29 September 2024

umdenken am Ende des Tages

Nach all den schönen und sehr ausgefüllten Tagen der letzten Woche hatte ich auch reichlich Defizite bei der Beachtung der Rentner-Schutz-Gesetze angesammelt. Das Rentner-Ausschlaf-Gesetz (RAG) bspw. besagt nun einmal, dass man als Rentner seine Schlafstatt nur in begründeten Ausnahmefällen vor 11 Uhr verlassen darf. So erreichte ich heute zwei zusätzliche Bonusstunden, die manches Defizit der Woche wieder wettmachten.

Damit wurde auch aus der RFV (Rentner-Frühstücks-Verordnung) eine RSV (Rentner-Spätstücks-Verordnung), denn ohne Spätstück geht an solchen Tagen gar nichts. Auch mit dem weiteren Befolgen der RTE (Rentner-Trödel-Empfehlung) machte ich sicher einige Punkte gut. Am späten Nachmittag überlegte ich sogar, der RFE (Rentner-Frischluft-Empfehlung) durch ein kurzes Öffnen der Fenster nachzukommen, entschied mich aber dann doch für einer kleinen Runde über den heutigen Krammarkt.

Einige schöne, kleine Begegnungen machten sogar diesen Gang durchs Getümmel zu einem positiven Erlebnis. Der schöne neue Laden der Perspektive mit dem vielsagenden Namen umdenken ANDERNACH hatte nicht nur geöffnet, sondern ich fand auch mit Christian den wichtigsten Mitarbeiter und mit Manon die Beste von Allen persönlich live on stage vor.

umdenken ANDERNACH - ein toller Laden

Nach einer interessanten Gesprächsrunde auf der ultimativen Couch im Innern des schönen Ladens und einer herzlichen Verabschiedung spazierte ich weiter, zu meinem nächsten Ziel. In unserer Facebook-Gruppe "Andernach" hatte ich gelesen, dass auch die lokale doTERRA-Beraterin Jasmin Nikolay-Schneeweis einen Stand ganz in der Nähe hatte. Die angekündigten Workshops für Kids waren bereits vorüber, so dass ich mich als freilaufender Rentner ebenfalls an den Stand wagte.

doTERRA - ätherische Öle der Spitzenklasse

Auch hier hatte ich ein nettes Gespräch und machte mich anschließend gut gelaunt auf den Heimweg. Mittendrin winkte mir der gute Josef Weber zu, den ich auch sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Er ist mittlerweile ebenfalls freilaufender Rentner und drehte mit seiner Frau eine Marktrunde, die noch Zeit für einen schönen Small-Talk ließ.

Dass mir auf meinem Rückweg kurz vor zu Hause auch noch die strahlende Marlene fast vors Auto lief und mir ihre hübsche neu erworbene Tasche zeigte, rundete den schönen Tag ab und ich freue mich nun auf den kleinen Lieblings-Bruder, der nach endlos langem Urlaub (RUSG = Rentner-Urlaubs-Schutz-Gesetz!) morgen früh endlich wieder zum Spätstück vorbeikommt.

28 September 2024

Familientrip im Rauscherpark

Nachdem ich mich heute in aller Herrgottsfrühe auf dem Wochenmarkt bei Walli und Achim mit Rinderfenchel-Salami und naturtrübem Leindotteröl eingedeckt hatte, besuchte ich noch das Reformhaus meines Vertrauens und musste mittags dem frühen Aufstehen meinen Rabatt zollen. Wollte ich doch meinen erwarteten Verwandtschaftsbesuch ausgeruht und unternehmungsfreudig begrüßen.

Nach einem wunderbaren Mittagsschläfchen dufte ich dann meine Nichte Astrid und meinen Neffen Bertram in die Arme nehmen. Schade, dass Gaby und der KLB verhindert waren, sie wären auch gerne dabei gewesen.

So konnte ich die beiden Mitglieder der großen Nachtsheim-Familie zu einer Spazierrunde durch den Rauscherpark animieren, der auch deren Gefallen fand.

Besonders auf dem Skulpturenweg gibt es bekanntlich einiges zu bestaunen, so auch die große Basaltkopf-Mundschaufel, in der ich die beiden ablichten durfte.

Ich selbst kann diese aufgrund meines fortgeschrittenen Alters nur über die seitlich angebrachte Aufstiegshilfe betreten, aber die beiden Jungspunde machten mir mit direktem Hochziehen und gekonntem Flic-Flac vor, wie ich das früher einmal gekonnt haben sollte.

Nachdem wir eine gemütliche Runde gedreht hatten, gönnten wir uns eine Pause am beschaulichen Ententeich. wo wir Schwäne, Enten und Nutrias zuschauen durften.

