31 Oktober 2023

Skulpturen im Park

Obwohl der heutige Tag sich morgens irgendwie anfühlte wie im falschen Leben, stand ich auf und machte meine Erledigungen. Als dann die Nachmittagssonne einen herrlichen blauen Wolkenhimmel fabrizierte, musste ich mich auf den Weg machen, um nicht schon wieder von der Dunkelheit überrascht zu werden. Es wird ja sooo früh dunkel, man kann sich das kaum vorstellen, dass der Himmel bis Weihnachten noch früher die Rollladen runterlässt.

So nehme ich Euch heute nur mit auf einen Foto-Spaziergang mit Herbstsonne, Skulpturen und langen Schatten.

Der Eingang zum Skulpturenpark












So lang ist der Schatten schon um 16 Uhr

Dunkle Wolken ziehen am Horizont vorbei

Fahr in der Herbstsonne

Und Sigi kontrolliert alles ganz locker vom Bollwerk aus

So kamen doch ein paar Schritte in schöner Umgebung zusammen und danach schmeckt der Kirschstreusel um so besser.

30 Oktober 2023

Jegliches hat seine Zeit

Dein Lichtlein

Die heutigen schönen und verregneten Spaziergänge wurden am spätnachmittag völlig unwichtig, als mich die Nachricht vom Tod einer Freundin erreichte. Obwohl seit langem klar war, dass ihre Krankheit sie nicht sehr alt werden lässt, ist es doch sehr traurig, wenn es dann soweit ist. Ihr Mann hat mich informiert und mir fehlten in dem Moment die Worte, die ich heute Abend wieder finde.

Wir hatten zuletzt nur noch sporadisch Kontakt über WhatsApp, weil es ihr nicht mehr gut ging. Aber wir hatten uns vorgenommen, dass ich ihr die versprochene Wohnzimmerlesung noch halten werde, sobald es wieder geht. Aber es ging nicht wieder.

Liebe Elke,
ich denke an dich und hab dieses Lichtlein in der Küche aufgestellt. Du hast jetzt keine Schmerzen mehr und kannst, wenn du willst, von oben zuhören, wenn ich dir heute Abend eine Geschichte vorlese.
Mach's gut, du tapfere Frau!

29 Oktober 2023

Ein fauler Tag am Fachwerkufer

Am heutigen bewölkten, regnerischen Sonntag reichte meine Energie nur für einen Ausflug mit einer kleinen Frischluftrunde. Obwohl ich den Zauberschirm im Auto gelassen hatte, brach die Sonne immer wieder durch die Wolken und es blieb trocken. Heute blieb mein Auge direkt zu Beginn wieder an einer Kapelle hängen, an der ich schon sehr oft vorbeispaziert bin.

Auf welchem Friedhof die wohl stehen mag?

Eine kleine Runde durch ein mir wohlbekanntes Dorf brachte viele Erinnerungen ans Licht. Alte Bekannte, die mich aus dem Auto grüßten,  ein wenig Heimatgefühl kommt da immer auf, auch wenn ich mich in meiner Wohnheimat Andernach pudelwohl fühle.

Den Rückweg trat ich dann am Flussufer entlang an. Es ist immer wieder schön, den Kirchturm auf der anderen Seite zu sehen, auch wenn er auf der falschen Seite steht.

Die andere Seite

In meiner Kindheit/Jugend hatten die Alten davon gesprochen, dass der "Nickela" bei gutem Wetter die Kirchturmuhr mit bloßem Auge ablesen konnte. Auch auf der hiesigen Seite gibt es sehenswertes wie z.B. die Fachwerkhäuser direkt am Fluss.

Eindeutig die richtige Seite

Als ich zum Ende der Runde eine Gasse hochspazierte, traf ich auch die nette Kim und vermachte ihr unsere aktuelle Kurzgeschichtensammlung. Echt nette Menschen hier. 

