31 Dezember 2022

Der Ausklang eines Seuchenjahres

Heute geht es zu Ende, dieses Jahr, dass ich mir ganz anders vorgestellt hatte. So viele und teilweise langwierige Erkrankungen hatte ich mir wirklich nicht gewünscht. Insofern bin ich froh und auch ein wenig stolz darauf, dieses Jahr trotzdem ohne kompletten Einbruch durchgestanden zu haben  Die große Unterstützung durch meinen KLB und einige gute Freundinnen haben sehr viel dazu beigetragen. Beide OPs sind gut verlaufen, COVID hab ich überstanden und die Darmsanierung mit der Heilpraktikerin macht weiter prima Fortschritte. Mit dem Cochlea-Implantat steht mir noch eine längere Übungsstrecke bevor, aber auch da hat sich schon einiges gebessert.

Den heutigen Tag hab ich gewollt ganz normal geplant, da mir weder nach Feiern noch nach dem Krach der Böller zumute ist. Das schöne Samstagsmorgen-Frühstücksritual mit meinem kleinen Lieblingsbruder fand auch heute statt, obwohl der anschließende Gang zum Wochenmarkt ausfallen musste. Die gute Walli gönnt sich zwei Wochen Betriebsferien und das steht ihr auch zu. So wird aus einmal die Woche BIO-Rindersteak ab und zu mal BIO-Lachs oder BIO-Garnelen. Am 14.Januar ist sie wieder da und darauf freue ich mich.

Nach dem Frühstück überkam mich die große Müdigkeit und ich gönnte mir eine Stunde Augenpflege im gemütlichen Wohnzimmersessel mit Blickrichtung durch die gläserne Balkontür auf einen zwar bewölkten, aber dennoch hellen Himmel. Gegen zwei Uhr beschloss ich, wegen meiner müden Knochen heute nur eine kleine Runde am Rhein zu machen und die tat mir gut. Schon bei der Ankunft am Bollwerk staunte ich über den rammelvollen Wohnmobilplatz. Viele wollten wohl bei den frühlingshaften Temperaturen den Jahreswechsel am Rhein erleben.

Panoramabild von den Wohnmobilisten am Rhein

Viele saßen draußen, wo die Sonne zeitweise zwischen den Wolken hervorkam und genossen den Augenblick. Auch die Platanenwege am Rhein waren gut besucht, die meisten Bänke auch hier besetzt. 17° Celsius hatten wir zum Jahreswechsel schon länger nicht mehr.

Frühlingstemperaturen am Rhein

In den sonnigen Passagen wurde es dann richtig warm, hier versuchte Simones Engel, unser Zentralgestirn zu umarmen.

Auf dem weiteren Weg sah ich dann schon von weitem meinen ehemaligen Kollegen Uli mit seinem tollen buschig-braunen Hund. Von ihm erfuhr ich dann auch, dass ich deshalb schon lange nicht mehr gesehen habe, weil er seine Mittagsrunde mit Hund normalerweise schon gegen halb eins dreht, also wenn ich noch am Frühstückstisch sitze. Es wurde ein nettes Gespräch mit einem sympathischen Menschen.

Im Schatten des Krahnenbergs wurde dann deutlich kühler und wie immer wurde der Wind immer frischer, so dass ich am Pegelhaus kehrt machte. Auf dem Rückweg vor dem Kleinen Deutschen Eck saß der nächste Uli auf der Bank und genoss die das schöne Wetter. Auch mit ihm hatte ich mich länger nicht mehr unterhalten können, jetzt, mit dem neuen Kunst-Ohr, ging das doch schon ganz gut. Ich setzte mich zu ihm und wir hatten uns einiges zu erzählen. Uli macht das Lerncafé der VHS Andernach, eine tolle Sache, für die ich ihm Respekt zolle. Mit Uli habe ich eine ganz witzige Vorgeschichte:

