06 Januar 2024

Dreikönigstach in Andernach

Der Samstag begann gewohnt schön mit dem ausgiebigen KLB-Frühstück. Wäre die gute Walli heute auf dem Markt gewesen anstatt Betriebsferien zu machen, wäre es noch schöner gewesen. Aber auch die nächste fleischlose Woche werde ich problemlos überstehen, zur Not mit einem Dönerteller.

Auf meiner mittäglich Einkaufsrunde in der Stadt traf ich auf das Pärchen, dass sonst jeden Samstag zur gleichen Zeit wie wir vor Wallis Gemüsebus steht. Sie schienen ein wenig ratlos schauend umherzulaufen, auch sie werden unsere gute Marktfrau vermissen. Bei der Stippvisite bei Wendelin im Kleinen Antiquariat Jona ergab sich ein schönes Gespräch, aber als ich wieder vor die Tür trat, hörte ich immer lauter werdende Trommeln auf den Gassen.

Ach ja, die Sternsinger sind ja heute unterwegs, fiel mir ein.
Ungewöhnlich war jedoch, dass es nicht drei, sondern unzählige waren, zudem waren sie alle ganz anders verkleidet als ich das von früher kannte. An kleine Königinnen hat man sich ja mittlerweile gewöhnt, aber gleich so viele? Auch machten sie an keiner Tür halt, um ihre Verse aufzusagen, Spenden zu sammeln und die Türen zu beschriften, sondern marschierten überall vorbei. Ein kleiner Teil machte vor dem historischen Rathaus halt, der große Rest marschierte in geschlossener Formation die Hochstraße hinunter in Richtung Mariendom.

Wer ist Caspar, wer Melchior, wer Balthasar?

Die heimischen drei neunundachtzig König*Innen

Alle wirkten nicht besonders weise und sahen auch nicht nach Morgenland aus, eher nach preußischen Uniformen. Tja, es sind halt andere Zeiten heutzutage.

Das alles hielt mich nicht davon ab, mich flugs per Handy mit Kumpel Mike T-Bone zum Kaffeeklön zu verabreden. Auf dem Weg zurück zum Auto durfte ich dann auch noch Ex-Kollegin Brigitte erschrecken, die Rote mit den blauen Steinen, wunderbar!

Kaum hatte ich daheim meine Einkäufe eingeräumt, erschein auch mein Kumpel und bei Kaffee und Nussecken entspann sich ein interessantes Gespräch, in dem wir uns gegenseitig die Welt mit ihren vielen, kleinen Facetten erklärten und in gemeinsamen Erinnerungen von 1992 kramten. Viele Gesichter tauchten wieder vor unseren geistigen Augen auf, so auch mein entfernter Neffe Buddy, mit dem ich mich heute Mittag noch per Handy über unser nächstes Treffen ausgetauscht hatte.

Als wir eine gefühlte Stunde später auf die Uhr schauten, war es bereits kurz vor acht und so beschlossen wir, die interessante Unterhaltung bei einem leckeren Abendbrot fortzusetzen. Nach vier Sorten Brot, Schafs- und Ziegenschnittkäse, Ziegencamembert und -frischkäse, roter und grüner Feigensenfsauce, Gurke-Basilikum-Radieschen/Rettich-Snacks, veganem Aufstrich , Räucherschinken, Fenchelsalami und anschließend Kräuterschnaps und Espresso verabschiedete ich den Freund und freue mich nun über den blog-Ausklang eines schönen Tags.

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