28 Oktober 2023

Kapellen, Kerzen, Kirchen

Zur Eröffnung des Wochenendes besuchte ich am gestrigen Freitag zwei spirituelle Orte.
Ein bestimmtes Kapellchen ließ mir keine Ruhe, so dass ich es mir noch einmal näher betrachtete.

Und siehe da, an einer Wand hängt eine Gedenktafel für einen Priester, von dem ich bisher noch nichts gehört hatte.

Mittlerweile habe ich Literatur gefunden, die mir weitere Details zur Geschichte dieser Kapelle vermittelt hat. Doch davon an anderer Stelle mehr, wenn ich mich richtig eingelesen habe.

Mein weiterer Weg führte mich gestern wieder einmal zur kleinen Hospitalskirche mit dem Marienaltar, an dem ich mit zwei Kerzen um höheren Beistand für zwei Menschen gebeten habe, die mir nahestehen.












Danach war natürlich Fußball angesagt. Die Frauen-Nationalmannschaft machte gegen Wales einen guten Job zur Re-Premiere des guten alten Onkel Horst als Interimstrainer und hauten die Waliserinnen am Ende mit 5:1 weg. Und auch meine blau-weißen Jungs machten abends ein gutes Spiel und gaben den Sieg nur durch zwei abgefälschte Schüsse der Meenzer her, der zweite zum Ausgleich unglücklicherweise in der letzten Sekunde des Spiels. Aber mit der Leistung werden wir die Kurve kriegen.

Der heutige begann wie immer mit dem Frühstücksbesuch meines kleinen Lieblingsbruders. Dem KLB schmeckt es immer noch gut bei mir und das ist schön. Beim anschlie0enden Besuch auf dem Wochenmarkt fiel uns mal wieder der hölzerne Wehrgang üner das Tor neben dem Helmwartsturm auf.

Die gute Walli hatte, wie immer, viele leckere Sachen für uns im Angebot. Außerdem kam ich mit einer anderen Kundin ins Gespräch. Eine nette Dame, deren Vorfahren, wie sich herausstellte, aus der Schromb kamen, wo auch die Nachtsheimsmühle beheimatet ist. Die Welt ist ein Dorf.

Der KLB und die nette Dame bei Wallli


Mein KLB hatte auf dem Rückweg achtsame Augen für eine kleine Schönheit am Straßenrand, die uns auch kurz vor Allerheiligen noch (oder wieder?) ihre Farbenpracht offenbart.

Der Kleine ist für solche Sachen viel achtsamer als ich, und ich bin froh, dass ich mich langsam wieder daran erfreuen kann.

Mein anschließender Einkauf beim REWE bereitete mir dann noch eine schöne Überraschung. Nach einigen Nachfragen im ganzen letzten Jahr ist es tatsächlich gelungen, meine Lieblingsbrotbackmischung ins Sortiment zu nehmen.

BIO-Schwarzbrot, NutriScore A,
glutenfrei, 2,79 € - wunderbar!
Nico - DANKE!

Bei der leider erfolglosen Nachfrage im HIT-Markt (Keiner hat Tonic Water in BIO-Qualität!) hatte ich dafür eine schöne Begegnung auf dem Parkplatz. Mein lieber Ex-Kollege versperrte mir den Weg zum Auto, aber der aht schon im Dienst ständig im Weg gestanden 😉.

Kalle Wirsch, wie er leibt und lebt.

Nachdem ich den hart erkämpften Sieg der sympathischen Kiezkicker im Fernseher bejubelt hatte, wurde es dann Zeit für die obligatorische Frischluftrunde. Am Rhein gab es wieder einmal Werke dilettantischer Spraybanausen zu sehen.

Die werden nie kapieren, dass die richtige Zahl 42 ist. Wahrscheinlich kennen die Douglas Adams noch nicht mal.