Wir kannten uns bis zum 20.09.2013 nur vom Sehen her, hatten noch kein Wort miteinander gewechselt. Als ich ihn dann beim Antritt dieser Bahnfahrt ebenfalls am Bahnsteig sah, nickten wir uns fröhlich zu, zwischen uns ein Pulk von FC-Fans, die genau an diesem Tag zum Heimspiel nach Kölle fahren wollten. Ich war auf dem Weg zu einem Ehemaligen-Treffen in einem kleinen Vorort von Jülich, musste dafür in Köln und in Düren umsteigen. Als ich in Köln auf dem richtigen Bahnsteig stand, tauchte neben mir plötzlich wieder der besagte Mensch auf. Wir mussten beide grinsen ob dieser erneuten Begegnung. Aber ich musste ja in Düren umsteigen und wusste natürlich nicht, wohin er wollte. In Düren musste ich dann den Bahnhof verlassen und nebenan auf einem kleinen Nebengleis auf die Regionalbahn nach Jülich-Barmen warten. Wer stand wieder neben mir: Besagter Mensch. Als ich ihn dann fragte, ob er mich verfolgt, mussten wir beide laut lachen. So kamen wir ins Gespräch und fuhren zusammen weiter. Er musste auch zu einem Treffen ein paar Stationen weiter als ich. Wieder einer dieser Zufälle. Seitdem kennen wir uns.

Beide Ulis freuten sich über unsere Kurzgeschichtensammlung "Von Scherben und Glück", die ich ihnen vermachte. Zu Hause wartete die Hälfte des gestrigen Salats auf mich, ebenso wie ich ein gutes Stück Lachs. Derart gestärkt schreibe ich meinen blog heute schon etwas früher, denn ich plane, heute zeitig zu Bett zu gehen. Ohne mein Hörgerät und mein Implantat schlafe ich dann gut durch die ganze Böllerei. Trotzdem hoffe ich, allen Tieren zu Liebe, dass viele Menschen heute einsichtig sind und auf die ganz große Knallerei verzichten. Hoffen darf man ja, was man will.

30 Dezember 2022

Der Baum-Gnom und seine Mütze

Nachdem meine beiden Verabredungen zum Spaziergang geplatzt waren, machte ich mich heute Nachmittag alleine auf den Weg, um wenigstens ein paar Meter Frischluft zu genießen. Und das war auch gut so. Die kleine Runde am Rhein kenne ich zwar in- und auswendig, gehe sie aber immer wieder gerne. Es nieselte ganz leicht, als ich mich auf den Weg machte und dank meines Zauberschirms wurde es auch nicht mehr.

An einer der Platanen glaubte ich zu erkennen, wie ein eingeschlossener Baum-Gnom versuchte, sein verhutzeltes Köpfchen durch die Rinde nach außen zu drücken.

Schiefer Mund, Nase, ein Auge und rotes Gestrüpp auf dem Kopf

Er schaute wohl in Richtung seiner Mütze, die er zwei Bäume weiter zum Trocknen abgelegt hatte.

So sieht eine Gnom-Mütze also aus

Auf dem Rückweg wehte mir plötzlich eine steife Brise ins Gesicht und ich beeilte mich ein wenig, um im Trockenen zum Auto zu kommen. Aber dann musste ich unterwegs doch kurz anhalten und nachfragen, was da los ist.

Einsatz am Rhein?

Feuerwehren, Notarzt, DRK, DLRG, THW und Ortspolizei beobachteten gemeinsam ein Schiff der Wasserschutzpolizei. Ein netter THW-Mann bestätigte dann schnell meine Frage, ob dies eine Übung sei. Gott sei Dank! Immer wieder bemerkenswert, was diese Menschen für die Gesellschaft leisten, das verdient unseren vollsten Respekt.

Ich kam pünktlich daheim, um mein glutenfreies BIO-Schnellbrot rechtzeitig aus dem Ofen zu ziehen, dass ich vor meinem Spaziergang erstmals zubereitet hatte. Und das ging wirklich schnell.

Das Schnellbrot vom Bauckhof

Es sieht gelungen aus, morgen früh wird der Geschmackstest gemacht. Und jetzt mache ich mich dran, zum Abendessen einen leckeren Salat zu zaubern. Man gönnt sich ja sonst nix.

