Heute habe ich es endlich mal wieder geschafft, meine Sandkastenfreundin Eva zu besuchen, natürlich zusammen mit dem Kleinen Lieblings-Bruder an meiner Seite. Nachdem wir unsere Morgentour mit Frühstück und Walli auf dem Wochenmarkt beendet hatten, verabredeten wir uns für den Nachmittag, so dass mir genügend Zeit blieb, einige fehlende Schlafstunden zu Hause nachzuholen.
Gegen drei Uhr begrüßte uns Eva an der Haustür. Wir hatten uns schon länger nicht mehr gesehen und freuten uns alle drei auf dieses Treffen. Wie schon meine Cousine vorgestern hatte auch Eva extra für mich laktose- und glutenfrei gebacken. Dunkle Muffins - seeehr lecker! Für mein Brüderlein gab es eine Auswahl an anderem köstlichen Gebäck, wir fühlten uns gut bewirtet. Bei Kaffee und Leckereien lässt sich auch gut erzählen - und wir hatten uns manches zu erzählen. So verging die Zeit wie im Flug und wir verließen Eva zwei Stunden später gut gelaunt mit Muffins und Fußkissen im Gepäck, als es draußen bereits dunkel war.
Ich setzte den KLB daheim ab und überlegte auf meinem Rückweg, ob ich vielleicht heute den Schrittzähler einfach mal ignorieren soll. Der flüsterte mir unentwegt zu, dass ich nur noch 3 Tage das selbst auferlegte Limit schaffen müsste, um den gigantischen Rekordwert von 25 Tagen am Stück zu erreichen. Kurz vor Andernach entscheid ich mich. Ich parkte am Güterbahnhof und spazierte einfach mal los durch die belebte Innenstadt. Es wichtig Betrieb am Adventssamstag. An der Kirchstraße bog ich ab zum Rhein und drehte dort unter der Abendbeleuchtung eine große Runde.
Eins fiel mir sofort ins Auge: Der Mond, den man bei dieser grauen Suppe seit Tagen nicht mehr am Himmel sehen kann, tauchte plötzlich an der ganz falschen Stelle auf, nämlich direkt über Leutesdorf.
Seltsamer Mond über Leutesdorf |
Ein verwaschener Halbmond, wir haben das erste Viertel seit Mittwoch hinter uns. Sehr seltsam, das Phänomen. Schräg über den Rhein fotografiert ist dort ziemlich genau Norden, da geht er noch nicht mal unter. Die Abendsonne geht hinter dem Krahnenberg oder dem Fornicher Kopf unter und der Mond folgt ihr stets. Aber ok, dachte ich mir, das ist schon die falsche Rheinseite, vielleicht haben die auch einen falschen Mond, den Nordmond.
Das Kleine Deutsche Eck lag bereits in der Abendruhe, kein Mensch außer mir verirrte sich um die Zeit noch hierhin.
Blick von der Seite aufs Kleine Deutsche Eck (links) |
Vom Bollwerk ging's dann zurück durch die Hochstraße, die im Advent stets unter festlicher Beleuchtung strahlt.
Hochstraße um halb sieben |
Auf dem Marktplatz begann gerade eine Aufführung der Lebenden Krippe, die in dieser Adventszeit ihr 30jähriges Jubiläum begeht. Obwohl ich weder mit Weihnachten noch mit Advent oder Krippenspiel auch nur das Geringste am Hut hab, hielt ich doch kurz inne und war überrascht, welche Menschenmenge sic dort drängte, um das Spiel anzusehen. Die Besetzung besteht ausschließlich aus Laien und der Aufbau des ganzen Ensembles wird in jedem Jahr nur von einer ehrenamtlichen Gruppe geleistet. Das nötigt mit wirklich Respekt ab.
Die lebende Krippe |
Als ich wieder auf dem Parkplatz ankam, waren meine 8.000 Schritte für heute gegangen und ich fuhr zufrieden nach Hause. Weil ich mir dort noch ein großes Blech Ofengemüse zubereitete, wurde es heute sehr spät mit dem Abendmahl, dafür schmeckte es nach der langen Runde an der Luft umso besser.
Und morgen werde ich mich von keinem Wecker, den ich sowieso nicht höre, aus dem Bett bringen lassen, versprochen!
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