Trotzdem tat mir die Runde in einer richtigen Herbststimmung sehr gut. Auch hier sind immer noch viele Bäume grün, einige haben begonnen, ihr gelbes Laub abzuwerfen. Ich denke, zu Allerheiligen wird genau das passende Wetter sein, nass, kalt und grau. Dann haben wir wieder allen Grund, uns nach der Herbstmelancholie auf den nächsten Frühling zu freuen.


26 Oktober 2023

Vom Antiquariat zur Skatrunde

Der angekündigte Morgenbesuch einer Freundin verschob sich auf heute Nachmittag, und so hatte ich nach dem frühen Aufstehen genügend Zeit, mich um einige zu klärende Dinge zu kümmern. Mit Uschi hatte ich dann wie immer viele interessante Gesprächsthemen und nach ihrer Verabschiedung und einem kleinen Mittagsschmaus machte ich mich auf den Weg zu meiner heutigen Stadtrunde.
Im Stadtmuseum holte ich ein bestelltes Buch ab und traf auf einige Bekannte, worauf sich angenehme Smalltalks entwickelten. Spätestens als ich im Kleinen Antiquariat hängenblieb, war klar, dass es heute etwas länger dauern würde.

Mit Ursula und Wendelin hatte ich ebenfalls gute Unterhaltung, währenddessen die beiden ihre ersten Vorbereitungen trafen für das Ereignis am nächsten Wochenende. Denn dann feiert man das 30-jährige Bestehen des "Kleinen Antiquariats Jona" im Künstersgäßchen 3, das 1993 von Doris Jona eröffnet wurde. Man kann also am nächsten Freitag und Samstag, 3. und 4.11., gespannt sein, welche Aktionen dort stattfinden werden. Es wird nicht langweilig werden, soviel kann ich jetzt schon verraten.

Die leckere dunkle Lindt-Schokolade hielt mich ebenfalls eine Weile an diesem Ort fest, bis ich mich entschloss, doch noch ein paar Schritte zu spazieren. Am Rhein blieb es dann trocken, mein Zauberschirm funktionierte wieder, nachdem ich ihm gestern ein paar warme Worte zugeflüstert hatte.
Schön, dann auch den Enten zuzusehen, die an meinem abgeknabberten Appelkrotz viel Spaß hatten.

Nach dem Motto "Es kann nur einen geben" schnappte ständig eine Ente der anderen das Objekt der Begierde weg und trat die Flucht an. Alle anderen folgten auf dem Fuß und sobald die Ente den Krotz wieder vor sich ins Gras gelegt hatte, schnappte die nächste zu. Nach und nach merkten dann alle Enten, dass so ein Apfelrest doch nicht wirklich schmeckt und der Zug der Jäger wurde immer kürzer, bis sie irgendwann komplett das Interesse daran verloren.

Als ich irgendwann wieder zu Hause ankam, wurde es schon fast Zeit für das nächste "Event" des Tages: Unser Skatabend bei den Freunden im Vorderhaus. Es wurde ein schöner lustiger Skat und aus meiner geplanten Stunde wurden zwei, bis es mir dann zu anstrengend wurde  Trotz aller Bemühungen schaffte es die Bande nicht, mir eine Runde anzuhängen und so konnte ich stolz zum entspannenden Teil des Abends übergehen.

Für heute hatte ich nun auch genug Gehörtraining gehabt und kann so noch diesen kleinen blog schreiben, bevor ich mich zeitig in die Horizontale begebe.