Hape und die Familienforschung

Auf dem Heimweg konnte ich die beiden auch noch zu einem glutenfreien Kaffee-Klön in Pillonia bewegen, wo mich Astrid dann mit einem sehr schönen Mitbringsel überraschte.

Ohne dass wir vorher darüber gesprochen hätten, hatte sie zielsicher das Buch ausgesucht, welches ich noch nicht gekauft hatte, was aber als Nächstes auf meiner Einkaufsliste stand.

Wahrscheinlich sind wir innerhalb der Familie irgendwie telepathisch miteinander verbunden, wie ich das nicht nur an diesem Beispiel empfand.

Und nicht nur das. Ein Album mit uralten Ansichtskarten und Familienfotos aus dem Nachlass ihrer Großtante hatte Astrid ebenfalls mitgebracht. Dies entpuppte sich als wahre Schatzgrube und ich darf es bis nächsten Samstag zur Ansicht hier behalten.

Natürlich quasselten wir uns mit den vielen gemeinsamen Themen fest, bis es fast dunkel wurde und Astrid sich auf den Heimweg nach Essen machen musste.

Wie bei unseren bisherigen Treffen war es auch diesmal einfach wunderschön, mit diesen Menschen unterwegs zu sein. Ich stelle inmer wieder fest, mit wie vielen wunderbaren Menschen ich in den letzten Jahren zusammen komme, die mir einfach sehr gut tun.

So kann es weitergehen.

27 September 2024

Von getauschtem Essen und einer Abendrunde am Michelsmaat

Der heutige Besuch bei meiner lieben Großcousine Gisela wurde zu einem schönen Essenstausch. Ich war froh, ihr das überzählige Ofengemüse geben zu können und sie versorgte mich mit einem Sack frischer Walnüsse und servierte außerdem einen leckeren Salat-Käse-Snack, an dem sich ihre Freundin Hanne und später auch Marie ebenfalls gütlich hielten. Natürlich futterte ich mehr, als ich vorhatte und unsere schöne Unterhaltung ließ mich auch länger verweilen als geplant.

Nachdem wir gestern bei meiner Kesselheimer Verwandtschaft gestrandet waren und dort ein altes Hochzeitsbild ebenso wie einen einem handgefertigten Stammbaum abfotografieren durften, war es also heute der nächste freundschaftliche Verwandtschaftsbesuch, davon kann ich gar nicht genug kriegen.

Nachdem ich bei Gisela noch lautstark verkündet hatte, dass der heute beginnende Andernacher Michelsmarkt mich überhaupt nicht anzieht, strafte ich mich am Vorabend selbst Lügen, als ich meine überfällige Spazierrunde in die Stadt verlegte, um das Ganze wenigstens einmal gesehen zu haben. Heute war der Betrieb auch noch halbwegs erträglich, am Wochenende ist es dort oft brechend voll.

Ein paar Bilder hab ich bei meinem Rundgang gemacht, damit sich die auswärtigen blog-Leser wenigsten ein kleines Bild davon machen können.

Start in der Friedrichstraße

Der Blick zurück vom anderen Ende

Blick zum Ochsentor in die Schafbach

Der Autoscooter am Markt qualmt

Blick zum Helmwartsturm

Le Grand Soleil













Das große Riesenrad überragte die Stadt und war von vielen anderen Punkten aus zu sehen.

Aus der Bahnhofstraße
Aus der Wollgasse

Blick zum Markt
Vom Helmwartsturm aus

Zu guter Letzt konnte ich auch vom REWE-Parkplatz aus die leuchtenden Gondeln über den Dächern der Stadt bewundern.


Zwischendrin sei noch ein kurzer Abstecher ins historische Rathaus erwähnt, wo ich bei der Eröffnung des Michelsmarkts der Künste einige frühere Kolleginnen und Kollegen wiedersah. Allerdings konnte ich von den Eröffnungsreden dank meiner hörtechnischen Probleme nicht viel verstehen und beschloss, mir diese interessante Kunstausstellung in den nächsten Tagen einmal mit Ruhe anzuschauen.

Beim Blick auf den Kalender stelle ich nun gerade fest, dass die Arbeitswoche wieder einmal sehr schnell vorbeigerauscht ist. So freue ich mich auf ein Wochenende mit Wochenmarkt, Besuch aus dem Pott und dem wiedersehen mit meinem dauerurlaubenden KLB.

25 September 2024

Alhambra-Tag mit Genuss-Einlagen

Mein alter SEAT Alhambra durfte heute wieder einmal beweisen, dass er auch mit zwanzig Jahren auf dem Buckel noch gut zu gebrauchen ist. Ich hatte meinem Freund und Ex-Kollegen Gerry aka Luca Thomi zugesagt, ein paar Dinge mit ihm zu transportieren, die sich mit umgeklappten Rücksitzen ruckzuck in meiner alten Karre verstauen ließen. Vom alten Vorwerk Riesentrümmer bis zum Fahrrad passte alles in zwei Touren bequem hinein.

