Nach dem Samstagmorgen-Ritual, Spätstück und Marktgang mit dem KLB, stand heute Nachmittag eine wichtige zweite Runde an der frischen Luft an. Zum 49. Jahrestag der Befreiung des KZs Auschwitz hatten die Veranstalter zur Kundgebung aufgerufen, verbunden mit einer Demo gegen rechts und für ein buntes demokratisches Andernach..
Zu Beginn gegen 16 Uhr war der Merowingerplatz bereits gut gefüllt.
OB Christian Greiner hielt eine bewegende Rede. Auch alle anderen demokratischen Fraktionen des Stadtrats waren vertreten und bekannten hier klipp und klar Farbe gegen die braune Brut und deren Bestrebungen, unsere Demokratie aus den Angeln zu heben.
Man sah einige bunte Schilder und es wurde den Rednern viel applaudiert.
Es tat gut zu sehen, wie viele Menschen hier ihre Einstellung auf die Straße und ganz klar zeigten: Wir sind die Mehrheit.
Jeder brachte das auf seine eigene und stets friedliche Art und Weise zum Ausdruck.
Die Einen machten dies etwas drastischer, die Anderen etwas Bunter.
Die Menschenmenge war so groß, dass nicht alle nah genug herankommen konnten, um die Redner auch zu sehen.
Ich freute mich auch darüber, einige bekannte Gesichter hier zu sehen.
Anschließend machten sich fast alle auf den Weg zum Historischen Rathaus, wo sich der Platz ebenso rasch füllte wie zuvor am Merowinger Platz.
Auf dem Weg zum Historischen Rathaus |
Hier schilderte ein junger Mann mit türkischen Vorfahren seine Eindrücke.
Panoramabild zwischen Kramgasse und Hochstraße |
Leider konnte ich aufgrund meiner hörtechnischen Einschränkungen und dem Standort in der letzten Reihe hier nicht mehr viel verstehen, wie auch an den nächsten Stationen. Aber hier galt heute auch mehr: Dabei sein, Flagge zeigen!
Weiter ging es über die Hochstraße bis zum früheren Standort der Synagoge, um sich ganz klar gegen jeglichen Antisemitismus zu positionieren.
Lang war der Zug, wie hier im Panorama zu sehen. |
Unterwegs war auch dieses Schild zu sehen:
Auch an der Synagoge wurde der Opfer der Naziverbrechen gedacht und die klare Position demonstriert, dass so etwas NIE MEHR passieren darf.
Das drückten verschiedene Teilnehmer mit Schildern NIE MEHR IST JETZT! aus.
Mittlerweile waren wir eine Stunde unterwegs und es wurde ungemütlich kalt- Trotzdem ließen sich die Meisten nicht davon abbringen, gemeinsam über die Bahnhofstraße zur letzten Station auf dem Andernacher Marktplatz zu gehen.
Die Bahnhofstraße war für mich eine gute Gelegenheit, mich vorne im Zug zu positionieren und beim Überqueren des Stadtgrabens die Anzahl der Teilnehmer wenigstens grob zu zählen.
Die überraschende Susi |
Hier waren es noch mehr als 300 - und es waren nicht mehr alle dabei.
Gerade als ich stehenblieb und anfing, die vorbeigehenden Menschen zu zählen, kam eine weitere freudige Überraschung auf mich zu, die ich hier in Andernach überhaupt nicht erwartet hatte.
Als dann auf dem Markplatz auch noch die legendären vier bunten Marktweiber hinzukamen, war der Tag perfekt.
So viele Freunde und Bekannte, die allesamt die Traute hatten, öffentlich für Demokratie und gegen rechtsbraune Rattenfänger einzutreten, das war schon schön - und beruhigend. Wir sind mehr.
Die vier bunten Marktweiber |
Als sich der Zug dann nach anderthalb Stunden auflöste, hatten Susi und ich uns viel zu erzählen.
Sie war tatsächlich mit dem Bus aus dem Westerwald hierhin gekommen, weil sie die große Demo letzte Woche in Koblenz krank verpasst hatte.
Wir nutzen die Stunde bis zum nächsten Bus, um uns im Casa ein Plätzchen zum Aufwärmen zu suchen und bei einer leckeren Johannisbeerschorle Schwätzchen zu halten.
Wenn man sich Jahre nicht mehr gesehen hat, reichte die Stunde natürlich nicht aus, um uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Eine guter Anlass, um eine Wiederholung zu planen.
Du hast ja augen wie ein Luchs...aber ich auch!
AntwortenLöschenIm Urlaub erkannte ich eine englischsprachige Bekannte, die exakt 4 Jahre zuvor fast an gleicher Stelle gewesen war 😀
Susi hat die Luchsaugen und kam auf mich zu. Bei mir gilt: Gut hören kann ich schlecht und schlecht sehen kann ich gut 🙈
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