25 Oktober 2023

Jetzt ist der Oktober richtig da

Der gestrige Tag war eine Herausforderung. Ich hatte tatsächlich einen Termin bei meiner Zahnärztin um 8 Uhr morgens bekommen. UM 8 UHR!! Und ich bestand sie mit Bravour. Halb sieben aufstehen, Frühstück machen, ab ins Bad und pünktlich um kurz vor acht stand ich auf der Matte. Ha!
Zähne soweit ok, Sorgen macht "nur" eine Amalgamfüllung, die abgebrochen ist. Vielleicht ist sie die Ursache für meine derzeitigen Gesundheitszustand. Termin für den Austausch steht schon, Ausleitung des Amalgams wird gerade geklärt.
Beflügelt nahm ich zu Hause eine kleine Auszeit, um nachmittags meine liebe Großcousine Gisela zu besuchen und schöne Stunden bei ihr mit einer weiteren Wohnzimmerlesung aus dem Leben des Mike Neuhaus abschloss.
Um 17 Uhr stand meine routinemäßiger Physiotermin auf dem Plan und ich konnte mich, wie immer, unter Natalies heilenden Händen völlig fallen lassen. Ein guter Tag mit drei Highlights, aber zu wenig Bewegung.

Heute war alles wieder anders. Ich rumpelte in den Tag, kam erst spät aus der Falle und war froh, als mich Carmen mittags um ein paar weitere Kurzgeschichtensammlungen bat. Die brachte ich ihr vorbei und wir drehten eine kleine ungemütliche Stadtrunde im kalten diesigen Nieselregen. Trotz Zauberschirm!
Dafür raffte ich mich heute Abend nochmal auf. Zwei Tage ohne viel Bewegung, das geht nicht! Am Rhein musste ich dann erkennen, dass es wirklich kurz vor Allerheiligen ist. Trotzdem lag die Sonnenblume vor Anker, als sei sie nicht vom Herbst umgeben.

de Zonnebloem trotzt dem Herbstabend

Weiter flussabwärts sah ich dann förmlich den Nebel über die Bergkuppen herunterkriechen.

Und auch auf dem Rückweg sah es rheinaufwärts nicht besser aus.

Verwundert hat mich dann doch, wie viele Wohnmobilisten bei dieser Witterung hier am Rhein verweilen. Der Platz neben dem Bollwerk war noch gut besetzt.

Mittlerweile nieselte es in Strömen und mein Zauberschirm hatte mich heute schon zum zweiten Mal im Stich gelassen. Ich werde ein paar ernste Worte mit ihm wechseln müssen.

22 Oktober 2023

Flucht und Vertreibung in Andernach

Das Wochenende fand heute einen schönen Abschluss. Mit zwei lieben Freundinnen besuchte ich am frühen Nachmittag eine sehr interessante Ausstellung in unserem Stadtmuseum. Es geht um Flucht und Vertreibung, die vielerlei Gestalt haben kann. Wir haben mit unserem Schreibkurs zur Ausstellungseröffnung im Mai eine literarische Abhandlung des Themas in Form einer Kurzgeschichtensammlung veröffentlicht, die auch heute noch im Museum und an vielen anderen Stellen kostenlos zum Mitnehmen ausliegt.

Viele Fotos, Bilder, Informationen, Exponate findet man hier thematisch sortiert und ich habe einiges Neue dabei gelernt. Und nun nähert sich die Ausstellung ihrem Ende. Der nächste Sonntag, 29.10.2023  ist der letzte Öffnungstag. Ich kann es nur jedem empfehlen, der sich mit dem Thema beschäftigen möchte, die nächste Woche noch für einen Besuch zu nutzen.

Dass wir anschließend noch in der Patisserie bei Anna und Eva landeten, war ein ebensolcher Glücksgriff. Leckere Toertlichkeiten und ein sehr guter Cappuccino Italiano genossen wir dort in sehr ansprechendem und ruhigem Ambiente. Danach hatten wir alle das Gefühl, eine kine PAuse gebrauchen zu können und verabschiedeten uns voneinander.

Nach einem kleinen Stündchen Augenpflege zu Hause wurde es dann auch schon fast wieder dunkel, so dass ich meinen Schrittzähler noch och schnell mit einer Frischluftrunde am Rhein besänftigen konnte.

Den Abend krönte ich zu Hause mit einem speziellen Gin Tonic, für den mir die liebe Ricarda eine Rezeptidee ohne Allohol *hicks* geschickt hatte 😉. War lecker! Morgen beginnt die Woche mit einem weiteren Kursabend unserer Schreiberclique, auf den ich mich schon freue.

