30 März 2022

Rheinspaziergang und Kapellenrunde

Ich hatte mich heute mit dem Aufstehen und Frühstücken besonders beeilt, um wenigstens von 13:0 bis 14:00 die angekündigten Aktionen zum Tag des Bleistifts miterleben zu können. Doch leider war der Platz vor dem historischen Rathaus gähnend leer.. Vom glücklicherweise prompt erscheinenden Marieschen erfuhr ich dann auch den Grund. Der Kollege, der die Sache organisiert hat, ist leider krank geworden. Schade.

Aber umso schöner, dass Marieschen gerade Zeit hatte, mit mir die Mittagspause zu verbringen.

Platanen am Rhein
Marieschen am Garten

Nach dem Spaziergang durch den historischen Garten beschlossen wir, uns in der Rheinanlagen die frische Luft um die Ohren wehen zu lassen. An den Krüppelplatanen sind erste Sprossen zu erkennen, es wird jetzt ganz schnell grün hier!

Wir legten eine kurze Rast auf einer Bank am Rhein ein und genossen den Ausblick. Erstaunlicherweise hielt sich mein Freund Harvey Tinnitoso anfangs etwas zurück, so dass ich wieder ein paar kurze Sätze verstehen konnte. Als ich mich zu sehr darüber freute, drehte der Bursche wieder richtig auf und Marieschen musste sich mit Block und Stift äußern, um mit mir kommunizieren zu können. Ging aber auch. Zu schnell verflog die Zeit, so dass ich meine Begleiterin schon wieder an ihrer Arbeitsstelle abliefern musste.
Ein Kunstwerk fiel uns noch auf, das Formen enthält, die ich so oder so ähnlich von Simone Levy kenne.  Leider war keine Beschriftung daran angebracht. Simone, ist das von Dir?

Da meine frisch installierte App "Schrittzähler" mir bereits 2.500 Schritte anzeigte, konnte ich mir nach einer kurzen Visite bei Carmen in ihrer Kunstgalerie zu Hause eine schöne Auszeit gönnen, im bequemen Sessel vor der offenen Balkontür.

NUSSECKEN!!!

Zur Nachmittagsrunde ließ sich mein kleiner Lieblingsbruder dazu bewegen, an meinem letzten Wohnort zu fahren. Unterwegs schauten wir natürlich bei der dortigen Bäckerei am Ortsrand vorbei und was sahen wir? NUSSECKEN!! 

Nachdem wir uns für den Kaffee danach eingedeckt hatten, parkten wir an der Turnhalle, um von dort aus eine schöne Runde zu drehen. Wir überquerten den Bolzplatz und die Nette und machten uns auf den Fußweg zur Nachbargemeinde. Das war wegen der viele Autos auf der parallel laufenden Landstraße manchmal etwas laut, aber nach einer dreiviertel Stunde hatten wir den Wendepunkt im Berghang erreicht und genossen die Ruhe dort oben. Man hat einen tollen Panoramablick auf die Nachbargemeinde und erst hier fällt einem richtig auf, wie sehr sich dieses schöne Dörfchen in die Hänge langzieht. Es gibt kaum eine eben Straße, alles läuft hoch oder runter.

Das Dorf im Hang

Weiter ging es für uns nun zurück im Hang zwischen den Dörfern, was wesentlich angenehmer war als der Hinweg unten neben der Landstraße. Irgendwann ging es dann wieder runter, vorbei an dem bekannten Kapellchen, das wir schon weitem sehen konnten. Etwas weiter unten erwartete uns die nächste Kapelle.

KLB vor großer Kapelle
Die kleine Kapelle

Und von dort ging es zurück aufs Dorf zu. Man erkennt schön die beiden Kirchtürme des Ortes.

Die zwei Kirchtürme des Ortes

Nach gut anderthalb Stunden Berg- und Talbahn waren wir wieder am Auto angelangt. Mein Schrittzähler zeigte 12.567 an und ich wusste: Genug für heute. Nach Kaffee mit Teilchen und einer weiteren Auszeit mit Augenpflege lasse ich auf diese Weise den Tag Revue passieren und stelle fest:

Ein schöner Tag!