Unterwegs hatten wir beide derart geniale Ideen, dass es kaum zu glauben ist. Gerrys Hinweis auf den Vorwerk, den er später beim Elektroschrott entsorgen wollte, erinnerte mich an verschiedene defekte Elektrogeräte, die seit gefühlt zwei Jahren bei mir im Hausflur und in der Abstellkammer rumlungern.
Und so schlugen wir zwei Fliegen mit einer Klappe, als wir eine Menge Zeug von uns beiden in Weißenthurm bei der kommunalen Annahmestelle sauber entsorgten. Auch der Regen-Murphy hatte mitgespielt und sich auf der Fahrt nach Weißenthurm ausgetobt, als wir trocken im Auto saßen. Kaum hielten wir an der Entladestelle an, stoppte der Regen augenblicklich. Gutes Timing!

Meine genauso geniale Idee war ein kleiner Stopp auf der Rückfahrt aus Weißenthurm, bei dem wir uns in meinem Refugium in Pillonia eine Kaffeepause mit Nussecken gönnten. HACH! Auf diese Weise befolgten wir die neue Rentner-Pausen-Verordnung (RPV) vorbildlich und uns ging die folgende zweite Fuhre viel leichter von der Hand.

Derart entspannt und auch pünktlich kam ich wieder früh genug zu Hause an, um mir mein Abendmahl zuzubereiten: Das gute Ofengemüse, heute leider ohne die verhinderte Freundin, nichtsdestotrotz so köstlich wie immer, auch wenn die Zusammensetzung jedes Mal eine andere ist. Diesmal ohne Pastinaken, Aubergine, Rote Beete, Petersilie und Staudensellerie, dafür aber mit Kürbis, Fenchel, Kohlrabi, Purpurmöhren und Mangold. Nach anderthalb Stunden Geschnippel und Geschrabbel konnte ich vermelden: Das Gemüsefach im Kühlschrank ist so gut wie leer, der morgige Nachschub vom Gertrudenhof kann kommen!

Diesmal hatte sich sehr viel angesammelt, so dass das Blech fast überlief. Auch nach zwei Portionen sah man nur wenig Schwund auf dem Blech. Aber ich bin mir sicher, morgen wird sich der ein oder die andere Mitesser*in finden. Zumal ich auch heute wieder mit zwei Currysaucen und den leckeren selbstgemachten Salzen von Ria und Pia den letzten Kick dazu gegeben hatte.

Zum Dessert ein Espresso Brazil und eine dunkle Nuss-Schokolade - das war nahezu perfekt. Hasta mañana, amigos 🤗

24 September 2024

Es wird Herbst

Heute habe ich gelesen, dass auch Franz Kafka nichts vom Frühaufstehen hält. Das bestätigt mal wieder die Wichtigkeit des Rentner-Ausschlaf-Gesetzes, dem ich strikt Folge leistete, um mich ausgeruht auf Natalies Wunderliege begeben zu können. Immer wieder eine Wohltat sondergleichen, von der sich auch mein innerer Freund Harvey Tinnitoso beeindruckt zeigte.

Fröhlich und ausgeglichen konnte ich noch bei Tageslicht meine Runde am Rhein starten, von der ich ein paar Bilder mitgebracht hab, die eindeutig belegen, dass es Herbst wird. Herbst am Rhein.

Augusta fliegt vorbei

Erste Herbstfarben auch auf der falschen Rheinseite

Golden brown on rich green

Spätestens hier hörte ich die guten, alten Stranglers im Kopf mit ihrem melancholisch-schönen Herbstsong. Golden brown ...

Der schlanke Baum hatte schon viele seiner Blätter verloren, während unten noch sattes Grün vorherrschte, mit nur wenigen bräunlichen Flecken.

Aber der graue Himmel zeigte an, welche Jahreszeit gerade begonnen hat. Der Herbst verbreitet eine ganz eigene Stimmung. Ich hab mir fest vorgenommen, mich positiv melancholisch darauf einzulassen.

Derweil warteten am Alten Krahnen der Eiltank232 und die Zuidwal scheinbar darauf, dass sie weiterfahren können.

Die beiden Tanker haben zwar den selben Weg, jedoch ist der Eiltank232 vollbeladen und liegt tief im Wasser, während es die leere Zuidwal leichter hat, den Strom hinaufzuschwimmen.