20 Oktober 2023

Begegnungen beim Doc

Da ich um 10:15 einen Termin bei meinem Doc im Heimatort hatte, war ich heute sehr früh aus den Federn. So konnte ich um 10:45 gemütlich losfahren und miede die Baustellen auf der B9, die derzeit so zahlreich sind, dass ich mir sie nicht alle merken kann. Gemütlich tuckerte ich durch die Stadionstraße, um die Ampeln auf der Koblenzer Str. zu umgehen und sah mich auf der folgenden Landestraße mit einer Schlange vor einer Unfallstelle konfrontiert. Die kostete mich die ersten fünf Minuten. Ich fuhr am Nettegut vorbei Richtung Weißenthurm und sah dort den zweiten Abschleppdienst vor mir, der mich zum Glück schnell passieren ließ. Was dann folgte, war schon fast vorauszusehen. Ausnahmslos alle sieben Ampeln in Weißenthurm und auf der alten B9 waren auf Rot geschaltet, wenn ich kam. Obwohl wenig Betrieb auf der Strecke war, reichte es gerade so, um noch pünktlich in der Praxis zu stehen.

Die hätte heute eigentlich das Schild <Wegen Überfüllung geschlossen> raushängen sollen, denn hier war mehr Betrieb als auf der alten B9. So betrug meine Wartezeit dann doch anderthalb Stunden, die ich bei den Ärzten meines Vertrauens aber klaglos hinnehme. So ergab sich die Möglichkeit zu lesen, Smalltalk mit einigen Bekannten zu halten und anderen freundlich zuzunicken, die ich lange nicht mehr gesehen hatte. Erfreulich dann beim Doc, dass mein Blutbild keinerlei erkennbare Mängel aufwies. Die Ernährungsumstellung und die tägliche Bewegung an der frischen Luft haben doch einiges ausgemacht.

Wieder zu Hause, schaltete ich nach kleinen Erledigungen auf GALAMA-Betrieb um, bis ich mich gegen fünf auf einen kleinen Spaziergang am Rhein und dem Rückweg durch die Stadt aufmachte, Denn draußen hatte wider Erwarten der Regen aufgehört und die Sonne hatte sich durch die Wolken gedrückt und ließ meinen Balkon sommerlich strahlen. Dieser Wetterumschwung hielt genau so lange, bis ich am Bollwerk einparkte. Dann wurde es Herbst. Die Sonne verzog sich wieder hinter schwarze Wolken und die großen Bäume verstreuten ihr Blattwerk über den Schattenplätzen.

Lediglich über Leutesdorf waren noch sonnige Streifen zu sehen.

Ein Stück weiter entdeckte ich wieder die Baumgesichter. Schaut ich das doch mal an. Das sind doch eindeutig kleine Gesichter, oder? Entspringen die Trolle, Gnome und Kobolde etwas aus dem Stamm dieser Bäume?

Der linke hat doch eine richtige Nase mitten im Gesicht und rechts daneben der sieht aus wie ein aufrecht sitzender Dackel. Ute wird sicher viele Herzen erkennen können, aber ich bin mir sicher, das sind Gestalten.

Ihr solltet es Euch bei Gelegenheit einmal persönlich anschauen, dann wirkt es noch ganz anders, als die Fotos es wiedergeben können.

Auf dem Rückweg durch die Stadt fiel mir dann erstmals ein Kapellchen direkt zwischen den Häusern auf, an dem ich vorher wohl immer gedankenversunken vorbeispaziert bin.

Hat jemand eine Ahnung, wem diese Kapelle gewidmet ist? Ich habe keine Inschrift irgendwo gesehen, aber es begann auch schon dunkel zu werden.

Auf der Hochstraße begannen die Händler bereits, Ihre Außenstände und Dekorationen wieder einzuräumen, es ging auf Feierabend zu.

