21 Dezember 2022

Am neunten Tage sollst du gehen

Nacht acht Tagen Kampf mit irgendeinem dreckigen Virus/Bazillus, der mir ziemlich den Stecker gezogen hat, war gestern erstmals wieder eine klitzekleine Besserung spürbar. Etwa gefühlte 10%, aber immerhin. Nachdem heute nochmal 10% dazukamen, fühlte ich mich erstmals wieder in der Lage, wenigstens eine kleine Frischluftrunde zu drehen.

Eigentlich kam die Idee gestern Nachmittag schon einmal, nachdem ich meine Bügelwäsche bei der guten Fatma abgegeben hatte. Doch sobald ich den Gedanken gefasst hatte, kamen die ersten Tropfen vom Himmel und auf eine Regenrunde hatte ich überhaupt keine Lust und fuhr wieder nach Hause. Kaum war ich daheim, hörte der Regen natürlich auf, das kennt man ja.

So vertagte ich mich auf heute, wer weiß, wofür es gut war. Als ich am Parkplatz aus dem Auto stieg, begrüßte mich bereits der alte Sigi vom Bollwerk aus. Allerdings deuteten die Wolken am Himmel nicht zwingend auf einen Spaziergang im Trockenen hin.

Sigi hält die Wacht am Rhein

Trotzdem machte ich mich einfach auf den Weg, diesmal ganz gemächlich. Es waren bei milden Temperaturen einige Menschen unterwegs, darunter bekannte Gesichter, die ebenso wie ich hier ihre Stammrunden drehten. Der arm- und angellose Angler hielt heute anstatt einem Regenbogen oder einem Rucksack eine Laterne in den nicht vorhandenen Händen.

Ich sitz mit meiner Laterne - und meine Laterne mit mir

Hier war bereits zu erkennen, dass es rheinabwärts wieder aufklarte. Am alten Krahnen angekommen zeigte mein Tourenzähler 1,3 km und 1.700 Schritte an. Es war Zeit, umzukehren.

Grüne Wiese und grauer Himmel

Die Platanen haben nun endgültig alle Blätter verloren und strecken traurig ihre kahlen Zweige gen Himmel. Aber wie man sieht, waren nicht nur Menschen mit Hunden unterwegs, einige saßen sogar auf den Bänken.

Auf dem Rückweg merkte ich dann bereits, dass ich viel Kraft verloren hatte in den letzten Tagen. Noch ein wenig gemächlicher schlenderte ich zurück zum Auto und war dann ganz stolz, dass ich wieder die ersten Schritte getan hatte. Und das war auch genug für heute.

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