Manche Tage verlaufen eher gleichförmig, andere wiederum bringen ständige Wechsel zwischen Hoch und Tief, Freude und Trauer mit sich.
Der heutige Morgen sah zunächst nach einem sehr schönen Tag aus. Das zeitige Frühstück bereits schon mit dem Blick vom Balkon auf blühende Violen und Rosen verbunden.
Mit diesem guten Start stand ich pünktlich um halb zehn bei Frau Lehmann zum Hörtest auf der Matte. Auch diesmal, wie bei den anschließenden Untersuchungen und Therapien rund ums Ohr, gute Verbesserungen, die sich nun bereits seit der Inbetriebnahme des Implantats vor einem halben Jahr fortsetzen.
Obwohl es heute recht zügig vonstatten ging und ich mich nach zwei Stunden bereits auf den Heimweg machen konnte und auch der zu Hause zubereitete mediterrane Salat vorzüglich mundete, spürte ich doch eine gewisse Müdigkeit, die nach Mittagsschlaf verlangte. Leider musste eine Freundin unser geplantes Treffen am Nachmittag absagen, weil es ihr schlecht ging, was mir dann wieder Sorgen bereitete. So wurde aus dem "Stündchen" Augenpflege jedoch eine längere Ausruh-Aktion, die mir wiederum gut tat.
Den Vorabendspaziergang durchs Städtchen und an den Rhein konnte ich genießen, nachdem ich mich bei der Bäckerei nochmals mit den unschlagbaren Schwundknackern versorgt hatte. Deren ohnehin hoher natürlich Schwund aus dem Brotbeutel hatte nach unserem gestrigen Manni-Treff ungeahnte Höhen erklommen. So gestärkt begrüßte mich das Hotel neben dem historischen römischen Garten mit einigen neuen Kunstwerken.
Schon am Eingang blickten mich zwei ägyptisch anmutende Frauenköpfe an.
Einige Meter weiter dann ein komplettes Begrüßungskomitee aus sehr verschiedenen Mitgliedern.
Die Eierköpfe waren mit seltsamen Weisheiten beschriftetet, eine sei hier exemplarisch gezeigt, über die es sich zumindest nachzudenken lohnt. Währenddessen trieben die Giraffen im Hintergrund waghalsige Spielchen im Hang.
Auch unterwegs lauerte allerlei Getier am Wegesrand, das einen schon ein wenig einschüchtern konnte.
Um die Ecke dann noch die Elefanten, die Imposanten.
Beeindruckende Gestalten, die ich hier nur unvollständig wiedergeben möchte. Es gibt noch viel mehr zu sehen, schaut es Euch an.
In den Rheinanlagen war die eine Seite bereits gesperrt, die Zelte für die morgen beginnende Haus&Garten-Schau waren aufgebaut. Damit bin ich auch vorgewarnt, diese Wege am Wochenende zu meiden, um nicht im Besucherstrom erdrückt zu werden. Aber gut, jedem das Seine.
Während ich das futuristische Design des "Raumschiffs" Geysir-Info-Centrum hinter einem lila Blütenmeer bewunderte,
rauschte in meinem Rücken die gute MARISKA den Rhein hinunter
und lenkte meine Gedanken zu denen, die nicht mehr unter uns sind. Mariska Veres, die charismatische Sängerin von Shocking Blue, hat uns schon vor vielen Jahren verlassen. Eine weitere meiner Heldinnen, Tina Turner, ist ihr nun gefolgt. Ich stellte mir die beiden vor, wie sie im Himmel gemeinsam mit Janis Joplin eine fantastische Version von "Me and Bobby McGhee" röhren.
Aber nicht nur solche Ikonen, sondern auch gute persönliche Freunde und alte Bekannte haben uns in der letzten Zeit verlassen. Ich nahm mir vor, auf dem Rückweg zum Auto in der Hospitalskapelle halt zu machen und an diesem besinnlichen Ort ein paar Lichter aufzustellen, für Kurt, der uns als Letzter verlassen hat, kurz nachdem ich ihn "zufällig" nach Jahren wieder getroffen hatte, ebenso wie für Elke in Dortmund, deren Grab ich im Sommer besuchen möchte. Aber auch für die drei Rockladies, und und und ... ich würde viele Kerzen brauchen.
Gerade als mir das alles durch den Kopf und durchs Herz ging, lag eine Feder vor mir im Gras, die ich aufhob und einsteckte. Und es war dann auch fast so, wie ich es mir gedacht hatte. Die Hospitalskapelle war verschlossen.
So hat nun die Feder einen Platz in meinem Häuschen bekommen, wo sie mich an die erinnert, die uns voraus gegangen sind.
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