Begonnen hatte alles vorgestern, als das gute Ännchen mir für unser heutiges Treffen absagen musste.
Der zweite Teil folgte heute Morgen Mittag nach dem Frühstück, als sich der alte Kartenleser am PC weigerte, meine neue Bankcard anzunehmen. Die Überweisung musste aber raus, also änderte ich kurzerhand den nicht vorhandenen Tagesplan und beschloss, zu meiner heimatlichen Sparkassenfiliale zu fahren und dort den Kartenleser gegen ein neueres Teil auszutauschen. Anschließend könnte ich dort noch eine Runde unter blauem Himmel drehen. Auch mein Freund Mike T-Bone, der ganz in der Nähe wohnt, hatte Zeit für einen gemeinsamen Spaziergang. Geht doch!
An der Bank angekommen, las ich am Aushang, dass heute nur vormittags geöffnet war. Panne Nr. 3. Pech. Machen wir das Beste draus, dachte ich, und versuchte die Überweisung der Rechnung am Automat zu machen. Meine Hoffnung, dass die PIN der neuen Karte noch die gleiche wie bei der alten ist, erfüllte sich. Tschacka!
Ich holte den Kumpel ab und wir parkten das Auto am Rand eines mir wohlbekannten Örtchens direkt neben der alten Turnhalle.
Von dort aus kann man ohne Autoverkehr über Feld- und Ackerwege mitten durch die Sonne laufen. Herrlich!
Schon als wir losgingen, begeisterten mich die Bäume am Wegrand vor dem Hintergrund des Orts und mit blauem Himmel darüber.
Man sieht auf den Bildern schon, dass die Schatten bereits lang wurden. Wir hatten auch bereits halb vier, also genau passend für einen Abendspaziergang.
Die Temperaturen waren noch knapp unter dem Gefrierpunkt, warm eingepackt und in Bewegung ließ sich das sehr gut aushalten.
Wir waren ein Stündchen gemütlich auf holprigen Traktorwegen unterwegs, die ein gutes Gleichgewichtstraining inkl. Fußreflexzonenmassage darstellten, und besprachen die großen Dinge der Welt ebenso wie die kleinen des Alltags. Auf dem letzten Stück des Rundwegs durften wir noch die untergehende Sonne bewundern, vor der sich Mike gerne ablichten ließ.
Sundown mit T-Bone |
Zurück am Auto, stellte sich dann die vierte Panne ein. Beim Aufschließen der Fahrertür öffnete sich nicht nur die Tür, sondern auch gleich alle vier Fenster. Dafür blieb der Schlüssel im Schloss stecken und ließ sich trotz vielfältiger Bemühungen nicht mehr entfernen. Nach zehn Minuten gaben wir auf und ich schrieb meinem Automeister eine Nachricht, auf die erstmal keine Reaktion kam. Da auch mein Brüderlein ganz in der Nähe wohnt, schrieb ich ihm auch eine Nachricht, die ebenfalls ungelesen blieb, weil er sonstwo mit dem Auto unterwegs war. Die Temperaturen sanken mit Einbruch der Dunkelheit deutlich, es wurde richtig kalt.
Mein Kumpel hätte mich auch mitnehmen und nach Hause fahren können, aber ich wollte das Auto nicht mit offenen Türen und Scheiben hier stehen lassen. Dann kam die erlösende Nachricht des Werkstattmeisters, dass er in etwas einer halben Stunde hier sei. Mike machte sich zu Fuß auf den Heimweg, um mich im Ernstfall mit seinem Auto abholen und vor dem Erfrierungstod bewahren zu können.
Bis zum Eintreffen meines Retters bewegte ich mich draußen auf dem Weg auf und ab, aber dort wurden meine Füße immer kälter. Ich setzte mich ins Auto - und ein kalter Wind pfiff mir durch die offenen Fenster um den Kopf. Doch dann nahte mein Retter in Begleitung seines Mechanikers. Er brauchte keine Minute, um den Schlüssel wieder aus dem Schloss zu befreien, den Wagen anzuwerfen, und die Fenster wieder zu schließen. Wir machten uns sofort auf den Weg zur Werkstatt, die ohnehin auf meinem Heimweg liegt, ich drehte die Autoheizung voll auf und schnell wurde es mollig warm. Der gute Meister sprühte dort Enteiser ins Schloss, testete noch einmal alles und am Ende wurde alles gut.
Es bewahrheitete sich mal wieder, wie so oft:
Am Ende wird alles gut,
und wenn es nicht gut ist,
dann ist es noch nicht das Ende.
Ja bestimmt.... Der letzte Satz ist wichtig. Man sollte sich ihn immer wieder bewusst machen. Trotzdem war es arschkalt 🙄
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