28 März 2022

Die alte Heimat ruft

Der Prof verkündete mir bzw. meinem Bruder heute Morgen, dass dies die letzte Spritze ins Öhrchen sei, es ist ausgereizt. Nächsten Dienstag Beratungstermin wg. Cochlear-Implantat. So schnell geht das heute. Das muss ich erstmal verdauen. Aber wenn's denn sein muss, dann mache ich das.
Als "Verdauungsspaziergang" hatten wir uns heute Nachmittag unsere alte Heimat ausgesucht. Auf dem Friedhof stellte mein Brüderlein den Oldies ein neues Lichtlein auf und wässerte ein wenig die Bepflanzung nach, bevor wir in den inneren Dialog mit unseren alten Herrschaften traten. 

Nachdem wir alles besprochen hatten, drehten wir eine schöne kleine Frischluftrunde über die alten Wege der Kindheit und Jugend. Es fühlt sich immer noch wie ein Stück Heimat an, egal wie lange man schon von dort fortgezogen ist.

und blickten in unsere alte Straße
Wir kamen über den "Krummen Weg"

Hier oben machten wir eine schöne Sonnenpause auf der dort aufgestellten Bank und genossen das Ambiente. Als wir dann durch unsere alte Wohnstraße zu unserem Elternhaus schritten, fiel zuerst der Blick auf die tolle Magnolie der Nachbarn, die heute noch dort wohnen.

Immer wieder ein Hingucker!

Am Ende stießen wir dann auf die "Huh Gass" und direkt gegenüber ging es das "Oosegäßje" hinunter.
Himmel, wie oft bin ich diese hohle Gasse nachts im Dunkeln heimgewackelt! Aus der Kneipe oder vom Skat beim "Uup", sternhagelvoll und dann ab durch die Mitte! Dieses Gäßchen hatte den Vorteil, dass es so schmal ist und von Mauern beiderseits gesäumt, dass man beim besten Willen nicht nach der Seite fallen kann.
Geradezu unvorstellbar im Rückblick, dass wir dort auch manchmal zu dritt nebeneinander durchmarschiert sind, den Besoffensten in der Mitte und von beiden Seiten unter die Arme gegriffen.
Manchmal denke ich, ich bilde mir das alles nur ein. Aber es war so und ich bin froh, dass es heute anders ist.
Am Ende der Gasse links treffen wir Werner vor seinem Haus. Leider ist mit meinen Ohren nur ein beschränkter Smalltalk möglich, aber mein Lieblingsbruder führt dann die Kommunikation fort, wenn ich nix verstehe. Ein schönes Treffen.


Beim folgenden Rückweg durch die alte Hauptstraße kommen wir auch am neuen Dorfplatz vorbei. Toll finden wir die aufgestellte Hochwassserlatte mit den Markierungen der höchsten Pegelstände. Man sieht deutlich, dass beim Jahrhunderthochwasser 1993 wirklich Land unter war.



Weiter geht es "Beckersch Berjelsche" hoch, um dann die "Scheffengass" hinunter zum Rhein zu gehen. Hier steht das Elternhaus von unserer Mutter, Oma und Urgroßvater, in dem ich noch geboren wurde. Das ehemalige Lusthäuschen auf der ecke zum Leinpfad ist heute ein schön hergerichteter Außensitzplatz der heutigen Eigentümer geworden.


Ein paar Meter am Rhein langs, dann muss ich unbedingt einen Schnappschuss auf die andere Rheinseite machen. Denn dort sieht man dieses Bergdorf mit dem alles überragenden Kirchturm. Damals sagte man dem "ahl Nikkela" nach, er könne die Kirchturmuhr von hier aus mit bloßem Auge ablesen, als Einziger im Dorf.

Und wieder winkt Dagmar von dort oben

Dann geht es wieder die nächste Gasse hoch, die früher mal "Untere Kirchstraße" hieß. Oben angekommen, mit Blick auf den Aachener Hof, spazieren wir über die ehemalige Rheinstraße wieder zum Parkplatz am Friedhof zurück. Zufrieden ist wohl der passende Ausdruck für mein Gefühl auf dem Heimweg zu gedecktem Apfelkuchen und leckerem Kaffee.


27 März 2022

Neues von alten Plätzen

Was wäre der schöne Sonnentag ohne eine Bewegungsrunde an der frischen Luft?!
Heute werdet ihr sofort erkennen, wohin mein KLB mich und Harvey entführt hat. Bilder von diesem schönen Aussichtspunkt habe ich hier schon mehrfach gepostet. Einer unserer Lieblingsorte.
Wir schlichen uns auch heute von der nächsten Ortschaft auf dem Hügel aus an, von dort hat man eine halbe Stunde Fußweg in Richtung Rhein bis zur Aussicht, wenn man ganz gemütlich durch die Felder schlendert. Zuerst sieht man durchs Geäst ein altbekanntes Phänomen in der nächsten Ortschaft --->

Einige Meter weiter  geht es dann hoch zur Aussicht und dort heißt es: In die Sonne setzen und genießen!

