02 Mai 2023

Arbeitskontrolle an alter Stätte - zum Ausgleich Natur pur

Diese verflixte Sache mit dem Frühaufstehen macht mir langsam Sorgen. Schon wieder war ich heute Morgen gegen halb zehn so wach, dass an Rumdrehen und Weiterschlafen nicht mehr zu denken war. Wo soll das noch enden? Ich will doch nicht permanent gegen das Rentner-Ausschlaf-Gesetz verstoßen. Da drohen geharnischte Strafen, hab ich gehört. Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen.

Früher hab ich auf die blöden Rentner geschimpft, die ausgerechnet in meiner Mittagspause die Kassen im REWE blockieren mussten, wenn ich nicht viel Zeit hatte. Heute war es umgekehrt. Ich war der Rentner, der schnell etwas einkaufen wollte und musste erleben, wie eine Sommersprosse und ein Bolzplatzheld, beide noch im aktiven Dienst bei meinem früheren Arbeitgeber, sich vor mir in die Kassenschlange drängelten. Ja das geht doch so nicht! Die beiden haben doch Zeit, auf die warten doch keine wichtigen Aufgaben! Aber sie waren wenigstens so anständig, draußen auf mich zu warten, fröhlich grinsend. Na wartet, Euch zeig ich's!

Nachdem ich zu Hause meine Lebensmittel im Kühlschrank verstaut, einige wichtige eMails beantwortet  und mein Mittagessen vorbereitet hatte, machte ich mich wieder auf den Weg. Dringende Erledigungen wie das Abgeben der Bügelwäsche wollten gemacht werden. Und um fünf wartete in der Physiotherapie am Kirchberg schon Natalie mit den heilenden Händen auf mich. Es blieb also noch ein wenig Zeit dazwischen, um im Rathaus eine längst fällige Arbeitskontrolle durchzuführen.

Die Bürotür der Sprosse und des Helden war geschlossen, das hatte ich mir schon gedacht. Nach einem kurzen, festen Anklopfen riss ich die Tür auf, rief vorschriftsmäßig "Arbeitskontrolle!" und sah, wie die beiden mit schreckgeweiteten Augen aus ihrem Halbdämmer aufwachten. Aber die beiden haben in sowas schon Routine. Zwei Sekunden später starrte sie angestrengt auf dem Bildschirm, als sei sie dort etwas Schwieriges am lesen und er griff ohne hinzusehen mechanisch in den Aktenschrank hinter sich und zog eine Akte heraus, die wahrscheinlich jetzt noch unbeachtet auf seinem Schreibtisch liegt. Die Überraschung war gelungen, und es hatte sich niemand dabei verletzt. Kann ja auch passieren, wenn man vor Schreck die Hände wegreißt, auf die man den dösenden Kopf gestützt hatte und mit diesem auf der Tastatur aufschlägt. Gibt böse Blessuren im Gesicht.

Aber ich will die Kollegen ja auch nicht quälen und unterschrieb ihnen die Arbeitskontrollbescheinigung, allerdings mit einem strengen Blick. Nach einem kurzen Hallo bei den netten Kolleginnen in meinem alten Amt und einem interessanten gesundheitstechnischen Austausch bei einem anderen lieben Kollegen musste ich mich auch schon wieder sputen. Nach Hause, Mittagessen, und sofort weiter zur Physio. Die ist immer eine solche Wohltat, dass ich alles rundherum vergesse. Auf dem Heimweg von dort nahm ich einen kleinen Umweg, um am Stadtrand das wunderschöne Wetter für eine Vorabend-Spazierrunde in der Natur auszunutzen.

Und hier gab es sehr viel Buntes zu sehen, das war Futter für die Augen und die Seele.

Den Raps hat es an viele Wegränder geweht

Aus Butter- wird Pusteblume
Steinmiere und Wiesenkerbel

Etwas weiter oben ein Blick zur Seite in das kleine Tal mit den vielen Schrebergärten, dass wir auch schon mehrfach besucht hatten.

Vor lauter Grün fast keine Gartenhäuser mehr zu sehen

Der Hahnenfuß

Die Wegränder waren allesamt so abwechslungsreich bestückt, dass ich gar nicht wusste, wo ich zuerst hinschauen sollte. Der kriechende Hahnenfuß war sehr verbreitet. Auch Insekten waren zahlreich vertreten, überall dort, wo es blühte.

Ein Insekt verharrte regungslos auf einem Blatt und ließ sich auch von meiner Anwesenheit und der Nahaufnahme mit dem Smartphone nicht aus der Ruhe bringen.

Worauf es wohl gewartet hat? Die Büten der Vogelkirsche waren nur ein wenig oberhalb, vielleicht wollte es sich ungestört daran laben und hat gewartet, bis ich wieder weiter ging.

Unten das Insekt

Darüber die Kirschblüten

Schöne Panoramablicke rundeten das Bild ab.

Weit geht der Blick über das Becken

Das Gelb der Rapsfelder dominiert die sanften Hügel

Die letzten Eindrücke dann von diesem tollen Baum ...

Ist der nicht klasse?!

... und diesen Tieren.

Ein schönes Galoppel läuft rund

und die hier laufen alle durcheinander.

Nach dem arbeitsreichen langen Tag war das war eine doppelte Entspannung heute Abend. Könnt ich mich glatt dran gewöhnen. Hach!


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