29 Dezember 2022

Ein Klavier, ein Klavier!

Mein KLB und ich beschlossen heute Nachmittag spontan, mal wieder einen schönen gemeinsamen Spaziergang zu machen. Wolken und Sonne waren für heute vorhergesagt, aber von dem sonnigen Teil der Ansage bemerkte man im benachbarten Örtchen nicht sehr viel. Es blieb jedoch trocken und die Temperaturen waren auch erträglich, wenn nicht gerade ein kalter Wind pfiff.

Obwohl wir diesen Weg immer mal wieder gehen, entdecken wir doch jedes Mal etwas Neues. Diesmal war es ein Kunstobjekt im Vorgarten.

Gebrauchtes Instrument kostenlos abzugeben

Die freundlichen Besitzerin klärte uns darüber auf, dass sie vorher versucht hatte, das Klavier kostenlos abzugeben, ohne Erfolg. So kam es dann in den Vorgarten. Ich finde, ein sehr interessantes Stück Kunst, mal was Anderes. Jedoch stehen Axt und Säge schon bereit, wenn es nicht bald jemand holt.

Ein Stück weiter konnten wir mit unserem Onkel Peter einen Smalltalk am Hoftor halten. Und ich hab glatt vergessen, ihn nach der Herkunft des Beinamens "Bachstelzen" zu fragen. Vielleicht hat Birgit ja mittlerweile etwas rausgekriegt.

An der Burg, die ein Schloss ist, oder umgekehrt, mussten wir natürlich auch einen kleinen Stopp einlegen.

Der KLB würde sich gut als Schlossherr machen, oder?

An der seitlichen Zufahrt stehen noch die Kisten-Figuren von Norbert Bleidt Spalier, wenn man die Anlage betritt.

Die Kistenparade zum Empfang

Norbert Bleidt aus Heimbach-Weiß ist im Juni diesen Jahres im Alter von 82 Jahren verstorben und hinterlässt eine große Anzahl von Werken. Eine letzte Ausstellung mit seinen Totentanzbildern wurde posthum in der Kirche St.Theodor veranstaltet.

Kurz vor der ehemaligen Schützenhalle, dem heutigen Fornicher Hof , zeigte uns der Blick zurück, dass die Sonne sich heute wohl nicht mehr zeigen würde. Lediglich einige blaue Tupfer unterbrachen die Wolkendecke.

Um viertel vor drei ist hier die Sonnenzeit vorbei

Zu guter Letzt gestaltete sich auf dem Rückweg der Himmel doch noch ein wenig freundlicher, man beachte auch die Blüten der Bäume am Wegrand.

Ein weiter Weg zurück ins Dorf

Da mein Schrittzähler am Ende sagte, dass wir in anderthalb Stunden mehr als 6 km unterwegs waren, mussten wir uns zum Kaffee natürlich mit den leckeren Nussknackern von Fedls belohnen.

Das hat gut getan.

28 Dezember 2022

Immer alles im Rahmen

Gestern hatte sich eine liebe Freundin zum Zwölf-Uhr-FrühSpätstück angemeldet, die ich auch schon länger nicht mehr gesehen hatte. Es wurde ein schönes Wiedersehen und wir hatten uns einiges zu erzählen. Es war für mich auch schön zu merken, dass die Unterhaltung wieder etwas besser funktionierte, meine täglichen Hörübungen sind wirksame Helfer auf dem Weg nach oben.

Dass wir beide anschließend einen Spaziergang am Rhein zusammen machten, war ein schöner Abschluss des Nachmittags. Auch mein Schrittzähler bedanke sich überschwenglich bei mir. Zudem blieb heute alles im Rahmen, auch ich.

Zwischen Altem Krahnen und Hammerstein

Als sie sich verabschiedete, hatte ich einen Schwung voll Aufgaben auf dem Tisch. Die neuen Präparate der Heilpraktikerin waren ebenso angekommen wie der kleine Soundbar für den PC, mit dem ich bei den Hörübungen besser fahre als mit dem krächzenden alten Mini-Lautsprecher.

