09 September 2022

Spocks Ohren und andere Anomalien

Die erste Anomalie des Tages holte ich heute um kurz nach zwölf bei der örtlichen Buchhandlung meines Vertrauens ab.
Nicht nur die Rezensionen, die ich gelesen hatte, machten Appetit auf dieses Buch, auch Nicole, die Buchhändlerin, bestätigte mir, dass ich da einen guten Fang gemacht habe. Mir fiel auf, dass ich zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder Lust auf einen fiktiven Roman hatte. Ein gutes Zeichen, oder?


Alles Spock oder was?

Spontan bekam ich auch einen Zwei-Uhr-Termin bei meiner Lieblingsfriseurin Sabrina, direkt um die Ecke. Sie kennt mein verhunztes Kopfstück seit Jahren und schafft es immer wieder, die Restwolle auf meinem Kopf so in Form zu bringen, dass ich mich damit wieder unter die Leute trauen darf. Heute hatte sie eine ganz besondere Aufgabe. Denn für meinen bald erfolgenden Eingriff am linken Ohr wird wohl im Krankenhaus eh die ganze linke Seite abrasiert werden. Damit der Unterschied zur anderen Seite dann nicht zu groß wird, bat ich Sabrina, beide Seiten möglichst kurz zu schneiden. Also ein Schläfen-Sommerschnitt kurz vor Herbstbeginn. Und auch diese Aufgabe löste sie mit der 12mm-Maschine sehr souverän. Nun sind meine Ohren wieder frei und meine vulkanische Herkunft ist anhand der Ähnlichkeit zu Mr.Spock klar erkennbar.

Nachdem ich mich zu Hause mit meiner zweiten gluten- und laktosefreien Mahlzeit des Tages gestärkt hatte, zog es mich hinaus an die frische Luft. Zwar zogen sich gerade die Regenwolken über Andernach zusammen, aber weiter südlich in Richtung Pellenz war ein großer blauer Fleck am Himmel zu sehen. Den peilte ich an, um vielleicht im Plaidter Rauscherpark oder am Krufter Korret meine Runde zu drehen. Als kurz vor Plaidt der große blaue Fleck einer sehr dunklen Regenwolke Platz gemacht hatte, kehrte ich um. Das Wetter änderte sich in diesen Tagen so schnell, dafür brauchte ich keine großen Touren mit dem Auto zu planen, das konnte ich auch hier haben. Als ich die Konrad-Adenauer-Allee zum Rhein hinunterfuhr, musste ich feststellen, dass die Straße zu den Rheinanlagen gesperrt ist. Daher versuchte ich, von der anderen Seite reinzufahren. Auch gesperrt. Am Bootshaus waren natürlich alle Parkplätze belegt, auf die Idee waren also schon andere gekommen. Aber ganz in der Nähe fand ich noch ein kleines freies Plätzchen und spazierte von dort an den Rhein. Natürlich mit dem Schirm bewaffnet, man kennt das ja.

Auch in den Rheinanlagen viele Absperrgitter und Sperrschilder. Ach mein Gott, der Münzlauf! Jetzt fiel es mir wieder ein, davon hatte ich sich gelesen. Allerdings war der auf meiner inneren Zeittafel eher am Samstag angesiedelt. Ein paar Meter konnte man als Fußgänger dort trotzdem reinspazieren, aber an der Laufstrecke war dann Schluss.

Nur für Radfahrer gesperrt

Ich machte kehrt und spazierte in Richtung Namedy. Am alten Krahnen hatte sich ein Ablageort geändert. Wo vorgestern noch Kappe, Jacke, Eier, Einweggrill und Raviolidose standen, sah man heute nur noch den vermatschten Schal und einen Pizzakarton.

Ein armseliger Rest

Wie der Sonnenschein - oh oh oh

Weiter in Richtung Namedy dann plötzlich ein schönes Bild. Der Himmel riss an einer Stelle kurzfristig auf und die Sonne schickte ihre Strahlen auf meinen Weg. Richtig idyllisch fand ich das. So könnte ich noch lange weiterspazieren.


Als ich irgendwann die ersten Regentropfen auf meinem Resthaar spürte, wurde es Zeit, umzukehren. Man muss es ja nicht übertreiben.



Der Blick zurück zeigte: Der eben noch so freundliche Sonnenschein war einer großen grauen Wand gewichen. Time to say goodbye, dachte ich mir.

Es wird düster

Wieder am Alten Krahnen angekommen, sah ich dann tatsächlich die Münzläufer,  -jogger und -geher im abgesperrten Teil ihre Runden drehen.

Ei wo laufen sie denn?

Dreht ihr nur, ich hab mein Pensum für heute erfüllt.

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