Der Blick nach Nordwesten zeigt die allseits bekannte weiße Kuppel hinter dem Ahrtal:

Die Kuppel über der Ahr

Der Blick landeinwärts in die westliche Richtung zeigt im Hintergrund die Silhouette der berühmten Burg über dem Brohltal:

Burg auf dem Hügel

Und der Blick auf den chillenden kleinen Lieblingsbruder ist der schönste:

Und spätestens hier weiß jeder, wo wir waren

Nach dem gemütlichen Heimzockeln über Dörfer, Berge und Täler konnte das nur mit einem leckeren Snack bei Kaffee und Teilchen angeschlossen werden. Harvey Tinnitoso hat es auch gefallen, deshalb wird er uns auch morgen früh zur nächsten ärztliche Untersuchung begleiten, ohne zu meckern. Hach!

26 März 2022

Hinter dem Dorf

Der Einkauf bei der lieben Walli auf dem Wochenmarkt brachte mir zwei schöne Steaks ein, mit denen ich die nächste Woche gut überleben werde. Ein Entrecote vom Rind und ein mariniertes Schweinesteak. Hier, beim BIO-Hof aus Zell-Althaus, habe ich bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht . Da sich das im Freundeskreis rumgesprochen hat, kommt auch schon mal freitagabends eine Nachricht: "Du gehst doch morgen früh bestimmt ... Könntest Du vielleicht ...". Klar, kann ich. Gerne.

Unser Kurzspaziergang am Nachmittag führte uns hinter einem Dorf her, dass wir des Öfteren als Frischluft-Reservat nutzen. Heute nahmen wir ausnahmsweise einmal einen anderen Weg und die dort gemachten Fotos tragen hoffentlich dazu bei, dass niemand den Ort erkennt, oder?

Hinter dem Ort zieht sich ein Pfad zwischen Gärten rechts und dem Berghang links ziemlich weit.

echt weit ...

.. und immer weiter --

Zwischendurch musste mein kleiner Lieblingsbruder einmal kurz ablinksen, um am Ende festzustellen, dass es dort den Hang hochgeht.

Ja, links geht's zum Hang!

Nach einer guten halben Stunde standen wir wieder am Dorfplatz und fuhren zu Birnen-Walsnuss-Bienenstich, Nussecke und leckerem Kaffee nach Hause. Herz, was willst Du mehr?

Und Harvey? Der macht mir heute das Vergnügen, als Ausgleich für die völlige Gehörlosigkeit auf dem linken Ohr eine etwas lautere Dröhnung dort aufzulegen, damit ich wenigstens etwas höre. Sehr fürsorglich, mein Freund!

Heute Abend musste bereits das Entrecote dran glauben. Gut gewürzt mit Original Hartkorn Smoky BBQ Rub und begleitet von einem frisch angemachten mediterranen Rucolasalat machte das richtig was her, und alles in BIO-Qualität. 

Und was darf nicht fehlen?

Lecker lecker!

Damit ließ sich auch Harvey ein wenig beruhigen, so dass ich nun zum Einpflegen von Dagmars Lektorat komme. Das vorletzte Kapitel der Mike-Neuhaus-Geschichte ist so gut wie fertig! Und ich bin sehr gespannt, ob es mir wirklich gelingt, in meinem Alter noch diesen Debütroman zu veröffentlichen. Schön wär's wirklich!

25 März 2022

Vom Römergarten auf die Kanzel

Um kurz vor eins stand ich vor dem Eingang zum historischen Römergarten. Diesmal betrachtete ich mir die römischen Gestalten auf Glas etwas genauer und hielt auch alles im Bild fest, damit Christel auch was davon hat.

Am Eingang sieht man alle drei


Die Gewänder der Frauen
und die Tracht der Eimheimischen

Ich nahm gemütlich auf der Sonnenbank Platz und kurz darauf war auch das Mariechen schon im Anmarsch, das netterweise die Mittagspause mit mir verbringen wollte.

