20 September 2022

Riesenrad om Michelsmaat

Es wurde spät, bis ich heute in die Gänge kam. Mein Freund Harvey Tinnitoso hatte sich alle Mühe gegeben, mich nachts nicht zur Ruhe kommen zu lassen. So stand ich zeitig auf, machte mir mein leckeres Frühstücksporridge und meine noch leckerere Tasse Kaffee, als mich der Hilferuf aus unserem Mietshaus erreichte. "Heizung geht nicht". Genau das, was mir noch zum Glück gefehlt hatte an diesem gebrauchten Tag. Nach ein wenig eMail hin und her war mittags klar, der Installateur kommt heut Nachmittag. Zwar war einer der Mieter zu Hause, aber es ließ mir dann doch keine Ruhe und so machte ich mich nach dem Mittagessen auf den Weg und kam gerade im Hof an, als auch der Wagen der Heizungsfirma neben mir einrollte. Alles war schnell geregelt, die Heizung lief schnell und ich konnte mich wieder auf den Heimweg machen. Unterwegs lachte immer wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor und machte mir Lust auf meine tägliche Frischluftrunde.

Nachdem ich gelesen hatte, dass der Aufbau für den Michelsmarkt bereits im Gange ist, machte ich aus meinem heutigen Spaziergang eine Stadtrunde. Natürlich mit Zauberschirm, den ich bis zum Schluss nicht aufspanne  musste. Mir fiel sofort auf, dass viel Betrieb für einen kalten Werktagnachmittag um drei herrschte. Die Tiefgarage am Rathaus zeigte eine rote Ampel, und im Parkhaus am Stadtgraben ergatterte ich einen der letzten freien Plätze auf den oberen Decks. Irritiert hat mich das Schild an der Einfahrt: Über den Michelsmarkt bleibt das Parkhaus eine Woche geschlossen. Kein guter Zeitpunkt, dachte ich bei mir.

Natürlich machte ich mich von dort sofort auf den Weg unter dem Helmwartsturm durch zum Marktplatz. Unterwegs traf ich Marktmeister Paul und seinen Sozius Markus, die jetzt natürlich Hochkonjunktur haben. Am Markt angekommen, staunte ich nicht schlecht über das, was ich dort sah:

Da ist es: Das Riesenrad om Michelsmaat

Das ist ja genau das Richtige für mich. Schon beim Zusehen des Aufbaus wurde mir schwindlig und ich drehte schnell in Richtung Schafbach ab. Hinter dem Ochsentor die nächsten Aussteller beim Aufbau.

Geschäftiges Treiben auch hier

Weiter ging es Richtung Friedrichstraße. Und auch hier standen bereits die ersten Buden.

Die Fischbude

Hier gibt's weitere Leckereien

Der kleine Parkplatz war somit komplett belegt. Im weiteren Verlauf sah ich dann, dass auch der große Parkplatz komplett abgesperrt war. Das wird eng mit Parkplätzen, wenn das Wetter am Michelsmarkt einigermaßen mitspielt.

Aber auch jenseits der Marktbuden waren viele Leute unterwegs. Ich ging noch über die Hochstraße zum Koblenzer Tor, bewunderte die Pflanzen der essbaren Stadt am Stadtgraben, auch die Bahnhofstraße wurde in meine Runde eingebunden. Hier herrschte wie auch auf der Hochstraße reger Betrieb. Zum Schluss musste ich natürlich nochmal zum Rhein runter.
Als ich durch die Kirchgasse hinunterlief, fiel mein Blick auf den tollen Römergarten. Trotz des trüben Wetters (die Sonne hatte sich, seit ich unterwegs war, nicht mehr sehen lassen) ist diese Anlage eine solche Oase der Ruhe inmitten der aufkommenden Hektik der Stadt.

Der Römergarten

Ich freue mich darauf, bei schönerem Wetter wieder öfter die Rentnermittagspause hier zu verbringen. Vielleicht kann ich ja ab und an auch das Goldmariechen dazu überreden.
Nach einer kleinen Runde in den Rheinanlagen beendete ich meine heutige Bewegungstherapie und kehrte zum Parkhaus zurück. Pünktlich beim Öffnen der Autotür kam die Sonne nach zwei Stunden wieder hinter den Wolken hervor und ein größerer blauer Fleck am Himmel würde dies noch eine Zeitlang so lassen. Es reichte auf jeden Fall noch, um zu Hause auf dem Sonnenbalkon eine halbe Lesestunde einzulegen. Das alles half schon ein wenig, diesem ansonsten trüben Tag einen schöneren Anstrich zu geben,

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