Etwas weiter rheinabwärts fischte ein einsamer Angler im trüben Abendwasser an der ersten Kribbe. Petri Heil!

Auf dem Rückweg stehen zwei gar nicht scheue Nilgänse etwas verloren auf der Wiese herum und picken nach Nahrung.

Zu guter letzt, als ich mich schon wunderte, niemanden unterwegs getroffen zu haben, gesellte sich eine großgewachsene verhüllte Radfahrerin zu mir, die mir irgendwie bekannt vorkam. 😉 die gut gelaunte Isabel begleitete mich noch eine ganze Weile, bis wir uns auf einer Bank Zeit für ein langes schönes Abendgespräch nahmen. Es war bereits dunkel, als wir uns irgendwann auf den Heimweg machten und es hat uns beiden gut getan. Wiederholung ist fest eingeplant.

Die guten Tage reißen einfach nicht ab.

22 September 2024

Schöne Stunden

Bereits gegen halb zwei merkte ich heute Nacht, dass ich nicht weiter schlafen konnte. Als ich daraufhin aufstand und das Handy wieder einschaltete, waren bereits zwei Nachrichten eingegangen. Die eine wünschte mir einen wunderschönen Sonntag - und die andere fragte in einer "attac spontane" um 09:12 Uhr, ob ich Lust auf ein Treffen hätte. Nichts lieber als das, der Nachmittag hatte zwar bereits begonnen, aber das Angebot von heute Morgen galt noch. Ein leckeres Beeren-Nuss-Protein-Porridge und eine Stunde später stand eine liebe alte Freundin vor mir, über deren Besuch ich mich sehr freute.

Unser letztes Treffen vor fünf Wochen war eine tolle Bereicherung gewesen, und genauso war es auch heute. Zwei, die sich gegenseitig gut tun, schlürften zusammen einen Kaffee und erzählten uns, was wir in dieser Zeit alles erlebt hatten. Mit meinem Vorschlag "Kaffeeklön - Frischluftrunde - Salat zum Abendessen", in dieser Reihenfolge, war Nici hochzufrieden und so besuchten wir zusammen den alten Vater Rhein. Bei schönstem Spätsommerwetter und vielen freundlichen Menschen auf der Piste schlenderten wir durch die Rheinanalagen, bewunderten unterwegs Simones Engel, den arm- und angellosen Angler und auch den Kopf mit der frechen roten Zunge. Wieder einmal wurde uns sehr bewusst, in was für einer schönen Gegend wir leben, wie schon so oft in den letzten Wochen und Monaten.

Die ausgiebige Rast auf einer Bank noch hinter km 614 verbrachten wir mit Blick auf Leutesdorf und den Hammerstein - und ebenso mit vielen interessanten Gesprächen über Gott und die Welt. 

Foto von gestern - sah heute genauso aus

Nachdem wir ausgiebig erörtert hatten, wie wir sowohl uns als auch die Welt retten können, traten wir den Rückweg zum Bollwerk an. Dass wir auf diesem Weg Marlies und Christoph trafen, von denen ich Nici kurz vorher erzählt hatte, war einer von vielen "Zufällen" an diesem Tag, über die ich mich mittlerweile gar nicht mehr wundere. Meinen früheren Klassenkameraden Christoph hatte ich vier Jahre nicht mehr gesehen und wusste auch nicht, dass er gerade bei seiner Mutter in Andernach weilte. Klar, dass wir uns bei seinem nächsten Besuch in der alten Heimat ausführlicher treffen werden.

Zurück am Parkplatz am Bollwerk ergab sich eine weitere so "zufällige" Geschichte, dass sie eigentlich kein Zufall mehr sein kann. Eine erfreuliche Geschichte, die uns strahlen ließ und uns zu einem Selfie veranlasste.

Da strahlen zwei, die sich gut tun

Zuhause schnippelten wir gemeinsam einen superleckeren bunten Salat zusammen, und auch meine Spezialsalatsauce mit Nachtkerzenöl fand Nicis Gefallen. Die getoasteten Focaccias und das Panifactum Rosmarin als Beilage genossen wir ebenso wie den Nachtisch mit Espresso, Kräuter-Digestif und Karamell-Salz-Pralinen. Am Ende staunten wir nicht schlecht, als wir feststellten, wie schnell sieben Stunden vergangen waren. Wenn es schön ist, schaltet die gefühlte Zeit scheinbar in den Turbo-Modus.

Mit der Vereinbarung, diese schöne Zeit demnächst in Nicis Heimat weiter fortzuführen, winkte ich ihr auf der Straße nach.

