08 März 2024

Alte Männer im Park

Wochenend und Sonnenschein ... und dann mit dir im Park allein ... - so oder so ähnlich müssen wir wohl heute gedacht haben.
Am späten Morgen traf ein Freund und Ex-Kollege bei mir ein, auch bekannt unter dem Namen Luca Thomi. In einem langen Kaffeeklön hatten wir uns viel zu erzählen, wie so oft. Und plötzlich war es Essenszeit, bei der mich Luca nach Kräften dabei unterstützte, die vorletzte Portion des Ofengemüses zu verputzen. Als wir danach noch 2 Digestifs verputzt hatten, hielt es uns nicht mehr drinnen. Die Sonne hatte schon seit heute Morgen Ihre Strahlen am blassblauen Himmel verteilt, da muss man einfach raus.

Da der Freund anschließend eine weitere Verabredung hatte, wurde es eine kurze, aber schöne Runde, ein kleiner "walk in the park", wie die Nick Straker Band es einst in ihrem schönen Song formuliert hatte.

Schon am Eingang begrüßten uns die kanadischen Wildgänse vor dem Teich. Sie schienen heute einer Art Fotoallergie verfallen zu sein. Jedesmal, wenn ich auf den Auslöser drückte, versteckten sie ihre Köpfe im Gefieder. Nach mehreren Versuchen gab ich resigniert auf. Immer hin eine Gans habe ich halbwegs mit Kopf und Schnabel erwischt, für die anderen beiden gilt: Wer nicht will, der hat schon. Zack!

Bei Schäfer Toni angekommen, machte ich diesen erstmals mit meinem Freund bekannt und die beiden schienen sich gut zu verstehen. Schäfer Toni und Luca Thomi - passt ja auch irgendwie. Einer seiner Gehilfen sitzt immer noch wie eh und je auf seinem Felsen und rührt sich nicht, während ihm ein Lamm davoneilt. Seine Mimik und Haltung hatte ich schon mal fehlinterpretiert und ihn deshalb "Herr Uiuiui!" genannt. Als mein Kleiner Lieblingsbruder mich kürzlich darauf hingewiesen hatte, dass der Kerl nicht nur "Uiuiui!" ruft, sondern auch flüstert "Watt es datt huh!", hatte ich ihn bereits zu "Herr Esdatthuh!" umbenannt. Und heute erkannte Luca Thomi, was der Kerl wirklich da oben macht: Der sitzt auf'm Schacht und macht sein Geschäft! Beim genaueren Betrachten konnte auch ich die Körperhaltung und den verkniffenen Gesichtsausdruck eindeutig identifizieren. Nun muss ich ihn nochmal umtaufen, aber heute ist mir noch kein passender Name eingefallen, der nicht zu unflätig klingt. Vielleicht hat ja einer der Leser eine gute Idee.

Schäfer Toni und Luca Thomi
Her Uiuiui Esdatthuh ????

Als kleines Dankeschön für diesen hilfreichen Hinweis zeigte ich dem Freund auf dem Rückweg die künstlerische Darstellung der menschlichen Wirbelsäule, die ihm bisher noch nicht aufgefallen war.

Auch die Vogelmutter mit Jungem, die dem Märchenbuch entspringen, konnte ich ihm näher zeigen.

Als wir an den Anfang der Skulpturenwegs zurück kamen, saß dort wie auf dem Hinweg ein Mann auf der Bank und wirkte in seinem Sonnenbad ein wenig entrückt. 

Er war so nett, meiner Bitte nachzukommen und ein Handyfoto von uns beiden bei der großen Schlange zu machen. Die wahrscheinlich einzigen Worte, die er in unserer Sprache kannte, waren "Ich kein deutsch" und dabei die Geste zu den Ohren und zum Mund. Trotzdem verstand er, was ich wollte und ihm mit Händen und Füßen erklärte. So geht Völkerverständigung!

Am Ende kam dann dieses Bild von den beiden alten Männern bei der Schlange heraus.

The old men and the snake

Mit einem letzten Blick auf diesen netten Bach und auf das zugehörige Hotel verabschiedeten wir uns von dem schönen Park und ich kehrte alleine nach Hause zurück. 

Mein Tourenzähler war aufgrund der kleinen Runde noch nicht ganz zufrieden, also machte ich mich nochmal auf den Weg zum Rhein. Ein paar Schritte an der frischen Luft sollten es schon noch sein, solange es noch hell ist.

Das Erste, das ich am Bollwerk erblickte, war der Sonnenuntergang hinter dem Krahnenberg. Ein schönes Motiv. Bis ich mich für einen guten Schnappschuss richtig positioniert hatte, war nur noch ein kleiner Nachschein der Sonne zu sehen,

Auf dem Weg durch den Platanenweg am Rhein entdeckte ich eine andere Gans als im Park, die Nilgans zeigte breitwillig ihr Köpfchen.

Nach einem letzten Foto vom alten Krahnen und dem Pegelhäuschen wurde es Zeit für den Rückweg, denn es wird derzeit ganz schnell dunkel.

Vorabendstimmung am Rhein


Aber eins muss ich dann doch noch mitnehmen.

Es sind am Rhein vier Platanen gefällt worden, die aufgrund der fortgeschrittenen Weißfäule nicht mehr verkehrssicher waren.

Das heißt, es hätte möglicherweise passieren können, dass bei Wind ein großer Ast herunterbricht und jemanden schwer verletzt, der dort gerade entlang spaziert. 

Für diese Maßnahme hat anfangs nicht jeder Verständnis und es wird schon mal laut gepoltert, vor allem, wenn man die Hintergründe nicht kennt.


Deshalb möchte ich es hier einmal positiv hervorheben, dass meine früheren Kollegen von der Stadt die Gründe für die Maßnahme an allen vier Baumstümpfen mit Infotafeln verständlich erklärt haben und auch darüber informiert haben, dass man plant, den tollen Platanenweg zu erhalten und für alle notwendigen Fällungen in 2024/25 neue Platanen einzupflanzen, wie dies auch bereits in der Vergangenheit gewesen ist.

Gut gemacht, Jungs und Mädels! 👍👏

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