Grüne Rolle für orange Matte

Auch die Nackenrolle für meine Shakti-Mat Fakirmatte war angekommen und wird heute Abend noch einem Test unterzogen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Nur die Powerbank zum nächtlichen Aufladen von Handy, Tablet, Hörgeräte-Akkus und Schnurlostelefon verspätete sich und wird wohl morgen eintreffen. Die will ich tagsüber mit dem Strom von meiner PV-Anlage speisen und nachts an besagte Geräte liefern lassen.

Auch erreichte mich heute ein kleines süßes Geschenk meines Freundes und Ex-Kollegen Lutz und seiner Frau Karin. Es ist für mich schön zu spüren, dass wir trotz räumlicher und zeitlicher Distanz noch eine gute Verbindung im Herzen haben. Ich erinnere mich zu gern an die beiden Radical-Face-Konzerte, die wir gemeinsam besucht haben. In 2013 und genau 6 Jahre später, in 2019, jeweils in der Kulturkirche Köln-Nippes. Aber auch das Konzert der Tindersticks in 2008 im Kölner Gloria war einfach klasse. Schöne Erinnerungen.

Und mit diesen schönen Gedanken beschließe ich den heutigen blog-Bericht und freue mich auf morgen.

27 Dezember 2022

Sonne und Rhein: Tendenz steigend!

Als ich heute Mittag zum Frühstück in die Küche kam, konnte ich es kaum fassen, wie hell es war. Ein Blick vom Balkon über die Dächer verhieß ein gutes Spazierwetter.

Blauer Wolkenhimmel über Andernach

Faszinierend zu beobachten, wie das sofort den Gemütspegel nach oben drückte. Heute machte ich mich recht früh auf den Weg zum Bollwerk, damit ich von der Sonne am Rhein noch etwas mitbekam. Und tatsächlich, als ich um zwanzig vor zwei am Bollwerk losging, zeigte sich der Dezember von seiner schönsten Seite.

Blue Cloud Sky over Cranberry Mountain

Als ich bei den Schwänen kurz vor dem Kleinen Deutschen Eck angekommen war, staunte ich nicht schlecht über den gestiegenen Rheinpegel der letzten Tage. Das ging flott.

Es zogen einst drei wilde Schwäne ...

Auf dem zweiten Teilstück Richtung Alter Krahnen hatte der Weg auch große schattige Stellen. Die hohe Häuserfront an der Rheinuferstraße sorgte hier um kurz vor zwei schon für einige Sonnenblockaden.

Es wird schattiger

Aber es waren einige Menschen unterwegs, die die letzten Sonnenstrahlen einfangen wollten. Auf der anderen (falschen) Rheinseite konnte man die Sonne länger genießen, fast ganz Leutesdorf sah mit seinen Weinbergen richtig gut aus.

Der Blick hinüber

Von hier an wurde es im Schatten des Krahnenbergs merklich kühler, zumal mir hier auch ein schöner Wind um die Ohren pfiff. Vom Rheinkilometer 614 aus machte ich einen letzten Schnappschuss und kehrte um.

Die Marienburg vor dem Hammerstein

Auf dem Rückweg entdeckte ich dann den einsamen Angler am Rhein, den ich auf dem Hinweg wohl übersehen hatte. Petri Heil!

Bei 7° Celsius ein kühles Vergnügen

Beim Blick rheinaufwärts, den ich von einem offenen Anleger aus machen konnte, zeigten sich Fahr, Feldkirchen und Irlich von ihrer sonnigen Seite.