Die Marie - mit Block und Stift bewaffnet

Wir hatten trotz Harveys Bemühungen eine interessante Unterhaltung, schriftlich hier, mündlich da, es geht doch! Außerdem mussten die leckeren Müslicracker und die besten Nussknacker der Region verputzt werden, heute exklusiv auf Flamingo-Tellern. Bei solch kurzweiligen Sachen verfliegt die Zeit leider wie im Flug und so lieferte ich meine Begleiterin pünktlich auf der Arbeit ab.

Wieder daheim bereitete ich mich gerade mental auf meine nachmittägliche Frischluftrunde vor, als die nächste freudige Überraschung an der Tür klingelte. Die gute Mathilde brachte mir selbstgemachte Johannisbeermarmelade und eingelegte Zucchini vorbei, um mir und Harvey eine Freude zu bereiten. Einfach so. Toll!

Wenig später holte mich dann das Ännchen zuhause ab und brachte mich auf den Krahnenberg, wo wir ein schönes Aussichtsründchen drehten,

Der Blick von der Kanzel über Andernach

Die Weitsicht nach Leutesdorf

Die beiden Blicke an der Kanzel und der Weitsicht sind einfach toll und ein MUSS auf diesem Ründchen. Anschließend fanden wir noch Zeit, beim Kaffee eine kleine Privatlesung zu machen.
Mike Neuhaus mogelte sich heute ohne Plan und Lappen vom Bund zum Ausbildungsplatz. Auch das Lesen ist derzeit eine Herausforderung, wenn Harvey so laut bläst, dass du deine eigen stimme nicht mehr hörst. Aber das wäre ja gelacht, wenn ich mich dadurch davon abbringen ließe. Hach!

Heute Abend blieb die Küche kalt - ich spazierte in den Dönerwald und gönnte mir ein leckeres Dürum mit allem und einen kühlen Becher Ayran dazu. Joah, so kann's gehen ...... und im Rückblick fällt mri wieder auf, wie viele liebe Menschen ich um mich habe. Das tut soooo gut!




24 März 2022

Acht Spritzen und drei Täler

Die achte Spritze ins Öhrchen, die ich heute Mittag verpasst bekam, wird hoffentlich die sein, die das Ohr wieder zu dem bringt, wofür es eigentlich gut ist: Zum Hören! 

Das hielt meinen KLB und mich natürlich nicht davon ab, die Bewegung an frischer Luft und bei blauem Himmel und Sonne zu genießen. Diesmal wählten wir eine altbekannte Runde, die wir länger nicht mehr gedreht habe. Back to the roots sozusagen.
Wir starteten mit dem Blick nach vorne über das erste Tal hinweg, auf das wir in dieser Runde stoßen. Und was sieht man? Eine Baumallee längs einer Straße über den Hügelkamm gegenüber.

Die Baumallee verbindet zwei Orte dort drüben

Etwas weiter genossen wir einen näheren und detailreicheren Blick über besagtes Tal. Und was sahen wir? Seht selbst.

Zwei interessante Objekte im Tal und auf dem Berg

Der nächste Ort auf diesem Weg, den man gesehen haben muss, liegt etwas abseits der Strecke. Genauer gesagt, geht es ein paar Meter bergab.

Brüderchen schreitet hinab ...

Und von dort aus noch ein paar Meter noch tiefer bergab.

... und weiter hinab

Aber dann legt man sich auf die Riesenentspannungsliege und genießt die Sonne und den Blick in die Ferne. der heute wegen Gegenlicht und diesiger Atmosphäre noch nicht so klar ist wie im Sommer. Aber man blickt immer noch in das gleiche große Tal und sieht von links die Ausläufer des nächsten kleineren Seitentals.

Das erkennt ihr trotz Gegenlicht sofort, oder?

Hier gönnten wir uns eine schöne Rast und saugten Sonne und blauen Himmel in uns auf. Futter für die Seele. Auf der dortigen hölzernen Sonnenliege hat sich übrigens ein weltberühmter Mensch mit rotem Stift verewigt, ganz oben rechts auf der Lehne. Wer? Seht selbst nach!

Tiefenentspannt marschierten wir wieder hoch zum Weg und machten die Runde komplett. Auf diesem Teil an einem Kreuzweg entlang hat man nach rechts einen wunderbaren Blick über ein wunderbares Dorf:

Für mich eins der schönsten Dörfer, ein Stück Heimat.

Und geradeaus schaut man über das dritte Tal hinweg auf den nächsten Bergkamm.