20 September 2024

Begegnungen in der alten Heimat

Die alte Heimat ruft mich in letzter Zeit immer öfter, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Heute war es die Blutabnahme beim Doc, die nur frühmorgens erfolgen kann. Das führte zu einem krassen Verstoß gegen das RAG, und einem Ausbluten ohne Frühstück. Aber wenn man mit einem freudigen Lächeln und den Worten "Da kommt ja ein seltener Gast!" von Andrea in der Praxis begrüßt wird, die Praxis zum ersten Mal seit Menschengedenken nicht überlaufen ist und die Kollegin mir auf eine unnachahmlich sanfte fachmännische Weise den Saft aus den Adern zieht, dann hat der Tag doch gut begonnen.

Bis zum Abholtermin für meine Salate samt Zutaten  beim heimischen BIO-Hof hatte ich durch die schnelle Abwicklung beim Hausarzt eine Stunde Zeit, die ich mit Lesen und einem grünen Blick auf den Rhein sehr schön verbrachte.

Als ich mich dann bewaffnet mit Rucola, Batavia, Radieschen, Paprika & Co. auf den Heimweg machte, wurde es auch allerhöchste Zeit für mein Frühstück. Als ich fertig war, bemerkte ich, dass ich mich um diese Uhrzeit in den letzten Tagen noch in Morpheus' Armen wiegte  Kann man auch mit dem Mittagsschläfchen nachholen.

Frisch ausgeruht und um einen Espresso reicher steuerte ich den Heimatort ein zweites Mal an.

Meine potentiellen Frischluftrundenpartner waren allesamt verhindert, so dass ich nach einer kurzen Solo-Dorfrunde gegen halb fünf bei einer tollen Frau klingelte.

Irmgard (93)

Mit Gesprächen über unsere Ahnen, über alte Bekannte und aktuelle Entwicklungen, mit Kramen in der Fotokiste und mit einigen Lesevorträgen wurde ich verwöhnt.

Irgendwie muss dabei ein Zeitsprung ausgelöst worden sein,  denn nach etwa einer Stunde zeigte meine Uhr viertel nach sieben an, was anders nicht erklärbar ist.

Vielleicht waren es einige von Irmgards auswendig vorgetragenen Kurzgedichten, die sie als Wandsprüche vor nur 70 Jahren bei ihrer Tante gelesen hatte, die diesen Zeitsprung initiierten. 

Aber ich fühlte mich auch bei einigen alten Fotos wie auf einer Zeitreise.

Es ist einfach toll, wieviel positive Lebensenergie hinter diesen wachen Augen zu spüren ist. Nach einer Speichelprobe für den familienkundlichen DNA-Test bin ich nun gespannt, ob wir eine direkte Verwandtschaft nachweisen können. Beschenkt mit einem Glas ihrer selbstgemachten Ringelblumensalbe verabschiedete ich mich nach einem richtig schönen Nachmittag.

Auf dem Weg zum Auto liefen mir noch Gaby und Herbert über den Weg und ich wurde von der Botschaft überrascht, dass auch Gaby eine meiner blog-Leserinnen ist.

Ein weiterer schöner Tag neigt sich nun dem Ende zu -
und ich freue mich auf morgen. Walli, ich komme!

19 September 2024

Die Entdeckung der Luca-Thomi-Kapelle

Ein kräftigen Spätstück am Mittag ist doch ein schöner Start in den Tag, wie ich auch heute wieder feststellen musste. Und sowohl das HARTKORN-Porridge-Gewürz als auch das Hanfmus aus Achims Oliomobil als Topping über dem gemischten Porridge ist einfach die pure Kraftquelle für den Tag.

So gestärkt besuchte ich meinen Freund und Ex-Kollegen Gerry, besser unter dem Namen Luca Thomi bekannt. Nach zwei köstlichen Espressi und einem schönen Klön auf Balkonia Bläädonia machten wir uns auf den Weg. Ein Abstecher zum HARTKORN-Werksverkauf musste heute sein. Mein Ofengemüse-Gewürz war aufgebraucht und ich fand nach netter und kompetenter Beratung eine weitere orientalische Mischung, die ich am Ofengemüse testen werde.

Da wir den elend langen Stau auf der B9 Richtung Andernach bei der Hinfahrt gesehen hatten, fuhren wir über die Dörfer nach Hause und genehmigten uns unterwegs eine kleine Exkursion durch ein Dorf mit Park. Die wiederhergestellte Synagoge im Ortskern machte richtig was her.

Und als wir irgendwann den Rückweg über den schönen Park nahmen, sahen wir ebenfalls viele schöne Sachen.




Die ganze Anlage des neu umgebauten Gästehauses machte ebenfalls einen sehr einladenden und stimmigen Eindruck.

Wir legten keine großen Entfernungen zurück, jedoch führte unser selbstgewählter Weg stetig auf und ab.

