14 Januar 2024

Ein rauschender Spaziergang

"Am siebten Tage sollst du ruhen ..." heißt es ja aus weisem Munde. Eigentlich eine gute Sache. Wenn man bereits an den Tagen vier, fünf und sechs viel geruht hat und dann am siebten Tage ein ausgiebiges FrühSpätstück mit dem Lieblingsbruder genossen hat, wünscht man sich hinterher nichts anderes als von nun an jeden Tag zu ruhen. Jedenfalls ging es uns beiden heute Mittag so. Umso mehr Respekt verdienen wir ja wohl, dass wir uns in dieser Situation gemeinsam aufgerappelt haben, um ein paar alte Bekannte zu besuchen und uns dabei an der frischen Luft die Beine zu vertreten.

Wir wurden bereits am Eingang von possierlichen Tierchen herzlich empfangen.

Was sich heute alles bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hier herumtrieb, war schon überraschend. Fliegende, kriechende, laufende, schwimmende Lebewesen, alles war vertreten.

Exemplarisch seien mal diese beiden hier festgehalten.
Ein scheues Teichhuhn und eine völlig zutrauliche Nutria, beide in Begleitung einiger Familienmitglieder.



Auch auf der Kunstmeile sahen wir viel Vertrautes. Im Vordergrund der Kopf von den Osterinseln, im Hintergrund WoDi Tinnitoso und zwei weitere Werke des gleichen Künstlers.

Leider immer noch leer ist der Block des tanzenden Menschleins, das ich wirklich vermisse. Sah doch viel besser aus, als er vor zwei Jahren noch fröhlich auf dem Block tanzte, oder?

Unbekannter Dieb des schönen Tänzers, bitte bring ihn doch zurück, der gehört hierhin.

Etwas weiter durfte ich wieder Schäfer Anton und seine Herde begrüßen.
Der Gute harrt hier bei Wind und Wetter aus, obwohl sein Hut immer noch nicht repariert ist.
Seine beiden Helferlein machen sich weiterhin vor Angst in die Hose anstatt ihn tatkräftig zu unterstützen.

Wobei wir uns für die beiden etwas überlegt haben.
Genauer gesagt, für einen der beiden "Gehilfen", die diese Berufsbezeichnung eigentlich nicht verdient haben.
Noch genauer gesagt, war es eine spontane Idee meines KLB, ihm einen anderen Namen zu verleihen.


Damit Ihr wisst, wen ich meine, seht Ihr hier erstmal beide auf einen Blick.

Der rechte war von Anfang an der "Herr Schabangst", weil ihm das sofort anzusehen ist. Aber der linke, der offensichtlich Probleme mit der Höhe hat, wenn er so am Abgrund sitzt, hieß bisher nur "Herr Uiuiui". Wenn man aber genau hinhört, und das hat mein Brüderlein getan, dann hört man ihn ständig leise flüstern "Uiuiui, es datt huh!". Und weil man seine Angst dadurch so gut spezifizieren kann, hat der Kleine vorgeschlagen, ihn von nun an "Herr Esdatthuh" zu nennen. Ich schließe mich diesem Vorschlag an.

Herr Schabangst
Herr Esdatthuh


Wir verabschiedeten uns von den dreien und spazierten weiter. Unter der Brücke mit den tollen Graffitis haben irgendwelche Deppen eine Flasche zerschlagen, die kleinen Scherben liegen dort auf viele Meter verteilt zwischen den Kieselsteinchen.

Auf dem weiteren Weg sahen wir einen schönen Anblick von Bäumen mit Misteln hinter einer Wiese am Rand des Bachs. Der Wolkenhimmel war heute wenigstens teilweise etwas aufgelockert und nicht so durchgehend dunkelgrau wie gestern.

Nach etwa 2,5 Kilometern wurde es in Autobahnnähe dann ungemütlicher und wir machten kehrt. Wir waren am Ende beide froh, den inneren Schweinehund überwunden zu haben, das war gut für Körper und Seele. Schäfer Toni hat sich bestimmt auch gefreut, dass wir ihn mal wieder besucht haben

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