12 Dezember 2022

Zwei Tage mit Sonne - geht doch!

Die Energielosigkeit der letzten Tage setzte sich gestern nahtlos fort, obwohl der Himmel gar nicht so düster aussah wie so oft in der letzten Woche. Aber ganz ohne Frischluftrunde wollte ich den Tag dann doch nicht vergehen lassen und machte am frühen Nachmittag noch einen Abstecher zu den Menschen, die sich von anderen als Äppelschmeer bezeichnen lassen, sich selbst aber eher als Bachstelzen sehen. Eine kurze Runde sollte gestern genügen. 

Bei der Suche nach dem vormaligen "Haus Schönblick" erblickte ich noch etwas ganz anderes, eine Hochwasserlatte mit Markierungen. Die Vorstellung, dass hier tatsächlich der ganze Ort absäuft, wenn es eine Extremhochwasser gibt, ist furchtbar.
Ein paar Meter aus dem Ort hinaus staunte ich nicht schlecht, als ich den Briefkasten des Weihnachtsmannes entdeckte, und zwar der englischen Version. Santa is here.

So sah es aus bei Hochwasser

Santa Claus im Schloss?










Noch mehr staunte ich, als ich vor dem Schloss eine Tafel entdeckte, die verkündete, dass das historische Bauwerk anscheinend den Besitzer gewechselt hat.

Die Dyeman Family aus Farnham hat Einzug gehalten

Farnham ist eine der Partnerstädte Andernachs, aber ich hätte nicht gedacht, dass die Partnerschaft so weit geht. Dann musste ich mich schon etwas sputen, um noch vor Sonnenuntergang zurück beim Auto zu sein, dass ich auf dem Dorfplatz geparkt hatte.
Die kleine Runde hatte gut getan, wie immer. Und ich nahm mir gestern vor, dass ich dies auch fortsetzen werde, um dem grauen Gemüt wenigstens etwas Farbe zuzuführen.

Und obwohl ich heute erst um 12:30 am Frühstückstisch mein leckeres Porridge verzehrte und eine Tasse meines sauguten Kaffees genoss, war ich bereits um 14:30 in den Rheinanlagen, wo ich die letzten Sonnenstrahlen inhalierte.

Sieht gut aus, aber die Schatten sind schon lang

Leider wird es hier durch die hohen Bauten der vorbeiführenden Konrad-Adenauer-Allee und die daneben liegenden Martins-, Kirch- und Krahnenberg schon um einiges früher schattig. Das letzte Stück des Uferwegs vom Kleinen Deutschen Eck an lag bereits im Schatten - um halb drei! Ich machte kehrt, denn im Schatten wurde es unangenehm kühl bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Aber es war doch noch früh am Tag. Also fuhr ich noch nicht nach Hause, sondern hoch zum Plateau des Krahnenbergs. Hier genoss ich es, auf meiner kleinen Runde immer wieder direkt in die Sonne zu blicken.

Die Sonne scheint direkt in die Seele - aber nur noch kurz

Aber wie man sieht, stand unser Zentralstern auch hier schon ziemlich tief und der Blick nach der anderen Seite offenbarte auch hier schon sehr lange Schatten.

Lange Schatten Richtung Leutesdorf

Die solare Stimmung erinnerte ein wenig an einen schönen Sommerabend - aber es war viertel nach drei! Wer auch immer diese Jahreszeit erfunden hat, in der man erst mittags zu sich kommt und um viertel nach drei schon Sonnenuntergänge beobachten kann, den bitte ich innigst, diesen seinen Fehler noch zu meinen Lebzeiten zu korrigieren.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen