Das Leben geht auch mit dem Grauschleier auf der Seele weiter. Ich versuche, das Beste daraus zu machen. Dazu gehört beispielsweise das Lesen.
Mit meinem aktuellen Taschenbuch hatte ich wirklich einen Glücksgriff gemacht. Der 15-jährige Freak, den alle nur Krüger nennen, lässt uns an seinem Leben teilhaben. Kein wirklich glückliches Leben, seit ihm DAS passiert ist. Was, das ist sein Geheimnis, das er mit niemandem teilen darf. Er versucht immer, sich irgendwie zu arrangieren, möglichst ohne jemandem aufzufallen. Und er schreibt Geschichten, was ja so ziemlich das Peinlichste ist, was ein Junge in dem Alter tun kann. Die Anzahl seiner Freunde ist überschaubar, vorsichtig ausgedrückt. Bis, ja bis ...
Alles Andere müsst Ihr selbst in dem Roman lesen. Mich hat die Geschichte sehr berührt.
Zum Lichten des Grauschleiers trägt nun seit ein paar Tagen auch wieder das Schreiben bei. Inspiriert durch Dagmars tolle Geschichte in unserem Schreibkurs, habe ich tatsächlich vorsichtig begonnen, wieder etwas zu schreiben. Es fällt mir in der aktuellen mentalen Verfassung nicht leicht, aber ich spüre, dass es mir ein wenig gut tut. Bisher ist das alles auch nicht gut, was ich geschrieben habe, soviel merke ich mittlerweile selbst. Daher besteht jeder Versuch des Weiterschreibens zuerst einmal aus Korrekturlesen des bisherigen, bevor ich wieder ein paar neue Sätze dranhänge. Es sind bis jetzt auch nur vier lausige Seiten geworden, aber es ist ein Anfang. Ein brauchbarer Anfang.
Nachdem der heutige Nachmittagsregen aufgehört hatte, reichte es dann noch für eine kleine Frischluftrunde am Rhein. Genau dort, wo ich vor einigen Wochen das seltsame Schild mit dem umgedrehten Anker und der Zahl 30 gesehen hatte, lag heute die Chemgas 22 vor Anker.
Beatrix, Frank und Christel hatten mich über die Bedeutung des Schilds aufgeklärt und ich rätselte so darüber nach, ob das wirklich 30 Meter Abstand vom Ufer waren. Ich denke schon, oder?
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