Nach dem letzten Abstieg standen wir vor einem Teich mit Bänken und daneben einer Art Kapelle, deren Gittertor allergings verschlossen war.
Leider war an der interessanten Kapelle keinerlei Information darüber angebracht, wer sie gebaut hatte und welchem Zweck sie einst gedient hatte.

Auch ein Name war nirgendwo zu erkennen, so dass wir sie kurzerhand zur Luca-Thomi-Kapelle ernannten, frei nach dem bayrisch-italienischen Ballheiligen, der vor vielen Jahrhunderten in Süddeutschland Wunder bewirkt hatte.

Auf einer Bank am Teich legten wir eine philosophische Pause ein und klopften uns aufgrund unserer zahlreichen überwundenen Lebenshindernisse gegenseitig stolz auf die Schulter.

Nachdem ich den Freund wieder zu Hause abgesetzt hatte, wartete daheim eine glutenfreie Nussecke auf mich. Der Blick auf den Schrittzähler offenbarte bei allem Genuss doch noch ein gewisses Bewegungsdefizit, dass ich beim folgenden Rheinspaziergang bei schönstem Spätsommer-Abendwetter ausgleichen konnte. Dass sich Gaby spontan anschloss, trug weiter zur guten Stimmung bei. Unterwegs hatten wir lustige Gespräche über alte musikalische Erinnerungen von den Beatles bis zu Michael (Born-)Holm ("Dänen lügen nicht"). Als ich den Fehler machte, nach dem unvergesslichen "Auf der Straße - nach San Fernando - da stand ein Mädchen wartend in der heißen Sonne ..." auch seinen Hit "Barfuß im Regen" anzustimmen, verdunkelte sich in wenigen Minuten der Himmel. Auf meinem Handy tauchten Nachrichten von Sturzregen und Gewitter auf und wir machten uns schleunigst auf den Rückweg zum Auto.

Murphy machte ernst, er fühlte sich wohl auf den Schlips getreten, nachdem ich schon vorher Gabys beruflich bedingte gute Kontakte zum Wettergott gelobt hatte, der Murphy angeblich keine Chance ließ, sobald Gaby dabei war. Das rächte sich nun. Immerhin kamen wir noch trockenen Fußes bis zum Auto und der Regen setzte erst ein, nachdem ich Gaby an ihrer Heimstatt abgesetzt hatte. So kann's gehen, wenn man Murphy zu sehr reizt. Barfuß im Regen - ja genau 🙏.

18 September 2024

Familienausflug in den Märchenwald

Die schönen Tage reihen sich fast nahtlos aneinander. Nach einem weiteren vorbildlichen Befolgen des RAG, einem guten gemischten Spätstücks- Porridge mit Orange-Kurkuma und Hanfmus als Topping und dem ausgiebigen Studium der Rhein-Zeitung hatte ich eine Idee, die von meiner lieben Großcousine Gisela wenig später als GUT bezeichnet werden sollte.

Sie erbarmte sich, mir eine gute Portion Ofengemüse abzunehmen, denn morgen kommt bereits die nächste Lieferung ins haus und was weg muss, muss weg. Außerdem hatte sie Lust auf meinen Besuch und auch auf eine Bewegungsrunde an der frischen Luft.

Dazu suchten wir uns heute heimische Gefilde aus, in denen ich mich vollkommen ihrer Führung anvertraute. Beim Betrachten der Tiere am See machten wir eine erste Bankpause und genossen das Leben.

Dass sie mich auf dem weiteren Weg dann durch einen Märchenwald führte, musste ich einfach im Bild festhalten.

Auch der Wettergott meinte es heute sehr gut mit uns und ließ uns unter einer sehr angenehmen Sonne spazieren.

Wir gingen durch eine verzauberte andere Welt, so kam es uns vor.

Und da wir uns dabei ausgiebig über unsere Träume unterhielten, verstärkte dies den Zauber von Licht und Schatten, grün und blau noch.

Am Waldrand tat sich ein schöner Blick auf ein kleines Örtchen auf.

Auf dem letzten Teil dieser schönen Runde entdeckten wir noch neue Wege abseits der Straße und staunten über die erstaunlichen Werte, die der Schrittzähler anzeigte.

Nach einem kurzen Break zu Hause freute ich mich beim Tanken über den Verbrauchswert meines alten Schiffs. Mehr als 1.000 km mit einer Tankfüllung und weniger als 6,5 Liter auf 100 km. Kann man mal so machen.

