Der Tag begann mit einer Cousine. Also keine von meinen Cousinen, sondern einer Cousine meiner alten Liebe. Wir kennen uns auch schon länger, aber ich hatte vergessen, dass sie ein Zauberhändchen hat. Eigentlich begann der Tag mit dem Aufstehen in finsterster Nacht, denn der kurzfristige Termin, den sie mir in ihrer Physio-Praxis eingeräumt hatte, war bereits um 10:30. Mein innerer Wecker klingelte gegen 08:30, musste er auch, denn den äußeren Wecker höre ich derzeit nicht, wenn ich im Schlaf meine Ersatzohren ausgezogen habe.
Mein Termin in der Praxis am Rennweg verlief vielversprechend. Die Chefin behandelte mich höchstselbst und erreichte schon beim ersten Mal eine positive Veränderung bzgl. der Intensität meines Freundes Harvey Tinnitoso, der sich seit der OP von der linken auf die rechte Seite geschlagen hat und dort je nach Kopfhaltung und -drehung üble Töne von sich gibt. Die sind tatsächlich direkt nach dem Kneten etwas weniger geworden. Es werden noch einige Sitzungen folgen, bis Harvey sich weiter beruhigt hat, aber das hier war schon ein sehr guter Anfang und ich verließ die Praxis guter Dinge, dass mir hier auf Dauer dabei geholfen wird, mit Harvey zurecht zu kommen.
Für mittags nahm ich mir beim REWE ein frisches Veggie-Sushi mit, denn in de knappen Zeit hätte mir das Zubereiten einer Mahlzeit nur unnötig Stress gemacht. Es gab noch einige Dinge zu klären bzgl. der morgigen Lesung meiner drei Mitschreiberinnen beim first friday in Andernach ... und zack war es halb zwei, mein kleiner Lieblingsbruder stand vor der Tür.
Heute hatten wir uns mit einer Cousine verabredet, die im Heimatort unserer Vorväter lebt und dort mit uns eine schöne Frischluftrunde drehte. Wegen der vermatschten Feldwege gab uns Resi eine kleine Ortsführung und wir gingen durch Straßen, die wir noch nie gegangen waren. Es war interessant. Hier wohnt die Soundso und dort dieser oder jener Ex-Kollege oder Verwandte.
Am jeweiligen Ortsrand musste ich trotz Graukaltnasswetter den ein oder anderen Schnappschuss machen. Von zwei Stellen in den Vogelnamenstraße hatte man einen Blick über ein Tal auf einen gegenüberliegenden Bergrücken, auf dessen Kamm man sehr schön die Allee ausmachen konnte, die dort zwei Orte ähnlichen Namens verbindet.
Am Horizont sieht man die Bäume |
Vom zweiten Punkt aus konnte man sogar die Kirchtürme der beiden Gemeinden, die heute Ortsteile sind, links und rechts erkennen. Übrigens keinen weißen Turm, den mein Brüderlein manchmal dort zu sehen glaubt. Er hat halt viel Fantasie, der junge Mann.
Sieht irgendwer den ominösen weißen Turm? Ich nicht. |
Am gegenüberliegenden Ortsrand durfte ich dann meine beiden Lieben im Bild festhalten.
Sind sie nicht süß, die beiden? |
Als wir wieder bei Resi zu Hause ankamen, um einige Ortskenntnisse reicher, wurden wir völlig überraschend 😉 zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Gluten- und laktosefrei, und sehr lecker! Auf Resi ist die Bäckertradition unserer Familie besonders gut vererbt worden. Auch Benno gesellte sich dazu und es wurde die passende Abrundung unseres schönen Nachmittags.
Mein Schrittzähler war heute Abend ebenfalls zufrieden.
Und Ihr werdet natürlich alle sofort wissen, in welchem Örtchen wir heute waren. Oder? Einwohner des Ortes sind natürlich von der Teilnahme ausgeschlossen.
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