Links die Neuwieder Stadtteile, rechts der Andernacher Hafen

Mit so viel Sonne und blauem Himmel im Herzen machte ich noch eine kleine Runde durch die Innenstadt, schaute bei Carmen in ihrer Kunstgalerie vorbei und machte beim Nachhausefahren noch einen kleinen Stopp beim Andernacher REWE. Erfreulicherweise hat Nico Grunert meine beiden Lieblings-Gewürzmischungen für Steaks von der Koblenzer Fa. Hartkorn nun auch in BIO-Qualität im Regal Genauso erfreulich, dass ich mein kürzliches erworbenes Döschen in konventioneller Qualität umtauschen konnte und dass ich dies alles ohne große Verständigungsprobleme tun konnte. Am meisten aber freute ich mich auf die anschließende Zubereitung eines bunten Ofengemüses. Auf den Verzehr natürlich noch mehr.

Sieht lecker aus, oder?

Heute probierte ich mal etwas Anderes aus. Buntes Rheinisches Ofengemüse gewürzt u.a. mit Tandoori Masala und mit einem thailändischen Kokos-Curry. Ich kann Euch sagen, das war gelungen. Hach!

Auch meine PV-Anlage hatte heute genug zu tun und produzierte erstaunliche 14,75 kWh, das ist für den Dezember richtig klasse.

So kann man den Ausfall durch die sechs schneebedeckten Tage  ein wenig kompensieren. Weil meine unfehlbare Wetter-App für die nächsten Tage nur Wolken und Regen anzeigt, bin ich guter Dinge, dass es bei steigenden Temperaturen noch weitere sonnige Tage gibt.


25 Dezember 2022

Mit kleinen Schritten über Buckelpisten

Nach einem sehr sehr langen und ebenso erholsamen Schlaf  traute ich mich heute Nachmittag an eine schöne Runde auf dem Krahnenbergplateau heran. Das Wetter schein zu halten, allerdings wurde es zwanzig vor drei, bis ich oben aus dem Auto stieg. Mein Gefühl war gut, ich hatte mir vorgenommen, heute besonders achtsam zu sein. Nicht nur achtsam auf den Weg und die Umgebung, sondern auch auf mich selbst. Wenn ich unbedacht losspaziere, wird mein raumgreifender Schritt schnell zu flott. Heute wollte ich bewusst etwas langsamer gehen. Da die Wege dort oben eher Buckelpisten ähneln, war das ohnehin angesagt, Überall hatten Traktoren, Pferd und Fußgänger ihre Spuren hinterlassen.

So sahen die Wege heute aus

Irgendwann eröffnet sich der erste Blick hinüber bis zum Karmelenberg zwischen Bassenheim und Ochtendung.

Der weite Blick ins Land

Etwas weiter geht schon der Blick in die andere Richtung bis zu den Windheuser Höfen und dem  Neuwieder Höhenstadtteil Hüllenberg.

Ganz im Hintergrund die Höhen des Westerwalds

Unterwegs dann kurz die Überlegung, abzubiegen und nur eine keine Runde zu drehen. Aber ich fühlte mich heute gut und nahm behutsam die weitere Strecke bergauf in Angriff. Es ist gar nicht so einfach, kangsamer zu gehen, merkte ich immer wieder. Am Ende ging es noch ein Stück durch den Wald, dann war ich am Ziel.

Endlich: Das Hochkreuz

Hier gönnte ich mir eine kleine Verschnaufpause, ich war fast eine Dreiviertelstunde unterwegs und hatte 120 Höhenmeter überwunden. Für einen geübten Wanderer ist das nix, aber für einen älteren Rekonvaleszenten wie mich bedeutet das schon was. Ein kurzer Blick nach Eich hinunter.

Da unten leben die Lappese

Und dann ging es schon auf den Rückweg an der Seite des Waldes entlang. Und der ging natürlich nur bergab. Hier war mir die Konzentration aufs Atmen ein wirksames Hilfsmittel, um nicht in den flotten Trab zu verfallen.

Von nun an gings bergab

Als ich den Wald passiert hatte, konnte man schon einen Blick auf große Teile Andernachs und auch darüber hinaus werfen.

Heimwärts geht's

Unterwegs hatte am Wegrand ein Tier die Spuren seiner Mahlzeit hinterlassen.

Essensreste am Wegrand

Bergab musste ich noch mehr aufpassen, um nicht in einen zu schnellen Schritt zu fallen. Für meine Gleichgewichtsprobleme war das schone eine gute Übung. Und irgendwann sagte mir auch der Blick voraus: Das ist noch ein ganz schönes Stück. Mach, dass du im Hellen ankommst.

Pooh, das zieht sich

Ich ließ mich jedoch nicht zur Eile treiben, sondern fand ein passables Tempo. Trotzdem spürte ich auf dem allerletzten Teilstück, dass die Beine schwächer wurden. Ein kleiner Halt bei einem schönen ruhigen Anwohner tat dann gut.

Schaut her, ein Galoppel!

Am Ende zeigte mein Schrittzähler knapp anderthalb Stunden und knapp 6 Kilometer mit 7.700 Schritten an. Ein Beleg für mich, dass ich wirklich darauf geachtet hatte, langsamer und mit kleineren Schritten unterwegs zu sein. Mit einem guten Gefühl ging es nach Hause, wo schon ein leckeres Steak darauf wartete, gebrutzelt zu werden. Mittagessen um halb fünf, öfter mal was Neues 😉.

24 Dezember 2022

En sonnije Heimatspaziergang

Häud morje wôh, wie jede Samsdaach, mäine kleine Lieblingsbroda zom Fröhstöck dôh. Unsere Gang donnôh off de Maat wôh häud morje e besje spät. Ed Walli hatt schunn bahl alles verkaaft, kei Rindersteak mieh dôh, keine Räuscherschinke mieh. Awwer en loftgedrockende Schinke wôh noch dôh on die Salami nôh sardischer Art hatt och lecker ausgesehn. Su säima dann widda heim, jeder hat säin kleine Enkaufsrunde gedrääscht on am Nommendaach hamma uns widda en Kesselemm am Graf von de alte Herrschafte getroff. Wäihnachde wôh dänne jôh emma wischdisch, bie se noch geleeeft hann.

Als ma inne dann Fruhe Wäihnachde gewünscht hadde, semma en kleine Runde ommed Dorf geloff. Dôh komme doch emma Erinnerunge huh.
"Ber haddann dôh gewohnt?"
"Wôh datt häi ned em Schang säi Häusje?"
onn emma suh wäida. Ma hann en der Treppegass geguckt, säin die onnere Kärschstrôß eronner onn am Rhäin hamma dann e Bildsche gemacht.

Wäidasbursch met säiner Kärsch.

Wemma genau hinguckt, seht ma medde em Rhäin en graue Floss rausgucke. Ob jetz en graue Hai onnerwees es? Wäider ging ed die Scheffegass huh, wo ich off de Welt komme bin, on dann Bäckersch Berjelsche widda eronner.
"Dôh hat de Booze Pitter gewohnt!"
"On häi datt wôh Münzels Rud!"
Am Enn vom Dorf säima dat Wejelsche bäim Med schrääsch gäänüwwer renngange on üwwa de Boomer Bach on de Trillweesch widder end Dorf zeröck. Unser Ellerehaus mossde ma ntürlich ôch fotografiere,

Häi säimer gruß gewuhre

Üwwer de Huhgass ging ed dann widda zeröck, an der Schull vorbäi, on paar Meder wäida hamma ed Doris getroff, datt wôred Floss am kehre. Mir moosde all dräimôh hingucke, bis ma ons widdaerkannt hann. Durch ed Näubaugebiet semma dann hinnerem Kerchhoff widda zeröck gange on von dôh geddet noch e Bildsche en Rischdung Basjanes.

Watt en Himmel üwwerem Örtsche!

Datt ma dann offem Parkplatz noch de Mud getroff hann, wôh ôch schön. Alles an allem wôhred en schöne Nommendaachsspaziergang bäi angenehme Temperature on ohne Rään. Die alte Heimat es doch emma wadd besonderes.

23 Dezember 2022

Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein!

So lautete ein Spielreim aus meiner Kindheit.