Auf dem Weg zur nächsten Verabredung musste ich dann auch nur wenige Minuten am vereinbarten Treffpunkt beim McDoof warten, bis ich meine beiden Freunde endlich einladen konnte, um in der Stadt nur einen Parkplatz suchen zu müssen. Dies gestaltete sich nur oberflächlich schwierig, denn natürlich wurde auf dem vollbelegten Parkplatz genau vor uns nicht nur ein Platz frei, sondern wir wurden von dem freundlichen jungen Mann auch noch mit einem bezahlten Parkticket bedacht, auf dem noch genügend Restlaufzeit für uns übrig war. Wie man am Schnäpschen danach wohl erkennen kann, war es ein schöner und lustiger Abend für uns.

Drei beim Thai - Prosit!

Auf dem Rückweg erlebten wir den Aufgang des fast noch vollen Mondes. Daheim angekommen, strahlte Luna auch über Pillonia.

Luna Citronia über Pillonia

17 September 2024

🎵And the moon ... is a blind eye ... 🎶

Am Tag vor einer Vollmondnacht ist das Befolgen des Rentner-Ausschlaf-Gesetzes ganz besonders wichtig, wie Ihr sicher alle wisst. Auch heute gelang es mir sehr gut, die Balance zwischen dem RAG und dem sonnigen schönen Tag zu wahren.
Schon die schönen Begegnungen der letzten Tage mit Marlies und Werner, Gaby, Pia und Rudi hatten ein anhaltend gutes Bauchgefühl bei mir hinterlassen. Und heute standen sowohl die Physio als auch der vorverlegte Gemüse-Klön mit dem lieben Ännchen an. Was will man mehr?

Nach dem Spätstück blieb mir genügend Zeit, die vielen leckeren Sachen aufs Blech zu schnippeln und mein Timing mit dem Ofen war so perfekt, dass ich vor der Fahrt zur Physio nur noch den Ofen auf Gartemperatur stellen musste. Natalies heilende Hände schickten mich, wie immer, augenblickblich in die Tiefenentspannung, während der ich interessante Dialoge mit dem Universum führen konnte.

Kaum daheim, heizte ich nur kurz den Ofen nach - und als das gute Ännchen Minuten später klingelte, war das Essen fertig. Heute wurden zusätzlich zu den in ungefiltertem Olivenöl getränkten Kartoffeln-Kürbis-Pastinaken-bunte Paprika-Radieschen-Zucchini-Lauch-Ziegenfeta-Brokkoli-Rote Beete und Hartkorns Ofengemüsegewürz die beiden handgemachten Salze von Pia und Ria getestet. Kräuter-Blüten-Salz und Bärlauch-Salz hatten die beiden mir vermacht - und sie schmeckten vorzüglich. Auch ein Klecks vom Thai- und India-Curry dazu war eine gute Ergänzung. Der beanarella-Espresso danach rundete das Geschmackserlebnis perfekt ab.

Wir nutzten die verbliebene Zeit bis zum Einbruch der Nacht für eine Frischluftrunde am Rhein mit Gesprächen über unser beider musikalische Frühentwicklung von Rex Dildo über Sweet und Slade bis zu Tom Waits. Dazu die tollen Blicke auf den aufgehenden Vollmond, der heute Nacht um 4:43 komplett rund sein wird. In meinem Kopf spielten die Jungs von I am Kloot eins meiner Lieblingslieder dazu ab, das ich vor 7 Jahren in der Wuppertaler Utopiastadt live erleben durfte.


Die Handykameras können leider nur einen kleinen Eindruck von den Bildern wiedergeben, die wir heute Abend sahen. Aber man kann deutlich erkennen, dass der Versuch von Simones Engel, den Dreiviertelmond vor drei Tagen einzufangen, nicht erfolgreich war, so dass unser treuer Trabant heute in voller Pracht alles überstrahlte.

In der Ferne geht er über dem Rhein auf

Im Zoom schon etwas besser zu sehen

Auch Mitten am Rhein ist er zu sehen

Ein letzter Blick zurück

Mond über Pillonia

Nach diesem wunderschönen Abendspaziergang ging es wieder heimwärts, wo wir zu viert mit einem Mehlsack kämpften und ähnlich schönen Abendbeschäftigungen nachgingen.

Als wir alle Frachten im Auto verstaut hatten, war es für einen Abschieds-Espresso schon zu spät.

Aber wir entdeckten, dass der Mond nicht nur am Rhein aufgegangen war, sondern auch in voller Pracht über Pillonia strahlte.

Es ist ein guter Mond, und ich singe mit ihm:

🎵And the moon is a blind eye ... 🎶



14 September 2024

Ein Tag unter einem guten Mond

Wenn ein Tag mit lecker Porridge und dem Marktbesuch bei Walli beginnt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Eigentlich, aber dazu später. In der Schlange vor Wallis Gemüsebus sah ich eine hübsche, blonde, mittelalte Frau, die mir zulächelte. Nein, keine Halluzination und ich war auch noch nüchtern. Was für ein Glück, dass ich Kerstin im letzten Moment doch noch erkannte. Pooh! Sie hatte die Erklärung auch sofort auf den Lippen: "Es liegt bestimmt an der Brille!" Ja natürlich woran sonst. Optisch hat sie sich seit 30 Jahren nicht verändert. Grad nochmal Glück gehabt.