Auch auf der Seite ein Tal

Ein schöner kleiner Rundweg zwischen drei Tälern und einem Dorf, der auch meinem Dauerbegleiter Harvey Freude gemacht hat. Hach!

Heute Abend bemerke ich den gleichen Effekt wie nach Spritze Nr. 7, das linke Ohr ist nun völlig taub. Hoffen wir, dass es sich, wie beim letzten Mal, am nächsten Tag wieder mehr anstrengt. Und dass Harvey nun auch langsam müde wird und einschläft, denn den höre ich weiterhin in voller Lautstärke. Aber der darf das!

23 März 2022

Der Blick von drüben

Blauer Himmel und Sonne luden uns auch heute wieder zu einer ausgiebigen Frischluftrunde ein. Zur Abwechslung mal wieder der Blick von der anderen Seite, der ja durchaus Reizvolles bietet. Auch Harvey Tinnitoso war natürlich dabei. Er kannte die andere Seite ja noch gar nicht und so piepste er ständig in heller Freude und Aufregung. War also auch für ihn schön.

Vom Parkplatz am Ortseingang aus sind wir erstmal noch ein wenig rheinaufwärts zurückgelaufen und dabei auf die Reste des unteren ehemaligen Leinpfad gestoßen. Von dort aus kann man direkt bis zum verwilderten Ufer gehen und ausprobieren, ob man die Flitschsteine noch genauso oft aufditschen lassen kann wie früher. Mein kleiner Lieblingsbruder hat es ausprobiert. Geht nicht. Aber einen schönen Blick auf meine Wohnstadt hat man von da allemal.

Der Blick aufs Kleine Deutsche Eck

Ok, zurück in die andere Richtung. Die Reste des alten Pfades nur noch rudimentär, holprig und schwer begehbar. Aber für uns Akrobatikexperten kein Problem.

Akrobat schöööön!

Dann kommt man ins Land der Muscheln. Unglaublich, wieviel tausende kleiner Flussmuscheln hier den Weg und das Ufer bedecken.

Am Muschelstrand

Auch die Wahrzeichen der Stadt zeigen ihre Silhouette gegen den blauen Himmel.

Die Türme der Stadt

Der Blick nach vorne zeigt sehr deutlich, dass sich der Ort gegenüber total vor der Welt versteckt. Umgeben von Bergen, die ihn nach drei Seiten hin unsichtbar machen, ist durch die hohen Bäume des vorgelagerten Werths auch von gegenüber so gut wie nicht zu erkennen, dass dort jemand wohnt. Eine perfekte Tarnung. Wieso? Vielleicht damit ihnen keiner ihre geliebte Äppelschmeer abholt? Ich weiß es nicht.

Drüben versteckt sich ein Örtchen

Und dann sahen wir auf dem Rückweg, dass die Winzer in den Weinbergen bereits sehr aktiv sind. Die Südhänge bieten sich natürlich an, sind aber extrem steil, wie man auf dem Foto gut erkennen kann. Also für mich wäre diese Arbeit nix.

Arbeiten im Steilhang

Nach zwei Stunden saßen wir wieder daheim am Kaffeetisch und genossen Leckeres vom Bäcker. Und Harvey macht jetzt auch eine kleine Ruhepause. Hach!

22 März 2022

Von Kreuzen und Maiglöckchen

Wie sang die furchtbarste alle Kinderschmalzröhren dereinst? Nein, ich meine nicht das unsägliche "Maaaaamaaaa!", mit dem er sich die Herzen aller Spießbürgermütter im Sturm eroberte. Das war grässlich und ich war damals froh, dass wir keine Plattenspieler besaßen, sonst hätte ich mir diese schleimige Muttersöhnchen vermutlich den ganzen Tag anhören müssen. Und das wär nicht schön gewesen. Aber ich wollte ja eigentlich etwas ganz anderes erzählen. Wenige Jahre später quälte unser dieser Junge mit dem Kicks in der Stimme mit seinem Frühlingsliedchen

Schneeglöckchen im Februar - Goldregen im Mai.

Als ich meinem inneren Begleiter Harvey Tinnitoso vom heute geplanten Frischlufttrip mit einer Freundin aus dem Schreibkurs erzählte, nahm er das zum Anlass, den grässlich schmalzigen Song sofort umzudichten und mir ins Ohr zu flöten:

"Maiglöcken im FebruarMärz, Spießbraten im Mai".


Ihr habt es sicher erkannt, ich war heute mit dem Maiglöckchen unterwegs! Was Harvey sich bei dem Spießbraten gedacht hat, weiß ich auch nicht. Er denkt sich manchmal komische Sachen aus.


