich keine Sekunde dran zweifelte, dass sie ihr Metier gut beherrscht, dachte ich: "Doppelt gemoppelt hält besser. Ein paar gedrückte Daumen können ja auch nicht schaden." Um neun Uhr sollte es losgehen.
Natürlich kam um kurz nach drei die positive Vollzugsmeldung und natürlich hätte diese schlaue Frau das auch ohne mich geschafft. Trotzdem fühlte es sich gut an, irgendwie doch ein kleines Quant dazu beigetragen zu haben. Weil ich von neun bis halb zehn intensiv an sie gedacht hatte, wurde ich danach auch wieder ein wenig müde und verschob mein Frühstück auf die Mittagszeit.

Als ich draußen die Zeitung aus dem Schacht holte, bot sich ein schöner Anblick meines gänzlich ungepflegten Rosenwildwuchses unter dem blauen Himmel mit nur ganz wenigen Schäfchenwolken.

Zwei Stunden später, nach einem langen ausgiebigen Frühstück mit Zeitung und Kaffee, genoss ich die schöne ruhige Stimmung auf Balkonia und den Ausblick in die andere Richtung, wo sich nach und nach ein paar mehr weiße Wolken im blauen Himmel zeigten. Blau und weiß, das ist überhaupt die Farbkombination schlechthin, zu der es keine wirkliche Alternative gibt, wie ihr wisst.


Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut sich ein solcher Tag mit Lesen, Schreiben, und Dösen verbringen lässt. Auch mit einem riesengroßen Rucola-Salat, den man mit vielerlei leckeren Zutaten auch noch um fünf Uhr als verspätete Mittagsmahlzeit auf dem Balkon verspeisen kann.
Ein gesunder Gegensatz zum gestrigen leckeren Flammkuchen im Biergarten, der jedoch heute Nachmittag heftige Rücksprache mit mir hielt.

Später juckte es mich dann doch noch. So ganz ohne Frischluftrunde ist der Tag irgendwie nicht komplett. Die Rheinanlagen sind bei solchen Temperaturen immer eine gute Wahl, denn hier unten geht stets ein Lüftchen, heute Abend ein sehr wohlwollendes. Vom Parkplatz am Bollwerk aus bekam ich kurzfristig Bedenken wegen einiger verdichteter Wolken, die mit ungesunden Farben am Himmel aufgezogen waren,

Wohin ziehen sie, die Dunkelmacher?

Aber meine Befürchtungen stellten sich als völlig unbegründet heraus. Die Sonne machte diesen dunklen Halunken sehr schnell den Garaus. Bei meiner Runde gingen mir allerhand Gedanken durch den Kopf. Die vielen Sterbefälle und Beerdigungen der letzten Zeit ließen mich nachdenken über Anfang und Ende, Alpha und Omega. Und während ich noch so ging und dachte, zeigte sich mir plötzlich auf dem Rhein, dass mit dem Omega auch immer eine neue Jugend, eine Jovita, einhergeht.

OMEGA rollt aus, Jovita stürmt herein

Das Bild zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht, das sich noch verstärkte, als ich einen lieben, früheren Arbeitskollegen traf. Uli war und ist der Mann mit dem Hund. Wir freuten uns über unser Wiedersehen, der Hund freute sich über die schattenspendende Bank, unter der er sich ausstrecken konnte. Nach einer abwechslungsreichen Unterhaltung fand sich auf dem Rückweg eine nette junge Frau, die bereit war, ein Foto von uns dreien zu schießen.

Fröhliche Rentner unter sich

Da sich Ulli richtig gut gehalten hat und ich hingegen gerne als Gesichtsältester durchgehe, ist der winzige Altersunterschied zwischen uns kaum zu erkennen. Ulli, der hier ist für dich!

Eine andere Begegnung zwischendurch verdient noch Erwähnung. Ich habe vor dem Rheinspaziergang den jugendlichen Doppelgänger meines Freundes Markus im dm gesehen. Soviel Ähnlichkeit war schon unheimlich. Ich habe abgewartet, ob ich den jungen Mann "zufällig" nochmal treffe, dann hätte ich ihn angesprochen, aber das sollte wohl nicht sein, jedenfalls nicht heute.
Das passt toll zum Buch über die Zufälle, das ich gerade lese. Interessanter Stoff!

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