Apropos Glück. Nachdem sich Kerstin verabschiedet hatte, beglückte mich die gute Walli mit zwei fertig eingepackten Rindersteaks von gewohnt guter Qualität. Auch der gute Räucherschinken war noch zu kriegen und die vier Mini-Chilis sprangen ebenfalls in meine Tüte. Wie gut, dass wir nach kurzem Feilschen wieder mal eine schnelle Einigung über den Preis aushandeln konnten.

Nach verschiedenen Erledigungen  wurde es ganz schnell drei Uhr und ich komme zu dem Teil mit dem "Eigentlich": Wie sich beim Abpfiff des Spiels herausstellte, möchte ich an EIGENTLICH an diesem Wochenende nicht über Fußball sprechen. Aus.

Der leckere Rucola-Petersilie-Endivie-Oliven-Paprika-Ziegenfeta-Salat, gewürzt mit Estragon, Salz, Pfeffer und Kräutern der Provence, getoppt vom Nachtkerzenöl-Limettensaft-Sahne-Senf-Ahornsirup-Dressing und verfeinert mit dem Salatkernemix und dem geriebenen Parmesan, begleitet von getoastetem Focaccia con Rosmarinoi, dieser Leckerbissen tröstete mich nach dem Spiel über die schmerzli... - HALT STOP - Ich werde nicht über Fußball sprechen!

Ich machte mich auf zum Rhein, um noch ein paar Schritte auf den Tourenzähler zu bringen und klingelte unterwegs kurz bei Marlies, um ihr ein Buch vorbeizubringen, dass sie interessierte.  Aus dem "Wie schön, komm doch kurz rein!" wurde eine wirklich schöne und interessante Klönstunde, zu deren Abschluss ich ihr die Kurzgeschichte über meinen Uronkel als kleine Wohnzimmerlesung vortrug. Auf dem Weg zur Tür schellte es unerwartet und es stand ein Spontanbesucher in der Tür, den ich ebenfalls seit etwa 50 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Mein Schulkamerad Werner. Da ich von Marlies wusste, dass die beiden noch Kontakt haben, ergab sich die einzigartige Situation, dass ich mal jemand als Erster erkenne und der/die Gegenüber überlegen muss und nur mit Tipps darauf kommt, wer ich bin. Das kenn ich eigentlich nur umgekehrt. Wir freuten uns beide sehr über das unverhoffte Wiedersehen und verabschiedeten uns schnell wieder mit dem beidseitigen Wunsch, den aufgenommenen Kontakt wieder fortzusetzen.

Aber ich musste nun schnell zum Rhein, bevor ich im völlig Dunkeln da rumtappe. Gesagt, getan, vom Bollwerk aus spazierte ich meine gewohnte Auf-die-Schnelle-Runde in Richtung Alter Krahnen. Vor dem Kleinen Deutschen Eck empfing mich der unterarm- und angellose Angler heute mit einemr Art Heiligenschein, während die untergehende Sonne den Himmel über dem Rhein in ein rotes Licht tauchte.

Der Mond ging bereits über den Dächern der Stadt auf und verfing sich in den Tauen des Segekmasts, während die Skylounge des Einsteins gut besucht und beleuchtet war.












Auf dem Rückweg vom Alten Krahnen war es dann ganz schnell dunkel geworden. Unser Trabant erhob sich mit Riesenschritten dem Zenit entgegen.

Simones Engel gelang es jedoch, den Dreiviertelmond mit seinen Flügeln festzuhalten und wieder ein wenig nach unten zu ziehen. So hatte es der Engel bereits oft gemacht, sogar mit der Sonne, wenn sie hinter den nächsten Wolken untertauchen wollte. Ein guter Engel.
Im Schein der Laternen erreichte ich mein Auto auf dem Parkplatz am Bollwerk und mein Tourenzähler klatschte Beifall, als ich das Tageslimit überschritten hatte.

Da ich bei einer ebenfalls sehr erfreulichen Begegnung während des heutigen Einkaufs eine Verabredung für den sonntäglichen Spaziergang treffen durfte und dabei aus sicherer Quelle erfuhr, dass das Wetter nächste Woche wieder sommerlich werden soll, freue ich mich auf die nächsten Tage und beschließe den Tag der Begegnungen mit einem wohlig müden Lächeln im Gesicht.