Als ich dann letztendlich wieder am Rhein ankam, entdeckte ich, wo der blaue Himmel geblieben ist, den die Sonne mir vorhin freigebrannt hatte. Rheinaufwärts verzogen sich die Wolken wieder hinter Fahr, Gönnersdorf und Irlich und machte dem klaren Blick ins Blaue Platz. Ich hoffe, dass das bald auch wieder mal auf der richtigen Rheinseite geschieht.

19 Oktober 2023

Vom Lesen und Schreiben in der Grauzone

Das Leben geht auch mit dem Grauschleier auf der Seele weiter. Ich versuche, das Beste daraus zu machen. Dazu gehört beispielsweise das Lesen.

Mit meinem aktuellen Taschenbuch hatte ich wirklich einen Glücksgriff gemacht. Der 15-jährige Freak, den alle nur Krüger nennen, lässt uns an seinem Leben teilhaben. Kein wirklich glückliches Leben, seit ihm DAS passiert ist. Was, das ist sein Geheimnis, das er mit niemandem teilen darf. Er versucht immer, sich irgendwie zu arrangieren, möglichst ohne jemandem aufzufallen. Und er schreibt Geschichten, was ja so ziemlich das Peinlichste ist, was ein Junge in dem Alter tun kann. Die Anzahl seiner Freunde ist überschaubar, vorsichtig ausgedrückt. Bis, ja bis ...

Alles Andere müsst Ihr selbst in dem Roman lesen. Mich hat die Geschichte sehr berührt.

Zum Lichten des Grauschleiers trägt nun seit ein paar Tagen auch wieder das Schreiben bei. Inspiriert durch Dagmars tolle Geschichte in unserem Schreibkurs, habe ich tatsächlich vorsichtig begonnen, wieder etwas zu schreiben. Es fällt mir in der aktuellen mentalen Verfassung nicht leicht, aber ich spüre, dass es mir ein wenig gut tut. Bisher ist das alles auch nicht gut, was ich geschrieben habe, soviel merke ich mittlerweile selbst. Daher besteht jeder Versuch des Weiterschreibens zuerst einmal aus Korrekturlesen des bisherigen, bevor ich wieder ein paar neue Sätze dranhänge. Es sind bis jetzt auch nur vier lausige Seiten geworden, aber es ist ein Anfang. Ein brauchbarer Anfang.

Nachdem der heutige Nachmittagsregen aufgehört hatte, reichte es dann noch für eine kleine Frischluftrunde am Rhein. Genau dort, wo ich vor einigen Wochen das seltsame Schild mit dem umgedrehten Anker und der Zahl 30 gesehen hatte, lag heute die Chemgas 22 vor Anker.

Beatrix, Frank und Christel hatten mich über die Bedeutung des Schilds aufgeklärt und ich rätselte so darüber nach, ob das wirklich 30 Meter Abstand vom Ufer waren. Ich denke schon, oder?

16 Oktober 2023

Graffiti Antunnaci

Auf meiner heutigen Frischluftrunde fiel mir mal wieder in die Ecke mit den Schmuddel-Graffitis auf. An diesen schmuddeligen Wänden kann man eigentlich nichts mehr verschlimmern. Aber ein bisschen mehr Sorgfalt könnten die Sprayer doch walten lassen, nicht nur am "Kunstwerk" selbst, sondern auch in den darin verborgenen Aussagen. Zum Beispiel hier auf der Gebäuderückwand zur Linken.

In Rot schießt irgendwas von links unten nach rechts oben mit einer Art Armbrust auf einen Biker? Alles nicht leicht zu erkennen. Und steht es im Zusammenhang mit dem grünen L darüber, das sich mit 3 Schwingen an der Seite in die Lüfte erhebt? L wie Luftgeist oder was?
Auch die schwarze Formel, die mit "C= 1337" endet, lässt sich unmöglich entziffern, ein einziges Durcheinander. Und was soll die 1337? Die Antwort auf die Fragen aller Fragen und das Universum und überhaupt alles ist: 42! Ist das so schwer, Jungs?