Unbekanntes Kreuz


Das Maiglöckchen war noch nie an dem Ort berühmt-berüchtigten Ort gewesen, den ich gestern mit meinem Bruder (aka KLB) besucht hatte. Also nahmen wir das Ganze heute in Angriff, aber von einer anderen Seite aus.
Es geht auf dem Hinweg fast nur bergauf.
Unterwegs findet man ein altes Wegekreuz, dass der Historische Verein Plaidt dort aufgestellt hat. Leider ist nicht zu erkennen, wer das Kreuz wann gestiftet hat.



Wenn man dann oben ankommt, wird man mit tollen Blicken in die Ferne belohnt. Das Dorf, dass man hier sieht, kommt einem in natura gar nicht so groß vor. Und dann steht man hier oben und denkt: Boah, das zieht sich aber ganz schön!

Welches Dörfchen zieht sich da in die Breite?

Nachdem wir an historischer Gedenkstätte eine schöne Sonnenpause eingelegt hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Das Maiglöckchen posierte vor dem Fernblick zur anderen Seite des Hügels. 

Das Maiglöckchen, wie es leibt und lebt

Beim örtlichen Bäcker erstanden wir leckeres Gebäck, denn das hatten wir uns zum Kaffee auch verdient. Halbe Stunde hoch, halbe Stunde Sonnenpause, halbe Stunde zurück. Genau passend für heute. Und dass ich mir heute Abend dann noch das Leckerste aller Gemüsebleche zauberte, passte wunderbar zu diesem schönen Tag.

Der bunte Resteverschnitt - LECKER!


21 März 2022

Ein berühmtberüchtigter Ort

Mein innerer Freund Harvey Tinnitoso begleitet mich auch heute den ganzen Tag. Bei der ärztlichen Kontrolle sorgte er durch permanent hohe Lautstärke dafür, dass die Unterhaltung mit dem Professor nur mit Hilfe meines kleines Lieblingsbruders einigermaßen gut gestaltet werden konnte. Aber Harvey hat auch in den letzten Tagen Federn lassen müssen. Egal, wie laut er mir in den Kopf dröhnt, ich nehme wieder ein paar mehr Geräusche wahr. Teilweise schmerzhaft klirrend und nicht so, dass ich davon etwas verstehen könnte, aber immerhin: Harvey konnte nicht verhindern, dass wieder mehr natürlicher Sound zu mir durchdringt. Dass er dann sauer ist und etwas mehr aufdreht, ist ja irgendwie auch nur menschlich, oder?
Resultat der Besprechung: Wir spritzen erstmal weiter ins Ohr.

Zur Belohnung entführten wir Harvey heute Nachmittag auf eine Strecke, die auch er nicht kannte. Wir sind zu einem uns bekannten Ort gepilgert, den wir auch schon mehrfach besucht haben, allerdings aus einem Stadtrandgebiet, in dem wir beide noch nie waren. Und es hat sich gelohnt, obwohl gleich zu Beginn ein paar Höhenmeter zu überwinden waren. Der Blick zurück nach einer Viertelstunde deutete schon an, wie weit das alles von oben wirken würde.

Erster Blick zurück

Weitere 5 Minuten später, immer noch bergauf, zeigten sich im Blick nach vorn hinter der Anhöhe bereits die Bergkuppen der anderen Seite.

Blick nach vorn, leider gegen die Sonne

Der Ort, an dem wir dann ankamen, hat hier in der Region eine traurige "Berühmtheit" erlangt, war er doch Schauplatz eines schrecklichen Verbrechens, das nie ganz aufgeklärt werden konnte.

Brüderlein genießt die Sonne

Das Haus ist längst abgerissen, die Steine und Tafeln lassen es aber nicht vergessen.  Und doch ist es ein schöner, sonnenbeschienener Ort zum Verweilen mit weiten Ausblicken in fast alle Richtungen.

Auf dem Rückweg machte ich noch dieses Foto von einem Andernacher Stadttteil, der von hier aus ganz anders wirkt als wir es gewohnt sind. Die Kirche scheint am rechten Ortsrand zu liegen, aber auf dem Berg, um den der Ort sozusagen herumgebaut ist, kann man bei genauem Hinschauen sogar das Gipfelkreuz erkennen.

Blick zum Stadtteil

Und was habt Ihr alles erkannt?