Eckstein, Eckstein.,
Alles muss versteckt sein..
Hinter mir und vor mir gilt es nicht..
Eins -Zwei - Drei - Ich komme!

So ähnlich kam es mir auch bei meiner heutigen Rheinrunde vor. Alles versuchte sich im Dunst und im Nebel zu verstecken. Es ging los mit dem Runden Turm, der sich zusätzlich noch hinter dem modernen Appartementhaus verbarg. Auch der Krahnenberg dahinter bedeckte sein Haupt mit einem Schleier.

Moderne und Geschichte im Nebel vereint

Das große Hotel Einstein (links im Bild) mit seiner Sky Lounge trifft zwar nicht unbedingt meinen Geschmack, aber mir persönlich gefällt insgesamt diese Kombination zwischen Alt und Neu in Andernach gut. Auch das Geysir-Info-Zentrum, das wie ein futuristisches großes (Raum-)Schiff wirkt, neben alten Mauern und Häusern empfinde ich als reizvollen Kontrast.

Es hatte von Beginn an geregnet, anfangs nur ein paar Fusseln, aber dann wurde es immer stärker. Daran konnte heute auch mein Zauberschirm nichts ändern, also benutzte ich ihn einfach mal als das, wozu er gedacht ist - als Regenschirm.

Weiter rheinabwärts war durch den Dunstschleier nur noch wenig zu erkennen.

Fluss - Luft - Himmel: Die graue Dreieinigkeit

Aber wenn man noch weiter geht und näher heranzoomt, ist die Marienburg vor dem Hammerstein zu erkennen.

Die mystische Burg in Leutesdorf

Meine Beine und mein Gemüt zeigten sich heute wieder ein Stück verbessert, aber das Schwindelgefühl war wieder stärker. Meinen Physiotermin am Mittwoch hatte ich frühzeitig abgesagt, nun merke ich vielleicht den Unterschied, Ich werde umgehend nach einem neuen Termin fragen.

Auf dem Rückweg sah ich mir nochmal die Pegellatten an. Das war schon ein deutlicher Unterschied zum trockenen August.

23.12.2022
13.08.2022


Der Regen wurde immer stärker und ich kam trotz Schirm nass, aber gut gelaunt am Auto an. Alles in Allem war es heute wieder ein weiterer Schritt nach vorne. Auch der Zystus-Tee zeigt wohl seine antibakterielle und -virale Wirkung. Ab Morgen kommt der Zink-Komplex dazu - und dann wollen wir doch mal sehen!

22 Dezember 2022

Zwischen Sonnenschein und Nebelbank

Der gestrige kleine Ausflug zum Rhein hat sehr gut getan, forderte aber seinen Tribut. So wurde es heutee Mittag nochmal etwas später, bis ich den Weg vom Bett in die Küche fand. Aber: Ich darf das. Ich darf tun, was mir gut tut.

So kam es, dass meine heutige kleine Einkaufsrunde etwas später stattfand und ich mich von dort aus direkt zum Bollwerk begab, um noch im Hellen ein paar Schritte machen zu können. Auf dem Weg dorthin riss der bewölkte Himmel kurz auf und ich fuhr im Sonnenschein die Werftstraße hinunter. Hach!

Natürlich war es am Rhein schon nicht mehr sonnig, die hoher Bebauung an der Rheinfront wirft sehr früh ihre langen Schatten. Aber zwischendurch gibt es ein paar Lücken, durch die ich kurze Blicke direkt in die Sonne werfen durfte. Sogar direkt zu Beginn meines Spaziergangs.

Die Türme von Hospitalskirche (l.) und Christuskirche

Als ich das Bollwerk passierte, gab es sogar blaue Flecken am Himmel über dem Krahnenberg.

Sehr vielversprechender Himmel

Der Blick zur Stadt hin zeigte die Sonne an den nächsten Kirchtürmen.

Die erleuchteten Türme des Mariendoms

Je mehr ich mich dem Alten Krahnen und somit dem Krahnenberg näherte, desto dichter wurde der Dunstschleier auf dem Fluss.