Und tatsächlich hat dann jemand rechts auf der grauen Wand zur Bahn hin wenigstens die richtige Zahl gewusst.

Aber dieser Zahl dann einen "𑁣Bl𑁣ck" voran zu setzen, das kann nur von einem Düsseldorfer Fortunen stammen, der sich hierhin verirrt hat. Diese Ultras aus Block 42 haben offensichtlich noch nie von Douglas Adams gehört geschweige denn gelesen. Bildungsnotstand überall!

Hier sehe ich eine passende Umgebung, um jugendliche Sprayer gut auszubilden, Übungsfläche gibt es hier genug. Vielleicht wär das ja mal eine Idee für ein Andernacher Juz-Projekt, diese Grauzonen wirklich mit Kunst zu versehen.

Ein letzter positiver Eindruck dann noch von der Hochstraße, wo man die Schwarze Schule vor dem Mariendom bewundern kann. In der ehemaligen Schule ist passenderweise das Unternehmen Scola ansässig.

Scola Nigra, Hochstraße 2

Nach einem pfiffigen Mausuhr-Salat zu Hause beschließe ich damit den heutigen kleinen blog.

15 Oktober 2023

Federklötze und gefälschte Wegmarken

Die heutigen Besuche von zwei lieben Menschen verführten mich zu Frischluftrunden, die mir sehr gut taten. Mit dem Frühstücksbesuch ging es mittags zu einem schönem langen Spaziergang in die alte Heimat. Wir mussten zwar vorher eine kurze Pause im komischen Nachbarörtchen einlegen, aber es wurde schnell entspannter, als wir dann am Ortsrand unter der Brücke parkten und dem alten Vater Rhein einen Besuch abstatteten. Dabei gab es heute für mich neben vielen vertrauten Anblicken auch neue Sachen zu entdecken, die mir vorher nie aufgefallen waren.

So hatte jemand es mir gleich getan und alle Federn, die zu ihm gefunden hatten, an einem Ort vereint. Ok, bei mir ist es der Traumfänger, der seitdem am Schlafzimmerfenster hängt, und hier hat mein Pendant alles auf einem Klotz am Leinpfad vereint, aber irgendwie sieht es sehr ähnlich aus.

Der Federklotz

Wenige Meter weiter dann ein Orientierungsstein, der vorgeben wollte, älteren Datums zu sein.

Stein mit kleinen Fehlern

Leider steht bei der römischen Zahl das X vor dem L, so dass es nicht mehr mit der Angabe von 63,irgendwas Metern über dem Amsterdamer Pegel (Meereshöhe) übereinstimmt. Das wäre einem echten Römer nie passiert! Auch die 268,1 km bis zur Bundesgrenze sind sehr wage formuliert. Ich finde einfach keine Bundesgrenze in dieser Entfernung, Da wäre eine Info-Tafel sehr hilfreich gewesen.

Nach mehr als 5 Kilometern standen wir wieder unter der Brücke und meine Begleitung war um viele Erklärungen zur Heimatgeschichte dieses Ortes reicher. Zurück zu Hause konnte ich tatsächlich die halbe Stunde Augenpflege gut gebrauchen, bis zum Kaffee der zweite Besuch des Tages klingelte.
Nach dem Genuss von einigen kleinen Leckereien landete unser Gespräch dann bei der Familienforschung, die wir beide betreiben. Unserer beider Stammbäume reichen in den Spitzen bis gegen 1400 zurück und wir hatten reichlich Gesprächsstoff über Verwandtschaft von der Schromb bis nach Ostpreußen. Mit einer kleinen Abendrunde um die nächsten Blocks beschlossen wir den schönen Tag und ich freue mich langsam auf eine kleine Leserunde im Bett, bevor ich die Augen zumache.