Zwei Schiffe kommen aus dem Nebel

Hinter dem Alten Krahnen wurde es dann ganz deutlich: Eine dicke Nebelbank zieht sich vom Namedyer Werth bis hinüber zum Hammersteiner Werth. Auch ganz Namedy scheint von der Dunstglocke verschleiert zu sein.

Das Schiff rheinabwärts ist bereits im Nebel verschwunden

Nun hieß es für mich kehrt zu machen, denn meinen guten Vorsatz "Nicht übertreiben!" wollte ich nicht schon am nächsten Tag über den Haufen werfen. Heute merkte ich auf dem Rückweg, dass es sich wieder ein Stück besser anfühlte als gestern, weitere 10% auf dem Wege der Gesundung. Weil's so schön war, holte ich mir auf dem Heimweg noch was ganz Feines zum Kaffee bei der Bäckerei Fedl.
Dort hatte man mich vorgestern sehr verunsichert, als das beste Gebäck von allen ausverkauft war und man mir erklärte, momentan würden mehr Plätzchen gebacken. Aber heute waren sie wieder da und ich habe mir einen kleinen Vorrat gesichert, damit ich gut über die Tage komme.

Der legendäre Fedl'sche Nussknacker

Ok, nicht zum Kaffee, sondern zum leckeren Zistrosentee, der zudem noch viren- und bakterientötend ist. Was will man mehr, so kann es weiter gehen. Der Weg ist das Ziel.

21 Dezember 2022

Am neunten Tage sollst du gehen

Nacht acht Tagen Kampf mit irgendeinem dreckigen Virus/Bazillus, der mir ziemlich den Stecker gezogen hat, war gestern erstmals wieder eine klitzekleine Besserung spürbar. Etwa gefühlte 10%, aber immerhin. Nachdem heute nochmal 10% dazukamen, fühlte ich mich erstmals wieder in der Lage, wenigstens eine kleine Frischluftrunde zu drehen.

Eigentlich kam die Idee gestern Nachmittag schon einmal, nachdem ich meine Bügelwäsche bei der guten Fatma abgegeben hatte. Doch sobald ich den Gedanken gefasst hatte, kamen die ersten Tropfen vom Himmel und auf eine Regenrunde hatte ich überhaupt keine Lust und fuhr wieder nach Hause. Kaum war ich daheim, hörte der Regen natürlich auf, das kennt man ja.

So vertagte ich mich auf heute, wer weiß, wofür es gut war. Als ich am Parkplatz aus dem Auto stieg, begrüßte mich bereits der alte Sigi vom Bollwerk aus. Allerdings deuteten die Wolken am Himmel nicht zwingend auf einen Spaziergang im Trockenen hin.

Sigi hält die Wacht am Rhein

Trotzdem machte ich mich einfach auf den Weg, diesmal ganz gemächlich. Es waren bei milden Temperaturen einige Menschen unterwegs, darunter bekannte Gesichter, die ebenso wie ich hier ihre Stammrunden drehten. Der arm- und angellose Angler hielt heute anstatt einem Regenbogen oder einem Rucksack eine Laterne in den nicht vorhandenen Händen.

Ich sitz mit meiner Laterne - und meine Laterne mit mir

Hier war bereits zu erkennen, dass es rheinabwärts wieder aufklarte. Am alten Krahnen angekommen zeigte mein Tourenzähler 1,3 km und 1.700 Schritte an. Es war Zeit, umzukehren.

Grüne Wiese und grauer Himmel

Die Platanen haben nun endgültig alle Blätter verloren und strecken traurig ihre kahlen Zweige gen Himmel. Aber wie man sieht, waren nicht nur Menschen mit Hunden unterwegs, einige saßen sogar auf den Bänken.

Auf dem Rückweg merkte ich dann bereits, dass ich viel Kraft verloren hatte in den letzten Tagen. Noch ein wenig gemächlicher schlenderte ich zurück zum Auto und war dann ganz stolz, dass ich wieder die ersten Schritte getan hatte. Und das war auch genug für heute.